Hallo meine Lieben,
nach langer Zeit melde ich mich auch mal wieder - hab grad mal glücklicherweise Zeit bis ich mich wieder dem Zimmer von meinem Größten widme

Der zieht dieses Wochenende aus und ich fühle mich sehr geteilt: Sicher, ich finde es gut, daß er nun diesen Weg geht - und ich finde ihn wichtig. Dennoch ist es ein Rieseneinschnitt in meinem Leben. Mein Kind geht - nach 21 Jahren, in denen ich mit ihm gelebt und alles mit ihm geteilt und erlebt habe. Einerseits freue ich mich - andererseits ist ein großes Stück Wehmut in mir....... Schwer zu erklären - ihr alle werdet das sicher noch kennenlernen

Aber erstmal sollt ihr natürlich diese Jahre mit Euren Krümelchen geniessen dürfen
Mädels - ich hab mir fest vorgenommen hier immer ehrlich zu sein und meine Gefühle nicht hinter dem Berg zu halten. Natürlich habe ich Angst wie manche darauf reagieren - denn ich möchte keine einzige von Euch missen. Andererseits tanzen meine Emotionen Lapaloma was mir sehr zu schaffen macht..... Deshalb hoffe ich offen sein zu dürfen ohne daß sich jemand angegriffen fühlt oder daß es mir übel genommen wird *büdde-büdde*:
Ich habe im Urlaub viel überlegt, gegrübel und gelitten. Die Gedanken waren wirklich frei in dieser Zeit - und sie geboten mir Einhalt. Dieses ewige Hin und Her, Auf und Ab - so sehr ich es in mein Leben integrieren wollte - es geht nicht. Es ist ein Fremdkörper in meinen Gedanken und in meiner Seele, den ich HASSE und BETRAUERE. Diese sinnlos gemachten Versuche - hoffnungslos, enttäuscht, traurig.
Ich war gezwungen auf mich zu hören, was mir gut tut, was mich verletzt, immer mit der Frage im Hintergrund: WARUM?? Sicher, ich habe schon ein Kind. Bei Gott, das habe ich mir so oft gesagt - doch der Wunsch bleibt in der gleichen Stärke und es ändert sich nichts für mich dadurch. Ich fühle mich ausgebrannt und leer - perspektivlos und hoffnungslos. Wenn man das so schreiben darf ist es wohl ein riesiger Tiefpunkt, in dem ich mich befinde mit einer Riesenangst vor allem, was auf mich zukommt - so oder so....... Diese Erkenntnis traf mich hart am Strand von Bayahibe in der Fremde. Merkwürdig - gerade dort, wo das Paradies zu sein scheint........oder vielleicht gerade deshalb?
Andrea, Charly, Martina - ihr habt Euer Ziel erreicht - das freut mich über alle Maßen. Es ist schön zu wissen, daß es immer wieder liebe Menschen schaffen ihr Traumziel zu erreichen. Dennoch bleibe ich zurück mit einer gewissen Wehmut. Diese betrifft nur mich allein. Freude und Traurigkeit liegen in diesem Fall so nah beieinander. Hätte mir irgend jemand vorher so etwas beschrieben - ich hätte es nicht verstehen können - und dennoch ist es so. Es fällt mir sehr schwer dies zu schreiben, denn ich laufe Gefahr mißverstanden zu werden von Menschen, die mir wirklich sehr am Herzen liegen und denen ich nur das Allerbeste wünsche. Andererseits gibt es mich mit all meinen enttäuschenden Ergebnissen, Ängsten und dieser grenzenlosen Traurigkeit - mal schlimmer, mal besser. Ich kann derzeit mit dieser meiner zwiespältigen Situation nicht umgehen - das möchte ich ganz offen gestehen.
Wie gesagt - ich habe mir geschworen: Ich möchte nur offen zu Euch sein und absolut NICHTS verschweigen! Das war und ist mir schon immer wichtig gewesen und ohne diese Offenheit kann ich nicht weiter umgehen mit der Situation. Man freut sich mit den Mädels, die endlich den gewünschten Erfolg hatten - aber selbst fühlt man sich darin verloren und traurig..... könnt ihr das nachvollziehen??? Ich hoffe es SO! Für mich wäre es so wichtig, daß ihr das verstehen könnt und nicht aburteilt. Ich denke, wenn ich diese Gefühle nicht hätte würde ich mir wohl auch nicht innigst nochmal ein Kind wünschen. Wie seht Ihr das?
Eigentlich wollte ich das ganz persönlich in einem Treffen mit Euch durchsprechen - aber bei mir herrscht ja zur Zeit Vollstress und das Thema brennt mir auf den Nägeln. Deshalb habe ich beschlossen es hier anzusprechen. Wie gesagt - mir ist nicht ganz wohl, denn ich habe schon Bedenken wie es aufgefasst wird. Andererseits besitze ich das Vertrauen in Euch mich richtig zu verstehen. Ihr alle kennt die Situtation. Ich bin in diesem verdammten tiefen Loch und hoffe einfach auf Hilfe. Ich weiß nicht, auf welche Hilfe ich eigentlich warte.......... ich denke eben einfach - der erste Schritt ist Offenheit. Ich hoffe, ihr könnt verstehen

(virtuell werfe ich mich gerade auf den Boden "mea culpa"

, denn ich fühle mich nicht grad gut mit meinem Outing)
Ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Euere Evi