letzte Woche konnte man bei uns im Radio "telefonisch mitdiskutieren", ob und warum man "PRO oder CONTRA" Kinder ist.
Da ich im Büro war, konnte ich weder anrufen noch die Sendung richtig mitverfolgen. Aus diesem Grund hab ich kurzentschlossen folgende mail an die Moderatorin geschickt.
Hallo,
ich verfolge gerade die Diskussion auf Bayern3, in der es um die
Entscheidung für oder gegen Kinder geht.
Allerdings befürchte ich, dass wie so oft in der aktuellen Berichterstattung
eine Gruppe von Menschen vergessen wird! Ich meine damit Paare (wie z.B.
meinen Mann und ich), die sich bewusst für Kinder entscheiden und nach
langer Wartezeit auf das Wunschkind erkennen müssen, dass dieser Wunsch -
zumindest ohne ärztliche Hilfe - nie in Erfüllung gehen wird.
Durch die Änderungen der Gesundheitsreform 2004 werden diese Paare
(zusätzlich zur emotionalen Belastung) auch noch oft an finanzielle
Grenzen gebracht. Viele könnten sich zwar ein Kind "leisten", die dafür
erforderlichen Behandlungen aber nicht.
Momentan wird so viel über diese Themen diskutiert - die niedrigen
Geburtenzahlen, die Akademikerinnen ohne Kinder, die angedachten
"Kinderprämien" für Besserverdiener, mehr Hortplätze, ....
Diese Themen sind definitiv wichtig. Aber wenn "wir" Kinderwunschpaare in
diesen Diskussionen noch nicht einmal erwähnt werden, dann ist das extrem
frustrierend!
Es gibt inzwischen viele Foren, wo sich tausende Betroffene gegenseitig
helfen und unterstützen (z.B. www.wunschkinder.net www.klein-putz.de), wir
sind schon lange keine Randgruppe mehr, auch wenn wir häufig so behandelt
werden.
Ich will jetzt nicht meinen gesammelten Frust hier abladen, aber vielleicht
wären KiWu-Paare auch einmal ein Thema, über das bei Ihnen gesprochen wird?
Viele Leute denken bei Reproduktionsmedizin an 60-jährige Schwangere,
Designerbabys etc. Dass es hier um "ganz normale" Menschen geht, die einfach
"nur" Kinder bekommen möchten, wird selten erwähnt...
Danke für's Lesen und mit freundlichen Grüssen,
...
Ich war überrascht, dass ich schon am folgenden Tag eine Antwort in meinem Postfach gefunden habe.
Liebe Frau ...,
vielen Dank für Ihre mail. Es haben gestern tatsächlich nur Hörer angerufen, die Kinder haben und es anderen empfehlen.
Bei der Diskussion um die Förderung von Familien bzw. Benachteiligung von kinderlosen Paaren ist Ihre Problematik sicher ein großes Thema. Denn Sie werden ja gleich doppelt bestraft, vom unmöglichen Adoptionsrecht mal ganz abgesehen.
Ich werde ihre Anregung auf alle Fälle in der Redaktion vortragen und wünsche Ihnen alles alles Gute
Christine Gubelt
P.S: Meine Cousine hat übrigens drei Kinder adoptiert ( das erste mit Ende 30) - allerdings lebt sie in den USA, da geht das einfacher
Hmmm - und nun???
Ich bin mir jetzt nicht so recht schlüssig, was ich damit anfangen soll. Antworten - weitere Infos mailen - Kontaktbereitschaft signalisieren - einfach abwarten???
Was meint ihr dazu????