Krebsrisiko und Hormonbehandlung

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natti
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Beitrag von natti »

Liebe "Kolleginnen",

vermutlich stellt Ihr Euch auch ab und zu die Frage, ob eigentlich die massigen Hormon-gaben auch Spätfolgen zeitigen können. Hier ein "abstract",d.h. Kurzzusammenfassung, des eher positiven Ergebnisses, veröffentlicht unter ferti.net.

Use of fertility drugs and risk of ovarian cancer

9 July 2001 - Ferti.Net NewsFlash

The potential association between fertility drugs and risk of ovarian cancer has been analyzed using data from a case–control study conducted between January 1992 and September 1999 by Italian researchers in four Italian areas.
Cases were 1031 women (median age 56, range 18–79 years) with incident, histologically confirmed epithelial ovarian cancer. Controls were 2411 women (median age 57, range 17–79 years) residing in the same geographical areas and admitted to the same network of hospitals for cases for a wide spectrum of acute, non neoplastic, non hormone-related conditions.
A total of 15 cases and 26 controls reported use of fertility drugs. The corresponding odds ratio (OR) was 1.3. The OR was 1.2 for women reporting last use <25 years before interview and 1.3 for >25 years.
Considering calendar year at use, the OR was non-significantly above unity for women reporting fertility drug use after 1970. The OR was 0.6 among nulliparous women and 1.9 among parous ones.

More info:

humrep.oupjournals.org

Eure
Natti
Dinah
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Beitrag von Dinah »

Hallo Natti!!
Tja...über das mögliche erhöhte Krebsrisiko mache ich mir auch so manches mal Gedanken! Allerdings glaube ich, dass man das erst in
ein oder zwei Jahrzehnten so richtig beurteilen kann. Bei den in der Studie untersuchten Frauen liegt die Hormoneinnahme zum Teil schon mehrere Jahrzehnte zurück. Damals wurden ja ganz andere Medikamente eingesetzt als heute, und v.a. sind sicher eher Frauen untersucht worden, die den normalen Zyklus hormonell unterstützen wollten (also nicht unbedingt IVF- Kandidaten), und die dementsprechend nicht solche Hammer-Hormondosen bekommen haben, wie das heute bei IVF/ICSI der Fall.
Ein blödes Gefühl habe ich schon bei all den Hormonbomben, aber was soll's....Bild

LG, Dinah
Barbara
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Beitrag von Barbara »

Hallo Natti,

dazu kann ich aus leidvoller Erfahrung berichten. Ich hatte im Januar eine Hautkrebsoperation. Es war der bösartige schwarze Hautkrebs. Mir wurde auf dem Rücken ein malignes Melanom entfernt, das schon bedenklich dick war. Glücklicherweise waren die ersten Lymphknoten noch nicht metasiert. Es war eine Frage von Wochen, bis der Krebs gestreut hätte. Auf dem Bauch wurde mir auch ein Fleck entfernt, der noch!!! gutartig war. Mir wurde erklärt, daß der Krebs explonsionsartig durch die Hormonbehandlungen gewachsen sei. Er entsteht wohl nicht dadurch, aber er wächst, wenn er im Körper schlummert. Ich war im Sommer 2000 schwanger geworden und rückblickend muß ich sagen, ich konnte zusehen, wie sich meine Leberflecken veränderten. Ich hatte im November die 4 FG in Folge und bin dadurch sozusagen dem Tod von der SChüppe gesprungen, wie mir alle Onkologen bestätigten. Jetzt im Mai wurde ich ja dann spontan schwanger. Nachdem wir mit allem Kinderwunsch abgeschlossen hatten. Die Hautärzte rieten mir nicht abzutreiben.Das hätte ich auch nicht ertragen.
Da der Krebs weg ist, kann durch eine Schwangerschaft kein neuer entstehen. Aber meine Sorge war diesbezüglich ja unbegründet, da sich die SS als Eileiterschwangerschaft entpuppte und mittels Laparskopie beendet wurde.

Lange Rede kurzer Sinn. Ich würde das Krebsrisiko echt nicht unterschätzen. Schaut euch bitte bitte alle sorgfältig alle Leberflecke an und bittet eure Partner das auch zu beobachten. Mein 'normaler' Gynäkologe hatte mir eindringlich geraten öfter zur Krebsvorsorge zu gehen. Das habe ichauch befolgt und habe ain besseres Gefühl.
Wir Kinderwunschpatientinnen vernachlässigen das gerne, so habe ich es von einigen Frauen jedenfalls gehört.
Also bitte seid vorsichtig.

:smile: Barbara

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde ge&auml;ndert von: Barbara am 2001-07-16 21:53 ]</font>
natti
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Beitrag von natti »

Ich finde Barbaras Beitrag wichtig für uns alle und will ihn deshalb, bevor er im Archiv landet, noch mal nach oben holen.

Eure
Natti
Barbara
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Beitrag von Barbara »

Hallo Natti,

dem kann ich mir nur unbedingt anschließen.
Wir verlieren gerne den Blick für andere körperliche Befindlichkeiten, weil der Kinderwunsch und die damit verbundenen Behandlungen einen so vereinnahmen. Rückblickend könnte ich mich schwarz ärgern, daß ich da so lasch war. Aber hinterher ist man immer schlauer. jetzt besehe ich mir ständig meine Flecken und spritze fleißig Mistelpräparate.

Liebe Grüße
Barbara
Andrea69
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Beitrag von Andrea69 »

Ich mach mir auch oft Gedanken, was wir uns eigentlich mit den Hormonen antun! Dass diese Medis keine Langzeitstudien haben, machts wirklich nicht einfacher. Ich habe für mich beschlossen, dass ich diese Behandlungen nur so lange mache, bis ich ein ungutes Gefühl bekommen (ich glaube schon, daß man unterschwellig so ein Gefühl kriegt, wenn was nicht mehr stimmt). Dann werde ich in der Richtung nichts mehr unternehmen. Da mein Mann und ich auch gerne ein Kind adoptieren würden, hab ich für mich, wenn es soweit ist, hoffentlich wenig Probleme wirklich einen Schlußstrich zu ziehen. Kind ja, aber um jeden Preis? Ohne Frage, wir machen eine sehr schwere Zeit durch - und ich dachte immer schwanger werden sei easy...
Liebe Grüße
Andrea
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