Hallo Ihr Lieben,
auch wenn ich abgeschlossen habe, so lese ich immer noch wieder auch in anderen Kinderwunschforen und wollte euch einen Bericht aus einer Zeitschrift von einer Mutter von Drillingen nicht vorenthalten. Für manche von Euch vielleicht eine Entscheidungshilfe? Ich erinnere mich an Putze, die vor ca. 2 bis 3 Wochen das Posting schrieb "Hilfe! Es werden Drillinge" im Schwangeren-Forum.
quote
in der FachZeitschrift "Geburtshilfe und Frauenheilkunde"
Vom Kinderwunsch zur Drillingswirklichkeit
Aus der Sicht von Müttern
(GebFra Bd.61, 1014-1015, 2001)
Wir kennen sie: Frauen, deren Drillingsschwangerschaft vorzeitig endete; glückliche Mütter und Väter, deren gesunde Drillinge die risikoreiche Frühgeburt gut überstehen und aufholen konnten; Familien, die lebenslang mit Behinderungen ihrer Drillinge leben müssen; Erwachsene, die es toll finden, Drillinge zu sein, wie z. B. meine Söhne; Eltern, die psychisch, physisch und ökonomisch kaum mit ihrer Situation fertig werden; Familien, die in besten wirtschaftlichen Verhältnissen leben, wo "alles kein Problem " ist.
Kinderwunschpaare können sich die bunte Drillingswirklichkeit nicht vorstellen. Trotz ärztlicher Aufklärung über die Risiken der Schwangerschaft und Frühgeburt lassen sich viele Frauen drei Embryonen transferieren - in der Hoffnung auf e i n Kind.
Der " Schock " folgt nach der Diagnose "Drillinge", und wenn der Arzt auf die Möglichkeit des Fetozids hinweist. Hier scheiden sich die Geister: Wer reduzieren lässt, fällt später als Zwillings- oder Einlingsmutter nicht auf. Niemand sieht, wie manche Frau im Stillen leidet. Ich vergesse den Satz nicht: "Die Medizin hat meinem Körper geholfen, aber meine Seele verkrüppelt". Die Frauen, die eine Reduktion ablehnen, die konsequent zu ihrer Entscheidung für drei Embryonen stehen, haben es später mit Drillingen nicht leicht in einer Gesellschaft, die kalt sagt: " selber schuld! Das musste ja nicht sein! "
Im ABC-Club, der von mir 1982 gegründeten Drillingseltern-Selbsthilfe-Initiative, gibt es öfter Nachrichten wie die folgenden: " Lieber ABC-Club, wir sind jetzt in der 7. Woche schwanger mit Drillingen. Wir sind so glücklich! Wir wollten sowieso drei Kinder! Wo bekommen wir nun den Drillingskinderwagen? " Ein anderes Paar schreibt: " Wir haben uns vorgenommen, den bisherigen Lebensstil in keinster Weise durch die Drillingsgeburt zu verändern. "
Mich erschreckt die Ahnungslosigkeit. Die meisten Paare sind doch heute aufgeklärt! Trotzdem unterschreiben sie die Bitte um den Transfer von drei Embryonen auf dem gleichen Blatt, auf dem sie lesen: " Da eine Drillingsschwangerschaft erhebliche Risiken für Leib und Leben von Mutter und Kindern bedeuten kann, sollte diese unbedingt vermieden werden. " Doch wenn davor steht, dass mit einer Schwangerschaftsrate von 30-40% gerechnet wird, sofern entsprechend dem ESG bis zu drei Embryonen auf einmal übertragen werden, - wenn der Arzt für drei plädiert, weil bei den erzielten Schwangerschaften zwar 15-20% Zwillinge, aber "nur" 3-5% Drillinge erwartet werden - dann unterschreibt man - und der Arzt ist juristisch abgesichert.
Das Leben mit Drillingen zu Hause
Wie sieht das Leben mit Drillingen in der ersten Zeit zu Hause aus? Eine Nacht bringt anfangs kaum 4 Stunden mehrfach unterbrochenen Schlaf. Das Füttern und Wickeln der Säuglinge dauert 12-20 Stunden täglich, je nachdem, wie geübt eine Mutter ist, wie die Babys ihre Flaschen trinken, ob sie gestillt werden. Für Haushalt und Kochen bleibt keine Zeit, " Essen auf Rädern " aus der Großküche kann die Rettung sein. Für die Partnerschaft gibt es lange Durststrecken. Scheidungen sind nicht selten.
Für viele Einzelgeschwister ist die Geburt von Mehrlingen eine Katastrophe. Oft kommen erst in der Pubertätszeit Defizite aus Kindertagen als Verhaltensauffälligkeiten, Essstörungen oder andere verdeckte Depressionen zum Vorschein.
Es geht nicht ohne Hilfe
Für Mütter, die "nur" gesunde Drillinge ohne Einzelgeschwister haben, ist die Situation leichter: Sie können sich auf die Bedürfnisse einer einzigen Altersgruppe einstellen, Schlafdefizite evtl. nachholen. Trotzdem geht es nicht ohne Hilfe in den ersten Jahren, sonst drohen mütterliche Zusammenbrüche - bis hin zu Aufenthalten in der Psychiatrie.
Aber - woher das Geld für Hilfskräfte nehmen? Wer es nicht hat, muss ein Netz von Verwandtenhilfe organisieren. Der " Staat " als Geldgeber springt nur bei Sozialfällen ein. Krankenkassen bezahlen große Summen zur Behandlung von Sterilitätsproblemen, aber kaum Hilfe für Mütter mit Drillingen.
Je früher die Geburt, desto schwieriger
Besonders schlimm sind die Probleme der kleinsten Frühgeborenen, die mit Geburtsgewichten um 500g überleben. Für alle "Frühchen" gilt: Je länger sie Intensivpflege brauchen, desto schlechter sind die Prognosen. Ca. ein Drittel aller Drillinge leidet an Entwicklungsstörungen. Bei Kindern mit kurzer Intensivbetreuung können durch konsequentes Trainieren der Motorik, der kognitiven und der sozialen Fähigkeiten Schäden gebessert oder behoben werden. Deshalb turnen viele Eltern täglich mit ihren Kindern nach Techniken von Bobath- oder Vojta. Viele Schäden werden erst durch Lernstörungen in der Schulzeit bemerkt.
Lebenslange Behinderungen
Nicht wenige Eltern müssen lebenslang mit Behinderungen ihrer Kinder leben und sich auf immer neue Operationen einstellen, z.B. bei Hirnproblemen mit dem Shunt. Ein Beispiel: Eine Frau bekam 10 Wochen zu früh Drillinge, jedes wog um 1200 g. Es gab Schwierigkeiten mit der Beatmung und Hirnblutungen. Als die Kinder 5 Jahre alt waren, schrieb mir die Frau folgendes: " Lisa ist Spastikerin, kann krabbeln, ist geistig voll fit, kann reden, selbständig essen und pinkeln. Oliver ist Spastiker, kann robben, hat Hydrozephalus mit Shunt, beherrscht wichtige Wörter, wird als geistig behindert eingestuft, hat 18 Operationen hinter sich. Thomas ist körperlich topfit, schwerhörig, redet verwaschen und lebt tagsüber in einem Heim für Schwerhörige. Wenn ich die Berichte anderer Drillingsmütter im ABC-Report lese, habe ich das Gefühl, nicht dazuzugehören. Warum trauen sich so wenige Familien mit behinderten Kindern, ihre Berichte weiterzugeben? Weil wir das tolle Gefühl, gesunde Drillinge zu haben, nicht kennen - weil wir keine stolzen Eltern sind? Weil wir uns schämen, " gestörte, entstellte " Kinder zu haben? Ich wünsche mir Kontakt zu Eltern mit mehreren behinderten Kindern, zu Eltern, die dadurch in eine Ehekrise gekommen sind. Der Austausch gäbe mir Auftrieb in Stunden der Verzweiflung. Alle meine Kinder, jedes für sich allein, habe ich in mein Herz geschlossen; ich liebe richtig meine Kinder. Aber ich merke oft, alle auf einmal, das steigt über meine Grenzen. "
"Blind vor Kinderwunsch"
Fragt man Drillingsmütter nach Jahren, wie sie rückblickend zu ihrer Sterilitätsbehandlung stehen, sagen viele: " Ich würde alles wieder genauso machen! "Ihren Töchtern wünschen sie auf keinen Fall die gleichen Erfahrungen, sondern raten zur Vorsicht. Stellvertretend für viele andere hier das Zitat einer Mutter:
" Wir sind sehr stolz und glücklich über unsere gesunden Drillinge. Was das heißt, gesunde Drillinge zu haben, wird uns immer bewusster. Als wir uns zur IVF entschlossen, wurden wir über die Risiken aufgeklärt. Aber - ehrlich - wir haben sie gar nicht ernst genommen, weil wir blind waren vor Kinderwunsch!
Verdrängung ernst nehmen
Bei der Aufklärung durch den Arzt muss der Aspekt der Verdrängung bei den Kinderwunschpaaren außerordentlich ernst genommen werden, besonders vor der Entscheidung für den Transfer von zwei oder drei Embryonen. Es kommt darauf an, wie das Paar auf die Entscheidung vorbereitet wird - mit feed back und Bedenkzeit.
Wir, erfahrene Drillingsmütter, plädieren dafür,
· Hormontherapien nur bei Spezialisten zuzulassen;
·
· den IVF-Patientinnen die Drillingswirklichkeit deutlich zu schildern, evtl. mit unserer Hilfe,
·
· ihnen nebenstehende Fragen zum Überdenken mitzugeben;
·
· nicht mehr als zwei Embryonen zu transferieren, unabhängig vom Alter der Frau, denn der Fetozid ist keine Lösung - nur ein Austausch von Problemen.
Wir brauchen auch die Hilfe der Politiker: Eine Neufassung des Embryonenschutzgesetzes unter Einbeziehung des § 218, der Pränatal- und der Präimplantationsdiagnostik.
Helga Grützner
Strohweg 55, 64297 Darmstadt
ABC-Club e. V.,
Info
Punkte, die vor dem Embryotransfer bedacht sein sollten
Bin ich - ist mein Partner - stabil genug, die ungeheure Arbeitsbelastung zu tragen? Würde ich damit fertig werden, wenn meine Beziehung daran scheitern sollte? Werde ich damit fertig, meine Berufstätigkeit für die Kinder aufzugeben? Werde ich damit fertig, jedes persönliche Leben für Jahre zurückzustellen? Könnte ich mit evtl. Einfach- oder Mehrfachbehinderungen eines oder mehrerer Kinder leben? Könnte das mein Partner? Hätte ich die nötige familiäre Unterstützung? Könnten wir allein genügend Haushaltshilfe finanzieren? Kann ich den Zuwachs überhaupt finanzieren (größere Wohnung, Auto, Kleidung etc.)? Wie reagiere ich auf z.T. sehr ablehnende Reaktionen der Umwelt? "
unquote
Vielleicht hilft das der einen oder anderen bei ihrer Entscheidungsfindung. Der Artikel hat mich sehr nachdenklich gestimmt.
Lieber Gruß
Iris
2 oder 3 Embryonen ???
Danke für die Beachtung
Hallo Iris,
prima Artikel, danke! Nicht umsonst gehen ja immer mehr KiWu-Zentren dazu über, nur noch zwei Embryonen zu transferieren. Und wie wahr, als Kinderwünschler macht man sich keine Vorstellungen, was Drillinge wirklich bedeuten. Im Prinzip sieht man nur die Chancenerhöhung und geht davon aus, dass es einen schon nicht treffen wird und je länger man in Behandlung ist, desto unwahrscheinlicher erscheint diese Möglichkeit. Auch wir haben all dies durchgemacht, durchgedacht und trotzdem bleibt die Versuchung gross. Obwohl in unserer Situation -wir haben ja bereits ein Icsi-Kind- Drillinge wirklich der Supergau wären.
ich stimme der Verfasserin voll zu: es müsste viel besser und mehr über die Risiken und Auswirkungen für Drillingsschwangerschaften aufgeklärt werden, auch wenn die Wahrscheinlichkeit bei "nur" 3-5% liegt.
prima Artikel, danke! Nicht umsonst gehen ja immer mehr KiWu-Zentren dazu über, nur noch zwei Embryonen zu transferieren. Und wie wahr, als Kinderwünschler macht man sich keine Vorstellungen, was Drillinge wirklich bedeuten. Im Prinzip sieht man nur die Chancenerhöhung und geht davon aus, dass es einen schon nicht treffen wird und je länger man in Behandlung ist, desto unwahrscheinlicher erscheint diese Möglichkeit. Auch wir haben all dies durchgemacht, durchgedacht und trotzdem bleibt die Versuchung gross. Obwohl in unserer Situation -wir haben ja bereits ein Icsi-Kind- Drillinge wirklich der Supergau wären.
ich stimme der Verfasserin voll zu: es müsste viel besser und mehr über die Risiken und Auswirkungen für Drillingsschwangerschaften aufgeklärt werden, auch wenn die Wahrscheinlichkeit bei "nur" 3-5% liegt.
Liebe Grüsse
Susan
Nur weil uns ein Stück vom Glück fehlt, sollen wir uns nicht davon abhalten lassen, alles andere zu genießen....
Jane Austen
Susan
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Hier noch einmal ein interessanter Artikel aus "Die Zeit" dazu:
Ein Wunsch, drei Sorgen
Fortpflanzungsmedizin kann auch zu viel Erfolg haben: Mehrlingsgeburten häufen sich dramatisch - mit schwerwiegenden Folgen für Frauen und Kinder
Vollständiger Artikel
auf der ZEIT-Webseite
Mehrlinge sind eine Nebenwirkung der Fortpflanzungsmedizin - und eines ihrer größten Probleme. Denn der weibliche Körper ist darauf ausgerichtet, dass meist nur ein Kind in ihm wächst. Eine Mehrlingsschwangerschaft kann dramatische Folgen haben: Häufig kommt es zu Aborten oder Frühgeburten, auch das Risiko für Behinderungen steigt bei Mehrlingskindern. Und fällt die Entscheidung, einen Teil der Kinder im Mutterleib zu töten, damit die anderen eine Überlebenschance haben, leiden die Frauen oft unter jahrelangen Depressionen.
Den Begriff "selektiver Fetozid" hörte Barbara Sander erstmals, als die vierte Fruchtblase entdeckt wurde. Als schließlich der fünfte Embryo zum Vorschein kam, lautete die Frage nur noch: Sollen zwei oder drei getötet werden? In der Bonner Klinik plädierten die Ärzte für den dreifachen Abort.
Die Erlebnisse, die nun folgten, suchen Barbara Sander noch häufig im Schlaf heim. Um die Gefahr einer vollständigen Fehlgeburt zu minimieren - sie liegt pro Eingriff bei 10 bis 20 Prozent -, musste zwischen den Abtreibungen je eine Woche vergehen. Zweimal erlebte sie die Prozedur bei vollem Bewusstsein. Dabei wird die Nadel durch die Bauchdecke in die Gebärmutter der Schwangeren gestoßen. Mithilfe des Ultraschalls findet sie ihren Weg ins schlagende Herz des Fötus und spritzt eine Kaliumchloridlösung hinein. Nach einigen Momenten hört es auf zu schlagen.
Welches Kind die Nadel aussucht, ist egal. Jedes Einzelne wäre willkommen. Nur zusammen sind es zu viele. Nach der zweiten Abtreibung konnte Barbara Sander nicht mehr. "Wenn Sie mir das dritte auch noch wegnehmen, können Sie mich in die Klapsmühle stecken", sagte sie den Ärzten. Noch heute, sechs Jahre später, plagen sie Gewissensbisse. Waren es zwei Jungen oder zwei Mädchen wie ihre drei anderen Kinder, die lebend zur Welt gekommen sind? Wie hätten sie ausgesehen? Mitunter tröstet sie sich damit, dass ihre beiden "fehlenden Kinder in ihr weiterleben", wie sie sagt. Die reduzierten Föten wurden vom Körper absorbiert.
Normalerweise vermeidet die Natur, anders als bei vielen Tieren, Mehrlingsgeburten. Fortpflanzungsmediziner jedoch durchbrechen diese Regel. Um die Chance einer Schwangerschaft zu erhöhen, lassen sie vor einer Insemination durch Hormonzugabe mehrere Eizellen heranreifen oder setzen - bei der künstlichen Befruchtung - zwei oder drei Embryonen in die Gebärmutter zurück. Zwar böte die Medizin die Chance, nur einen Embryo im Mutterleib zum Wachsen zu bringen. Doch in Deutschland scheitern die neuen Techniken an den hiesigen strengen Gesetzen.
Die natürliche Wahrscheinlichkeit, Zwillinge zu bekommen, liegt bei knapp 1,2 Prozent. Nach einer Laborbefruchtung jedoch liegt sie 20-mal höher. Bei drei von 100 Entbindungen kommt es nach einer Zeugung in der Petrischale gar zu Drillingen. Seit der Geburt des ersten deutschen Retortenbabys 1982 ist die Zahl der Mehrlinge in Deutschland rasant angestiegen. Insgesamt kommen heute rund 9000 mehr Zwillings- und Drillingskinder zur Welt als noch vor 20 Jahren - trotz sinkender Geburtenraten. Sieht man auf der Straße einen doppelten Kinderwagen, kann man heute in jedem zweiten bis dritten Fall davon ausgehen, dass der Geburt eine Sterilitätsbehandlung vorausging. Bei Drillingen liegt die Wahrscheinlichkeit bei über 80 Prozent.
Als Helga Grützner 1982 den ABC-Club gründete - einen Selbsthilfeverein für Drillingseltern -, hatte sie "keine Ahnung, dass man Drillinge anders bekommen kann als per Zufall". Doch schon bald erhielt sie den ersten Beitrittsbogen einer Drillingsmutter zurück, auf dem das Kürzel IVF stand, In-vitro-Fertilisation. Schnell übertraf in ihrem Verein die Zahl der Mitglieder, deren Kinder mit ärztlicher Hilfe entstanden waren, die der natürlich gezeugten. Um 500 Prozent stiegen Drillingsgeburten in Deutschland zwischen 1980 und 1999.
Früher war eine Drillingsgeburt "eine absolute Rarität", erinnert sich Joachim Dudenhausen von der Berliner Charité. Heute gehören "höhergradige Mehrlingsgeburten" fast schon zum Alltag der Geburtsmedizin. In den USA, wo Fertilitätsärzte sogar vier, fünf oder sogar zehn Embryonen einpflanzen dürfen, sind selbst Vierlingsgeburten keine Sensation mehr. Doch auch in Deutschland gebe es Mediziner, die "Frauen an ihre Grenzen treiben", sagt die heutige ABC-Club-Vorsitzende, Dorothea Maekeler. Ihr fällt auf, dass es oft dieselben Praxen sind, in denen Mehrlingsgeburten entstehen. Gleichzeitig treibt die Verzweiflung nach jahrelanger Kinderlosigkeit viele unfruchtbare Paare dazu, jede Chance zu nutzen. "Die Hoffnung auf ein Kind macht viele blind", sagt Helga Grützner.
Wenn der Ultraschall dann drei pumpende Herzen zeigt, glauben manche Kinderwunschpaare gar, das große Los gezogen zu haben. "Lieber ABC-Club, wir sind in der siebten Woche schwanger mit Drillingen. Wir sind so glücklich! Wir wollten sowieso drei Kinder! Woher bekommen wir einen Drillingskinderwagen?" Briefe wie diesen erhält Helga Grützner häufig. Nur Eltern, die noch keine Kinder haben, seien zu solcher "naiven Ahnungslosigkeit" fähig, meint sie.
Als Birte Strommenger sich einer künstlichen Befruchtung unterzog, kannte sie die Gefahr, statt eines Kindes zwei oder gar drei zu bekommen - theoretisch. Dennoch wollte sie, dass ihr drei Embryonen übertragen werden. Sie war 36 Jahre alt und sah die Chance auf Nachwuchs rapide sinken. "Auch mein Arzt meinte, drei seien das Beste", erinnert sich Strommenger. Natürlich freute sich das Paar, als es dann hieß: Glückwunsch, Sie bekommen Zwillinge. Mit der Zeit jedoch wurde klar, welche Belastung dies bedeutet.
Birte Strommenger traf es besonders hart. Während der Schwangerschaft kam es häufig zu Blutungen, frühzeitig setzten Wehen ein. Die Ärzte verordneten strikte Bettruhe am Tropf. Drei Monate lag sie flach, nahm über 25 Kilo zu. Die Geburt in der 37. Woche verschaffte ihr keine Erleichterung. Die Kinder schrien rund um die Uhr, das Füttern dauerte jeweils eine Stunde. Windeln, ausziehen, in den Schlaf wiegen - die ungewohnte Arbeit fiel doppelt an. "Ich habe den Aufwand völlig unterschätzt", gibt die Sozialpädagogin zu.
Kinder, begafft wie Zootiere
Nicht alle Zwillingseltern leiden unter dem doppelten Kindersegen - viele sind damit eher doppelt glücklich. Dennoch bringen Mehrlingsschwangerschaften für alle Beteiligten stets ein höheres Gesundheitsrisiko mit sich. Häufig kommt es bereits vor der Entbindung zu Komplikationen. Die Frauen erleben vermehrt depressive Phasen, ihr Risiko, an Diabetes oder Präeklampsie zu erkranken, ist erhöht. An diesem schwangerschaftsspezifischen Bluthochdruck erkranken normalerweise 12 Prozent der Mütter, bei Zwillingen sind es bis zu 30 Prozent - das hat eine neue Studie am Klinikum Nürnberg Süd ergeben.
Noch gravierender können die Konsequenzen für die Kinder sein: Das Risiko einer Totgeburt liegt bei Zwillingen sechsmal höher, als wenn ein Fötus die Gebärmutter für sich allein hat. Die häufigsten Komplikationen bei Mehrlingsschwangerschaften sind jedoch Frühgeburten. Zwillinge kommen im Durchschnitt fünf Wochen zu früh zur Welt. Drillinge kann der weibliche Körper oft nur bis zur 32. Woche halten. Dann drängen sie heraus, weil der Platz fehlt. Die meisten Kinder landen in der Intensivmedizin. Wenn sie die kritische Marke von 1500 Gramm unterschreiten, verbringen sie viele Wochen im Brutkasten, mit Schläuchen ernährt, von Sonden und Monitoren überwacht.
Zwar können Neonatologen mitunter selbst Kinder von unter 500 Gramm retten. Doch die Überlebensqualität hat mit der Überlebensrate nicht Schritt gehalten. Einer Untersuchung am Münchner Klinikum Großhadern zufolge hat jede zweite Drillingsfamilie entweder mit einem toten oder behinderten Kind zu kämpfen. Denn ihre Unreife schlägt vielen Frühchen aufs Hirn. Geistige Behinderungen gehören ebenso zu den Folgen wie lebenslange Lähmungen, schwere Seh- und Hördefizite.
Für die Eltern bedeutet dies enorme Belastungen. Schon drei gesunde Kinder, die auf einen Schlag kommen, bringen jedes Paar an seine Grenzen. Mehr als vier bis sechs Stunden Schlaf sind auf Jahre hinaus für die Mutter eine Seltenheit. Einfache Spaziergänge in der Öffentlichkeit geraten zur Expedition - oder zum Spießrutenlauf, weil die "Kinder wie Zootiere betrachtet werden", wie eine Mutter sagt. Sind die Kinder noch behindert, reiht sich ein Arztbesuch an den nächsten.
Mit psychischen Problemen haben Mütter wie Barbara Sander zu kämpfen, die Kinder durch Fetozid verloren haben. Sie würde am liebsten die ganze Prozedur rückgängig machen. "Es ist doch pervers, wenn ich mich erst behandeln lasse, um Kinder zu bekommen, und dann habe ich welche und muss zwei töten", sagt sie. Heute glaubt sie, dass sie auch fünf statt drei Kinder durchgebracht hätte. Vielleicht wäre es auch anders gekommen, und keines hätte überlebt.
Wäre, hätte, würde - der Fetozid stellt die Frauen vor Entscheidungen, die niemand treffen kann. Von allen Frauen im ABC-Club, die eine Selektion durchführen ließen, kenne sie nur eine, die es danach nicht bereut habe, sagt Dorothea Maekeler. Die Ausgabe der Mitgliederzeitung zum Thema Fetozid ist eine einzige Sammlung von Ärztekritik und Selbstanklagen, Reuegedanken und Nie-wieder-Aufrufen. Die meisten Frauen blieben nach dem Fetozid allein mit ihrer Seelennot. Eine psychologische Betreuung war nicht vorgesehen.
Der Fetozid ist das schwärzeste Kapitel der Reproduktionsmedizin. Wie viele Föten jedes Jahr sterben müssen, damit ihre Geschwister überleben, weiß niemand. Schätzungen belaufen sich für Deutschland auf 150 Fälle pro Jahr. In anderen Ländern wird die Technik häufiger und bedenkenloser angewandt. Da machen Ärzte auf Wunsch der Eltern auch schon einmal Zwillinge zu Einlingen und treffen die Wahl nach dem Geschlecht.
Die Mediziner, die den Fetozid durchführen, fühlen sich missbraucht. Eigentlich sei es ihr Beruf, Ungeborene zu retten, schreiben die Pränatalmediziner und Geburtshelfer Bernd-Joachim Hackelöer und Manfred Hansmann. Sie fordern ihre Kollegen von der Fruchtbarkeitsmedizin auf, zumindest in den ersten Wochen die Embryonenreduktion selbst durchzuführen, wo der Eingriff noch nicht so schwierig ist. Gleichzeitig verlangen sie, mit Hormonstimulation vorsichtiger zu sein und höchstens zwei Embryonen einzupflanzen. In Deutschland gilt dieses Limit bislang nur als Empfehlung für Frauen unter 35 Jahren. Noch sicherer wäre es, so wie die Natur zu verfahren und es bei einem Embryo zu belassen. In einigen Ländern wie Schweden ist dieser single embryo transfer bereits verbreitet. Dennoch können die Fortpflanzungskliniken dort hohe Schwangerschaftsraten vorweisen.
"Medizin wie im Mittelalter"
Das Geheimnis dieses Erfolgs besteht in einer Qualitätskontrolle: Schwedische Reproduktionsmediziner setzen die Embryonen nicht wie in Deutschland nach ein, zwei Tagen in die Gebärmutter, sondern beobachten die Keimlinge bis zu fünf Tagen im Labor. Dann besteht der Embryo, jetzt Blastozyste genannt, aus mehr als einem Dutzend Zellen und sieht aus wie eine reife Brombeere. Viele Embryonen erreichen dieses Stadium nur defekt oder verspätet - oder sterben ab. Der Ausleseprozess ist gewollt: Dabei kann der Biologe per Augenschein denjenigen Embryo auswählen, der die höchsten Chancen verspricht, sich einzunisten und zu einem Kind heranzureifen. "Hohe Zellzahl, symmetrische Anordnung, Zellmasse gut sichtbar", beschreibt Peter Platteau von der Freien Universität Brüssel eine vielversprechende Blastozyste.
Doch in der Fortpflanzungsmedizin gilt: Kein Fortschritt ohne Preis. Wer den Blastozystentransfer propagiert, muss in Kauf nehmen, dass überzählige Embryonen entstehen. Dann nämlich, wenn sich mehr als ein oder zwei Embryonen gut entwickeln. Sie müssten irgendwann vernichtet werden. Genau aus diesem Grund wird die Technik in Deutschland nicht angewandt. Zwar ist die Blastozystenreifung nicht per se verboten. Auch in Deutschland dürfen IVF-Mediziner die befruchteten Eizellen bis zum fünften Tag wachsen lassen, bevor sie diese einsetzen. Das Embryonenschutzgesetz verbietet jedoch, mehr als drei Embryonen herzustellen. Damit hat das Auswahlverfahren keinen Sinn mehr, weil nach fünf Tagen in der Regel kein Embryo zum Auswählen bleibt.
Deshalb müssen deutsche Reproduktionsmediziner den Frauen weiterhin Embryonen einpflanzen, die dem Tode geweiht sind. In Deutschland gleiche die IVF einem "Lotterieverfahren", sagt Robert Fischer vom Fertility Center Hamburg. Er müsse befruchtete Eizellen in den Körper zurücksetzen, die wahrscheinlich geschädigt sind - und gute Eizellen einfrieren, deren Befruchtungspotenzial dadurch vermindert wird. Medizin "wie im Mittelalter", schimpft Fischer.
Solange sie nicht selektieren dürfen, werden in Deutschland Fortpflanzungsärzte und unfruchtbare Paare deshalb weiterhin darauf bestehen, zwei oder drei Embryonen einzusetzen - selbst auf die Gefahr hin, Mehrlinge zu produzieren. Das Einpflanzen von nur einem Embryo ohne Qualitätscheck würde die ohnehin niedrigen Erfolgsraten deutscher Fortpflanzungspraxen weiter absinken lassen, pro Versuch wohl unter zehn Prozent, wie Ricardo Felberbaum vom Deutschen IVF-Register schätzt. "Die körperlichen und seelischen Belastungen, die jede künstliche Befruchtung mit sich bringt", so Felberbaum, "wären dann kaum noch zu rechtfertigen."
Wie weit gehen wir für ein Kind? Im Labyrinth der Fortpflanzungsmedizin - das neue Buch von ZEIT-Redakteur Martin Spiewak ist soeben erschienen im Eichborn Verlag.
Ein Wunsch, drei Sorgen
Fortpflanzungsmedizin kann auch zu viel Erfolg haben: Mehrlingsgeburten häufen sich dramatisch - mit schwerwiegenden Folgen für Frauen und Kinder
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Mehrlinge sind eine Nebenwirkung der Fortpflanzungsmedizin - und eines ihrer größten Probleme. Denn der weibliche Körper ist darauf ausgerichtet, dass meist nur ein Kind in ihm wächst. Eine Mehrlingsschwangerschaft kann dramatische Folgen haben: Häufig kommt es zu Aborten oder Frühgeburten, auch das Risiko für Behinderungen steigt bei Mehrlingskindern. Und fällt die Entscheidung, einen Teil der Kinder im Mutterleib zu töten, damit die anderen eine Überlebenschance haben, leiden die Frauen oft unter jahrelangen Depressionen.
Den Begriff "selektiver Fetozid" hörte Barbara Sander erstmals, als die vierte Fruchtblase entdeckt wurde. Als schließlich der fünfte Embryo zum Vorschein kam, lautete die Frage nur noch: Sollen zwei oder drei getötet werden? In der Bonner Klinik plädierten die Ärzte für den dreifachen Abort.
Die Erlebnisse, die nun folgten, suchen Barbara Sander noch häufig im Schlaf heim. Um die Gefahr einer vollständigen Fehlgeburt zu minimieren - sie liegt pro Eingriff bei 10 bis 20 Prozent -, musste zwischen den Abtreibungen je eine Woche vergehen. Zweimal erlebte sie die Prozedur bei vollem Bewusstsein. Dabei wird die Nadel durch die Bauchdecke in die Gebärmutter der Schwangeren gestoßen. Mithilfe des Ultraschalls findet sie ihren Weg ins schlagende Herz des Fötus und spritzt eine Kaliumchloridlösung hinein. Nach einigen Momenten hört es auf zu schlagen.
Welches Kind die Nadel aussucht, ist egal. Jedes Einzelne wäre willkommen. Nur zusammen sind es zu viele. Nach der zweiten Abtreibung konnte Barbara Sander nicht mehr. "Wenn Sie mir das dritte auch noch wegnehmen, können Sie mich in die Klapsmühle stecken", sagte sie den Ärzten. Noch heute, sechs Jahre später, plagen sie Gewissensbisse. Waren es zwei Jungen oder zwei Mädchen wie ihre drei anderen Kinder, die lebend zur Welt gekommen sind? Wie hätten sie ausgesehen? Mitunter tröstet sie sich damit, dass ihre beiden "fehlenden Kinder in ihr weiterleben", wie sie sagt. Die reduzierten Föten wurden vom Körper absorbiert.
Normalerweise vermeidet die Natur, anders als bei vielen Tieren, Mehrlingsgeburten. Fortpflanzungsmediziner jedoch durchbrechen diese Regel. Um die Chance einer Schwangerschaft zu erhöhen, lassen sie vor einer Insemination durch Hormonzugabe mehrere Eizellen heranreifen oder setzen - bei der künstlichen Befruchtung - zwei oder drei Embryonen in die Gebärmutter zurück. Zwar böte die Medizin die Chance, nur einen Embryo im Mutterleib zum Wachsen zu bringen. Doch in Deutschland scheitern die neuen Techniken an den hiesigen strengen Gesetzen.
Die natürliche Wahrscheinlichkeit, Zwillinge zu bekommen, liegt bei knapp 1,2 Prozent. Nach einer Laborbefruchtung jedoch liegt sie 20-mal höher. Bei drei von 100 Entbindungen kommt es nach einer Zeugung in der Petrischale gar zu Drillingen. Seit der Geburt des ersten deutschen Retortenbabys 1982 ist die Zahl der Mehrlinge in Deutschland rasant angestiegen. Insgesamt kommen heute rund 9000 mehr Zwillings- und Drillingskinder zur Welt als noch vor 20 Jahren - trotz sinkender Geburtenraten. Sieht man auf der Straße einen doppelten Kinderwagen, kann man heute in jedem zweiten bis dritten Fall davon ausgehen, dass der Geburt eine Sterilitätsbehandlung vorausging. Bei Drillingen liegt die Wahrscheinlichkeit bei über 80 Prozent.
Als Helga Grützner 1982 den ABC-Club gründete - einen Selbsthilfeverein für Drillingseltern -, hatte sie "keine Ahnung, dass man Drillinge anders bekommen kann als per Zufall". Doch schon bald erhielt sie den ersten Beitrittsbogen einer Drillingsmutter zurück, auf dem das Kürzel IVF stand, In-vitro-Fertilisation. Schnell übertraf in ihrem Verein die Zahl der Mitglieder, deren Kinder mit ärztlicher Hilfe entstanden waren, die der natürlich gezeugten. Um 500 Prozent stiegen Drillingsgeburten in Deutschland zwischen 1980 und 1999.
Früher war eine Drillingsgeburt "eine absolute Rarität", erinnert sich Joachim Dudenhausen von der Berliner Charité. Heute gehören "höhergradige Mehrlingsgeburten" fast schon zum Alltag der Geburtsmedizin. In den USA, wo Fertilitätsärzte sogar vier, fünf oder sogar zehn Embryonen einpflanzen dürfen, sind selbst Vierlingsgeburten keine Sensation mehr. Doch auch in Deutschland gebe es Mediziner, die "Frauen an ihre Grenzen treiben", sagt die heutige ABC-Club-Vorsitzende, Dorothea Maekeler. Ihr fällt auf, dass es oft dieselben Praxen sind, in denen Mehrlingsgeburten entstehen. Gleichzeitig treibt die Verzweiflung nach jahrelanger Kinderlosigkeit viele unfruchtbare Paare dazu, jede Chance zu nutzen. "Die Hoffnung auf ein Kind macht viele blind", sagt Helga Grützner.
Wenn der Ultraschall dann drei pumpende Herzen zeigt, glauben manche Kinderwunschpaare gar, das große Los gezogen zu haben. "Lieber ABC-Club, wir sind in der siebten Woche schwanger mit Drillingen. Wir sind so glücklich! Wir wollten sowieso drei Kinder! Woher bekommen wir einen Drillingskinderwagen?" Briefe wie diesen erhält Helga Grützner häufig. Nur Eltern, die noch keine Kinder haben, seien zu solcher "naiven Ahnungslosigkeit" fähig, meint sie.
Als Birte Strommenger sich einer künstlichen Befruchtung unterzog, kannte sie die Gefahr, statt eines Kindes zwei oder gar drei zu bekommen - theoretisch. Dennoch wollte sie, dass ihr drei Embryonen übertragen werden. Sie war 36 Jahre alt und sah die Chance auf Nachwuchs rapide sinken. "Auch mein Arzt meinte, drei seien das Beste", erinnert sich Strommenger. Natürlich freute sich das Paar, als es dann hieß: Glückwunsch, Sie bekommen Zwillinge. Mit der Zeit jedoch wurde klar, welche Belastung dies bedeutet.
Birte Strommenger traf es besonders hart. Während der Schwangerschaft kam es häufig zu Blutungen, frühzeitig setzten Wehen ein. Die Ärzte verordneten strikte Bettruhe am Tropf. Drei Monate lag sie flach, nahm über 25 Kilo zu. Die Geburt in der 37. Woche verschaffte ihr keine Erleichterung. Die Kinder schrien rund um die Uhr, das Füttern dauerte jeweils eine Stunde. Windeln, ausziehen, in den Schlaf wiegen - die ungewohnte Arbeit fiel doppelt an. "Ich habe den Aufwand völlig unterschätzt", gibt die Sozialpädagogin zu.
Kinder, begafft wie Zootiere
Nicht alle Zwillingseltern leiden unter dem doppelten Kindersegen - viele sind damit eher doppelt glücklich. Dennoch bringen Mehrlingsschwangerschaften für alle Beteiligten stets ein höheres Gesundheitsrisiko mit sich. Häufig kommt es bereits vor der Entbindung zu Komplikationen. Die Frauen erleben vermehrt depressive Phasen, ihr Risiko, an Diabetes oder Präeklampsie zu erkranken, ist erhöht. An diesem schwangerschaftsspezifischen Bluthochdruck erkranken normalerweise 12 Prozent der Mütter, bei Zwillingen sind es bis zu 30 Prozent - das hat eine neue Studie am Klinikum Nürnberg Süd ergeben.
Noch gravierender können die Konsequenzen für die Kinder sein: Das Risiko einer Totgeburt liegt bei Zwillingen sechsmal höher, als wenn ein Fötus die Gebärmutter für sich allein hat. Die häufigsten Komplikationen bei Mehrlingsschwangerschaften sind jedoch Frühgeburten. Zwillinge kommen im Durchschnitt fünf Wochen zu früh zur Welt. Drillinge kann der weibliche Körper oft nur bis zur 32. Woche halten. Dann drängen sie heraus, weil der Platz fehlt. Die meisten Kinder landen in der Intensivmedizin. Wenn sie die kritische Marke von 1500 Gramm unterschreiten, verbringen sie viele Wochen im Brutkasten, mit Schläuchen ernährt, von Sonden und Monitoren überwacht.
Zwar können Neonatologen mitunter selbst Kinder von unter 500 Gramm retten. Doch die Überlebensqualität hat mit der Überlebensrate nicht Schritt gehalten. Einer Untersuchung am Münchner Klinikum Großhadern zufolge hat jede zweite Drillingsfamilie entweder mit einem toten oder behinderten Kind zu kämpfen. Denn ihre Unreife schlägt vielen Frühchen aufs Hirn. Geistige Behinderungen gehören ebenso zu den Folgen wie lebenslange Lähmungen, schwere Seh- und Hördefizite.
Für die Eltern bedeutet dies enorme Belastungen. Schon drei gesunde Kinder, die auf einen Schlag kommen, bringen jedes Paar an seine Grenzen. Mehr als vier bis sechs Stunden Schlaf sind auf Jahre hinaus für die Mutter eine Seltenheit. Einfache Spaziergänge in der Öffentlichkeit geraten zur Expedition - oder zum Spießrutenlauf, weil die "Kinder wie Zootiere betrachtet werden", wie eine Mutter sagt. Sind die Kinder noch behindert, reiht sich ein Arztbesuch an den nächsten.
Mit psychischen Problemen haben Mütter wie Barbara Sander zu kämpfen, die Kinder durch Fetozid verloren haben. Sie würde am liebsten die ganze Prozedur rückgängig machen. "Es ist doch pervers, wenn ich mich erst behandeln lasse, um Kinder zu bekommen, und dann habe ich welche und muss zwei töten", sagt sie. Heute glaubt sie, dass sie auch fünf statt drei Kinder durchgebracht hätte. Vielleicht wäre es auch anders gekommen, und keines hätte überlebt.
Wäre, hätte, würde - der Fetozid stellt die Frauen vor Entscheidungen, die niemand treffen kann. Von allen Frauen im ABC-Club, die eine Selektion durchführen ließen, kenne sie nur eine, die es danach nicht bereut habe, sagt Dorothea Maekeler. Die Ausgabe der Mitgliederzeitung zum Thema Fetozid ist eine einzige Sammlung von Ärztekritik und Selbstanklagen, Reuegedanken und Nie-wieder-Aufrufen. Die meisten Frauen blieben nach dem Fetozid allein mit ihrer Seelennot. Eine psychologische Betreuung war nicht vorgesehen.
Der Fetozid ist das schwärzeste Kapitel der Reproduktionsmedizin. Wie viele Föten jedes Jahr sterben müssen, damit ihre Geschwister überleben, weiß niemand. Schätzungen belaufen sich für Deutschland auf 150 Fälle pro Jahr. In anderen Ländern wird die Technik häufiger und bedenkenloser angewandt. Da machen Ärzte auf Wunsch der Eltern auch schon einmal Zwillinge zu Einlingen und treffen die Wahl nach dem Geschlecht.
Die Mediziner, die den Fetozid durchführen, fühlen sich missbraucht. Eigentlich sei es ihr Beruf, Ungeborene zu retten, schreiben die Pränatalmediziner und Geburtshelfer Bernd-Joachim Hackelöer und Manfred Hansmann. Sie fordern ihre Kollegen von der Fruchtbarkeitsmedizin auf, zumindest in den ersten Wochen die Embryonenreduktion selbst durchzuführen, wo der Eingriff noch nicht so schwierig ist. Gleichzeitig verlangen sie, mit Hormonstimulation vorsichtiger zu sein und höchstens zwei Embryonen einzupflanzen. In Deutschland gilt dieses Limit bislang nur als Empfehlung für Frauen unter 35 Jahren. Noch sicherer wäre es, so wie die Natur zu verfahren und es bei einem Embryo zu belassen. In einigen Ländern wie Schweden ist dieser single embryo transfer bereits verbreitet. Dennoch können die Fortpflanzungskliniken dort hohe Schwangerschaftsraten vorweisen.
"Medizin wie im Mittelalter"
Das Geheimnis dieses Erfolgs besteht in einer Qualitätskontrolle: Schwedische Reproduktionsmediziner setzen die Embryonen nicht wie in Deutschland nach ein, zwei Tagen in die Gebärmutter, sondern beobachten die Keimlinge bis zu fünf Tagen im Labor. Dann besteht der Embryo, jetzt Blastozyste genannt, aus mehr als einem Dutzend Zellen und sieht aus wie eine reife Brombeere. Viele Embryonen erreichen dieses Stadium nur defekt oder verspätet - oder sterben ab. Der Ausleseprozess ist gewollt: Dabei kann der Biologe per Augenschein denjenigen Embryo auswählen, der die höchsten Chancen verspricht, sich einzunisten und zu einem Kind heranzureifen. "Hohe Zellzahl, symmetrische Anordnung, Zellmasse gut sichtbar", beschreibt Peter Platteau von der Freien Universität Brüssel eine vielversprechende Blastozyste.
Doch in der Fortpflanzungsmedizin gilt: Kein Fortschritt ohne Preis. Wer den Blastozystentransfer propagiert, muss in Kauf nehmen, dass überzählige Embryonen entstehen. Dann nämlich, wenn sich mehr als ein oder zwei Embryonen gut entwickeln. Sie müssten irgendwann vernichtet werden. Genau aus diesem Grund wird die Technik in Deutschland nicht angewandt. Zwar ist die Blastozystenreifung nicht per se verboten. Auch in Deutschland dürfen IVF-Mediziner die befruchteten Eizellen bis zum fünften Tag wachsen lassen, bevor sie diese einsetzen. Das Embryonenschutzgesetz verbietet jedoch, mehr als drei Embryonen herzustellen. Damit hat das Auswahlverfahren keinen Sinn mehr, weil nach fünf Tagen in der Regel kein Embryo zum Auswählen bleibt.
Deshalb müssen deutsche Reproduktionsmediziner den Frauen weiterhin Embryonen einpflanzen, die dem Tode geweiht sind. In Deutschland gleiche die IVF einem "Lotterieverfahren", sagt Robert Fischer vom Fertility Center Hamburg. Er müsse befruchtete Eizellen in den Körper zurücksetzen, die wahrscheinlich geschädigt sind - und gute Eizellen einfrieren, deren Befruchtungspotenzial dadurch vermindert wird. Medizin "wie im Mittelalter", schimpft Fischer.
Solange sie nicht selektieren dürfen, werden in Deutschland Fortpflanzungsärzte und unfruchtbare Paare deshalb weiterhin darauf bestehen, zwei oder drei Embryonen einzusetzen - selbst auf die Gefahr hin, Mehrlinge zu produzieren. Das Einpflanzen von nur einem Embryo ohne Qualitätscheck würde die ohnehin niedrigen Erfolgsraten deutscher Fortpflanzungspraxen weiter absinken lassen, pro Versuch wohl unter zehn Prozent, wie Ricardo Felberbaum vom Deutschen IVF-Register schätzt. "Die körperlichen und seelischen Belastungen, die jede künstliche Befruchtung mit sich bringt", so Felberbaum, "wären dann kaum noch zu rechtfertigen."
Wie weit gehen wir für ein Kind? Im Labyrinth der Fortpflanzungsmedizin - das neue Buch von ZEIT-Redakteur Martin Spiewak ist soeben erschienen im Eichborn Verlag.
Was mich am Tenor der Artikelteilweise stört,ist, daß die Verantwortung über die Entscheidung den Ärzten zugeschoben wird. Ich bin selbst Ärztin und Betroffene. Nach 4 ICSIs und unzähligen ETs (wir hatten viele eingefrorene Embryonen) hat es kurz nach meinem 40sten Geburtstag auf den allerletzten Drücker noch geklappt. Nach der Über trgung von 3 Blastos (1 a-Qualität und 2xB) haben sich zunächst alle 3 eingenistet, Nr. 3 wurde allerdings erst nach dem Ansterben erkannt. Über die Zwillings-SS (jetzt 23. Woche) freue ich mich vom allerersten Mo´ment an.
Gedanken über eine Mögliche Drillungs-SS haben wir uns eigentlich erst vor dem ersten ET gemacht, nach den Fehlversuchen und wegen meines stetig voranschreitenden Alters war die Entscheidung für ´3 dann nur noch eine kurze Überlegung wert.
Natürlich wurden wir gewarnt, dass die Möglichkeit einer Drillings-SS besteht. Was hätten die uns dennn noch mehr aufklären können. Dass viele Wochen Bettruhe anstehen? Dass evt. alle 3 behindert sein können? Dass die Kleinen viele Wochen im Krankenhaus sein können? Dass die Nächte nciht aus 4-5 Stunden Schlaf wie bei Einlingen (entschuldigung, wem ist das genug Schlaf) bestehen sondern noch kürzer sind? Dass 2 Brüllen während Nr. 3 gefüttert wird? Dass die Windeln für 3 teurer sind als Windeln für 1 Kind? Dass ein größeres Auto ansteht?
Über die medizinischen Fakten wurden wir kurz aufgeklärt, ich denke nicht, dass es Aufgabe der KiWu-Ärzte ist, auf den Schlafmangel hinzuweisen. Da die meisten, die sich dieser intensiven Behandlung unterziehen über einen Minimal-IQ verfügen, ist zu erwarten, dass sie sich über gewisse Unterschiede im Leben davor und danch im Klaren sind.
Auch mit nur einem Kind (wie intensiv werden denn Einlings-Schweagere über eine mögliche Behinderung aufgeklärt?
Gedanken über eine Mögliche Drillungs-SS haben wir uns eigentlich erst vor dem ersten ET gemacht, nach den Fehlversuchen und wegen meines stetig voranschreitenden Alters war die Entscheidung für ´3 dann nur noch eine kurze Überlegung wert.
Natürlich wurden wir gewarnt, dass die Möglichkeit einer Drillings-SS besteht. Was hätten die uns dennn noch mehr aufklären können. Dass viele Wochen Bettruhe anstehen? Dass evt. alle 3 behindert sein können? Dass die Kleinen viele Wochen im Krankenhaus sein können? Dass die Nächte nciht aus 4-5 Stunden Schlaf wie bei Einlingen (entschuldigung, wem ist das genug Schlaf) bestehen sondern noch kürzer sind? Dass 2 Brüllen während Nr. 3 gefüttert wird? Dass die Windeln für 3 teurer sind als Windeln für 1 Kind? Dass ein größeres Auto ansteht?
Über die medizinischen Fakten wurden wir kurz aufgeklärt, ich denke nicht, dass es Aufgabe der KiWu-Ärzte ist, auf den Schlafmangel hinzuweisen. Da die meisten, die sich dieser intensiven Behandlung unterziehen über einen Minimal-IQ verfügen, ist zu erwarten, dass sie sich über gewisse Unterschiede im Leben davor und danch im Klaren sind.
Auch mit nur einem Kind (wie intensiv werden denn Einlings-Schweagere über eine mögliche Behinderung aufgeklärt?
Liebe Schnellchen,
vielen Dank, dass du dieses Thema hier noch einmal ins Forum gebracht hast. Denn gerade diese Fragen: Kann ich mir die möglichen Qualen für mich selbst vorstellen, kann ich mir vorstellen, die nötige Fürsorge und Liebe einem oder mehreren behinderten Kindern zu geben, kann ich mir vorstellen, eine Entscheidung über die Frage des Fetozids treffen zu müssen, mit der ich hinterher auch noch leben kann, kann ich vor mir und meinem Kindern vertreten, die Möglichkeit von Behinderungen und Schmerzen als Folge meines Handelns in Kauf zu nehmen....? sind diejenigen, die mir auch nach drei erfolglosen ICSIs und vor einer dritten (dann möglichst nicht erfolglosen) Skrupel bereiten. Ich habe tatsächlich bislang immer drei Embryonen transferieren lassen und will nicht ausschließen dies sogar wieder zu tun. Aber ich weiß eben, dass ich mich davor mit diesem Thema noch einmal gründlich auseinandersetzen muss und werde gerade dazu auch noch einmal das Gespräch mit dem Arzt suchen.
Liebe Towa, zunächst meinen herzlichsten Glückwunsch für deine Schwangerschaft. ICh kann verstehen, dass du diese obigen Berichte mit einer ganz stärkeren emotionalen Teilnahme liest - eben doppelt betroffen. Aber ich denke, gerade weil du Ärtzin bist und von daher mit viel größerem Wissen, mehr Weitsicht und bewusster in die Behandlung gegangen bist (vielleicht auch von den Ärzten anders angesprochen wurdest - als Kollegin), kannst du vielleicht deine Behandlungssituation nicht mit anderen gleichsetzen. Gerade die Berichte der Frau aus dem ABC-Club ("Wo bekomme ich einen Drillingswagen...)" zeigen doch, dass sich viele Paare - auch wenn man es ihnen zutrauen möchte - eben nicht wirklich mit allen möglichen negativen KOnsequenzen auseinadergesetzt haben. Auch wenn ich die Eigenverantwortung der KiWu-Paare nicht schmälern will, glaube ich, dass Ärzten allein aus dem Wissen um die Naivität vieler Patienten, eine Veantwortung erwächst noch gezielter und konsequenter auf die Risiken hinzuweisen oder diese Aufklärung durch vielleicht psychozoziale Beratung gewährleiten zu lassen. Bevor ich für meine dritte ICSI die Praxis gewechselt habe (in die, die glaube ich an deiner Schwangerschaft mitgewirkt hat), war ich bei einer, die es gerade mit der Aufklärung gar nicht ernst genommen hat, und bei der man auf Nachfragen nur schöne Sprechblasen aber keine sachliche Antwort bekommen hat.
Ich wünsche dir eine optimale Schwangerschaft und eine super Geburt, wenn's soweit ist.
herzliche Grüße Mina2
vielen Dank, dass du dieses Thema hier noch einmal ins Forum gebracht hast. Denn gerade diese Fragen: Kann ich mir die möglichen Qualen für mich selbst vorstellen, kann ich mir vorstellen, die nötige Fürsorge und Liebe einem oder mehreren behinderten Kindern zu geben, kann ich mir vorstellen, eine Entscheidung über die Frage des Fetozids treffen zu müssen, mit der ich hinterher auch noch leben kann, kann ich vor mir und meinem Kindern vertreten, die Möglichkeit von Behinderungen und Schmerzen als Folge meines Handelns in Kauf zu nehmen....? sind diejenigen, die mir auch nach drei erfolglosen ICSIs und vor einer dritten (dann möglichst nicht erfolglosen) Skrupel bereiten. Ich habe tatsächlich bislang immer drei Embryonen transferieren lassen und will nicht ausschließen dies sogar wieder zu tun. Aber ich weiß eben, dass ich mich davor mit diesem Thema noch einmal gründlich auseinandersetzen muss und werde gerade dazu auch noch einmal das Gespräch mit dem Arzt suchen.
Liebe Towa, zunächst meinen herzlichsten Glückwunsch für deine Schwangerschaft. ICh kann verstehen, dass du diese obigen Berichte mit einer ganz stärkeren emotionalen Teilnahme liest - eben doppelt betroffen. Aber ich denke, gerade weil du Ärtzin bist und von daher mit viel größerem Wissen, mehr Weitsicht und bewusster in die Behandlung gegangen bist (vielleicht auch von den Ärzten anders angesprochen wurdest - als Kollegin), kannst du vielleicht deine Behandlungssituation nicht mit anderen gleichsetzen. Gerade die Berichte der Frau aus dem ABC-Club ("Wo bekomme ich einen Drillingswagen...)" zeigen doch, dass sich viele Paare - auch wenn man es ihnen zutrauen möchte - eben nicht wirklich mit allen möglichen negativen KOnsequenzen auseinadergesetzt haben. Auch wenn ich die Eigenverantwortung der KiWu-Paare nicht schmälern will, glaube ich, dass Ärzten allein aus dem Wissen um die Naivität vieler Patienten, eine Veantwortung erwächst noch gezielter und konsequenter auf die Risiken hinzuweisen oder diese Aufklärung durch vielleicht psychozoziale Beratung gewährleiten zu lassen. Bevor ich für meine dritte ICSI die Praxis gewechselt habe (in die, die glaube ich an deiner Schwangerschaft mitgewirkt hat), war ich bei einer, die es gerade mit der Aufklärung gar nicht ernst genommen hat, und bei der man auf Nachfragen nur schöne Sprechblasen aber keine sachliche Antwort bekommen hat.
Ich wünsche dir eine optimale Schwangerschaft und eine super Geburt, wenn's soweit ist.
herzliche Grüße Mina2
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- Registriert: 11 Jul 2001 02:00
Hallo Ihr LeserInnen,
nur kurz noch etwas zu dem Thema 2 oder 3 Embryonen und Hormonbehandlung.
Ich hatte eine Nachbarin - die Drillinge müssten mittlerweile so um die 10 Jahre alt sein - und diese Nachbarin hat die Drillies durch Hormonbehandlung bekommen. Ich kannte sie vorher - da hatte sie ein Kind und wünschte sich noch ein weiteres, was normal nicht geklappt hat - also Hormonbehandlung und sie bekam diese drei Süssen.. Die Drillies waren wirklich zum Klauen niedlich. Glücklicherweise konnte sie es sich finanziell leisten, eine Hausangestellte dazu zu nehmen und trotzdem muss ich ehrlich sagen: In den ersten drei Jahren nahm sie selbst tierisch ab, hatte Ringe unter den Augen und sah nicht mehr wirklich glücklich aus..
Nicht nur behinderte Kinder können Stress bedeuten, auch gesunde Drillinge und das mehr als genug, . Lest allein mal im Mami + Papi Forum, wieviel Arbeit dahinter steckt, wenn man "nur" 2 bekommt....
Ich will keiner Frau abraten, sich drei zurücksetzen zu lassen. Ich selbst bin bewusst dieses Risiko drei Mal eingegangen - aber man sollte sich immer bewusst machen, was es auch bedeutet.
Iris
nur kurz noch etwas zu dem Thema 2 oder 3 Embryonen und Hormonbehandlung.
Ich hatte eine Nachbarin - die Drillinge müssten mittlerweile so um die 10 Jahre alt sein - und diese Nachbarin hat die Drillies durch Hormonbehandlung bekommen. Ich kannte sie vorher - da hatte sie ein Kind und wünschte sich noch ein weiteres, was normal nicht geklappt hat - also Hormonbehandlung und sie bekam diese drei Süssen.. Die Drillies waren wirklich zum Klauen niedlich. Glücklicherweise konnte sie es sich finanziell leisten, eine Hausangestellte dazu zu nehmen und trotzdem muss ich ehrlich sagen: In den ersten drei Jahren nahm sie selbst tierisch ab, hatte Ringe unter den Augen und sah nicht mehr wirklich glücklich aus..
Nicht nur behinderte Kinder können Stress bedeuten, auch gesunde Drillinge und das mehr als genug, . Lest allein mal im Mami + Papi Forum, wieviel Arbeit dahinter steckt, wenn man "nur" 2 bekommt....
Ich will keiner Frau abraten, sich drei zurücksetzen zu lassen. Ich selbst bin bewusst dieses Risiko drei Mal eingegangen - aber man sollte sich immer bewusst machen, was es auch bedeutet.
Iris