Überforderter Familienvater - ganz ehrlich

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Frau verzweifelt

Überforderter Familienvater - ganz ehrlich

Beitrag von Frau verzweifelt »

... sind hier noch mehr überforderte Familienväter?

Erst wartet man Jahre lang auf den Nachwuchs; dann ist er (der Nachwuchs) da, aber MANN kümmert sich nicht bzw. kann sich nicht kümmern, weil er allein mit seiner Arbeit überfordert ist und nur noch vorm Computer hängt.

Bitte, seit doch mal ganz ehrlich - sind hier noch mehr überforderte Familienväter? Hattest Ihr Euch Familienleben so vorgestellt? Was läuft in Euren Augen nicht bzw. nicht richtig; was stört Euch?
Fühlt Ihr Euch von Eurer Frau vernachlässigt? Seit Ihr eifersüchtig auf den Nachwuchs?



Ich befinde mich mit meiner Ehe fast am Ende - ich will meinen Mann verstehen, schaffe es aber nicht ohne männliche Anleitung (leider redet mein Mann mit mir über dieses Thema nicht!) - einen Dolmetscher halt


Falls die Männer sich nicht trauen - Frauen, sind hier "Leidensgenossinnen?"


Eine Frau, die mit ihrem Mann echt nicht mehr weiter weiss
Rila

Fragen über Fragen?

Beitrag von Rila »

Liebe Frau! Wenn wir Dir weiterhelfen sollen wäre es gut, etwas mehr zu wissen. Ist dieser Zustand bereits seit der Geburt eueres Kindes so? Wann ist Euer Kind geboren? Wie verhält sich Dein Mann genau? Wie habt Ihr miteinander gesprochen? etc.
Gruß Rila
Frau

Beitrag von Frau »

weil Kind krank war, konnte ich mich nicht eher melden und meine Situation ein wenig konkretisieren:

Unser Kind ist zwischenzeitlich 2 Jahre alt und ich selbst arbeit seit ca. 1/2 Jahr wieder (aus spass und wegen dem "Extra") - Kind geht dann halbtags in den Kindergarten so wie halt arbeite
z. B. holt mein Mann das Kind nicht ab, wenn er mal zu Hause ist wegen Urlaub oder "Unpässlichkeit", so dass ich trotz seiner Anwesenheit zu Hause mich von der Arbeit sputen muss, um zum Kindergarten zu kommen (ist jetzt nicht dramatisch, wäre aus meiner Sicht aber nett)

Jetzt wo z. B. das Kind krank war, hat er sich geweigert und die Arbeit "vorgeschoben" lediglich 1 Tag zu hause zu bleiben, obwohl ich beruflich dringendst diesen einen 1 Tage hätte anwesend sein müssen auf arbeit - sein kommentar: dann hör halt wieder auf zu arbeiten, wenn du das nicht geregelt kriegst, auf das geld können wir auch verzichten (hah, ha, denn er gibt es schließlich aus), es war von vornherein vereinbart, dass nur ich zu Hause bleibe, wenn das Kind mal krank wird (weiß ich zwar nichts von)

Unterstützung - null

er hat auch in dieser Zeit nicht einmal des tags angerufen um zu fragen, wie es denn gesundheitlich um das Kind steht - oder zu fragen, wie mein Tag mit krankem Kind war ---- ich weiß, Männer gehen eh davon aus, das wir dafür ja da sind


Krönung gestern abend - Frauen verfügen über hellseherische Fähigkeiten
"Hast du heute telefoniert?" - ich wußte worau er hinaus wollte ....*einbíßchenauchmalschweinsein* und sagte "weswegen?" - er sofort auf 180 - ich "ich habe heute sehr viel telefoniert; meinst du wegen dem Angebot?" "natürlich, weswegen denn sonst *zeterundgemorra* - ich "wenn du mit mir in ganzen Sätzen sprechen würdest, wäre das kein Problem" - worauf er dann heute nacht im Gästezimmer geschlafen hat und heute morgen sich zur Arbeit noch nicht mal verabschiedet hat und die Tür knallte und beim Telefonat soeben (sind also mittlerweile 12 Stunden her) mir sagte, dass ich mir meine Sprüche von gestern abend hätte sparen können


... boah, Kindergarten oder was


Frau,
die jetzt auch zur Arbeit muss und leider keine Zeit für weitere Beispile hat
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Frau,

also für mich hört sich das nicht nach gestresstem oder überfordertem Familienvater an sondern nach Ehekrise!

In welcher Hinsicht sollte er denn überfordert sein? Mit dem Kind und dem Haushalt doch wohl nicht, oder?

Vielleicht solltet ihr euch beide mal zusammen setzen und überlegen, was bei euch schief läuft und wie man es ändern könnte! Also ich wäre schon extrem gekränkt, wenn mein Mann mir nicht ein bisschen unter die Arme greifen würde und dann auch noch super kluge Sprüche ablassen würde um dann auch noch die beleidigte Leberwurst zu spielen!
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo!

Das kenne ich auch zu gut! Bei uns ist es so, dass mein Mann sich seit ungefair der 38 SW bis heute, unser Kind ist jetzt 4 1/2 Wochen, total verändert hat. Wie gesagt, dass ganze hat schon am Ende der SS angefangen. Ganz schlimm wurde es dann als ich im KH zur Entbindung war. Er hat sich immer mehr von mir zurückgezogen ist zwar täglich ins KH gekommen aber hat ein Gesicht gezogen und war halt immer schlecht gelaunt. Kurz gesagt, seit dem unser Kind da ist, ist er wie ausgewechselt und ich denke es kann nicht an unserer Tochter liegen, denn er hat schon 2 Kinder aus erster Ehe.

Mein Problem ist kurz gesagt, er geht jetzt viel weg, arbeitet viel am Wochenende und ich bin sehr oft alleine zu Hause. Das wäre ja nicht das schlimmste nur er ist super egoistisch geworden. Er müsste sich seinen Ausgleich holen und so blöde Sprüche. Also ich weiss wovon du redest. Das ganze hat dann jetzt noch mit sich gebracht, dass ich ihm nicht mehr vertraue und das ist das Schlimmste.
Gleichgesinnte

Mir geht es auch so

Beitrag von Gleichgesinnte »

und stehe kurz vor der Trennung. Meine Mann hat sich auch seit der Geburt unseres Sohnes total von mir zurück gezogen, nicht das er sein Kind nicht liebt, im Gegenteil, er liebt ihn abgöttisch, aber ich steh an letzter Stelle. Im Haushalt macht er auch nichts und Unterstützung sonst welcher Art, NULL. Reden kann ich auch nicht mit ihm, er kommt auch Heim wann er will, Vertrauen hab ich auch nicht mehr, weil Sex spielt überhaupt keine Rolle mehr und ich kann mir nicht vorstellen das ein Mann so völlig ohne auskommt.
Es ist schon verdammt schlimm, wenn man sich Jahre miteinander so ein Kind gewünscht hat und jetzt geht alles den Bach runter. Bin total traurig und weiss manchmal nicht mehr weiter.
Frau Müller

Beitrag von Frau Müller »

Hallo,

das Geschriebene hier kommt mir alles sehr bekannt vor und schliesse mich an, das es sich nicht nach einem überforderten Vater anhört, sondern nach Ehekrise. Die Probleme liegen sicherlich nicht nur beim Mann, auch wenn man es sich nicht eingestehen möchte. Ich habe mich vor 6 Monaten getrennt, das haben wir beide gebraucht, um zu wissen, wo wir stehen. Mein Mann ist nun der liebste und sorgsamste Vater, den ich mir immer gewünscht habe. Auch die Veränderung, die er bedingt durch die Trennung vollzogen hat, ist mehr als positiv und wenn ich ehrlich bin, wollte ich immer, das er so ist, wie er sich nun mir gegenüber verhält. Nur ist es zu spät, da viel zu viel in der Vergangenheit geschehen ist. Meine "Wunden" müssen erstmal verheilen, bevor ich ihm wieder vertrauen kann und ich weiss nicht, ob da überhaupt noch ne Chance besteht. Er ist im Moment ein sehr guter Freund für mich und ein toller Vater! Viele Faktoren haben unsere Trennung bewirkt, nach endlosen Jahren des KIWU fühlte sich mein Mann "in die Ecke gestellt"vernachlässigt, war eifersüchtig und nicht zum Reden bereit. Unser Sexualleben fuhr auf null runter und keiner hat den anderen mehr verstanden...meine Entscheidung zur Trennung hat uns alle wach gerüttelt, sonst wär das endlos so weitergegangen. Wichtig ist auf beiden Seiten Redebereitschaft, das fehlte bei uns leider. Versuch so neutral wie möglich mit ihm zu reden, Männer fühlen sich oftmals sehr leicht angegriffen und sind verletzt, auch wenn sie es nicht gern zugeben (für die Männer, die hier lesen, das ist nicht abwertend gemeint!) Männer und Frauen Köpfe ticken eben anders... :knuddel: das ist auch gut so! Sag deinem Mann, was du fühlst, was du erwartest, bezieh ihn mit ein, wenn es ums Kind geht, mach mal was alleine mit ihm. Sorg für Kinderbetreuung und mach mal ein Hotelwochenende...da wird bestimmt Zeit sein, in Ruhe mal zu reden und sich zu lieben...frag nicht, ob er das will, mach einfach...wenn es dir wichtig ist, wird es vielleich funktionieren...
Kind im Mann

Beitrag von Kind im Mann »

Hallo "Frau verzweifelt" und alle anderen Leidensgenossinen!
Erst letzt Woche hatten meine Frau und ich ein Interessantes Gespräch mit meinem Vater. Aus heiterem Himmel meinte er plötzlich, das sowieso nur die Frauen Schuld an allem wären. Jahrelang ist der Ehemann an erster Stelle und plötzlich kümmert sich die Frau nur noch um die Kinder.
Er war 38 Jahre unglücklich mit meiner Mutter verheiratet, bis sie Vorletztes Jahr unglücklich gestorben ist.
Sie hatten keine gute Ehe, weil mein Bruder und ich immer sein Feind waren und so zwischen den beiden standen.
Ich denke er fühlte sich be- und ausgenutzt, was ich auch irgendwie verstehen kann.
Mittlerweilen bin ich in ähnlicher Lage. Wir sind zwar noch keine Eltern, aber der starke Kinderwunsch meiner Frau macht mir schon zu schaffen.
Ich habe Angst davor nicht stark genug zu sein und den gleichen Fehler wie mein Vater zu machen.
Rein vom Kopf her weiß ich was ich zu tun hätte. Ich weiß das meine Frau mich liebt und das beruhigt mich wieder etwas.
Meine Frau meinte, das es an der Zeit wäre das sich nun die Männer emanzipieren sollten und das Wort "Unterstützen" in dem Fall eigentlich falsch am Platz ist,und "Selbstverständlichkeit" treffender wäre.
Liebe "Frau verzweifelt", versuche doch einfach Deinem Mann klar zu machen, das er auch wichtig ist und Du ihn genauso liebst, sage ihm das Du es ohne ihn nicht schaffen wirst, vielleicht öffnet er sich dann.
Meine Frau und ich hatten letztes Jahr eine Ehetherapie gemacht, die uns beiden supergut geholfen hat. Kann ich nur jedem empfehlen.
Über eine Reaktion würde ich mich freuen.

Gruß an alle "Kind im Mann"
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Kindimmann

bevor du nun leichtfertig den funktionierenden Ehen eine Eheberatung
empfiehlst (kann ich nur JEDEM empfehlen) solltest du darüber
nachdenken, ob du auch richtig aufgepasst hast.
Glaube ich kaum, denn statt zu schreiben: ihr Kinderwunsch belastet
mich stark, hättest du sonst geschrieben:
an UNSEREM Kinderwunsch arbeiten wir gemeinsam, und zusammen
werden WIR es schaffen.
Es gibt halt kein ICH und DU, sondern nur ein WIR.
Beim nächsten Kurs also besser aufpassen, ja?

Viel Glück dabei
Kind im Mann

Beitrag von Kind im Mann »

Du hast gut augepasst @Gast. Du magst zum Teil Recht haben was das "wir" betrifft.
Eine Ehetherapie würde keiner Ehe schaden, egal wie gut oder schlecht sie ist.
Gerade wenn Sie richtig funktioniert gibts doch auch öfter Meinungsverschiedenheiten.
Der Therapeuth zeigt einem völlig neu Wege, auf die man selber in so einer Lage nicht kommt- ist meine Meinung.
Wunder bewirken kann er allederdings auch nicht.
Gezwungen habe ich bis heute noch niemanden dazu. Das muss jeder für sich alleine klären.

Wünsche Dir auch viel Glück
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