Warten, warten, warten! auf ein Baby...

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Auf und ab

Warten, warten, warten! auf ein Baby...

Beitrag von Auf und ab »

Hallo,

ich kann jetzt die Frauen verstehen die am Ende ihrer Kräfte verzweifelt nach einem Lichtblick suchen... und mir kullern die tränen, während ich dies hier schreibe, denn mittlerweile weiss ich wie schlimm sich das anfühlt, jahrelang zu warten...
Wir sind sicherlich stark, erfolgreich und stehen mit beiden Beinen voll im Leben, wir gehen unserem Alltag nach, wir kämpfen uns durch sämtliche Termine bei Frauenärzten, KiWu-Kliniken, OP`s usw.. Wir lachen und wir weinen, wir fallen und wir stehen wieder auf. Und unsere Männer... sie müssen ganz schön viel aushalten.

Woher soll man die Kraft nehmen stark zu bleiben?
Hobbies, Familie, Freunde, Job, Bücher zur Bewältigung?
sicher, so lebe ich die letzt. 3 Jahre....nur irgendwann sind auch diese Argumente leider keine “Ablenkung” mehr... und ich möchte mir einfach nichts mehr vormachen!
Nein, ich suche nur nach einem Lichtblick ohne jegliche Täuschungsmanöver.

Die Realität hat mich eingeholt, es bringt nichts davon zu rennen.
Es klappt halt nicht – irgendwann vielleicht...
Jetzt muss ich schon wieder Wochen warten einen Termin für Bauchsp. zu bekommen.... danach wieder 1 Jahr probieren...
Warten warten warten... es muss doch auch anders gehen!

Hat jemand ein Rezept um diese schreckliche Phase zu überwinden???
Wäre euch sehr dankbar!

Liebe Grüsse und
bleibt stark!!!!!!!!!!!!!
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Gast

Beitrag von Gast »

Auf und ab

mind. 99% der Frauen die hier im Klein Putz schreiben hast Du aus der Seele geschrieben, mich einbegriffen...

Wir warten auf ein Baby und es gelingt nicht....andere die brauchen einen Mann nur anzuschauen und schwubs wächst der Bauch und wieder andere lassen Ihr Kind verhungern, verkaufen es oder bringen es direkt um....

Mein Mann und ich wir haben auch viel auf uns genommen (wie wiederum 99% der Frauen) und wir wurden "belohnt"...vorher hatte ich mich auch sehr oft nach dem WARUM gefragt.

Warum klappt es bei uns nicht
Warum wird meine Nachbarin schon wieder schwanger
Warum nerven die anderen immer bez. Baby
Warum setzt man soviel Hoffnung in den nächsten Versuch und wird doch wieder enttäuscht. usw

und dann zweifelt man an allem, an sich als Frau, an der Welt
ich stellte alles in Frage.....sogar die Partnerschaft (aber davon kam ich schnell wieder ab)

Aber leider gibt uns auf die Warum Fragen niemand eine Antwort.... ich kann Dir leider kein Patentrezept geben wie diese Phase zu überwinden ist.....aber ich weiß das hier immer ein offenes Ohr zu finden ist und Dir zuhört....auch wenn Du dich nur auskot.... willst/musst.

Ich wünsche Dir alles gute

Sus
Auf und ab

Beitrag von Auf und ab »

hallo sus,

danke dir herzlichst für die aufmunternde Worte...insgeheim weiß ich dass es keinen Patentrezept gibt auch weiß ich dass es sooo vielen Frauen so geht und doch ist man ganz allein... denke dass es ein verzweifelter Hilfeschrei auf meine Ohnmacht, Schmerz und Trauer ist...

So schlimm wie die letzten 48 Std. gings mir sehr lange nicht mehr, hatte am Freitag auch einen Zusammenbruch (Heulkrampf) im Geschäft, bin gegangen ohne mich zu verabschieden und habe mich bis jetzt unter der Decke vergraben... Mein armer Mann, er ist total verzweifelt, er tut alles dass es mir besser geht.

Ich freue mich aufrichtig für euch drei :)
und drücke dir ganz fest die Daumen und wünsch euch eine wunderschöne Zeit.


LG
Auf und ab
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Jaqueline
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Beitrag von Jaqueline »

Hallo, genau diese Gefühle kenne ich auch . Wir versuchen schon 6,5Jahre ein Baby zu bekommen nichts passiert einmal war ich spontan ss hatte aber eine Fehlgeburt es tut verdammt Weh. :cry:
Wir machten 3iui, 4ISCI,1Kyro und 3Stimmulationen mit GV nichts passierte.Unser Doc weiss auch nicht mehr weiter denn bei uns ist alles in Ordnung okay ich habe PCO aber trotzdem habe ich dank Bauchspieglung einen Eisprung und nicht passiert.
Es ging schon soweit das ich nicht mehr mit meinem Schatz schlafen konnte.Ich wusste das ich ihm Weh tat,aber es ging einfach nichts.
Gott sei dank hat es sich wieder eingerängt aber trotzdem kommt es manchmal noch hoch.
Ich sage ich hätte mich damit abgefunden aber was tief im Inneren ist weiss ich nicht. :knuddel: :knuddel: :knuddel: :knuddel: :knuddel: :knuddel:
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ebenfalls

Beitrag von ebenfalls »

wir haben 13 jahre geübt, gespritzt, punktiert usw.
jetzt ist unsere süße belohnung 9 monate alt

ich hoffe das macht dir etwas mut - ich würde sie um nix in der welt wieder hergeben, auch wenn ich manchmal fix und fertig bin (will ja nun extra super mami sein)

alles liebe und - wenn man nicht mehr dran glaubt und den letzten versuch nur noch macht weil man's versprochen hat, dann klappts!
Gast

Beitrag von Gast »

Aufhebung

Sein Unglück
ausatmen können

tief ausatmen
so daß man wieder
einatmen kann

Und vielleicht auch sein Unglück
sagen können
in Worten
in wirklichen Worten
die zusammenhängen
und Sinn haben
und die man selbst noch
verstehen kann
und die vielleicht sogar
irgendwer sonst versteht
oder verstehen könnte

Und weinen können

Das wäre schon
fast wieder
Glück

Erich Fried
Gast

Beitrag von Gast »

Es geht immer auf und ab.

Tage, an denen es mir gut geht und ich das Leben genießen kann
Tage, an denen ich nicht an die Mens, den Zyklustag, den Eisprung denke.
Tage, an denen ich einfach nur froh bin.

Und dann gibt es andere -
Tage, an denen ich nichts verdrängen kann, weil die Wirklichkeit so unendlich groß ist.
Tage, an denen ich vor Verzeiflung schreien möchte.
Tage, an denen ich nicht mehr weiß, wie es weitergehen soll.
Tage, an denen ich mir die Augen aus dem Kopf heule und am liebsten gegen die Wand rennen möchte,
nur, damit der Schmerz nicht mehr so stark ist.

Wir sind Menschen, und Menschen leben mit dem allergrößten Glück, aber auch der größten Trauer.
Und auch wenn wir denken, dass dass Leben endet,
gibt es einen neuen Tag und oft
- scheint dann die Sonne wieder,
weil uns eine Freude macht oder eine winzig kleine Kleinigkeit geschieht, die uns eine Lächeln aufs Gesicht zaubert.
Das ist das Leben - wir können ihm nicht entrinnen.

Alles Gute - für alle!
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Jaqueline
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Beitrag von Jaqueline »

Danke :knuddel: mensch ich sitze hier :cry: :cry: :cry: :cry: :cry:
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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Ihr Lieben!

Ich kann euch so gut verstehen.

Diese Aufs und Abs, diese Hoffnungen, die immer wieder zerstört werden, dieses Übertünchen einer so tiefen Traurigkeit.

Mir ist aufgefallen, dass ich tagsüber psychisch sehr viel stabiler und härter geworden bin, nicht immerzu dran denke, mich in Aktivitäten stürze. Aber gerade, wenn ich nachts oder auch morgens aufwache, umfängt mich eine unbeschreibliche Trauer. Ich fühle mich in einen Nebel von Traurigkeit und Verzagtheit einghüllt.

Und dann muss ich mir eingetshen, dass ich eigentlich am Ende bin. Den nächsten Versuch schieb ich vor mir her, wissend, dass er unser letzter sein wird und vor Angst erfüllt, dass er wieder misslingt. Wenn ich an meinen anfänglichen Enthusiasmus denke: ich war beim ersten Versuch 26 Jahre alt und sicher, dass es funktionieren würde, dann noch ein Versuch und noch einer und... Provozieren kann man es nicht...

Dann die unzähligen Schwangerschaftsmeldungen, im Freundeskreis, in der Familie, die Ex meines Mannes war auch nochmal dran... Die schmerzenden Fragen, ihr etwa nicht?.... Die Angst, Leuten zu begegnen, sie könnten ja schwanger sein oder demnächst werden. Dann die Meldungen- so fühlt es sich an, wenn man erstochen wird, ein heftiger Schmerz und dann verbluten, sich wie in Trance fühlen.

Oder ist doch gar das Gefühl heftiger, auf den zweiten Strich auf dem Schwangerschaftstest zu warten und er kommt nicht, kommt wieder mal nicht, kommt auch nach dem siebten Transfer nicht....

Mir ist auch aufgefallen, dass ich schon lange in irgendwelchen Kinderwunschforen weile, so lange, dass ich viele habe kommen und gehen, schwanger werden und gebähren gesehen habe. Nur ich war nie dabei. Für mich haben sich viele schon nicht mehr interessiert, bin ja auch eher ein abschreckendes Beispiel statt einer Hoffnungsträgerin.

Ich habe von zeiten Geburtstagen von Kindern gelesen, deren Mütter in bestimmte Foren kamen und schwanger wurden, als ich ich schon lange dort aktiv war.

Man hangelt sich von Tag zu Tag, man erlebt weniger schöne Dinge, aber auch schöne Sachen, ganz unabhängig vom Kinderwunsch. Aber man hangelt sich eben nur. Der entscheidenste Punkt in einer Lebensplanung überhaupt ist nicht erfüllt. Ein elementares, vielmehr existenzielles Bedürfnis des Menschen bleibt uns verwehrt. Auf viele Dinge kann man verzichten, vieles findet Kompensationspunkte und Ventile. Aber nicht Mutter zu werden?

Ich habe Angst und das Gefühl, schon lange nicht mehr "guter Hoffnung" zu sein.

Allerdings bin ich auch noch nicht bereit, meinem Kind "Adieu" zu sagen.

Alles Gute, für Euch, für uns, für alle

H.
Gast

Beitrag von Gast »

:knuddel: :(
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