Hallo,
in der Ausgabe 31 vom 29.7.02 soll ein Artikel stehen, der so angekündigt wird:
„Die Kinder von der Samenbank
Die erste Generation künstlich gezeugter Kinder ist erwachsen geworden - und macht sich auf die Suche nach ihren Vätern und ihrer Identität. Die Babys aus dem Kältetank sind die Vorboten des Klon-Zeitalters. Von Ralf Hoppe”
Selbstverständlich bin ich (auch nach dem unzumutbaren Artikel im Februar diesen Jahres) nicht dazu bereit, diese Zeitung noch an mir verdienen zu lassen. Das Herunterladen im Internet kostet auch 40 Cent. Da würde ich lieber ein Vielfaches dafür ausgeben und in die Bibliothek fahren. Vielleicht hat ja von Euch einer dieses Wurstblatt in Dateiformat, so dass er es mir bequemer machen könnte. Denn wissen will ich schon, was da wieder so meinungsmanipulierend und uns diskriminierend auf die Öffentlichkeit los gelassen wird.
Liebe Grüße
Rebella (derzeit schwanger mit dem 2. IVF-Kind aus der Samenbank)
Erneute Anmaßungen in einem Spiegel-Artikel
Danke für die Beachtung
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- Registriert: 11 Jul 2001 02:00
Hallo Rebella,
hab auch gerade probiert, ob ich den Artikel online laden kann - natürlich auch nur gegen Gebühr erhältlich und auch ich stehe auf dem Standpunkt, dass der Spiegel hierfür kein Geld bekommen sollte. Ich schätze mal, aufgrund unserer Leserbriefe auf die verschiedenen Artikel gegen die Repro-Medizin hat der Spiegel hier von sich aus einen Riegel vorgeschoben, den wir - als Boykottierer des Spiegels - in der Form auch akzeptieren und dem Spiegel für solche Artikel kein weiteres Geld zukommen lassen.
Schlimm finde ich allein die Überschrift und den Einleitungssatz - mal wieder zeigt sich, dass der Spiegel nicht wirklich weiß, warum Paare diesen Weg gehen. Vielleicht hat ja irgendjemand die Chance, an den Artikel heranzukommen und ihn hier einzustellen - ist natürlich sehr mühselig, weil er abgetippt werden müsste - aber interessant für die betroffenen Paare ist er bestimmt bzw. bietet bestimmt eine Angriffsfläche.
Tja.. schaun wir mal - aber danke dir - Rebella - dass du auf den Artikel aufmerksam gemacht hast. Eine weitere Entscheidung, dieses Blatt sogar beim Arztbesuch einfach liegen zu lassen...
Lieber Gruß
Iris
hab auch gerade probiert, ob ich den Artikel online laden kann - natürlich auch nur gegen Gebühr erhältlich und auch ich stehe auf dem Standpunkt, dass der Spiegel hierfür kein Geld bekommen sollte. Ich schätze mal, aufgrund unserer Leserbriefe auf die verschiedenen Artikel gegen die Repro-Medizin hat der Spiegel hier von sich aus einen Riegel vorgeschoben, den wir - als Boykottierer des Spiegels - in der Form auch akzeptieren und dem Spiegel für solche Artikel kein weiteres Geld zukommen lassen.
Schlimm finde ich allein die Überschrift und den Einleitungssatz - mal wieder zeigt sich, dass der Spiegel nicht wirklich weiß, warum Paare diesen Weg gehen. Vielleicht hat ja irgendjemand die Chance, an den Artikel heranzukommen und ihn hier einzustellen - ist natürlich sehr mühselig, weil er abgetippt werden müsste - aber interessant für die betroffenen Paare ist er bestimmt bzw. bietet bestimmt eine Angriffsfläche.
Tja.. schaun wir mal - aber danke dir - Rebella - dass du auf den Artikel aufmerksam gemacht hast. Eine weitere Entscheidung, dieses Blatt sogar beim Arztbesuch einfach liegen zu lassen...
Lieber Gruß
Iris
Hallo Iris,
ich habe den Artikel jetzt von einer anderen Betroffenen gemailt bekommen. Allerdings im jpg-Format, es wurden 5 Seiten eingescannt. Das läßt sich hier leider nicht darstellen und ich glaube, auch über den Briefkasten hier geht das nicht.
Du - oder wer es noch lesen will – könntest mir aber mailen, an welche Adresse ich das per e-mail schicken soll. Meine Adresse ist rebella67@gmx.net .
Im Grunde lohnt es sich aber auch nicht besonders. Das Abtippen wäre wohl verschenkte Zeit. So in dem Stil hätte ich mir das auch vorstellen können. Hier eine kurze Zusammenfassung:
Es werden einige extreme Fälle aus den USA dargestellt, die sicher einen Wahrheitsgehalt haben, aber nicht repräsentativ für die Masse der Betroffenen sind.
1. Eine junge Frau, deren sozialer Vater sie in der Kindheit geschlagen und später verlassen hat, macht sich nach dem Tod der Mutter auf die Suche nach dem Spender. Dieser will aber nichts von ihr wissen.
2. Ein Mann, der seinen Erzeuger nicht finden kann, wird dadurch psychisch krank.
3. Zwei lesbische taube Frauen suchen sich einen Spender, der 5 Generationen Taubheit vorweisen kann und sind stolz, ein taubes Kind zu haben.
4. Setzt allem die Krone auf: Ein völlig durchgeknallter Milliomär eröffnet eine Samenbank nur von Nobelpreisträgern. Eine alleinstehende Psychologin läßt sich davon was zukommen und es entsteht ein Kind mit einen IQ von 180 im Alter von bereits 6 Jahren. Das Wunderkind wird erfolgreich bei Talkshows, ... usw. vermarktet. Hier werden dann auch gleich besonders „delikate“ rassistische Vergleiche gezogen.
Alles Fälle, die in sicher 99% aller Familien, die so entstanden sind, nicht zutreffen. Scheidungskinder und schlecht behandelte Kinder wird es immer geben. Das hat im Allgemeinen nichts mit Samenspende zu tun. Im Gegenteil, die Scheidungsquote bei Kinderwunschpaaren soll niedriger liegen und Wunschkinder werden seltener schlecht behandelt. Die müssten mal sehen, wie es bei uns ist. Mein Sohn wartet immer schon auf Papas Feierabend, fragt ständig und dann ziehen die beiden oft zusammen los. Die erleben was zusammen und sind glücklich. Wir haben mit diesen hier genannten Extremfällen nichts zu tun und wehren uns gegen solche Vergleiche!
Die letzten beiden Fälle könnten hierzulande schon eh nicht passieren, weil – zu recht – sowieso verboten. Ein gut recherchierter Artikel über die Masse der deutschen Kinder, die so entstanden sind, hätte sich besser gemacht. Deutsche Gesetzeslücken gibt es da ja auch noch. Sollten sie doch lieber diese benennen und zu deren Verbesserung beitragen. Damit wäre den Beteiligten besser geholfen.
Zu den Zahlen: „Eine Empfängnis ist für 1.500 – 2.500 Euro zu haben.“ Dazu möchte ich sagen, dass es aufgrund der vielen notwendigen Versuche die allerwenigsten Paare sind, die so billig davon kommen. Auch diese Darstellung, eine Frau bestellt sich so eine Ampulle, macht sich damit einen netten Abend und schon ist das Kind entstanden, entspricht in den allerwenigsten Fällen der Realität. Es kommt gar nicht zum Ausdruck, was wir erst mal durchmachen müssen. Künstliche Befruchtungen mit Fremdsperma haben auch primär nichts mit Befruchtung im Reagenzglas zu tun, mit Klonen ja nun erst recht nichts. Hier werden mal wieder absichtlich 2 verschiedene Dinge in einen Topf getan.
Liebe Grüße Rebella
ich habe den Artikel jetzt von einer anderen Betroffenen gemailt bekommen. Allerdings im jpg-Format, es wurden 5 Seiten eingescannt. Das läßt sich hier leider nicht darstellen und ich glaube, auch über den Briefkasten hier geht das nicht.
Du - oder wer es noch lesen will – könntest mir aber mailen, an welche Adresse ich das per e-mail schicken soll. Meine Adresse ist rebella67@gmx.net .
Im Grunde lohnt es sich aber auch nicht besonders. Das Abtippen wäre wohl verschenkte Zeit. So in dem Stil hätte ich mir das auch vorstellen können. Hier eine kurze Zusammenfassung:
Es werden einige extreme Fälle aus den USA dargestellt, die sicher einen Wahrheitsgehalt haben, aber nicht repräsentativ für die Masse der Betroffenen sind.
1. Eine junge Frau, deren sozialer Vater sie in der Kindheit geschlagen und später verlassen hat, macht sich nach dem Tod der Mutter auf die Suche nach dem Spender. Dieser will aber nichts von ihr wissen.
2. Ein Mann, der seinen Erzeuger nicht finden kann, wird dadurch psychisch krank.
3. Zwei lesbische taube Frauen suchen sich einen Spender, der 5 Generationen Taubheit vorweisen kann und sind stolz, ein taubes Kind zu haben.
4. Setzt allem die Krone auf: Ein völlig durchgeknallter Milliomär eröffnet eine Samenbank nur von Nobelpreisträgern. Eine alleinstehende Psychologin läßt sich davon was zukommen und es entsteht ein Kind mit einen IQ von 180 im Alter von bereits 6 Jahren. Das Wunderkind wird erfolgreich bei Talkshows, ... usw. vermarktet. Hier werden dann auch gleich besonders „delikate“ rassistische Vergleiche gezogen.
Alles Fälle, die in sicher 99% aller Familien, die so entstanden sind, nicht zutreffen. Scheidungskinder und schlecht behandelte Kinder wird es immer geben. Das hat im Allgemeinen nichts mit Samenspende zu tun. Im Gegenteil, die Scheidungsquote bei Kinderwunschpaaren soll niedriger liegen und Wunschkinder werden seltener schlecht behandelt. Die müssten mal sehen, wie es bei uns ist. Mein Sohn wartet immer schon auf Papas Feierabend, fragt ständig und dann ziehen die beiden oft zusammen los. Die erleben was zusammen und sind glücklich. Wir haben mit diesen hier genannten Extremfällen nichts zu tun und wehren uns gegen solche Vergleiche!
Die letzten beiden Fälle könnten hierzulande schon eh nicht passieren, weil – zu recht – sowieso verboten. Ein gut recherchierter Artikel über die Masse der deutschen Kinder, die so entstanden sind, hätte sich besser gemacht. Deutsche Gesetzeslücken gibt es da ja auch noch. Sollten sie doch lieber diese benennen und zu deren Verbesserung beitragen. Damit wäre den Beteiligten besser geholfen.
Zu den Zahlen: „Eine Empfängnis ist für 1.500 – 2.500 Euro zu haben.“ Dazu möchte ich sagen, dass es aufgrund der vielen notwendigen Versuche die allerwenigsten Paare sind, die so billig davon kommen. Auch diese Darstellung, eine Frau bestellt sich so eine Ampulle, macht sich damit einen netten Abend und schon ist das Kind entstanden, entspricht in den allerwenigsten Fällen der Realität. Es kommt gar nicht zum Ausdruck, was wir erst mal durchmachen müssen. Künstliche Befruchtungen mit Fremdsperma haben auch primär nichts mit Befruchtung im Reagenzglas zu tun, mit Klonen ja nun erst recht nichts. Hier werden mal wieder absichtlich 2 verschiedene Dinge in einen Topf getan.
Liebe Grüße Rebella
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Hallo Rebella,
nach deiner kurzen Inhaltsangabe bin ich auch der Meinung, dass sich der Artikel nicht lohnt, abzutippen. Es wäre nur wieder ein Aufreger und es wäre auch vertane Zeit.
Typisch mal wieder, dass der Spiegel die Extrembeispiele, die ja schon teilweise vor Monaten durch die Presse geisterten, hier zusammenfasst um einen reißerischen Artikel zu produzieren. Unternehmen kann man wohl kaum etwas gegen diese Machenschaften. Leserbriefe aus der Vergangenheit haben gezeigt, dass der Spiegel vollkommen uneinsichtig auf seinem Standpunkt bzw. seinem Artikel beharrt und nicht gewillt ist, hier Gegendarstellung bzw. Beispiele aus Deutschland aufzuzeigen. Wozu denn auch - das wäre ja nicht mehr reißerisch und würde das wahre Schicksal der HI-PatientInnen zeigen. Nach dem Warum wird im Spiegel so gut wie nie gefragt - naja und Deutschland hat eh keine so spektakulären Beispiele zu bieten, wie Amerika z.B. wo doch die Grenzen auch bei der künstlichen Befruchtung erheblich weiter gehen als hier in Deutschland.
Was man machen könnte, ist - wie schon einmal - den Focus darauf aufmerksam machen. Er ist ja eigentlich die direkte Konkurrenz des Spiegels und geht wesentlich sensibler mit der Thematik um. Meine Energie und meine Gedanken werde ich jedenfalls nicht darauf verschwenden, dem Spiegel hier wieder gezielt einen Leserbrief zu schreiben, der dann doch im Sande verläuft und ja auch nicht veröffentlicht wird.
Tja.. so ist es nun mal leider - immer wieder werden wir KiWu-Paare und auch unsere "Extrem"-Beispiele für solche Magazine wie der Spiegel herhalten müssen und unser Bild in der Öffentlichkeit aufpolieren müssen. Die Aufklärung der Öffentlichkeit wäre das Vorrangigste - aber welches Magazin erklärt sich bereit, hierüber zu berichten. Ich hatte mal Kontakt zum Stern - aber auch dieser verlief im Sande - war wohl auch nicht "reißerisch" genug die Thematik.
Seit unseren damaligen Aktionen hat sich mitgliedermäßig ja einiges hier getan - vielleicht hat ja eines dieser neuen Mitglieder Kontakte zu namhaften Magazinen und kann diese bewegen, endlich mal korrekt über Kinderwunsch, HI und auch Eizellspende zu berichten und zwar ohne, dass es gleich wieder reißerisch wird - sondern einfach eine sachliche Aufklärung für die Öffentlichkeit.
Danke dir, dass du den Artikel zur Verfügung stellst - aber ich glaube, ich würde mich eh nur wieder ärgern darüber und das will ich nicht. Ich werde das Magazin weiter nicht kaufen und es auch in der Praxis - welcher auch immer - einfach ungelesen liegen lassen. Ignoranz ist von meiner Seite aus da die beste Maßnahme.
Dir noch einen schönen Abend und weiterhin viel Glück in deiner Schwangerschaft und ein weiteres niedliches Kind für dich, dass euch drei erfreut...
Lieber Gruß
Iris
nach deiner kurzen Inhaltsangabe bin ich auch der Meinung, dass sich der Artikel nicht lohnt, abzutippen. Es wäre nur wieder ein Aufreger und es wäre auch vertane Zeit.
Typisch mal wieder, dass der Spiegel die Extrembeispiele, die ja schon teilweise vor Monaten durch die Presse geisterten, hier zusammenfasst um einen reißerischen Artikel zu produzieren. Unternehmen kann man wohl kaum etwas gegen diese Machenschaften. Leserbriefe aus der Vergangenheit haben gezeigt, dass der Spiegel vollkommen uneinsichtig auf seinem Standpunkt bzw. seinem Artikel beharrt und nicht gewillt ist, hier Gegendarstellung bzw. Beispiele aus Deutschland aufzuzeigen. Wozu denn auch - das wäre ja nicht mehr reißerisch und würde das wahre Schicksal der HI-PatientInnen zeigen. Nach dem Warum wird im Spiegel so gut wie nie gefragt - naja und Deutschland hat eh keine so spektakulären Beispiele zu bieten, wie Amerika z.B. wo doch die Grenzen auch bei der künstlichen Befruchtung erheblich weiter gehen als hier in Deutschland.
Was man machen könnte, ist - wie schon einmal - den Focus darauf aufmerksam machen. Er ist ja eigentlich die direkte Konkurrenz des Spiegels und geht wesentlich sensibler mit der Thematik um. Meine Energie und meine Gedanken werde ich jedenfalls nicht darauf verschwenden, dem Spiegel hier wieder gezielt einen Leserbrief zu schreiben, der dann doch im Sande verläuft und ja auch nicht veröffentlicht wird.
Tja.. so ist es nun mal leider - immer wieder werden wir KiWu-Paare und auch unsere "Extrem"-Beispiele für solche Magazine wie der Spiegel herhalten müssen und unser Bild in der Öffentlichkeit aufpolieren müssen. Die Aufklärung der Öffentlichkeit wäre das Vorrangigste - aber welches Magazin erklärt sich bereit, hierüber zu berichten. Ich hatte mal Kontakt zum Stern - aber auch dieser verlief im Sande - war wohl auch nicht "reißerisch" genug die Thematik.
Seit unseren damaligen Aktionen hat sich mitgliedermäßig ja einiges hier getan - vielleicht hat ja eines dieser neuen Mitglieder Kontakte zu namhaften Magazinen und kann diese bewegen, endlich mal korrekt über Kinderwunsch, HI und auch Eizellspende zu berichten und zwar ohne, dass es gleich wieder reißerisch wird - sondern einfach eine sachliche Aufklärung für die Öffentlichkeit.
Danke dir, dass du den Artikel zur Verfügung stellst - aber ich glaube, ich würde mich eh nur wieder ärgern darüber und das will ich nicht. Ich werde das Magazin weiter nicht kaufen und es auch in der Praxis - welcher auch immer - einfach ungelesen liegen lassen. Ignoranz ist von meiner Seite aus da die beste Maßnahme.
Dir noch einen schönen Abend und weiterhin viel Glück in deiner Schwangerschaft und ein weiteres niedliches Kind für dich, dass euch drei erfreut...
Lieber Gruß
Iris