Wir wollten Euch mal berichten was uns wundervolles geschehen ist:
Wir sind Ende August von Köln nach Bremen gezogen, weil mein Mann dort die Zusage für eine Stelle bekommen hatte. Wir haben beim Arbeitsamt die Kostenübernahme für den Umzug beantragt und mein Mann trat die Stelle an, während ich in Köln die Umzugskartons eingepackt habe. Etwa eine Woche vor dem gebuchten Umzug hat der Arbeitgeber seine Zusage auf eine Festanstellung wieder zurückgezogen, so dass uns plötzlich die Obdachlosigkeit drohte, da wir die Wohnung in Köln gekündigt und zum 1.9. eine Wohnung in Bremen angemietet hatten, aber das Arbeitsamt ohne Arbeitsaufnahme den Umzug nicht zahlen wollte. Da saß mein Mann nun also in Bremen und ich noch in Köln und für uns brach eine Welt zusammen. Alle Träume von einem Neuanfang und einer eventuellen zweiten ICSI-Behandlung schienen zu platzen und wir wussten nicht wie es weitergehen sollte – ohne Wohnung, ohne Arbeit und ohne die Möglichkeit den Umzug selber zu finanzieren. Glücklicherweise hat mein Mann dann kurzfristig über Beziehungen eine Stelle als Aushilfe gefunden, so dass der Umzug dann doch noch vom Arbeitsamt übernommen wurde und wir am 26.8. in unsere neue Wohnung ziehen konnten.
Ich hatte schon in Köln unter Unterleibsbeschwerden gelitten, schob diese aber genauso wie die ausbleibende Regel auf die Schlepperei der Kartons und den psychischen Stress der letzten Wochen. Als es dann aber auch nach dem Umzug nicht besser wurde, ging ich am 31.8. zur Frauenärztin um die Schmerzen abklären zu lassen.
Ich erklärte ihr unseren „Werdegang“ in Sachen ICSI – wie wir unter dem „Negativ“ des ersten Versuchs gelitten haben und teilweise noch leiden und dass wir uns momentan keinen zweiten Versuch leisten könnten.
Bei der Untersuchung stellte sich dann heraus, dass wohl eine Zyste geplatzt ist und sich daraufhin Wasser im Bauchraum gesammelt hatte. Außerdem lag eine leichte Blasenentzündung vor und mir wurde daraufhin Blut abgenommen, um weitere Entzündungen auszuschließen.
Die Ärztin versicherte mir, dass sie sich am 2.9. telefonisch melde würde, falls es einen Hinweis auf weitere Entzündungen geben würde, da die Praxis ab 1.9. wegen Urlaubs geschlossen sei (auch dass noch…).
Am 2.9. gegen 10 Uhr rief mich die Ärztin dann auch tatsächlich an und teilte mir mit, dass sie es zwar selber nicht fassen könnte, ich aber tatsächlich und eindeutig schwanger sei!
Allerdings meinte sie, dass es sich dabei um eine Eileiterschwangerschaft handeln könnte und bat mich am Montag (6.9.!) zu ihrer Vertretung zu gehen um die Situation abzuklären.
Ich bin allerdings noch am gleichen Tag zur Vertretung, weil ich keinen einzigen Tag der Ungewissheit überstanden hätte…
Dort stellte sich dann heraus, dass es sich glücklicherweise um eine ganz normale Schwangerschaft handelte. Wir waren sprachlos und dankbar, denn der damals behandelnde Doc in Köln meinte es käme 3 Sechsern im Lotto gleich, wenn wir auf natürlichem Wege schwanger werden würden!
Mittlerweile befinde ich mich in der 19. Schwangerschaftswoche und wir hoffen, dass alles gut geht und unser Krümel im Mai gesund zur Welt kommen wird. Wir sind sehr zuversichtlich dass es klappt, denn wenn sich der Krümel trotz der Schlepperei und all des Stresses eingenistet hat, dann haben wir wohl einen kleinen Kämpfer an Bord. Außerdem wird es ein Stier und die sollen ja (angeblich) sehr zielstrebig und ausdauernd sein.

Man kann gar nicht mit Worten beschreiben wie es ist, wenn sich der größte Wunsch auf einmal doch noch erfüllt – und das ohne medizinische Hilfe.
Wir wünschen uns, dass jeder von Euch irgendwann in unsere Situation kommen wird und das Glück erfahren darf beim Ultraschall zum ersten Mal das schlagende Herz und die ersten Bewegungen zu sehen.
Wir drücken Euch ganz fest alle uns zur Verfügung stehenden Daumen und wünschen Euch alles Glück der Welt für Eure Zukunft. Gebt die Hoffnung niemals auf!
Liebe Grüße
Colonia + GöGa