Renate Schmidt will das Alterslimit bei Adoption abschaffen

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rebella67
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Renate Schmidt will das Alterslimit bei Adoption abschaffen

Beitrag von rebella67 »

Familienministerin Renate Schmidt will das Alterslimit abschaffen / Jugendämter sollen leiblichen Eltern Kontakt zu Kindern ermöglichen

Regine Zylka



BERLIN, 12. Dezember. Angesichts des demografischen Wandels in Deutschland will die Bundesregierung es künftig auch älteren Paaren ermöglichen, Kinder zu adoptieren. "Wir wollen die Adoptionsrichtlinien den Gegebenheiten anpassen und sind im Moment dabei, sie zu überarbeiten", sagte Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) im Gespräch mit der Berliner Zeitung. In einem "Land des langen Lebens" gehöre es nun einmal dazu, dass es nicht nur junge Eltern gebe.

Eine Höchstaltersgrenze für Adoptiveltern ist zwar in keinem Gesetz vorgeschrieben. In der Praxis werden Säuglinge und Kleinkinder jedoch nur an Ehepaare vermittelt, die nicht älter als 35 Jahre sind. Bundeskanzler Gerhard Schröder (60), der dennoch gemeinsam mit seiner Frau Doris Schröder-Köpf (41) ein Mädchen aus Russland adoptiert hat, hatte angeregt, diese Praxis zu überdenken. Er forderte zudem die Deutschen auf, mehr Kinder anzunehmen. 2003 wurden hier zu Lande 5 330 Kinder adoptiert. Die Tendenz ist aber stark rückläufig. So verringerte sich seit 1993 die Zahl der Adoptionen um fast 40 Prozent.

Renate Schmidt gab jedoch zu bedenken, dass es nicht nur deshalb zu wenig Adoptionen gebe, weil die Eltern gemessen an den geltenden Regeln zu alt seien. Vielmehr würden zu wenig leibliche Eltern, die zum Beispiel ihr Kind in Pflege gegeben hätten, den Weg für eine Adoption frei machen. Die Ministerin appellierte deshalb an die zuständigen Jugendämter, die so genannte offene Adoption stärker zu propagieren, bei der die leibliche Mutter weiter Kontakt zu ihrem Kind haben darf. "Ich bin überzeugt: Das kann etwas Wunderbares sein", sagte die Ministerin. Die offene Adoption könne vor allem dem Kind zugute kommen, "weil es weiß, wo es herkommt und daher stabiler ist".

Schwerpunkt Demografie

Indirekt plädierte die Familienministerin zudem für eine Liberalisierung der Reproduktionsmedizin. Die Regeln für künstliche Befruchtungen lägen zwar im Verantwortungsbereich von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). Grundsätzlich denke sie jedoch, "dass wir den engen Zeitkorridor, in dem Frauen heute Kinder kriegen, wieder vergrößern müssen", sagte Renate Schmidt.

Die Zahl der künstlichen Befruchtungen ist in diesem Jahr drastisch gesunken, nachdem im Rahmen der Gesundheitsreform die Vorschriften verschärft worden sind. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nur noch die Hälfte der rund 2 500 Euro teuren Behandlung. Zudem wurde der Kreis der Berechtigten sowie die Zahl der Behandlungszyklen eingeschränkt. Der Vorstandschef der Kaufmännischen Krankenkasse, Ingo Kailuweit, nannte diese Kostenersparnis kontraproduktiv, weil so deutlich weniger Kinder geboren würden. "Wir sollten nicht die demografische Entwicklung beklagen, sondern aktiv daran etwas ändern", sagte er dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Nach Expertenschätzungen werden in diesem Jahr nur noch rund 10 000 Kinder nach einer künstlichen Befruchtung zur Welt kommen. 2003 waren es noch etwa 16 000 Kinder.

Renate Schmidt kündigte zudem an, dass die SPD und die Bundesregierung sich im kommenden Jahr verstärkt dem Thema demografischer Wandel widmen werden. "Wir müssen anfangen, politische Maßnahmen bevölkerungsorientiert zu überdenken", sagte die Ministerin.
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Beitrag von rebella67 »

Nun, wie schon richtig erkannt, wird die Abschaffung des Alterslimits nicht die Anzahl der Kinder erhöhen können. Es wäre ja schön, wenn man sich da noch weitergehende Gedanken machen könnte.

Außerdem hätte ich gern mal gewußt, was Frau Renate Schmidt denn nun genau mit " Liberalisierung der Reproduktionsmedizin" meint .......
Liebe Grüße, Rebella
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Sonnie
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Beitrag von Sonnie »

Wenn ichs richtig sehe, stand das jetzt im Spiegel?!?
Prima , dass sich die Medien mal mit dem Thema Ado und KB befassen.
Allerdings kostet eine Behandlung ungefähr das Doppelte, 4500-5000 €, die 2500 € sind der Anteil, den wir ungefähr bezahlen *mecker*
Sollte man vielleicht mal einen Leserbrief hinschreiben.
3 ICSI neg. danach spontan schwanger!
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famschmid
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Da hat Frau Schmidt die Rechnung ohne die Grünen gemacht

Beitrag von famschmid »

Dazu ein Auszug aus Berlinonline von heute:

BERLIN, 13. Dezember. Die Grünen wenden sich gegen den Vorstoß von Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD), angesichts der demografischen Entwicklung Adoptionen für ältere Paare zu erleichtern und Beschränkungen in der Reproduktionsmedizin zu lockern. "Ich sehe da momentan keinen Handlungsbedarf", sagte die Grünen-Familienexpertin Ekin Deligöz der Berliner Zeitung. Die bestehenden Richtlinien erlaubten in Einzelfällen, dass Paare über 35 oder 40 Jahren Kinder adoptieren. "Das war nicht nur beim Kanzler möglich", betonte die Grünen-Politikerin mit Blick auf die umstrittene Adoption eines dreijährigen russischen Mädchens durch den 60-jährigen Gerhard Schröder und dessen 41-jährige Frau Doris. Eine Änderung der Richtlinien lehnte Deligöz ab. "Man sollte nicht zu leichtsinnig mit Adoptionen umgehen", mahnte sie. "Es geht um das Wohl des Kindes, das ist kein Geschäft."

Auch bei reproduktionsmedizinischen Behandlungen ungewollt kinderloser Paare wandte sich Deligöz gegen Lockerungen. "Das ist eher ein Minderheitenproblem", sagte die Grünen-Politikerin.

Quelle: http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... 03703.html

Ines & Chris
Informationen zum Thema Eizellspende und ausländische Repro-Kliniken gibt´s unter www.eizellspende.de und www.art-info.org
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Sonnie
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Beitrag von Sonnie »

Ja, die 'Minderheit' von jedem 6.Paar in Deutschland, das von Fertilitätsstörungen betroffen ist :lol:
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Beitrag von rebella67 »

Ich bin - mal ganz abgesehen von der großen Anzahl der tatsächlich Betroffenen - sehr verärgert darüber, daß man irgendwo deshalb keinen Handlungsbedarf sieht, weil es sich um ein Minderheitenproblem handelt. Das kann doch nicht sein, oder?

Vielleicht sind unsere Politiker einfach zu minderheitenfeindlich? Frei nach dem Motto: Alle gegen einen.

Bringt natürlich nicht so viele Wählerstimmen, wenn man was für Minderheiten tut ....
Liebe Grüße, Rebella
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Stella38
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Beitrag von Stella38 »

Die Grünen kotzen mich in der Hinsicht schon lange an. Erstens, weil sie mit ihrer falschen Studie, die sie damals zugrunde legten, sicher ursächlich hinter der Steichung an sich stehen, zweitens weil es sie überhaupt nicht interessiert dass die "Minderheit" schon erschreckende Ausmaße genommen hat.
Dabei dürfte ein Großteil der männl. Unfruchbarkeit ja wohl auf das Konto von Hormonen und Weichmachern gehen, also Umwelteinflüsse.

Naja, wenn bald nur noch die 15jährigen des Lesens kaum mächtigen Hauptschulabbrecherinnen Kinder bekommen in diesem unseren Lande dürften die Grünen mangels Wähler ganz schnell aussterben...

:evil: *mecker* 9. Spritzentag der letzten ICSI, heut darf ich zynisch sein!
Liebe Grüße
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tiggerente
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Beitrag von tiggerente »

Hallo zusammen,

mich kotzen diese Grünen auch an, eine Minderheitenpartei.

Wir sollten diese Aussage von der Abgeordneten Ekin Deligöz so nicht einfach hinnehmen.
Unter http://www.ekin.de/index.html erfahrt Ihr mehr über Sie, ich sage nur Multkulti Gesellschaft. Dort steht auch ein Kontaktformular zur Verfügung, vielleicht sollte die "Minderheit der Kiwu betroffenen" Ihr einmal die Meinung sagen und Ihr Postfach zum Überlaufen bringen.

Zitat einer Aussage von Deligöz:

"Bündnis 90/Die Grünen haben viel auf den Weg gebracht. Sie haben die Lebensbedingungen für die Menschen in unserem Land deutlich verbessert. Deutschland ist ein toleranteres, weltoffenes und zukunftsfähiges Land geworden. Meine Biographie erlaubt mir hierfür einen geschärften Blick."

Nachzulesen unter:
http://www.gruene-fraktion.de/cms/abgeo ... ligoez.htm
LG
Florian
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Stella38
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Beitrag von Stella38 »

die Dame hat soeben Post von mir erhalten *mecker* :evil:
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atonne
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Beitrag von atonne »

Hallo,

habe auch an Post geschickt, Zitat:

Ich weiss, dass ich in Bezug auf die Kinderwunschbehandlung eine Minderheit darstelle.
Aber als ehemals treue Grünenwählerin war ich auch in der Minderheit. [...]
Die Grünen kommen für mich in Zukunft wegen ihrer kinderfeindlichen Haltung nicht mehr als Wahloption in Frage.



Viele Grüße, AT
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