Vergewaltigungsopfer & Panik vor PU unter Vollnarkose

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Gast

Vergewaltigungsopfer & Panik vor PU unter Vollnarkose

Beitrag von Gast »

Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin und ob mich hier jemand findet, der Mut machen kann; weiß grad echt nicht mehr richtig weiter. Bin sonst im KiWu-Forum unterwegs, möchte aber hier anonym posten, weil die Sache extrem persönlich ist.

Kurz zu meiner Geschichte: ich habe eine versuchte Vergewaltigung hinter mir als junge Erwachsene und auch im das Verhalten meines Vaters mir gegenüber war seit meiner Pubertät nicht ganz "einwandfrei".

Mein Partner und ich wünschen uns schon länger ein Kind, aber es klappt nicht, weil mein Mann OAT III hat. Bei mir funktioniert alles, normalerweise. Inseminationen haben wir schon hinter uns, jetzt bleibt als letzte Hoffnung nur noch ICSI. In unsrer Klinik wird das aber GRUNDSÄTZLICH - ohne Diskussionsmöglichkeit - in Vollnarkose erledigt. Seit ich das weiß (und das weiß ich jetzt seit einem guten halben Jahr) habe ich Alpträume; zwei Mal haben wir ICSI bereits geplant gehabt, meine Arbeitszeiten entsprechend gelegt - und jedes Mal hat mein Körper mir vorher einen Strich durch die Rechnung gemacht; das eine Mal habe ich plötzlich mitten im Zyklus heftigste Blutungen bekommen, das zweite Mal habe ich eine sp heftige Entzündung im Nebenhöhlenbereich gehabt, dass ich zweimal operiert werden musste. Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass sich mein Körper gegen ICSI wehrt, weil ich solche Angst vor der PU unter Vollnarkose habe. Die Narkose für die beiden OP's im Kopfbereich haben mir gar nichts ausgemacht; aber wenn mir im Intimbereich rumgemacht wird von einem Mann, während ich im Tiefschlaf bin und mich nicht zur Not wehren kann, das verursacht mir wirklich Alpträume.

Was soll ich bloß tun? Ich finde den KiWu-Doc auf der einen Seite ganz nett und fühle mich einigermaßen gut aufgehoben. Auf der andren Seite ist er schon ziemlich komisch manchmal, zumindest habe ich nicht das Gefühl, dass ihn meine Vorgeschichte interessieren würde. Wenn er sie hört wird er sicher nicht irgendeine Ausnahme machen, z.B. die PU unter örtlicher Betäubung. Ich schätze ihn so ein dass er sagt: wollen Sie ein Kind oder nicht? Wirklich sensibel ist der Mann nicht, und daher mag ich ihm auch nichts davon erzählen, denn ich breche bei dem Thema grundsätzlich immer noch in Tränen aus, auch wenn alles schon 10 Jahre her ist.

Kennt eine von Euch das? Kann mir eine einen Rat geben wie ich mich verhalten soll?

Danke fürs Durchlesen!
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Stefine
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Registriert: 28 Jan 2002 01:00

Beitrag von Stefine »

Hallo !

Ich habe diese Erfahrungen zwar nicht gemacht, aber mir würde nur einfallen, daß Du den nächsten Arzttermin vielleicht mit Deinem Mann oder einer Freundin wahrnehmen solltest und dem Arzt von Deinen Sorgen erzählen solltest. Oder laß Deinen Mann oder eine Freundin es sagen. Und dann würde ich darauf bestehen, daß Dein Mann oder sonstwer bei der PU mit im Raum ist. Eigentlich sollte das kein Problem sein. Anscheinend schätzt Du es ja schon richtig ein, daß Dein Körper sich dagegen wehrt, und so wird das ja sonst nichts. Kannst Du ggf. intern zu einem anderen Arzt oder Ärztin wechseln, die Dir vertrauenswürdiger erscheint ?

Viel Glück,
Stefine
Vielleicht

Beitrag von Vielleicht »

Hallo,
gibt es in der Praxis nur diesen einen Arzt, der die Punktionen macht? In vielen Praxen gibt es auch Ärztinnen. Überleg dir, ob das für dich ein Grund zum Wechseln wäre.
Übrigens bist du bei der Punktion nicht allein mit dem Arzt. Da sind zumindest der/die Anästhesist(in) und eine Helferin. Daß dein Mann als Beschützer mit im gleichen Raum ist, kann man vermutlich nicht verlangen.
Viel Erfolg!
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo


Es wäre doch besser, wenn Du mit Deinem Arzt daürber redest, denn dann könnt Ihr gemeinsam eine Lösung finden, entweder bekommst Du anstelle der Kurznarkose ein Beruhigungs- und Schmerzmittel oder Dein Mann ist bei der PU dabei und hält Deine Hand oder es gibt in der Praxis eine Ärztin, die die PU durchführen kann.

Wenn Du allerdings ein mulmiges Gefühl dabei hast, mit dem Doc darüber zu reden, dann würde ich mir doch Gedanken über eine Praxiswechel machen. Denn gerade da ist es wichtig viel Vertrauen in den Arzt zu haben.


Ich wünsch Dir alles Gute!
Wintersonne

Beitrag von Wintersonne »

Hallo,

beim 10 min. Eingriff mit Kurznarkose sind doch immer einige Leute dabei.
1. der Gyn, 2.der Narkosearzt/ärztin,3. ein Assistent/in und 4.ein Biologe und manchmal laufen da noch mehr Leute rum..

Die Entnahme erfolgt mit einem Ultraschallgerät, das zusätzlich noch eine Vorrichtung zur Eizellentnahme hat. Wer schon vaginalen Schall hatte und schon mal eine Spritze bekommen hat kann sich das so ungefähr denken..

Der Arzt saugt die "Eibläschenflüssigkeit" ab, sieht nur die großen Eibläschen im US nicht die Eizellen.

Der Biologe muss deswegen dann zügigst die "Flüssigkeit" die nicht abkühlen darf unter dem Mikroskop untersuchen, Eizellen finden und sagt sofort Bescheid.

Das ist also eher eine unpersönliche zügige und konzentrierte Veranstaltung, denn der Gyn will ja nur die Eibläschen die er auf dem Ultraschallmonitor vorher aussuchen und dabei anpieksen soll und muss dabei sehr gut aufpassen, dass auch er alle bekommt, keine Gefässe verletzt usw...also ein konzentrierter Vorgang.

Allein bist du jedenfalls nicht.

Wenn dir Bilder nicht noch mehr Angst machen sondern dir beruhigend zeigen, wie technisch die Sache doch ist, dann kannst du hier schauen:

1. Abbildung der spezeillen Ultraschallsonde http://www.singer.ch/ivfatl2.htm

2. wenn man das Bild bei 4. anklickt ( realPlayer vorausgesetzt) kann man ein Minivideo ansehen, das auch hier die 4 oben beschriebenen Personen zeigt, am Ende wird Frau XY dann angesprochen..

http://www.familienplanung.de/kinderwun ... n/3_03.htm

Wünsch dir doch ein wenig Mut
, Vertrauen oder eine für dich anehmbare Regelung.

Vielleicht ist der anwesende Narkosearzt, Pfleger, Biologe weiblich.. würde das helfen ?

LG Wintersonne
Gast

Beitrag von Gast »

Habt Dank für Eure Antworten! Sie machen wirklich Mut, dass alles nicht so schlimm ist. Rational ist ja auch alles klar bei mir, da denke ich immer, dass ich noch nie etwas Schlimmes über meinen Doc gehört habe und dass tausende von Frauen eine PU in Vollnarkose erleben und kein Arzt vergreift sich an ihnen. Emotional aber kommt Panik auf, und bisher habe ich die so überhaupt nicht im Griff :-( Vielleicht sollte ich wirklich mal zum Psychologen? Einen Anlauf hatte ich vor ca. 10 Jahren mal gemacht, aber ich hatte bei der Frau überhaupt kein gutes Gefühl, und deshalb habe ich nach 3 "Vorgesprächen" es abgelehnt eine Therapie bei ihr zu machen.

Aber so wie ihr es beschreibt brauche ich ja wirklich keine Angst zu haben! Jetzt muss ich mir nur Eure Schilderungen eindrücklich genug vor Augen halten, und vielleicht überdecken die ja meine unkontrollierten Alptraum-Bilder *hoff*
Mein Mann hat auch schon vor einer Weile gesagt, er habe nichts dagegen bei der OP mit dabei zu sein. Voraussetzung ist natürlich, dass unser KiWu-Doc einverstanden ist. Eine Ärztin gibt es in der Praxis leider nicht, sonst hätte ich - glaube ich zumindest - kein Problem mit der PU & Vollnarkose. Und in unsrer Region gibt es leider auch nicht allzu viele Auswahlmöglichkeiten was KiWu Praxen und Kliniken angeht.

Ehrlich, ihr habt mir schon ein ganzes Stück weiter geholfen und mir Sicherheit gegeben durch Eure Schilderungen! Danke nochmal!
Kind im Mann

Beitrag von Kind im Mann »

Hallo Gast!
Zunächst möchte ich Dir schreiben, das es mir sehr leid tut was Dir da passiert ist.
Ich bin zwar keine Frau, habe aber jedesmal ein schlechtes Gefühl, wenn die meine zum Frauenarzt geht oder wir eine neue Kinderwunschbehandlung machen lassen, weil ich immer irgendwie im Hinterkopf habe, daß das ja auch nur ein Mann ist und ich Angst habe, das er irgendwas tut was er nicht sollte.
Deswegen war ich letztens bei so einem Eingriff dabei und war ziemlich schockiert wie normal und selbstverständlich bei Ihr "da unten" rumgedoktort wurde.
Wer Vertrauen hat, braucht keine Angst zu haben, vielleicht kann Dir eine Therapie doch dabei helfen. Wenn Du Dein Trauma nicht aufarbeitest wird es Dich noch sehr lange begleiten, warscheinlich sogar das ganze Leben.

Ich wünsche Dir das Du Deine Angst überwinden kannst, dann wird es Dir wieder besser gehen- auch in allen anderen Lebenslagen.

Viele liebe Grüße
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Julilly
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Registriert: 06 Apr 2005 08:36

Beitrag von Julilly »

Hallo Gast,

ich denke mal, wenn heutzutage unsere Männer schon bei Kaiserschnitten dabei sein dürfen, dann sollte das bei einer PU kein Problem sein, vor allem, wenn Ihr, also Dein Mann und Du zusammen, vorher sagt, wieso Du ihn brauchst. Dein Mann kann Deinen Kopf oder Deine Hand halten, auch wenn Du es nicht merkst, aber Du weißt es vorher und er kann auf Dich aufpassen, auch wenn Du weißt, daß der Arzt Dir nichts tut. Du weißt dann einfach, daß Dein Mann auf Dich aufpasst und bei Dir ist. Wenn der Arzt dafür kein Verständnis hat, würde ich überlegen lieber eine andre Praxis zu suchen, auch wenn Ihr dann ganz viel Autofahren müßt. Vielleicht gibt es ja doch irgendwo eine Ärztin, die das machen kann. Es gibt hier im Forum viele, die sich wg. Eizellspende sogar im Ausland behandeln lassen. Und ich bin für meine letzte Ausschabung auch 400km gefahren, weil ich wußte, daß da eine Klinik ist, die ich ok finde. DU bist wichtig! DU mußt Dich gut aufgehoben fühlen, das ist viel wichtiger als eine nahegelegene Praxis.
Übrigens: Obwohl ich nur gute Erfahrungen mit Männern hatte und auch sonst gar nicht verklemmt bin, gehe ich soweit ich kann nur zu Ärztinnen.
Liebe Grüße von Juli
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Mondschaf
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Registriert: 08 Dez 2002 18:05

Beitrag von Mondschaf »

hallo gast,

es tut mir leid, dass du so etwas erleben musstest!

ich kann mir auch nicht vorstellen, dass kiwu-ärzte sowas machen. aber ich glaub, das ist bei dir ja garnicht der punkt.

es ist ja für keine frau angenehm, wenn jemand bei narkose im intimbereich herummacht aber für dich sicher erst recht nicht!

es wurden ja schon vorschläge gemacht. es gibt auch praxen, die auf wunsch auf die narkose verzichten.

vielleicht wär das ja eine lösung, falls dein mann nicht dabei sein kann?

liebe grüße und viel glück

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

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