Hallo Herr Dr. Peet, hallo ihr anderen
meine 6. ICSI lief gerade erfolglos durch. Bei der 4. wurde ich schwanger und brachte eine gesunde Tochter zur Welt. Nun möchten wir ein zweites Kind, leider bisher vergeblich.
Ich mache mir immer wieder Gedanken, ob diese ganzen Hormonbomben pro Versuch dem Körper keine Langzeitschäden zufügen könnten.
Es sickert ja zum Beispiel auch immer wieder durch, dass die jahrelange Einnahme der Pille zu einem erhöhten Brustkrebsrisiko führen könnte. Die medizinischen Veröffentlichungen dazu habe ich nicht gelesen, ich weiß es mehr aus der Regenbogenpresse. Der Wahrheitsgehalt ist also fraglich.
Ich weiß natürlich auch, dass eine relativ kurze Einnahme von Hormondosen zur Downregulierung und Stimulation - wenn auch wiederholt - nicht mit einer langfristigen Einnahme der Pille zur vergleichen ist, aber bei beiden gehts ja um Hormonzuführungen.
Wissen Sie/wisst ihr von medizinischen Veröffentlichungen bzw. Zeitreihen, die diese Problematik behandeln? Egal ob englisch oder deutsch... auch egal in welchen Magazinen und wie komplex veröffentlicht?
Vielen Dank im voraus
Carina
Dr. Peet und andere: Langzeit-Schäden wg. KiWu-Behandlung?
Moderator: Dr.Peet
-
- Rang0
- Beiträge: 25
- Registriert: 13 Aug 2003 12:36
Hallo Carina,
Informationen bekommst Du sehr gut im www wenn Du die einschlägigen Fachzeitschriften der Ärzteschaft durchforstest. Zum Beispiel "Ärztliche Praxis" oder auch die "Medical Tribune". Dort kannst Du über die Suchfunktion mit Stichwörtern suchen.
Ansonsten ist meine Meinung die, dass Dir niemand garantieren kann ob eine medikamentöse Therapie (egal ob jahrelange Pilleneinnahme oder kurzfristige Down-Regulierung/Stimmulation) irgendwann ein Risiko birgt. Oftmals ergeben sich erst nach langjähriger (>20 jahre) Behandlung erste Anzeichen von schwerwiegenden Nebenwirkungen, die nur unter verschiedensten Aspekten ans Tageslicht kommen. Man muss eben immer das Nutzen/Risiko bei der Sache abwägen.
Aus beruflicher Erfahrung kenne ich das Thema Pille und Brustkrebs oder auch Wechseljahrshormone und Brustkrebs. In den verschiedensten Studien konnte nie nachhaltig bewiesen werden, dass Patientinnen durch die Hormonzufuhr Krebs bekommen haben. Allerdings ist das Risiko in diesen Gruppen erhöht (was noch lange nicht heißen muss, dass man es dann auch bekommt).
Machen wir uns nichts vor: Gerade die Hormontherapie ist ein großer Eingriff in den natürlichen, biologischen Ablauf unseres Körpers. Unter dem Kurzzeiteffekt unserer Therapien im Bereich des KiWu habe ich jedoch keinerlei Bedenken oder Ängste. Dann dürfte ich auch nicht mehr vor die Haustür gehen und dort die Luft (verpestet mit allen möglichen Abgasen, Schwermetallen etc.) atmen. Davon kann man (wirklich nachgewiesen) Krebs bekommen.
Lass mich doch einfach mal andersherum fantasieren....vielleicht sind gerade wir die Frauen, die durch diese Hormonbomben, später besonders geschützt sind vor allen möglichen Krankheiten, die da noch auf uns zukommen können.
Es ist gut das Du Dir Gedanken um dieses Thema machst und informiert sein möchtest aber reicht es nicht aus mit dem Thema KiWu schon belastet genug zu sein??? Man kann sich auch Probleme und Sorgen selbst erschaffen! Ich wünsche Dir, dass alles gut läuft und Du irgendwann mit einem Kinderwagen durch die Gegend schiebst. Viel Glück und Erfolg.
Informationen bekommst Du sehr gut im www wenn Du die einschlägigen Fachzeitschriften der Ärzteschaft durchforstest. Zum Beispiel "Ärztliche Praxis" oder auch die "Medical Tribune". Dort kannst Du über die Suchfunktion mit Stichwörtern suchen.
Ansonsten ist meine Meinung die, dass Dir niemand garantieren kann ob eine medikamentöse Therapie (egal ob jahrelange Pilleneinnahme oder kurzfristige Down-Regulierung/Stimmulation) irgendwann ein Risiko birgt. Oftmals ergeben sich erst nach langjähriger (>20 jahre) Behandlung erste Anzeichen von schwerwiegenden Nebenwirkungen, die nur unter verschiedensten Aspekten ans Tageslicht kommen. Man muss eben immer das Nutzen/Risiko bei der Sache abwägen.
Aus beruflicher Erfahrung kenne ich das Thema Pille und Brustkrebs oder auch Wechseljahrshormone und Brustkrebs. In den verschiedensten Studien konnte nie nachhaltig bewiesen werden, dass Patientinnen durch die Hormonzufuhr Krebs bekommen haben. Allerdings ist das Risiko in diesen Gruppen erhöht (was noch lange nicht heißen muss, dass man es dann auch bekommt).
Machen wir uns nichts vor: Gerade die Hormontherapie ist ein großer Eingriff in den natürlichen, biologischen Ablauf unseres Körpers. Unter dem Kurzzeiteffekt unserer Therapien im Bereich des KiWu habe ich jedoch keinerlei Bedenken oder Ängste. Dann dürfte ich auch nicht mehr vor die Haustür gehen und dort die Luft (verpestet mit allen möglichen Abgasen, Schwermetallen etc.) atmen. Davon kann man (wirklich nachgewiesen) Krebs bekommen.
Lass mich doch einfach mal andersherum fantasieren....vielleicht sind gerade wir die Frauen, die durch diese Hormonbomben, später besonders geschützt sind vor allen möglichen Krankheiten, die da noch auf uns zukommen können.
Es ist gut das Du Dir Gedanken um dieses Thema machst und informiert sein möchtest aber reicht es nicht aus mit dem Thema KiWu schon belastet genug zu sein??? Man kann sich auch Probleme und Sorgen selbst erschaffen! Ich wünsche Dir, dass alles gut läuft und Du irgendwann mit einem Kinderwagen durch die Gegend schiebst. Viel Glück und Erfolg.
Danke und liebe Grüsse
Anja aus Osnabrück
Anja aus Osnabrück
-
- Rang0
- Beiträge: 25
- Registriert: 13 Aug 2003 12:36
Hallo Anja
danke für deine schnelle und ausführliche Antwort.
Einen Kinderwagen schiebe ich ja schon durch die Gegend, jetzt gehts ja um Kind Nr. 2.
Danke für den Tipp mit den Ärztezeitschriften. Vielleicht werde ich dort fündig. Denn die Themen direkt bei google einzugeben, brachte mich thematisch nicht weiter oder ich habe die falschen Suchbegriffe eingegeben.
Du hast schon recht, dass einen das Thema KiWu schon genug beschäftigen kann. Aber wie du auch sagtest, man muß zwischen Risiko und Ertrag abwägen. Und ich will mich nun halt nicht noch endlos vielen Versuchen unterwerfen, wenn ich befürchten muss, dass ich selbst später mal bleibende Schäden davontragen werde.
Vielleicht können ja noch Dr. Peet oder andere etwas dazu schreiben, sowohl Meinungen als auch Publikationen.
Danke an euch und viele Grüße
Carina
danke für deine schnelle und ausführliche Antwort.
Einen Kinderwagen schiebe ich ja schon durch die Gegend, jetzt gehts ja um Kind Nr. 2.
Danke für den Tipp mit den Ärztezeitschriften. Vielleicht werde ich dort fündig. Denn die Themen direkt bei google einzugeben, brachte mich thematisch nicht weiter oder ich habe die falschen Suchbegriffe eingegeben.
Du hast schon recht, dass einen das Thema KiWu schon genug beschäftigen kann. Aber wie du auch sagtest, man muß zwischen Risiko und Ertrag abwägen. Und ich will mich nun halt nicht noch endlos vielen Versuchen unterwerfen, wenn ich befürchten muss, dass ich selbst später mal bleibende Schäden davontragen werde.
Vielleicht können ja noch Dr. Peet oder andere etwas dazu schreiben, sowohl Meinungen als auch Publikationen.
Danke an euch und viele Grüße
Carina
Hallo Carina,
hier mal meine Sammlung zu der Frage aus meinen "Häufigsten Irrtümern":
**18. Die physische Belastung durch die Hormonbehandlung wäre zu hoch und deshalb nicht gerechtfertigt.**
Ohne Zweifel bedeutet die Hormonbehandlung einen invasiven Eingriff in den Körper der Frau. Bisher ist nicht belegt, ob diese Behandlung zu dauerhaften Schädigungen führen kann. [Dor J, Lerner-Geva L, Rabinovici J, Chetrit A, Levran D, Lunenfeld B, Mashiach S, Modan B. (2002) Cancer incidence in a cohort of infertile women who underwent in vitro fertilization. Fertil Steril. 77:324-327., http://www.gynaktuell.de/newsletter.php3?id=49#news3, http://www.wunschkinder.net/demo/therap ... _krebs.htm ].
Belegt ist aber, daß eine Frau, die nie schwanger war, nie ein Kind gestillt hat, ein höheres Risiko hat, Brustkrebs zu bekommen. Zitate dazu aus verschiedenen Quellen:
"Jedes Kind, das eine Frau zur Welt bringt, vermindert das Risiko um 7%.? (http://www.cancerhelp.org.uk/help/default.asp?page=5105),
?Das Risiko, vor der Menopause an Brustkrebs zu erkranken, wird durch mindestens 1 Jahr Stillen um 45 ? 70% gesenkt. Das Risiko, nach dem Ausbleiben der Regelblutung zu erkranken, wird mindestens um 20%, wenn nicht sogar um 45% gesenkt (unterschiedliche Untersuchungen).
Dr. Tongzhang Zheng, Professor für Epidemiologie und Gesundheitswesen an der Yale School of Medicine, hat eine Studie in China durchgeführt, die ergab eine 50%-ige Senkung des Brustkrebsrisikos unter den Frauen, die länger als 24 Monate gestillt hatten, verglichen mit denen, die weniger als 12 Monate gestillt hatten.? (Quelle: Eva Herman, ?Vom Glück des Stillens?, Körpernähe und Zärtlichkeit zwischen Mutter und Kind, Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 2003, ISBN 3-455-09405-, die gleichen Aussagen lassen sich auch hier finden: http://www.infactcanada.ca/breastcancer.html, http://www.nursingbaby.com/nursing/breastcancer.htm, http://www.breastcancer.org/research_me ... 70001.html.
In dem Buch von Eva Herman ist außerdem die Rede davon, daß Stillen auch das Risiko mindert, an Eierstockkrebs zu erkranken und Müttern Schutz vor Osteoporose bietet.
Außerdem muß beachtet werden, daß Frauen, die auf natürlichem Wege schwanger werden können, meist über viele Jahre Hormonpräparate zu sich nehmen, die eine Schwangerschaft verhindern. Dieser invasive Eingriff bleibt Frauen mit (ehemals) unerfülltem Kinderwunsch erspart. Jede Frau hat das Recht, zu entscheiden, ob sie eine strapaziöse Kinderwunschbehandlung durchführen möchte oder nicht, so wie jeder Patient ein Selbstbestimmungsrecht hat.
hier mal meine Sammlung zu der Frage aus meinen "Häufigsten Irrtümern":
**18. Die physische Belastung durch die Hormonbehandlung wäre zu hoch und deshalb nicht gerechtfertigt.**
Ohne Zweifel bedeutet die Hormonbehandlung einen invasiven Eingriff in den Körper der Frau. Bisher ist nicht belegt, ob diese Behandlung zu dauerhaften Schädigungen führen kann. [Dor J, Lerner-Geva L, Rabinovici J, Chetrit A, Levran D, Lunenfeld B, Mashiach S, Modan B. (2002) Cancer incidence in a cohort of infertile women who underwent in vitro fertilization. Fertil Steril. 77:324-327., http://www.gynaktuell.de/newsletter.php3?id=49#news3, http://www.wunschkinder.net/demo/therap ... _krebs.htm ].
Belegt ist aber, daß eine Frau, die nie schwanger war, nie ein Kind gestillt hat, ein höheres Risiko hat, Brustkrebs zu bekommen. Zitate dazu aus verschiedenen Quellen:
"Jedes Kind, das eine Frau zur Welt bringt, vermindert das Risiko um 7%.? (http://www.cancerhelp.org.uk/help/default.asp?page=5105),
?Das Risiko, vor der Menopause an Brustkrebs zu erkranken, wird durch mindestens 1 Jahr Stillen um 45 ? 70% gesenkt. Das Risiko, nach dem Ausbleiben der Regelblutung zu erkranken, wird mindestens um 20%, wenn nicht sogar um 45% gesenkt (unterschiedliche Untersuchungen).
Dr. Tongzhang Zheng, Professor für Epidemiologie und Gesundheitswesen an der Yale School of Medicine, hat eine Studie in China durchgeführt, die ergab eine 50%-ige Senkung des Brustkrebsrisikos unter den Frauen, die länger als 24 Monate gestillt hatten, verglichen mit denen, die weniger als 12 Monate gestillt hatten.? (Quelle: Eva Herman, ?Vom Glück des Stillens?, Körpernähe und Zärtlichkeit zwischen Mutter und Kind, Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 2003, ISBN 3-455-09405-, die gleichen Aussagen lassen sich auch hier finden: http://www.infactcanada.ca/breastcancer.html, http://www.nursingbaby.com/nursing/breastcancer.htm, http://www.breastcancer.org/research_me ... 70001.html.
In dem Buch von Eva Herman ist außerdem die Rede davon, daß Stillen auch das Risiko mindert, an Eierstockkrebs zu erkranken und Müttern Schutz vor Osteoporose bietet.
Außerdem muß beachtet werden, daß Frauen, die auf natürlichem Wege schwanger werden können, meist über viele Jahre Hormonpräparate zu sich nehmen, die eine Schwangerschaft verhindern. Dieser invasive Eingriff bleibt Frauen mit (ehemals) unerfülltem Kinderwunsch erspart. Jede Frau hat das Recht, zu entscheiden, ob sie eine strapaziöse Kinderwunschbehandlung durchführen möchte oder nicht, so wie jeder Patient ein Selbstbestimmungsrecht hat.
Liebe Grüße, Rebella
------------------------------------------
------------------------------------------
Hier mal ein aktueller Link zu Doc Breitbachs Blog: http://www.wunschkinder.net/blog/2006/0 ... krebs.html
Überschrift: "Führt IVF zu Brustkrebs".
Überschrift: "Führt IVF zu Brustkrebs".
Liebe Grüße, Rebella
------------------------------------------
------------------------------------------
Schliesse mich Maryposa an.
Dr.Peet
Dr.Peet
Disclaimer:
Als Arzt bin ich rechtlich verpflichtet nur allgemeine Informationen zu geben, die das konkrete und individuelle persönliche ärztliche Gespräch nicht ersetzen können. Insofern kann auch keine Haftung für meine Auskünfte gegeben werden. Nach §7 Abs.3 Berufsordnung der Ärztekammer Berlin, darf die individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere Beratung, nicht ausschließlich über Computerkommunikationsnetze durchgeführt werden.
Erster Ansprechpartner für Ihre medizinischen Belange ist Ihr Arzt, Ihr Kinderwunschzentrum.
Dr. Peet gibt Antworten auf Fragen aus seiner persönlichen Fachkenntnis und seiner persönlichen Einschätzung heraus. Seine Antworten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gelegentlich sind es auschließlich Meinungen und Eindrücke, die sich auf den betreffenden Fall beziehen.
Als Arzt bin ich rechtlich verpflichtet nur allgemeine Informationen zu geben, die das konkrete und individuelle persönliche ärztliche Gespräch nicht ersetzen können. Insofern kann auch keine Haftung für meine Auskünfte gegeben werden. Nach §7 Abs.3 Berufsordnung der Ärztekammer Berlin, darf die individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere Beratung, nicht ausschließlich über Computerkommunikationsnetze durchgeführt werden.
Erster Ansprechpartner für Ihre medizinischen Belange ist Ihr Arzt, Ihr Kinderwunschzentrum.
Dr. Peet gibt Antworten auf Fragen aus seiner persönlichen Fachkenntnis und seiner persönlichen Einschätzung heraus. Seine Antworten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gelegentlich sind es auschließlich Meinungen und Eindrücke, die sich auf den betreffenden Fall beziehen.