Aber nun möchte ich mit der eigentlichen Geschichte beginnen. Vor über einem halben Jahr habe ich einen Alpencross gebucht. Es sollte mein erster dieser Art werden. Ich trainierte daraufhin und hoffte das meine Gesundheit mir gut gesinnt ist. Und so ging es am 27 August 2005 Richtung IMST.
Abfahrt 7.00 Uhr in Nürnberg. Die letzte Woche vor dem AlpenX machte uns jedoch etwas angst. Sorgten doch riesige Überschwemmungen im Gebiet das wir befahren wollten für dicke Stirnfalten. Wir sahen unser vorhaben sogar schon davon schwimmen. Doch Samstag früh blinzelte schon leicht die Sonne hinter den Wolken hervor. Ich holte Katja noch ab und dann ging es auf die Autobahn. Nach Rücksprache beim ADAC entschieden wir uns kurzerhand die direkte Route über GARMISCH nach IMST zu nehmen. Und diese Entscheidung war goldrichtig. Bereits 3 Stunden später kamen wir in IMST am Hotel an. Man sah auch hier noch die Nachwirkungen der starken Regenfälle. Nach einer Tasse Kaffee und einem Apfelstrudel konnten wir unser Zimmer belegen. Erstmal durchatmen und den Rest des Tages genießen. 18.00 Uhr war es dann soweit. Die anderen 11 Teilnehmer + unsere Guidin Hilti wurden begrüßt. Bei einem gemeinsamen Abendessen haben wir die grobe abfolge der nächsten Tage besprochen. Wir bekamen noch letzte Instruktionen für den Startmorgen am nächsten Tag. Den Abend ließen wir gemeinsam gegen 10 Uhr ausklingen..
28.August. Nach dem Frühstück, sollte es direkt gegen 9.00 Uhr losgehen. Wir standen alle aufgeregt in den Pedalen. Der Himmel war noch leicht Wolken verhangen. Doch das sollte sich bald geben. Wir starteten also am Hotel in IMST gleich auf einen kleinen Trail. Noch nass vom Regen am Vorabend (es gab ein Gewitter), ging es durch den Wald über kleine Pfade die mit wurzeln bespickt waren. Heinz ein Mitfahrer legte sich hier bereits gleich mal ab. Es ist aber nichts weiter passiert. Zwischendurch mussten wir immer mal stoppen um die Gruppe wieder zusammen zu halten. Katja und ich sortierten uns knapp hinter Hilti ein. Sie fuhr ein angenehmes Tempo. Und so langsam zeigte auch der Himmel mehr und mehr blau.
Eigentlich sollte unsere erste Etappe über ISCHGL gehen. Da aber hier die Überschwemmungen der Gegend zu extrem waren, entschied sich unsere Guidein direkt nach Nauders zu fahren. Auf dem Programm standen geschätzte 80 Km mit einigen Hm. Doch wir unterschätzen das ganze Ausmaß. Erstmal ging es ein Stück am INN entlang über PFUNDS – LANDECK über den FINSTERMÜNZPASS. Hier bewältigten wir die ersten Höhenmeter am Stück. Doch der Tag war noch nicht zu Ende. Und so führte unsere Route noch über einen Weiteren Berg. Nachdem wir am Fuße dieses Berges bereits knappe 70 Km in den Beinen hatten, tat der Anstieg besonderst weh. Gegen 17 Uhr erreichten wir NAUDERS. Mit 86 Km und knapp 1300 Hm in den Beinen. Die erste Etappe war also geschafft. Ncoh schnell 2 Saunagänge und dann ab zum Abendessen.
Nachdem wir nun einen Tag früher in ber Etappe wurde kurzerhand zu einer Tagestour ab NAUDERS. Wir bekamen für diesen 2 Tag einen Local Guide. Mit ihm Fuhren wir gleich mal einen kleineren Anstieg Richtung RESCHENSEE. Der erste Ausblick von oben bei fast strahlend blauem Himmel entschädigte für die ersten Schweißperlen. Über eine Schotterabfahrt ging es wieder hinuter auf das Seeniveau. Unten angekommen lockte ein kleines Kaffee zur Mittagspause. Nach einem Apfelstrudel ging es wieder auf die Bikes. Entlang am See über die staumauer. Bis dahin waren es ca. 600 hm bei knapp 25 Km. Hier trennte sich die Gruppe. Die schwächeren fuhren unten am See zurück nach Nauders, und einige andere, sowie Katja und ich wollten noch die RESCHENALM erklimmen. Oben angekommen hatten wir einen gigantischen Blick über den RESCHENSEE. Wir waren über 2000 Meter hoch oben auf dem Berg. Zurück Richtung NAUDERS führte unser Guide uns über kleine und sehr anspruchsvolle Trails. Bespickt mit kleinen Norshore Brücken über ein Moorgebiet. Gegen 16.30 erreichten wir mit das Hotel in NAUDERS.
30.August. Wieder weckte uns die Sonne. Und so konnten wir gut gelaunt direkt nach dem Frühstück eine weitere Etappe Richtung COMER SEE in Angriff nehmen. An diesem Tage sollte uns der Weg über den RESCHENSEE durch das MÜNSTERTAHL bis S.MARIA (Schweiz) führen. Einmal quer durch das UNTERENGADIN bis hinein in die SCHWEIZ. Der Tacho zeigte am ende des Tages knapp 50 Km bei fast 1000 Hm an.
31.August. Das Wetter versprach wieder sonnig zu werden. Die Temperaturen stiegen von Tag zu Tag an. Bei etwa 20 Grad fuhren wir morgens bereits früh um 8 Uhr los. Denn Der kommende Tag sollte etwas besonderes werden. Zwei schwere Anstiege lagen vor uns. Einmal Erst ging es über die VAL MORA Richtung LAGO DI CANCANO dort legten wir eine kleine Pastapause ein. Doch danach sollte es noch einmal an die Grenzen gehen. Der Anstieg zur ALPISELLA zog sich Serpentinenförmig hinauf. Schon weit über der Baumgrenze erblickte man oben einen kleinen Bergsee. Danach ging es abwärts Richtung LIVIGNO. Unser Hotel lag oben am Berg von LEVIGNO. Mit letzter Kraft fuhren wir bis zum Hoteleingang. Tachostand 47 Km mit 1350 Hm. Dort angekommen ein kurzer Sprung unter die Dusche, denn LIVIGNO ist bekannt als „Shoppingparadies“ Und so machte ich noch einen Spaziergang runter in den Ortskern. Außerdem fand gerade die Mountainbike WM in LIVIGNO statt. Und auch das war einen besuch wert. Leider war die Zeit am Abend sehr knapp. Doch auch für ein Stündchen lohnte der Besuch.
1.September. Der Frühnebel hängte noch über LIVIGNO als wir uns auf den Weg machten. Dieser sollte uns durch den Engadin führen. Mit einer tollen Aussicht auf die Schweizer Gletscherwelt fuhren wir einen schmalen Pfad durch ein Idyllisches Gelände. Man konnte bereits die Murmeltiere Pfeifen hören. Und wir hatten sogar das Glück das ein oder andere Tier fotografisch festzuhalten. Kurz vor der Grenze in die Schweiz mussten wir noch eine kurze Kletterpassage bewältigen. Oben wieder an der Strasse ging es über die Grenze in die Schweiz. Nun ging es Richtung Berninapass. Diesen fuhren wir auf der Straße. Doch vorher mussten wir erneut einen Trail zu fuß erobern. Ein steiler Pfad hinauf Richtung Straße. Oben angekommen schraubten wir uns die Asphaltserpentinen hinauf zum BERNINAPASS. Oben angekommen eine kleine Verschnaufpause um auch auf den letzten zu warten. Entlang der kleinen Bahn führten uns Singletrails hinunter. An einem Schnee bedeckten Gletscher machten wir Picknick. Bei Brot, Parmesan und ein Schluck Rotwein genossen wir das Panorama. Danach viel es uns allen schwer die letzten Kilometer zurück zu legen. Aber wir mussten unser Ziel heute noch erreichen. In PONTRESINA lockte jedoch noch einmal ein frischer Latte macchiato. Danach gings vorbei an ST. MORITZ entlang der Seen bis SILS. Die 55 Km waren geschafft. Dazu über 1000 HM. Beim Abendessen verlangte diesmal jeder einen Nachschlag.
2.September, Startpunkt SILS. Die Woche ist wie im Fluge vergangen. Heute steht die letzte Etappe an. Heute werden wir am COMER SEE ankommen. Wir sind gespannt was der Tag bringt. Früh morgens ist es noch etwas frisch, und so fährt jeder von uns mit langarm Trikot los. Doch das sollte sich schnell ändern. Noch ein wenig wellig entlang der Seen nehmen wir die Abfahrt vom MAJOLAPASS auf der Straße. Der Autoverkehr ist zum Glück sehr gering, so kann man es wirklich rollen lassen. Unten am Pass angekommen nähern wir uns wieder der Grenze zu Italien. Das Klima wird nun schon deutlich Mediterraner und man sieht die ersten Palmen in den Gärten stehen. Vorbei an VILLA DI CHIAVENNA – PIURO – geht es an den LAGO DI MEZZOLA. Jetzt ist es nur noch ein Katzensprung bis zu unserem Ziel. Aufgereiht wie eine Perlenschnur treten wir die letzten Kilometer im Windschatten des Vordermanns. Und dann plötzlich stehen wir am untersten Zipfel des COMER SEES. Mit Freudentränen in den Augen machen wir kurz halt um dies auch auf den Fotos festzuhalten. Ein Blick ans Ufer verrät uns das wir noch ein paar wenige Kilometer in den Ort DOMASO Rollen müssen. Um 14.30 Uhr erreichen wir dann den Zielort. Wir verstauen unsere Räder in einer Garage und gehen mit einem Belohnungseis in der Hand Richtung Bootsteg. Denn jetzt erwartet uns noch eine Fahrt über den See. Es vergehen 1,5 stunden, die wir von DOMASO bis MENAGGIO brauchen. Diese vertreiben wir uns aber mit feiern bei ein paar Flaschen Sekt. Und dann die Überraschung in MENAGGIO. Als das Boot anlegt steigt uns Hilti unser Hotel. Direkt am See mit eigenem Steg. Oben an der Hotelfassade prangern die Worte „ GRAND HOTEL“ Wir fühlen uns wie die Könige, unser Gepäck ist bereits auf den jeweiligen Zimmern. Kurzerhand verabreden wir uns am Pool. Und so springen wir fast geschlossen als finisher Team in den Hotelpool

3.September Tag der Abfahrt. Gegen 10 Uhr kommt der Transferbus und bringt uns wieder Richtung IMST. Wir fahren im Groben so über die Alpen zurück, wie wir gekommen sind. Und so kann man während der 5 stündigen Busfahrt noch mal den ein oder anderen Ort Revue passieren lassen.
Heute 2 Tage Später beginnt nun die Aufarbeitung der Eindrücke, der Bilder und der Erlebnisse.
Aber schon heute steht fest
ALPENCROSS die 2 kommt bestimmt

Grüße coffee
P.S. bilder folgen
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