Umfrage

rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Anhang 2:

Die Einstellung der katholischen Kirche zur assistierten Befruchtung

Zur Frage der moralischen Legitimität der IVF (Walter Mixa)

?Meine Damen und Herren,
die katholische Kirche sieht in der IVF kein moralisch legitimes Mittel zur Behebung von Sterilität. Dies aber gilt auch dann, wenn dieses Verfahren innerhalb der Ehe und zwar bei richtiger Motivation der Eheleute zur Anwendung gelangt, auch dann, wenn seine Technik so weit optimiert ist, dass wir auf das Niveau der natürlichen Schwangerschafts- und Abgangsrate ohne darüber hinausgehende Verluste an Embryonen gelangen und schließlich selbst dann, wenn unter normalen Umständen keine sog. "überzähligen Embryonen" entstehen.
Mithin: Die Kirche ist der Überzeugung, daß die reproduktionsmedizinische Technik der IVF bereits in sich moralischen Maßstäben nicht genügt und zwar unabhängig von Motivation und Folgen, so sehr auch diese zu bedenken sind und auch hier schwerwiegende Probleme sichtbar werden. Aber selbst wenn diese alle als auflösbar erscheinen: die Kirche besteht auf ihrem Nein.? ( http://www.kath-theologie.uni-osnabruec ... d/mixa.pdf )


Interessant ist auch die Definition der Katholiken von Ehehindernissen (Entrechtung von Impotenten und Ausweitung auf Nichtkatholiken):

?Ehehindernisse im engeren Sinne sind bestimmte Umstände, die eine Person rechtlich unfähig machen, die Ehe gültig zu schließen.?
?
?Nach katholischem Verständnis gibt es absolute Ehehindernisse, die dem göttlichen bzw. natürlichen Recht zuzuordnen sind. Sie lassen keine Ausnahme menschlichen Rechts zu. Sie betreffen jede Eheschließung und Ehe, also auch eine Ehe zwischen Nichtkatholiken:?
?..
?Die Unfähigkeit zum Geschlechtsverkehr (Impotenz)
besteht als Hindernis entweder grundsätzlich oder allein dem Ehepartner gegenüber.

Unfruchtbarkeit (Sterilität) ist kein Ehehindernis. Doch ist sie absichtlich verschwiegen worden, kann beim getäuschten Partner das Eheversprechen beeinträchtigt sein.?

( http://www.erzbistum-koeln.de/erzbistum ... /hind.html )



Die Einstellung der evangelischen Kirche zur assistierten Befruchtung


?Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland hält Eingriffe an Embryonen, die ihre Schädigung oder Vernichtung in Kauf nehmen, für nicht verantwortbar. Kein Forschungsziel, wie hochrangig es auch sein mag, kann es rechtfertigen, diesen Grundsatz aufzugeben.

Der Rat rät vom Verfahren der In-Vitro-Fertilisation ab. Daraus folgt nicht, dass er ein rechtliches Verbot dieses Verfahrens fordert. Wohl aber setzt er sich dafür ein, der Anwendung des Verfahrens enge rechtliche Grenzen zu setzen.?

( http://www.klein-putz.net/forum/viewtop ... 90&start=0 , www.ekd.de )



Dr. Jens Kreuter, Referent für sozial- und gesellschaftspolitische Fragen, Kirchenamt der EKD, Hannover:

?dass aus theologischer Sicht Kinderlosigkeit zwar eine große persönliche Enttäuschung für die betroffenen Paare sein kann, dass es sich aber auch bei ungewollter Kinderlosigkeit nicht unbedingt um ein Unglück handelt.?
?
?sind wir zu der Überzeugung gelangt, IVF zwar keineswegs abzulehnen, betroffenen Paaren aber von dieser Möglichkeit abzuraten und eher zu versuchen, sie darin ermutigend zu begleiten, ihr Leben ohne eigene leibliche Kinder zu gestalten.?
?
?Wir haben nie gefordert, die IVF aus dem Leistungskatalog der GKV zu streichen, halten dies aber für eine denkbare Maßnahme, gegen die nun keine so durchgreifenden ethischen Bedenken sprechen würden, dass wir uns hier protestierend engagieren möchten.?



?Stellungnahme der evangelisch-methodistischen Kirche zu Fragen der künstlichen Befruchtung und der Gentechnologie?
erschienen als Heft 54 in der Reihe ?EMK heute? im November 1987

3.1 Homologe Insemination und In-vitro- Fertilisation
? ?Ehepaare, die sich dieser Behandlung trotz der damit verbundenen Belastungen unterziehen, um nach Möglichkeit ein eigenes Kind zur Welt zu bringen, handeln dann in Übereinstimmung mit den Grundsätzen christlicher Ethik, wenn es sich bei den zu überwindenden Hindernissen allein um physiologische Mängel und nicht etwa um psychische Ursachen handelt, die mit einer solchen Therapie nicht zu beheben sind, und wenn sie ihre Aufgabe als (zukünftige) Eltern verantwortungsvoll wahrnehmen. Außerdem sind, um die Entstehung überzähliger Embryonen zu vermeiden, bei einer In-vitro-Fertilisation nicht mehr Eizellen zu befruchten, als für die vorgesehene Einleitung einer Schwangerschaft vorgesehen sind.?

3.2. Heterologe Insemination und In-vitro- Fertilisation
?Die Befruchtung der weiblichen Keimzelle mit dem Samen eines anderen als des Ehemannes, sei es durch die Einbringung des fremden Spendersamens in die Gebärmutter (heterologe Insemination), sei es durch eine Reagenzglasbefruchtung (heterologe In-vitro-Fertilisation) ist deshalb ethisch abzulehnen, - weil die Ehe durch das Dazwischentreten eines Dritten schwer belastet werden kann, - weil der genetische Vater sich in der Regel der Verantwortung für das mit seinem Samen gezeugte Kind entzieht, - weil das Kind in seiner Identitätsfindung durch die Anonymisierung des genetischen Vaters (=Samenspenders) behindert wird, - weil Gesichtspunkte positiver Eugenik (=gewünschte Eigenschaften des Kindes bestimmend) bei der Auswahl des Spenders eine Rolle spielen können und ? weil bei Mehrfachspendern die Gefahr von Verwandtenehen und der damit verbundenen möglichen Schäden nicht auszuschließen ist. In höherem Maße gilt das hier Gesagte für den Einsatz von ?Samenbanken? und ?Eizellenreservoirs? sowie für jede Art von Fremdschwangerschaften (?Leihmutter?- oder ?Ersatzmutter?-Verfahren). Außer der völligen Trennung von Zeugung und ehelicher Gemeinschaft führt die Anwendung dieser Verfahren insofern zur Entwürdigung von Menschen, als Frauen und Kinder durch sie als bloße Mittel für die Erfüllung von Wünschen missbraucht und die durch Schwangerschaft und Geburt entstehenden menschlichen Beziehungen missachtet werden. Die mögliche Verflechtung von Kinderwunsch, Ehrgeiz und Gewinnstreben droht zudem, das Kinderzeugen zum Geschäft und Kinder zur Ware werden zu lassen. Solchen Entwicklungen muß durch geeignete Gesetze und Kontrollen ein Riegel vorgeschoben werden.?
Liebe Grüße, Rebella
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Stella38
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Beitrag von Stella38 »

habe mitgemacht. wenn isabell nähere angaben möchte. schreib mir pn...
Liebe Grüße
Stella38, Katzenmama Bild

20 Jahre hier, die Zeit rennt!
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1 Abbruch vor PU November 03
3. ICSI negativ 2004/2005

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Mit Schreiben und Lesen fängt eigentlich das Leben an (aus einer Wachstafel mit Schülerübungen aus Mesopotamien, 4-5 Jh. n. Chr.)
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Die Situation in Österreich

73,64% Katholiken, 4,68% Mitglieder der evangelischen Kirche, 4,22% Moslems, 11,99% ohne Bekenntnis (Zahlen von 2001)

Kardinal Groer, der männliche Jugendliche missbraucht hatte, wurde nach einem darauf folgenden Kirchenvolksbegehren nicht verurteilt, sondern in einem Kloster zur Ruhe gesetzt.

Ein katholischer Bischof forderte im Sommer 2002 in Anlehnung an ein Bibelzitat dazu auf, denjenigen, die es wagen, Kindern und Jugendlichen zeitgemäße Sexualaufklärung zu vermitteln, Mühlsteine um den Hals zu hängen und sie danach zu ersäufen (www.kath.net/detail.php?id=3196). Die Anzeige gegen den Bischof wurde jedoch von der Staatsanwalt abgeschmettert.

Der österreichische Bundeskanzler und praktizierende Katholik, Wolfgang Schüssel (ÖVP - die Partei, die aus den klerikalen ?Christlichsozialen? hervorgegangen ist und heute noch den österreichischen Diktator Engelbert Dollfuß als Volkshelden verehrt!) setzt sich öffentlich für die Kriminalisierung des Rechtes der Frau auf Selbstbestimmung (Schwangerschaftsabbruch) ein.

(Quelle: Artikel des Österreichers Christopher Kamper im IBKA Rundbrief Dezember 2003)


- Äußerst fraglich, ob sich unter solchen Bedingungen das Thema "unerfüllter Kinderwunsch und assistierte Befruchtungen" im Religionsunterricht an Österreichs Schulen durchsetzen lässt!
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo,

da ich mit der umfrage nicht klar komme (liegt vielleicht am verwendeten browser - nicht der ie-explorer, sondern mozilla) hier die antworten auf die fragen:

Frage 1: Wie lange sind Sie bereits verheiratet?
10 jahre

Frage 2: Haben Sie bereits ein Kind geboren?
ja, 2004

Frage 3: Hatten Sie schon eine Fehlgeburt?
ja

Frage 4: Wie lange haben Sie sich schon ein Kind gewünscht, bevor Sie medizinische Hilfe in Anspruch genommen haben?
ca 1 jahr (bin nicht mehr die jüngste...)

Frage 5:Sterilitätsproblem aufgrund ...
ungeklärt, eventuell schilddrüse. nachdem die eingestellt hat, wurde ich zweimal schwanger, 1 x fg, 1x glückliche entbindung.

Frage 6: Welche Behandlungsmethoden haben Sie bisher getestet?
gv bei stimulation mit clomifen, ivf

Frage 7: Stehen Sie unter starker seelischer Belastung?
derzeit nicht, aber damals schon, es war eine schlimme zeit, die allerdings unserer partnerschaft viel gebracht hat. und die dankbarkeit für unser kind ist durch diese erfahrungen sicher sehr viel größer als sie es sonst gewesen wäre (klingt komisch, hoffentlich verständlich?)

Frage 8: Haben Sie je an Adoption gedacht?
ja, waren parallel zu unserem letzten, erfolgreichen versuch schon beim jugendamt.

Frage 9: Existiert für Sie ein Unterschied zwischen einer sog. „natürlichen“ und einer „künstlichen“ Zeugung?
natürliche erscheint mir spontan natürlich zuerst schöner, andererseits sind ivf/icsi-kinder mit sicherheit wunschkinder und manch ein "natürlich" gezeugtes kind wurde vielleicht besoffen auf einem betriebsausflug oder einer kneipentour u.ä. gezeugt... so romantisch ist das auch nicht!

Frage 10: Kennen Sie die Meinung der Kirche gegenüber der Methoden der Reproduktionsmedizin?
ja, rebella hat hierzu ja sehr viel geschrieben - soviel borniertheit ist sehr traurig....

Frage 11: Hatte sie aufgrund ihres Glaubens Bedenken bezüglich einer künstlichen Behandlungsmethode?
bin nicht gläubig. die vorstellung der ivf war mir am anfang sehr fremd. das war allerdings eher eine gefühlsmässige sache als eine frage des glaubens.

Frage 12: Stimmt es Ihrer Meinung nach, dass ein neuer Mensch im Augenblick der Verschmelzung der Samenzelle des Mannes und der Eizelle der Frau entsteht?
die frage ist sehr schwierig und ich denke, dass es darauf nur subjektive antworten gibt. ich würde eher sagen: ja. vielleicht findet die menschwerdung auch graduell statt. finde jedoch die ableitungen der kirche aufgrund dieser einstellung gegenüber abtreibungen nicht in ordnung - obwohl ich selber nicht abtreiben würde.

Frage 13: Ist es der Wille Gottes manchen Paaren Kindern zu verwehren?
kann ich nicht beantworten, da ich nicht kirchlich religiös bin. wenn es so wäre, würde ich gott nicht verstehen, aber er lässt ja auch kriege zu.... falls es ihn gibt....

Frage 14: Beten Sie um ein Kind?
nein. obwohl ich diese möglichkeit manchmal als erleichterung empfunden hätte - es tut immer gut, wenn man den eindruck hat, verantwortung abgeben zu können?
ich empfinde allerdings oft so einen tiefen dank für mein kind und weiss nicht, an wen ich ihn richten soll, da ich nicht an gott glaube... ist schon sehr merkwürdig...

Frage 15: Es gibt verschiedene Vorstellungen von Gott. Welcher Standpunkt auf dieser Liste kommt Ihrer Ansicht am nächsten?
da ich die liste nicht sehe, kann ich frage nicht beantworten.

Frage 16: Wie gut passt die Kirche Ihrer Meinung nach eigentlich in unsere Zeit?
schlecht. meiner ansicht nach sollte es das ziel sein, menschen zum nachdenken über ethische fragen anzuregen und sie nicht zu bevormunden , wie es insbes. die röm-kath. kirche tut. eine von meinen ansichten abweichende meinung, die aufgrund ernsthaften nachdenkens entstanden ist, mag ich lieber als eine gedankenlos nachgeplapperte (es sei denn, es werden z.b. rechtsextreme positionen vertreten). denn was passiert durch eine solche bevormundung? die leute leben nicht, was sie angeblich glauben und es entsteht eine doppelmoral.

Frage 17: Die Kirche veröffentlicht immer wieder Stellungnahmen zur Bioethik. Halten Sie die Meinung der Kirche für:
???? kann ich nicht vollständig lesen. ich wünschte jedenfalls, die kirche würde sich so um definitiv lebende menschen bemühen, wie sie sich um die embryonen bemüht. dann würde sie sich aktiv und konsequent gegen krieg und unterdrückung einsetzen. das halte ich für ein wichtigeres thema als die bioethik, welches von der kirche leider nicht mit halb soviel engagement beackert wird. eine kirche, die z.b. während des 3. reiches weitgehend geschwiegen hat und z.b. kindsmissbrauch in ihren eigenen reihen unter den tisch kehrt, sollte sich in den vergleichsweise damit akademischen fragen der bioethik besser zurückhalten.

Frage 18: Wie stehen Sie zur Präimplantationsdiagnostik?
finde ich gut, weil dadurch die schrecklichen spätabtreibungen verhindert werden können. denn wenn eine frau ein behindertes kind abtreiben will, tut sie es ohnehin und ein kind in der 16 ssw. ist für mich definitiv mehr ein mensch als ein embryo.

Frage 19: Es ist vorstellbar, dass man in Zukunft bestimmte Merkmale seines Kindes vor der Geburt festlegen kann. Finden Sie das gut?
nein, das geht für meine vorstellungen zu weit. es sei denn, es geht um das auschließen lebensbedrohlicher erbkrankheiten.

Frage 20: Wenn sie in einer entsprechenden Situation wären:
Was würden Sie gern von der Geburt eines Kindes im Voraus festlegen, worauf würden sie Einfluss nehmen?
ich persönlich: auf nichts. hätte ich eine erbkrankheit o.ä. würde ich sicher anders hierzu denken.

Angaben zur Eigenen Person

Frage 21: Alter
ü 40 *seufz* :wink:

Frage 22: Religion
keine

liebe grüße und viel glück mit der arbeit!

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
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