mein sehnlichster Wunsch

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narim
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junge-2.wahl?

Beitrag von narim »

Hallo lieber gast,es gäbe noch eine 3.möglichkeit,man könnte doch mit der heutigen technik gleich bei der geburt eine geschlechtsumwandlung machen.dann wäre jeden sein sehnlichster wunsch erfüllbar.nun die zukunft wird es zeigen.ich persönlich möchte lieber einen jungen,so einen kleinen lausbub und kein zierpüppchen,aber ich sags mal so wenn ich die wahl hätte würde ich alles nehmen,gerad wo ich seit 10 jahren kinderlos bin,denn egal ob junge oder mädchen es ist mein eigen fleisch und blut und vielleicht sollte es wichtiger sein das das kind gesund mit all seinen teilen auf die welt kommt. nun ich bin überzeugt lieber gast das der tag kommt wo sie sich schämen jemals solche gedanken gehabt zu haben.das ist nicht bös gemeint,sondern den menschen sei auch schlechtdenken verziehen.also mach das beste draus und nimm es als ein geschenk gottes.gruss kathrin
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casi
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Beitrag von casi »

Geschlechtsumwandlung gleich nach der Geburt?????
das war doch wohl nicht Ernst gemeint?Das wichtigste überhaupt ist ,daß das Kind gesund ist,egal ob Junge oder Mädchen!
CASI
Gast

Beitrag von Gast »

Liebe Urheberin,
da hast Du z.Zt. wirklich keine leichte Zeit. Deinem Mann gute Besserung.
Ich bin mir auch sicher, dass du beide Jungs lieben wirst und eines Tages vielleicht sogar froh bist kein Mädchen bekommen zu haben, so wird eines wenigsten nicht benachteiligt oder eines besonders bevorzugt.
Würde mich freuen, wenn Du nochmal schreiben würdest, warum Du z.B. besonders gerne ein Mädchen möchtest? Was ist der große (naja....außer unten
:wink: ) Unterschied zwischen Mädchen und Junge? Wäre echt interessant zu hören.
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LindaB
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Beitrag von LindaB »

In Russland macht man PID und man darf auch geschlechtsselektion vornehmen. Sonst hat der FA meines Schwesters erzaehlt,e s gibt eine sehr fruehzeitige methode in den USA zu erkennen welches Geschlecht das erzeugte Kind hat, sogar vor der 12 SSW. Und somit kann man wenn man will das Kind mit dem "falschen" Geschlecht abtreiben vor der 12 SSW frist. Gut fuer euch nicht so das Thema da ihr ja ivf/icsi machen muesste.

Meine Schwester ging es aber genau so, sie war wirklich deprimiert und enttaeuscht, als es klar wurde, es wird ein zweiten Junge. Sie liebt ihn aber sehr und wurde ihn nie wieder hergeben moechte aber bei ihr steht fest, ein drittes Kind gibts nur wenn man weiss, es wird ein Maedchen Dafuer wurde sie sogar eine ivf ueber sich ergehen lassen.
Zuletzt geändert von LindaB am 25 Jan 2006 22:07, insgesamt 1-mal geändert.
Grüsse,

Linda

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Kein KIWU mehr und darüber Glücklich
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Wegen dem "falschen" Geschlecht abtreiben? Ich bin mir sicher, DAS würde keine hier machen!

Kathrin (narim) - Deinen Beitrag finde ich reichlich spitz. Ich bin mir sicher, dass "Die Urheberin" nie mit dem Gedanken einer Geschlechtsumwandlung gespielt hat. Ich verstehe Deinen Sarkasmus in Anbetracht Deiner eigenen Situation. Aber irgendwie hatte ich schon beim Lesen Deiner ersten beiden Zeilen das Gefühl, dass Du eine "Christin" bist. ...
Liebe Grüße, Rebella
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mina2
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Beitrag von mina2 »

Hallo Rebella,
deinen letzten Satz hättest du dir wirklich sparen können!
Gruß Mina (immer noch katholisch)
JBB
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Beitrag von JBB »

@Gast

Deinem Mann wünsche ich eine gute Besserung und viel Kraft für diese schlimmen Tage. Berichte doch mal bitte, wie es weitergeht! *dd*

Ich kann es gut verstehen, dass du dir ein Mädchen wünscht. Ich war bei der zweiten Schwangerschaft auch etwas "enttäuscht", dass es wieder "nur" ein Junge wird. Beim dritten Kind ist der rosa Traum dann endlich in Erfüllung gegangen.

Und wie sehe ich das jetzt? Ich liebe alle drei Kinder gleich verrückt, jedes einzelne für sich, völlig egal ob rosa oder blau. :wink:

Ich wünsche es dir, dass es genauso kommen wird, wie einige schon vor mir geschrieben haben: Wenn es erst in deinem Arm liegt, wirst du vor Liebe vergehen. :D


@Kathrin und Mina

Aus christlicher Sicht übrigends ist ein Kind, das per IVF/ICSI gezeugt wurde, niemals ein "Geschenk Gottes", denn sonst würden die Kirchen diese Methoden in ihren Lehren nicht verbieten.
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
-Mädchen -

Beitrag von -Mädchen - »

Hallo,

ich möchte hier das Thema "Design der Eigenschaften" ohne medizinisch existentielle Gründe, wie schwerste Gesundheitsfolgen,..allgemeiner aufgreifen, denn es gibt da ein Problem.

Darüber Nachdenken, Phantasieren, ob man lieber ein Junge oder Mädchen haben will, das tun ja viele, unabhängig von einer Unfruchtbarkeit und nach Umfragen in Deutschland wollten die meisten am liebsten ein so genanntes Pärchen ( Junge + Mädchen) würden das aber nie, nicht mal beispielweise mit rosa oder hellblauen Pillen beeinflussen, auch wenn das möglich sei.

Allein bei größeren Familien mit mehreren Kindern eines Geschlechts gäbe es immer mal ein paar Familien die gerne wählen würden, auch im Einzelfall entschieden medizinisch nachzuhelfen. ( sex-balancing, gender-balancing)


Wenn diese Sache typischerweise anders läge, dann würde die Kinderwunschbehandlung in einem düsteren Licht dastehen.

Die Designerbabywünsche die IVF-Paaren unterstellt wurden,
erschienen bisher immer als politisch-weltanschaulich begründete Kampfparolen,
wertkonservativer Gruppen, von Kirchlich- bis Öko bis feministisch, die KB generell ablehnen und daher gehässig mit diesen Klischees übertreiben,
unabhängig von dem Umstand, dass sie dann auch viele Paare damit in ein moralfreies, ethisch bedenkliches Lifestyle- Klischee pressen und zusätzlich zum Unnatürlichkeitsvorwurf..gesellschaftliche Vorurteile schüren.

Ein dokumentarischer Kinofilm " Frozen Angels" , der im Frühjahr bei uns im Kino gezeigt wird, verheisst leider nichts Gutes:
..wie in der Dokumentation "Frozen Angels" (Regie und Produktion: Eric Black und Frauke Sandig), auf unerfüllte Kinderwünsche. Und auf die Hoffnung auf das Designerbaby mit dem Genpool aus Harvard-Professoren, Athleten, Künstlern und - vor allem anderen - Schönheitsköniginnen. Das Erschütternde an "Frozen Angels" (das aus Geldquellen von PBS, ITVS, der Filmförderung Berlin-Brandenburg und dem Kleinen Fernsehspiel des ZDF schöpfte und im Frühjahr in Deutschland zu sehen sein wird) ist nicht, wie absonderlich manche der Hauptfiguren sich gebärden.

Sondern wie sympathisch, vertraut und natürlich sie wirken. Das schließt einen jungen Mann ein, der seine Existenz und seinen IQ von 180 der Samenbank von Nobelpreisträgern verdankt. Seine Mutter züchtet Hunde, er spielt Sitar und macht Yoga am Strand. Ein Junge, ganz der Papa. Irgendein Papa.

Frankenstein-Assoziationen führen in die Irre. Black und Sandig lassen in Los Angeles, wo Schönheit machbarer ist als irgendwo sonst und jedes sechste Paar unfruchtbar, lauter nette Leute auftreten. Es gibt dort mehr Fruchtbarkeitskliniken pro Einwohner als Ärzte in anderen Städten; die Klientel für Leihmütter, In-Vitro- Befruchtung, Eispenderinnen und Samenbanken (in Kriegszeiten auch von Soldaten genutzt; eine Versorgungslücke im Pentagon) ist zu 99 Prozent weiß und wohlhabend. Für 64 000 Dollar kann man eine gesunde Leihmutter mieten, für 80 000 gibt die Agentur noch ein Ei dazu. Blondinen werden bevorzugt, hübsche, blauäugigen Frauen, die für 15 000 Dollar ein fremdes Kind austragen.

Beauty over brain - auch die Gebildeten, lernen wir von "Gefrorene Engel", folgen den Gesetzen der Sinne. Sie suchen nach Schönheit, und dann, wenn überhaupt, nach Intelligenz. Welche gesundheitlichen Schäden Leihschwangerschaften hinterlassen, kommt in dem Film nicht weiter zu Sprache. Eine der Frauen, Kim Brewer, leidet unter Albträumen, in denen ihre erwachsenen Fremdkinder sie aufspüren und ihr vorwerfen, sie ausgesetzt zu haben.

"Frozen Angels" wäre sein Geld nicht wert, zeigte er nicht auch die solidarische, fast zärtliche Frauenbeziehung zwischen der (unfruchtbaren) Mutter Amy, Ende vierzig wie ihr Mann Steve, und der jungen eispendenden Leihmutter Kim. "So herzlos es scheinen mag", erzählt sie von ihrer ersten Leihgeburt, "ich hing nie an dem Baby".

Ihr Mann, ein Soldat, gerade aus dem Irak zurückgekehrt, besteht in einem Rest von unangemessenem Vaterstolz darauf, daß die Kamera bei der Geburt von Amys Baby nicht im Kreißsaal ist. Die hilflose Anspannung der älteren Frau, während sie gebären läßt, wird übertroffen von der hilflosen Frage Kims, die ihr Neugeborenes an Amy weitergibt: "Magst Du es?
"
Quelle: http://www.welt.de/data/2005/07/25/750259.html?prx=1

weitere Berichte zu "frozen angels" unter:
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/16/0,187 ... 72,00.html

http://www.arte-tv.com/de/film/Kino-News/1011446.html

http://www.die-tagespost.com/archiv/tit ... p?ID=18255 ( übrigens ein sehr fundi-christlich-wertkonservatives Blatt, auf das hier vorher verlinkt wurde)

Dazu passt eben auch das, was ich als unredlich empfinde:

Die psycho-philosophische Umdeutung der individuellen Paarentscheidung (ohne sichere Erfolgsgarantie) zu versuchen, medizinisch unterstützt eine Familie zu gründen, nun als oberflächliches Lifestyle-Wünschen als Wunscherfüllungsmedizin umzudeklarieren.
Diese sei nicht als Behandlung im ärztlichen Sinne legitimiert. Ausgeblendet wird einfach, was die in der menschlichen Kulturgeschichte, in der Bibel,..über das Leid ungewollter Kinderlosigkeit beschrieben wurde, und heute nicht mehr als unerklärbares Schicksal oder Götter-Strafe verstanden wird, sondern meist als Krankheitsbedingt klar diagnostizierbar ist, falls man sich freiwillig in diese Diagnostik begibt.

Das soll nun eine trendy lifestyle Wunschbefriedigung sein ?
Nicht zuletzt weil man das Thema samt betroffenen Paaren für die Generalangst vor der Gentechnik einspannen ( instrumentalisieren) kann, zudem gilt es als Beleg für den zeitgeistigen Kulturpessimsimus, der Niedergang der Werte...
"Wunscherfüllende Medizin"
- Zwischen Kommerz und Patientendienlichkeit
...
I.
Die herkömmliche Vorstellung von Medizin als Patientenversorgung konkurriert inzwischen mit der Nachfrage nach Vitaloptimierung und Lebensplanung. Das Ziel vieler Kunden der modernen Fortpflanzungsmedizin sind zum Beispiel Kinder, deren Anzahl, Entstehungszeitpunkt und Geschlecht besser zur eigenen Lebensplanung passen ­ nicht zu reden von Leihmutterschaft und anderen ethisch umstrittenen, gleichwohl von vielen Eltern gewünschten, Fortpflanzungsmethoden.

Die unerhörte Nachfrage nach Schönheits-Chirurgie, Anti-Aging und Life-Style-Medizin (zum Beispiel Stimmungsaufheller, bewusstseinserweiternde Drogen, potenzsteigernde Medikamente) entzweit die Ärzteschaft in Verächter und Verfechter. ..
IV
Das Kerngeschäft der Medizin ist die Behandlung kranker Menschen, Patienten. Hingegen zeichnet sich nun immer deutlicher und in immer mehr Praxisbereichen ein neuer Mensch der neuen Medizin ab, nämlich der Nutzer medizinischer Leistungen als ein Klient, der medizinisches Wissen und Können nicht mehr dazu braucht, um zwischen sich und der Krankheit Distanz einzulegen, sondern der medizinisches Wissen und Können dazu braucht, um sich zu der eigenen körperlichen Verfassung genau diejenige Nähe und Passung zu seiner Lebensführung zu schaffen, die er oder sie sich wünscht.

Ich möchte solche oberflächlich gesehen so verschiedenartigen Phänomene wie Schönheitschirugie, Anti-Aging, Lifestiledrogen, Pränatale Diagnostik und Babyfernsehen, Vaterschaftstests, Geschlechtswahl und -wechsel, den Alternativmedizin-Boom, die medizinisch assistierte Fortpflanzung und das medizinisch assistierte Sterben in einen kulturreflexiven Zusammenhang bringen. Mein Stichwort der "wunscherfüllenden Medizin" gibt diesem Zusammenhang einen Namen. Es gibt noch keine fertige Theorie der wunscherfüllenden Medizin. Der Begriff ist ein neues, philosophisch konstruiertes Beobachtungsinstrument.

...Und ein kardinales Thema der Medizinethik wäre der moralisch integre Umgang mit der Macht von Wünschen in allen Formen therapeutischen Handelns. Die kurative Medizin antwortet auf tiefe berechtigte Wünsche, versteht sich aber nicht als wunscherfüllend. Die wunscherfüllende Medizin hat ein gutes, vielleicht ein allzu gutes Gewissen und versteht sich aufs Wunscherfüllen, aber ­ das sage ich kritisch ­ sie droht die Unterscheidungskraft einzubüßen zwischen Wünschen, die tief und berechtigt sind und solchen, die flach, arbiträr und sonst wie fragwürdig sind.


Prof. Dr. phil. Matthias Kettner, Dipl.-Psych., ist Dekan der Fakultät für das Studium fundamentale an der Privaten Universität Witten/Herdecke (www.uni-wh.de; Kontakt: kettner@uni-wh.de).

Quelle : Sonderheft GID Spezial 6 (Dez. 2005): Lifestyle/Anti-Aging
http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/gi ... ZIAL6.HTML


Diese Wortwahl " zum Beispiel Kinder" soll eindeutig die Botschaft transportieren, na irgendeiner unter vielen X-beliebigen Wünschen.." tiefe berechtigte Wünsche...nicht wunscherfüllend".."flach, arbiträr( willkürlich)"kann man sicher nicht stereotyp auf den Zusammenhang ungewollte Kinderlosigkeit beziehen.
.. wenn das Leiden daran, zur verantwortungsbewussten, selbstbestimmten und freien Entscheidung ( der Wunsch ist ein Hauptaspekt der Motivation, neben anderen) führt, die einzige Chance ( aus biologischer Sicht) zu nutzen, ansonsten ist das Kinderwünschen ansich nicht vom Kinderwünschen zeugungsfähiger Paare zu unterscheiden.( dort ist der Wunsch auch eine Hauptmotivation,neben anderen,.. sich bewusst entscheiden, z.B. nicht zu verhüten..
Ovulationstests zu nutzen.“es drauf anzulegen“ )

Betroffene können solche Einordnung ihres Kinderwunsches in diesem Lifestyle-Dekadenz-Kontext nur als Zynismus auslegen - pseudophilosophisch getarnt !

Damit möchte ich hier aber weder irgendwelche Gefühls- noch Denkverbote herbeiführen, denn ich lehne es ab, dass der Einzelne sich wegen einer unguten Symbolwirkung für eine Gesellschaftsgruppe einer Mehrheitsmeinung unterzuordnen habe, wie bei reprokult usw...welche vorgeben Behinderte und Frauenrechte zu beschützen,..
Es sollte nur ein Aspekt sein, in welchem Spannungsfeld betroffene Paare stehen.

P.S.: Aristoteles schrieb in der Nikomachischen Ethik:
Buch 1, Kapitel 9
„.Gleichwohl sieht man ein, daß sie, wie wir schon bemerkt haben, auch der äußeren Güter nicht wohl entbehren kann ..Manche Güter sind überdies derart, daß beim Mangel derselben das Glück doch nur ein getrübtes bleibt, wie edle Abkunft, wohlgeratene Kinder, stattliches Aussehen. Denn ein Mensch, der überaus häßlich von Gestalt, von niederer Herkunft oder im Leben vereinsamt und kinderlos wäre, besäße nicht das volle Glück; noch weniger allerdings würde es einer besitzen, wenn seine Kinder mißraten, seine Freunde wertlos, oder wenn sie zwar brav, aber ihm durch den Tod entrissen wären. Also wie wir vorher gesagt haben, es scheint doch, daß auch solche äußeren Glücksumstände mit dazu gehören. Darum stellen denn auch manche das äußere Wohlergehen, wie andere die Trefflichkeit des Wesens mit der Eudämonie [Beglückung, Lebensglück] auf gleiche Linie.“

Diese „Entbehrung“ ethisch begründet einzufordern oder Menschen als „Nutzer“ abzuwerten, weil keine „Tiefe“ oder „ Berechtigung“ im Streben nach diesem „äußeren Gut“ vorläge,..kann ich bei Aristoteles nicht herauslesen.

In diesem Zusammenhang muss auch mal endlich klar gemacht werden, dass immer wieder biologistisch und sicher nicht automatisch ethisch argumentiert wird, wenn Paare diskriminiert werden, für ihr „unnatürliches, Künstliches“ Tun:
Biologismus:
...
Viele politische Strömungen (u.a. der Faschismus) haben biologistische Erklärungsmodelle für ihre Zwecke instrumentalisiert, indem sie die Biologismen als Apologie sozialer Ungleichheit, Ausbeutung und Unterdrückung benutzten (z.B. das sprichwörtliche „Recht des Stärkeren“). Diskriminierungen gehen häufig einher mit einer biologistischen Argumentationsweise, der drei Funktionen zukommen:

- Differenzierung: der Unterschied zwischen der diskriminierenden und der diskriminierten Gruppe wird durch angeblich biologisch gegebene, also angeborene Merkmale zementiert.
- Unveränderbarkeit: diese Differenz wird als unveränderbar behauptet, jede Modifikation durch soziales Lernen wird abgestritten.
- Legitimation: ein tatsächlich vorhandenes oder bloß behauptetes Faktum der Natur wird zur Rechtfertigung bestimmter Verhältnisse benutzt.

Biologismus wird in diesem Zusammenhang auch aufgefasst als besondere Spielart der Ontologisierung und des Essentialismus. Der Versuch, im Rahmen des Biologismus, aus den Verhältnissen in der Natur („Sein“) Werte für die menschliche Gesellschaft abzuleiten („Sollen“), gilt heute als naturalistischer Fehlschluss („naturalistic fallacy“). http://de.wikipedia.org/wiki/Biologismus


Sorry für die Länge..von Herrn Kettner habe ich schon Besseres gelesen..

LG :P :wink:
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Mädchen - ich habe auch von Herrn Kettner schon Besseres gelesen. Bin schon etwas enttäuscht von dem Artikel.

Danke Dir aber mal für Deine ausführliche Betrachtung.

Es ist ja leider so, daß Außenstehende nur danach suchen, ob sie hier irgendwo bei uns eine Schwachstelle finden, auf der sie herum hacken können. Und so wird ein anonyme Leser, der hier gerade mal nach solchen Schwachstellen sucht, diesen Wunsch des Gastes Nr.1 vielleicht als gefundenes Fressen werten.

Lieber (doppelt) anonymer Leser, denk bitte daran, bevor Du urteilst, dass es sich hier um einen Wunsch handelt, der nicht nur bei Kinderwunschpaaren auftritt (und bei diesen mit Gewißheit in wesentlich geringerer Anzahl). Ich erinnere mich an den Artikel: "Das Geschlecht der Kinder ist egal", den ich jetzt gerade nicht suchen mag. Danach ist wirklich kaum jemand bereit, dafür eine invasive medizinische Behandlung durchzumachen. Und wenn es solche Paare gelegentlich gibt - es ist ihre Entscheidung, ihr Selbstbestimmungsrecht. Wir müssen uns nicht anmaßen, darüber zu urteilen. Geschlechtswahl ist im Allgemeinen nicht der Grund, warum Paare IVF machen.
Liebe Grüße, Rebella
------------------------------------------
- Mädchen -

Beitrag von - Mädchen - »

Hallo Rebella ,

vielen Dank für dein Feedback

ich habe noch etwas dazu gefunden:

Bei Interesse (?) Herr Kettner bei der Bundeszentrale für politische Bildung über „ gespaltene Elternschaft“ ( Eizell -, Samenspende...),
und Ethik und Stammzellforschung

http://www.bpb.de/suche/?all_search_act ... x=0&OK.y=0


Ein immer noch aktueller Artikel von 2000 über PID, Selektion, auch zu Symbolpolitik und Status der Betroffenen
http://www.novo-magazin.de/45/novo4530.htm


Dein erwähnter Artikel v. 2004 „Das Geschlecht der Kinder ist egal - Erstaunlich wenige Menschen in Deutschland haben ein Interesse an der Sex Selection, befand eine Giessener Forschergruppe um den Bioethiker Edgar Dahl.
http://www.novo-magazin.de/67/novo6726.htm


Es gibt seit Okt. 2005 eine „Universal Draft Declaration on Bioethics and Human Rights“ der UNESCO, im Sinne einer „ universellen Norm zur Bioethik“ 191 Mitgliedstaaten haben diese Deklaration angenommen.


Dort steht bei Artikel 3 - Menschliche Würde und menschliche Rechte
1. Menschliche Würde, menschliche Rechte und grundlegende freedoms sollen völlig respektiert werden.
2. . Die Interessen und die Wohlfahrt der Einzelperson sollten Priorität über dem alleinigen Interesse der Wissenschaft oder der Gesellschaft haben.

Und damit ist sicher nicht nur der mögliche Missbrauch gemeint, der auf gewissenlosen Profit von Forschung gerichtet sei, sondern sicher auch der mögliche gesellschaftspolitsche Missbrauch im Sinne einer Instruementalisierung des Einzelnen in beide Richtungen, der Einzelne soll nicht für die Gesellschaft herhalten müssen, z.B. gezwungen werden z.B Keim-Zellen für die Forschung freizugeben aber sicher auch gemeint ist, die Unzulässigkeit einer Forderung nach einer prinzipiellen Unterodnung der autonomen Entscheidung über die eigene Familienbildung , wegen gesellschaftlicher Symbolpolitik wie hier bei uns mit dem Vorwurf , die Repromedizin führe fast zweifelsfrei zur „ Unterstützung des falschen Frauenbildes“, sicher zur „Gefahr Ablehnung Behinderter “

Den Unesco-Hinweis fand ich beim IMEW , einem offensichtlich meinungsbildendem Institut , wieder Frau Graumann und Mitarbeiterinnen

Viele Statements werden von Repromedizin -Kritischen „Netzwerkern“ ,und auch Politikern oder Journalisten immer wieder einfach direkt übernommen )
siehe hier: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=48635

Der aktuelle Entwurf zu ′Bioethik und Menschenrechten′, so das Auswärtige Amt, hebe die Menschenrechte als Fundament aller bioethischen Entscheidungen hervor, was auch durch den gegenüber den Vorentwürfen geänderten Titel "Universelle Erklärung über Bioethik und Menschenrechte" verdeutlicht werde.
Zu den Menschenrechten gezählt werden das Recht auf Leben, die Achtung der Menschenwürde und der Vorrang der Rechte bzw. Interessen des Individuums gegenüber allein wissenschaftlichen oder allein gesellschaftlichen Interessen. Zu den wichtigsten bioethischen Schutzstandards erklärt man die Achtung der persönlichen Autonomie sowie das Erfordernis der informierten Zustimmung zu medizinischer Behandlung und Forschung und die Einrichtung von Bioethikkommissionen. www.imew.de
Das IMEW/GmbH definiert sich:
„§ 2 Gegenstand der Gesellschaft: 1....Als Teil eines wachsenden Netzwerkes von Verbänden, Initiativen und Einzelnen, die bioethische Problemstellungen und biowissenschaftliche Methoden kritisch hinterfragen, betreibt sie ein Institut, das mit allen dazu benötigten Strukturen, Instrumenten und wissenschaftlichen Tätigkeitsfeldern Orientierung geben soll.“

http://www.imew.de/imew.php/cat/51/titl ... _ueber_uns


Ab wann wird ein Netzwerk zum Meinungskartell, passt das nicht mehr zum 68er Ideal des „herrschaftsfreien Diskurs“ ( etwa so wie beim einseitigen „Angst “- "Empörungs"-Diskurs der 1000fragen ) .

Die Einbeziehung ALLER Beteiligten beim gesellschaftl. Diskurs,.. wo in diesen Netzwerken werden eigentlich betroffene Paare repräsentiert, inwieweit haben mächtige kirchliche Organisationen dabei Einfluss, inwieweit ist das im säkularen Staat ( Trennung von Staat u. Kirche) tatsächlich demokratisch verwirklicht, bei der Bioethik ?

Ich finde man sollte diese Entwicklung bewusst beobachten.

Politisch gab es die letzten Jahre ja immer eine Konkurrenz zum `Nationalen Ethikrat `( http://www.ethikrat.org ) zur jeweils eingesetzten Bioethik-Bundestags -Enquètekommission auf die diese Netzwerker maßgeblich Einfluss hatten ( Beratung v. Frau Graumann ..)
Die Netzwerker und die Kommission empörten sich daher auch über die Einsetzung des nationalen Ethikrates von Schröder, der sei demokratisch nicht legitimert.

Eine Fortsetzung der Bundestag- Bioethik-Enquete wird es nun wahrscheinlich nicht mehr geben.
Es wird nun statt des nationalen Ethikrates ( den ich viel niveauvoller und unideologisch, wissenschaftlicher sehe ) die Gründung einer " Bundesethikkommission" gefordert. Neuer Job für orientierungsgebende reprokultische Damen ?

LG

- Mädchen - :wink: *dd*
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