Was "kostet" eigentlich ein Kind?

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Eliza
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Beitrag von Eliza »

Hallo Gast,

ich will dir gern meine Erfahrungen mitteilen, denn ich konnte nicht stillen. Auch wenn es gebetsmühlenartig daher kommt: NICHT jede Frau kann stillen, das ist und bleibt so. Daher ist es sinnvoll, sich vorher zu überlegen, welche Kosten auf einen zukommen können.

Windeln: auch hier will ich keine Diskussion lostreten "Waschwindel" vs. "Wegwerfwindel": am Anfang braucht man pro Tag ca. 6 Windeln (die ersten 6 Monate etwa), d.h. ca. 1000 Windeln im ersten Halbjahr. In einer Packung sind ca. 50 Stück drin, sie kosten 12 Euro, d.h. 240 Euro für Windeln im ersten Halbjahr. Für das zweite Halbjahr braucht man evtl. weniger, dafür werden sie teurer, also nochmal 240 Euro rechnen.

Milchpulver: Anfangs braucht man 2-3 Packungen (je nach Appetit des Kindes) pro Woche, d.h. 10 Packungen im Monat, pro Packung 9 Euro, d.h. 90 Euro pro Monat, erstes Halbjahr also 540 Euro. Ab dem 6. Monat kann man bei allergiegefährdeten Kindern Gläschen füttern, was ich auch tun würde, weil man da wirklich sicher sein kann, dass alle Vitamine und Mineralstoffe in der für das Alter passenden Menge drin sind. Ein Gläschen kostet im Durchschnitt 80 Cent, pro Tag braucht man dann 2 Gläschen (Mittagsbrei und ein Fruchtbrei nachmittags), dazu kommt ein Milchbrei am Abend, also sagen wir 2 Euro pro Tag. Dafür braucht man dann nur noch 1 Packung Milchpulver die Woche, weil es weniger Trinkmahlzeiten gibt. D.h. 60 Euro pro Monat für Gläschen und Milchbrei, 36 Euro für Milchpulver, gibt rund 100 Euro im Monat. Es bleibt sich also relativ gleich im zweiten Halbjahr, 100 Euro pro Monat wird vom Kind verfuttert.

Einmalige Anschaffungen: Kinderwagen (auf ebay gibt es sehr gute gebrauchte, aber immer auf die Empfehlungen von Stiftung Warentest achten): 150 Euro für einen kombinierten Sport-Kinderwagen (erst Schale für die Allerkleinsten, nach 6 Monaten Umzug in den Sportsitz) würde ich schon veranschlagen.

Kinderautositz: möglichst neu kaufen, nur gebraucht, wenn wirklich bekannt ist, dass kein Unfall damit passiert ist. Auch hier: ADAC Test beachten. Es kursieren viele alte Henkelmänner, die den Kleinen keinen ausreichenden Schutz bieten. Wir haben nicht so lange auf unsere Kinder gewartet, dass wir sie dann im Auto wegen Sparsamkeit in gefährliche Sitze setzen. Preis für z.B. Römer Baby Safe: 100 Euro.

Bett: Das kann ein gebrauchtes sein, aber immer eine neue Matratze kaufen. Babys "laufen" aus, und evtl. Schimmel in der Matratze kann man von außen oft nicht erkennen. Die Kleinen schlafen anfangs lange auf dieser Matratze und atmen dann die Sporen ein :o :o . Matratze: 50 Euro.

Kleidung und Spielzeug: kann man wirklich auf ebay alles kaufen. Worauf ich achten würde: gute Qualität kaufen bei Bodies (Sanetta, Schiesser etc.), weil die direkt auf der Haut aufliegen, und oft gewaschen werden. Ausgeleierte Teile werden ihrem Namen nicht gerecht, sie liegen nicht mehr gut am Körper an und wärmen daher schlechter, weil es überall reinpfeift.

Fazit: Kinder kosten natürlich Geld, aber sie geben einem auch sehr viel. Es ist sinnvoll, vorher abzuchecken, worauf man Wert legt, was ein Must-Have und was ein Nice-to-Have ist.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

Lieber Gruß

Anke :D
Anke mit Remo (*15.09.2003)

PS: schaut mal in mein Fotoalbum, da sind viele meiner Näh-Designs zu sehen...
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Claudi70
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Beitrag von Claudi70 »

Hallo,

ich lese hier immer nur was die Kids kosten solange sie klein sind.

Richtig teuer wirds doch erst, wenn sie in die Schule kommen. Fängt an mit den ganzen Büchern jedes Jahr und hört dann doch bei div. Markenklamotten auf.

Ganz ohne gehts leider nicht -da kann man vorher sonstwas gemacht haben- ich rede da aus Erfahrung. PC hier, TV da .... alles kann man halt nicht verbannen von den Teens.

Im Vergleich zu dem was dann kommt waren Windeln etc. noch preiswert.

LG
Claudi
1 Kind natürlich 29.07.91
2003 geheiratet, dann folgten: [/color]
2003 4 vergebl. Clomi-Versuche.
1. IVF: SST 13.2.04 negativ
1. Kryro: SST 14./17.06.04 negativ
2. IVF: 20.10.04 negativ
2. Kryro: SST 25.11.05 negativ
[/size]
Eine tapfer ertragene Niederlage ist auch ein Sieg, getrennt lebend seit Jan. 2011, aber im Guten.
Kinderwunsch u. a. abgeschlossen dank der Gesundheitsreform
Kein Ersatzkind aber mein großer Schatz
<a href="http://pitapata.com/"><img src="http://pdgf.pitapata.com/OdZlp1.png" width="400" height="80" border="0" alt="PitaPata Dog tickers" /></a>
Manuela_M
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Beitrag von Manuela_M »

rebella67 hat geschrieben:Dieser Betrag beinhaltet sämtliche Unterhaltskosten sowie den von den Eltern erbrachten durchschnittlichen Zeitaufwand, welcher mit dem Durchschnittseinkommen bewertet ist.
Wow, d.h., wenn ich mich mit den Kindern von Bekannten beschäftige und die hüte, dann habe ich auch Kosten für diese Kinder, die mit dem Durchschnittseinkommen zu bewerten sind.
Ob ich dann auch die erhöhten Beiträge für Kinderlose damit vermeiden kann?!

Sorry, aber diese Rechnungen sind für mich sehr unglaubwürdig. Wäre die Alternative, sich mit Kindern zu beschäftigen, dass man ins Kino geht, hätte man auch Zeit und sogar Geld aufgewendet.
Kinder sind vom Zeitaufwand als Hobby zu betrachten, meiner Meinung nach. Nicht, dass noch jemand auf die Idee kommt, die Kinder einzusperren und mehr zu arbeiten, damit die Kosten nicht so hoch werden (das war jetzt ironisch gemeint).
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atonne
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Beitrag von atonne »

Hallo, Manuela,

ich glaube, Rebella ging es eher darum, den Verdienstausfall zu bewerten, da ja oft mindestens einer der Partner weniger arbeiten kann, als es bei kinderlosen der Fall ist. Oder man gibt das Kind ab, was dann ja auch wiederum Geld kostet.

Viele Grüße, Atonne

TESE im Februar 2005 (D) und August 2009 (D) und PESA (TR) im Juli 2012 erfolgreich
-- 1. Praxis (D)
2 ICSIs April/Mai 2005 und Juli 2005, 1 Kryo Dezember 2005, TF von insgesamt 4 Embryos - NEGATIV
-- 2. Praxis (D)
4 ICSIs Juli 2006, März 2007, September 2007 und November 2007, TF von insgesamt 8 Embryos - NEGATIV
-- 3. Praxis (D)
3 ICSIs Oktober 2008, März 2009 und September 2009, 1 ICSI ohne TF Juli 2009, 1 Kryo ohne TF Juli 2009, TF von insgesamt 7 Embryos - 1x biochemische SS, sonst NEGATIV
-- 4. Praxis (Ö)
2 ICSIs April/Mai 2010 und November 2010, 1 ICSI ohne TF Februar 2011, 3 vor PU abgebrochene ICSIs März 2010, September 2010 und August 2011, TF von insgesamt 3 Embryos - 1x biochemische SS, sonst NEGATIV
-- 5. Praxis (D)
4 ICSIs Dezember 2011, Februar 2012, April/Mai 2012 und Juli 2013, 1 vor PU abgebrochene ICSI April 2012, TF von ingesamt 5 Embryo - 2x biochemische SS, sonst NEGATIV
-- 6. und letzte Praxis (TR)
- 2 ICSIs Juli 2012 und Mai 2013, 1 ICSI ohne TF Dezember 2012, 2 vor PU abgebrochene ICSIs November 2012 und April 2013, TF von insgesamt 4 Embryos - 1x biochemische SS, sonst NEGATIV


Wir stellen uns auf einen langen Atem ein...

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Mit dem besten Hund der Welt für immer im Herzen - Du hast uns in schweren Zeiten begleitet und fehlst uns auf Schritt und Tritt :cry:!
Manuela_M
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Beitrag von Manuela_M »

atonne hat geschrieben:ich glaube, Rebella ging es eher darum, den Verdienstausfall zu bewerten, da ja oft mindestens einer der Partner weniger arbeiten kann, als es bei kinderlosen der Fall ist. Oder man gibt das Kind ab, was dann ja auch wiederum Geld kostet.
Dann darf man aber nicht die Zeit aufrechnen, die man mit dem Kind verbringt, sondern nur den Verdienst selbst. Denn die Zeit, die ich mit Arbeit verbringen könnte, ist ja davon abhängig, wieviel ich arbeite und nicht davon, wieviel Zeit ich mit den Kindern verbringe!
Oder hab ich jetzt einen Denkfehler!?
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,

vielen Dank für die brauchbaren Zahlen.
Wenn ich richtig mitgerechnet habe, bekommt man schon eine Erstausstattung für ca 500 Euro und pro Monat muß man in der ersten Zeit ca 150 Euro für "Futter und dessen Entsorgung" rechnen.
Das geht ja noch.
Ich hatte schon öfters überlegt, ob man sich denn ein Kind überhaupt leisten kann. Man ist so mit den Kiwu-Behandlungen beschäftigt. Aber zwischendurch kommt doch ab und an mal der Gedanke, wie hoch die Kosten hinterher sind, wenn es hoffentlich geklappt hat.
Daß die Kinder später erst so richtig teuer werden (Schule, Studium, Scheidung vom Schwiegerkind ;-)), ist klar. Aber bis dahin ist es ja noch etwas Zeit.
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Manuela, das von Dir Zitierte waren die Daten aus dem dbb-magazin, die ich für meine Berechnungen verwendet habe.

Wenn ich mir auch nicht in jeder Minute überlege, welchen Verlust ich gerade durch "Nicht für Geld arbeiten" mache, sondern mich doch eher über meine glücklichen Kinder freue, halte ich es für legitim, das so zu berechnen. Denn es ist nun mal klar, dass der Verdienstausfall am Schwersten wiegt, wenn es um die "Kosten" des Kindes geht .....
Liebe Grüße, Rebella
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Gästin

Beitrag von Gästin »

Hallo Gast,

wir stecken gerade im 'Einkaufsrausch' für unser erstes Kind und mit 500€ kommt man alles in allem leider wirklich nicht hin!
Und das, obwohl wir so gut wie alles Second-Hand kaufen (incl. Kinderwagen-und Bett Schnäppchen für je 50€), da bei uns eben jetzt auch ein Gehalt wegfällt und wir wirklich sparen müssen.
Ich würde eher mit 1000€ für die Erstausstattung rechnen. Das ist realistisch. Wenn man all den Kleinkram mit einbezieht - und den braucht man eben auch- Bodies hier, Söckchen da, Strampler, dicke Jacken und Hosen, Wintersack, Schnullerkette, Schnuller, Teefläschchen, Lätzchen, Krabbeldecke, Decke, Himmel, Stillkissen, Schlafsack, Bettchen und Matratze, Einlage, Wickeltisch, Autositz... was man eigentlich alles braucht ist schon enorm. Und die Sachen kosten auch Second-Hand ihr Geld!

Wir haben auch erst gedacht, so viel haben wir nicht ausgegeben. Aber als wir uns dann mal eine genaue Liste erstellt haben, mit allem drum und dran, auch all den Kleinigkeiten, waren wir sehr froh, dass wir momentan noch 2 Gehälter haben... :lol:
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Also Schnuller würde ich mal weglassen. Da kriegste erstmal massenweise von als Werbung von irgendwoher und außerdem brauchen gerade Stillkinder oft gar keinen Schnuller. Bei uns war der ´ne Fehlinvestition. Genauso das Teefläschchen. Da wollte das Kind nie draus trinken, weil es an der Brust einfach schöner war. Schnuller und Fläschchen sorgen übrigens auch für Saugverwirrungen und fördern das Abstillen. ...
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hi,

also gerechnet haben wir nicht... ich stille und unsere sonne verweigerte den brei, so dass er gleich am familientisch mitgegessen hat. die babynahrungsmittelindustrie hat an uns ca 10 EUR verdient für brei, den ich demnächst verschenken werde. :lol: :lol: :lol:
stoffwindeln bei ebay gekauft, kann man wie so vieles wieder weiterversteigern, wenn sie nicht mehr benötigt werden.
wir haben fast alles gebraucht gekauft, allerdings teilweise öko-sachen. die waren trotz gebraucht in der anschaffung teurer, aber bringen auch entsprechend viel beim weiterversteigern.
beim einkaufen haben wir auch sehr auf test-urteile geachtet, bei sicherheitsrelevanten sachen wie babyschale, hochsitz usw. sollte man sicher nicht sparen.
aber in summen kann ich das jetzt nicht ausdrücken.

jemand anders schrieb es schon: richtig teuer werden die kinder meiner ansicht nach erst, wenn man mal eben so mehrere hundert EUR für pc, klassenfahrten, urlaube usw. hinblättern muss.

ich bin gerne bereit, dass für mein kind zu zahlen. auf den kosten für die kiwu-behandlung belieb ich weniger gern sitzen, weil ich da die finanzielle belastung wegen der ungewissheit als zusätzlichen stressfaktor erlebe.

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

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„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

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