erstmal ganz herzlichen Dank für eure lieben Glückwünsche und Knurspel für die Mail
Hab mich sehr gefreut
Bin seit Samstag abend gegen 20 Uhr zu Hause. Musste so lange warten da die U2 erst nach genau 3 Tagen erfolgen kann und da Yuna ja erst kurz nach 19 Uhr zur Welt kam konnte ich nicht schon morgens heim.
Zu Hause läuft alles recht gut. Yuna ist ne ganz Liebe und schläft viel. So alle 3-4 Std. will sie gestillt werden und schläft dann wieder, sodass ich auch nachts relativ viel Ruhe habe (im Gegensatz zum KH
Sie nimmt kräftig zu (alleine von gestern auf heute 55 gramm
Ich habe Milch um mind. 3 Kinder zu ernähren und tropfe den ganzen Tag so vor mich hin.
Mir geht´s zunehmend besser, wobei ich mir unter den Presswehen Cocktailtomatengrosse Hämorriden eingefangen habe. Insgesamt 4 Stck und ne Kleine
Deshalb meld ich mich auch jetzt erst.
So noch schnell zur Geburt:
Am 12.07. hatte ich ja tagsüber schon immer wieder Wehen. Gegen 23 Uhr wurden die dann regelmässig so alle 10 Minuten, die Abstände nahmen ständig ab sodass ich morgens um 8 Uhr alle 5 Min. welche hatte. Also konnte ich in der Nacht kein Auge zutun.
Wir hatten dann ja Termin im KH. Unterm CTG waren die Wehen natürlich weg. Ich dachte ich hätte schon mind. 4-5 cm vom MM geschafft ... doch weit gefehlt. Es waren erst 2-3 cm
Wir sind dann nochmal für 2,5 Std. in den Park und die Wehen wehten fleissig weiter. Tja zurück im Kreissaal ging´s dann wieder an´s CTG. Dann hab ich was zu Essen bekommen (aber natürlich nix runterbekommen). Dann in´s Wehenzimmer, dort hab ich dann echt die Oberheulkrise gekriegt weil der MM immer noch erst bei 4-5 cm war und ich inzwischen 15 Std. Wehen hatte
Die Hebamme war ssooo lieb, hat mich in die Badewanne gesteckt mit ätherischen Ölen und mir Globuli´s gegeben sowie ein Zäpfchen zum weiteren anregen der Wehen (mir hat´s da eigentlich schon gereicht).
Wieder CTG, die Wehen wurden immer heftiger sodass wir in "unseren" Kreissaal/-zimmer umgezogen sind. Von da an ging´s mit den Schmerzen echt voran. Ich hab dann irgendwann ein Schmerzmittel bekommen, was aber m.E. nach nicht wirklich viel gewirkt hat. Ich habe - wie wahrscheinlich alle Frauen - zwischendrin nach nem Kaiserschnitt, ner PDA und allem möglichen geschrieen. Am liebsten wäre mir gewesen, sie hätten die Kleine "kurz rausgezogen" oder irgendwas.
Wenn mir nur jemand hätte sagen können, wie lange es noch dauert. Irgendwann hiess es dann, dass wir´s heute noch schaffen, da hatte ich wenigstens eine Perspektive.
Ich glaube so gegen 17 Uhr wurde ich auch noch an den Wehentropf gehängt weil den Hebammen die Wehen nicht schnell und lang genug waren. Ich hab geschimpft wie ein Rohrspatz wo ich doch die Pausen so genossen habe
Eine Hebammenschülerin im 3. Lehrjahr durfte die Geburt fast selbstständig betreuen und war wirklich bezaubernd. Sie hat mir immer wieder Mut gemacht, mich angefeuert usw. Es lief eigentlich so, wie meine Hebamme uns das im Kurs gelernt hat mit vielen Stellungswechseln, etc.
Der Hebamme war keine Stellung zuviel, sie ist fleissig irgendwo mit ihrem CTG gekrabbelt. Yuna´s Herztöne waren aber stets einwandfrei.
Tja und irgendwann durfte ich dann auch pressen. In den letzten beiden Phasen war auch die 2. Hebamme immer anwesend.
Als dann die Ärztin kam hiess es, dass nun ein Ende für mich absehbar wäre. Die Ärztin sagte, dass ich auf jeden Fall reissen würde, sie mir aber nen kleinen Schnitt machen kann, der mir doch einige Presswehen ersparen würde. Mit der nächsten wurde geschnitten und Yuna plumpste der Hebamme regelrecht in die Arme. Ich konnte es gar nicht glauben, durfte sie dann nehmen und dann erstmal ca. 2 Std. auf dem Arm halten. Die hatten´s überhaupt nicht eilig mit messen, wiegen, etc. Den Test der Neugeborenen wurde so "nebenher" gemacht.
Die Ärztin hat mich dann noch genäht was mich natürlich auch abartig genervt hat. Ich hab irgendwann zu ihr gesagt, dass ich froh bin, wenn ich sie nimmer sehe, ich hätte echt die Schnauze voll, es wär aber nicht persönlich gemeint. Hab mich dann später entschuldigt, aber ich glaub die verstehen diese Ausnahmesituation alle
Meine Schwester, Papa und seine LP haben uns dann noch im Kreissaal besucht.
Gegen 23 Uhr kam ich auf mein Zimmer.
Also insgesamt wurde ich wirklich 1 a betreut, ich glaube das konnte man nicht besser machen. Mein Mann ist total stolz, dass ich das so gemeistert habe und sagt mir immer wieder wie tapfer ich war (er war´s aber auch, ich hatte ja Bedenken
Ich kann´s irgendwie immer noch nicht glauben. Die Erfahrung ist wirklich ... na ich weiss nicht ... einfach was absolut grenzwertiges ... schön, überwältigend, unfassbar und abartig schmerzhaft ... ich habe jedenfalls die Schmerzen noch nicht vergessen ... auf jeden Fall wächst man über sich hinaus und die eigenen Stimmungen wechseln laufend ... ein absolutes Wechselbad der Gefühle.
So, nun hab ich euch aber "zugetextet" und hoffentlich nicht gelangweilt
Ich meld mich bald wieder, sobald ich besser sitzen kann, o.k. ???
Bis dahin ganz, ganz herzliche Grüsse



