Juhuhuuuuuuuuuuuuu Brief an Reinhard Mey ist fertig. Ich hab mich an rebellas Rolf Brief orientiert und ich hoffe, Reinhard und Rolf werden nicht ihre Post abgleichen.
Ich kopier ihn rein und jeder, der Reinhard Mey gut kennt, darf noch verbessern oder hinzufügen oder so..... geb ihn jetzt zum "Abschuss frei"
Wenn er ok ist, dann kann JBB ihn so versenden.
JBB: verschickst du ihn oder soll ich ?? Bitte Bescheid, damit es nicht doppelt geht.
Uff. nun muss ich mich schwingen, mein Lütter wartet die ganze Zeit, dass er an den Compi kann. Bis später
Knuddler
gaby
Bitte um ein Lied für Wunscheltern
Lieber Reinhard Mey,
Da Sie nun schon in der 3. Generation sozusagen „ ein Teil unserer Familie“ sind, möchte ich mich heute in einem sehr persönlichen Brief an Sie wenden.
Musik ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens und Ihre Lieder über Familie und Kinder haben mich schon lange bevor ich mir selbst Kinder wünschte begleitet. Sie weckten Erinnerungen an die eigene Kindheit und die Freude darauf, meine Kinder einmal so zu erleben, wie Sie sie besingen und insbesondere das Album „Mein Apfelbäumchen“ hat uns tief gerührt. Die Freude mit Kindern und der Spaß an ihrer Lebenslust und Unbekümmertheit, ihre Bedeutung für unser Leben und unsere Verantwortung ihnen gegenüber ist darin so deutlich zu spüren, dass es uns sehr zu Herzen gegangen ist.
Als wir feststellen mussten, dass wir auf natürlichem Wege keine eigenen Kinder bekommen würden und medizinische Hilfe in Anspruch nehmen mussten, ließen die Lieder so manche zusätzliche Träne rollen. Denn mir wurde bewusst, dass nicht jedes Paar das Glück hat, eigene Kindern bekommen zu können und von all dem Glück in Ihren Liedern ein Stück des Lebens begleitet zu werden und dass wir vielleicht auch dazu gehören würden. Aber sie gaben mir auch immer wieder ein wenig Kraft, für das große Ziel zu kämpfen. Weil ich mir so sehr Kinder wünschte, für die auch ich ein Apfelbäumchen pflanzen könnte, von denen ich soviel lernen könnte und die mich auch manchmal wie Lulu den letzten Nerv kosten würden, sagte ich mir bei jeder Niederlage: Ich schaff das schon! Und als die bitteren Rückschläge vergeblicher Versuche uns fast verzweifeln ließen, gab uns der Gedanke, vielleicht ein Kind adoptieren zu können, wieder Mut. In dieser schweren Zeit hab ich mich oft an Ihre Lieder über quirlige Familien geklammert und darin Trost gefunden und die Hoffnung, dass auch wir das irgendwann erleben könnten. Und trotz der winzigen Chance, in Deutschland ein Baby adoptieren zu können, hatten wir das große Glück nach einiger Zeit des Wartens, Hoffens und Bangens einen wunderbaren Sohn im Arm halten zu können. Mit ihm hörte ich dann voller Mutterglück mit übervollem Herzen „Menschenjunges“ und „Die erste Stunde“ und war so unendlich glücklich, dass sich unser sehnlichster Traum doch noch erfüllt hatte.
Und zu unserem größten Glück geschah dieses „Wunder“ uns nach 3 Jahren noch einmal und damit war unsere Familie trotz des beschwerlichen Weges komplett.
Unser Sohn ist inzwischen 17 Jahre alt und hat einen 14 jährigen Bruder, der mittlerweile unser „Musikus“ ist und seit seinem 5. Lebensjahr auf jeder Reinhard Mey Tournee begeistert ein Konzert besucht und am Klavier „Das kleine Mädchen“ und „ 50 – was jetzt schon?“ begleitet. Wir sind eine komplett glückliche Familie geworden. Bei der Freude über ihre Entwicklung, finde ich den Blick meines Mannes und wir sagen uns: Was hätten wir nicht alles versäumt, wenn wir nicht alles versucht hätten. Und was wenn es damals schon die Gesundheitsreform gegeben hätte, die uns die ersten Schritte in die Medizin unmöglich gemacht hätte. Denn die betroffenen Paare haben heutzutage in Deutschland nicht einmal mehr die Möglichkeit, eine medizinische Behandlung zu erhalten, um ihren Kinderwunsch zu erfüllen: die Gesundheitsreform hat ihnen so hohe Kosten aufgezwungen, dass viele Paare keine Behandlung mehr machen können.
Und wir verstehen nicht, warum unser Staat so wenig Herz hat und Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch Steine in den Weg legt, anstatt ihnen zu helfen. In einem Land das dringend Kinder braucht, werden Paare, die sich sehnlichst ein Kind wünschen, an der Erfüllung ihres Kinderwunsches gehindert. Das macht das Schicksal der ungewollt kinderlosen Paare doppelt bitter und lässt sie oft verzweifeln.
Ich engagiere mich seit 10 Jahren im Verein Wunschkind e.V für ungewollt kinderlose Paare und gebe ihnen Tipps, die ihren Weg zum Wunschkind erleichtern oder abkürzen können. Ich stelle für sie wichtige Informationen zusammen und beteilige mich an Aktionen, die darauf gerichtet sind, die Situation für diese Wunscheltern zu verbessern. Besonders am Herzen liegt mir die Kostenübernahme für Kinderwunschbehandlungen, damit nie wieder ein Paar auf das so sehr ersehnte Wunschkind verzichten muss, weil ihm ein paar tausend Euro für die dazu notwendigen Behandlungen fehlen. Weiterhin wünsche ich mir eine Änderung der gesetzlichen Lage dahingehend, dass durch Anwendung optimaler Verfahren bei der assistierten Befruchtung die Geburtsraten erhöht und die Mehrlingsraten verringert werden können. Ich wünsche mir mehr Verständnis für den Kinderwunsch von Paaren mit schweren genetischen Dispositionen und trete auch für die Zulassung der Eizell- und Embryonenspende in einem vernünftigen gesetzlichen Rahmen ein, sowie für eine klare gesetzliche Regelung bei Befruchtungen mit Spendersamen, die den Kindern das Recht gibt, im Erwachsenenalter Auskunft über ihre genetische Herkunft zu bekommen. Nicht zuletzt wünsche ich mir eine größere öffentliche Wahrnehmung des Problems der ungewollten Kinderlosigkeit, von dem schließlich etwa 4 Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Von der Politik jedenfalls wird dieses Problem absolut ingoriert. Selbst der Bundeskanzler und das Familienministerium halten es in ihrer Initiative „Mehr Kinder braucht das Land“ nicht für nötig, die vielen Betroffenen in ihren zahlreichen Dokumenten dazu auch nur zu erwähnen. Für Paare, die sich keine Kinder wünschen, werden Milliarden Euro investiert, um das Kinder kriegen für sie wieder attraktiv zu machen. Die etwa 200 Millionen Euro, die die Bezahlung der medizinischen Behandlungen ALLER PAARE, die sich im Gegensatz dazu sehnlichst ein Kind wünschen, in GANZ DEUTSCHLAND pro Jahr kosten würden, hat man hingegen nicht übrig. Sie müssen oft verzweifelt ihren sehnlichsten Wunsch begraben.
Auch bei Ihrer nächsten Tournee werden wir wieder dabei sein und mit Tränen in den Augen Ihren Liedern lauschen, mein kleiner-großer Sohn wird wie immer mit Ihnen vor dem Auftritt Ihr Lampenfieber teilen und auf den obligatorischen Versprecher warten, der für ihn einfach dazu gehört und das Ganze so echt und so liebevoll menschlich macht. Danke für die schönen Lieder. Danke für Ihre gefühlvollen Texte, die uns in schweren Zeiten Kraft gegeben haben, für Ihr Engagement und Ihren Mut, auch einmal unbequeme Lieder zu singen und mit dem Finger auf Lug und Trug zu zeigen. Sie gehen mir wie alle anderen Lieder unter die Haut. Die von Ihnen besungenen Wunschkinder sind zwar bei uns nicht von der Art, wie ich hoffte, aber an der tiefen Liebe für die beiden ändert sich dadurch nichts.
Um nichts in der Welt würde ich sie missen wollen – keine Sekunde:
„Nein meine Söhne geb` ich nicht!“ ....
Lieber Reinhard Mey, Sie können mit Ihrer Musik so wunderbar Gefühle ausdrücken und Ihre Texte treffen immer mitten in´s Herz.
Ich wünsche mir, Sie hätten auch noch ein Lied für uns Wunscheltern übrig. Weniger für uns als dafür, dass diese Problematik heraus aus der Tabuzone in den Blick der Öffentlichkeit rückt. Denn auch wir sind „ganz normale Menschen“ mit einem ganz normalen Wunsch: Kinder haben zu dürfen und ihnen Glück zu schenken.
Viele Grüße, XXXXX mit Familie und einem großen Kreis ungewollt Kinderloser.
"Lohnt sich das?" fragt der Verstand - "NEIN" sagt das Herz " aber es tut gut !"
Nichts geschieht, wenn es nicht einer TRÄUMT, einer für MÖGLICH HÄLT und einer in die TAT UMSETZT.