IVF/ICSI und erhöhte Fehlbildung!

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janis
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IVF/ICSI und erhöhte Fehlbildung!

Beitrag von janis »

Hallo Doc, Hallo an alle,

meine Frau und ich haben es ca. zwei Jahre auf dem natürlichen Wege probiert. Bis sich nun herausgestellt hat, dass aufgrund meiner schlechten Qualität und Quantität meiner Spermien nur eine IVF/ICSI in Frage kommt.

Irgendwo habe ich gelesen, dass bei einer IVF/ICSI die Fehlbildungsrate bis zu 30 Prozent erhöht sein kann. Ist das richtig? Ich würde mich über viele Antworten bzw. links sehr freuen.

Gruss Janis
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Shala
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Beitrag von Shala »

Hallo Janis,

wie die Fehlbildungsrate aussieht kann ich dir nicht sagen, aber

ich habe dieses Jahr im Juni, nach ICSI eine kerngesunde kleine Tochter auf die Welt gebracht.

Viel Glück für Eure Behandlung.
Liebe Grüße
BildSylvia & BildLea Michelle
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DB ROM 99
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Beitrag von DB ROM 99 »

Hallo Janis

Andreas schrieb folgenden Beitrag :
Hi miteinander,

im Artikel der Süddeutschen Zeitung wird von 2 verschiedenen Studien gesprochen. Diese beiden müssen wir unterscheiden:

1) die Mainzer Studie mit den 65 ICSI-Kindern
2) die Lübecker Studie mit den ca. 2.800 ICSI-Kindern.

Während die Mainzer Studie NICHT repräsentativ ist, ist die Lübecker Studie die große Studie, auf die wir alle gewartet haben. Sie ist die erste repräsentative ICSI-Studie. Die Daten der Mainzer Studie sind übrigens auch in die Lübecker Studie eingeflossen.

Was steht im Artikel der Süddeutschen Zeitung zur Lübecker Studie:
1) Die Mißbildungsrate bei ICSI-Kindern ist erhöht.
2) Die Gründe der erhöhten Fehlbildungsrate liegen:
a) größtenteils bei den Eltern
b) zu einem geringen Prozentsatz bei der Methode selbst

Mein Fazit:
1) Zu den Risiken, die durch die Eltern verursacht sind:
a) ICSI-Paare sollten sich unbedingt einer humangenetischen Untersuchung unterziehen.
b) Das hohe Alter vieler ICSI-Paare bedingt eine erhöhte Fehlbildungsrate. Das ist aber auch bei anderen Methoden und bei natürlichen Schwangerschaften der Fall.

2) Zur Methode: nur bei 1 bis 3 von 1.000 Kindern sind die Fehlbildungen auf die Methode selbst zurückzuführen.

Die ältesten ICSI-Kinder weltweit sind gerade einmal 10 Jahre alt. Ob ICSI-Kinder wirklich eine geringere Fruchtbarkeit oder eine verminderte Lebenserwartung haben, ist offen.

Ich konnte mich erst nach einem Jahr Kiwu-Behandlung für die ICSI entscheiden. Die "erzwungene" Befruchtung ist für mich immer noch etwas Besonderes. ICSI ist jedoch für uns der einzige Weg zu einem gemeinsamen Kind. Meine Frau und ich haben diese ICSI-Chance mit dem ICSI-Risiko abgewogen und wir haben uns für die Methode entschieden.

Der Gedanke, daß die Natur über die Einnistung etc. dennoch das letzte Wort hat, beruhigt mich.

Viele Grüße. Andreas
Ich hoffe doch das ich dir weiterhelfen konnte
Gruss
Micha
Dr.Peet
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
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Beitrag von Dr.Peet »

klasse Antwort, Dank.
Dr.P.
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