An den Doc - PCO durch Stimulation?

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chris2
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An den Doc - PCO durch Stimulation?

Beitrag von chris2 »

Hallo,

ich hätte mal eine ganz andere Frage - zum Thema Langzeitschäden durch die Hormonbehandlung.

Habe in 2003 zwei ICSI-Behandlungen durchführen lassen. Die zweite Behandlung war im Dezember positiv: unsere Zwillinge Marla und Elias sind zu unserem Glück seit August 2004 auf der Welt.

Am Beginn der SS hatte ich eine heftige ÜS mit Stieldrehung eines Eierstockes, untypischerweise erst 5 Wochen nach dem positiven SS-Test. Ich lag mit heftigsten Schmerzen 4 Wochen im Krankenhaus, danach noch 2 Wochen zu Hause. Wäre ich nicht schwanger gewesen, hätte der behandelnde Arzt die Eierstöcke sofort operiert. Meine Eierstöcke waren noch lange nach der Geburt unserer Kinder vergrößert.

Der Grund für die ICSI liegt bei meinem Mann. Er ist seit einer Chemotherapie aufgrund einer Krebserkrankung vor über 15 Jahren steril. Vor der ICSI wurde ich natürlich ebenfalls untersucht; von meinem Gyn als auch in der KIWU-Praxis. Mir wurde immer bestätigt, dass bei mir alles in Ordnung sei.

Nun hat mein Gyn bei der letzten Routine-Untersuchung PCO bei mir festgestellt. Auf dem US sah man deutlich, dass mein ES zahlreiche Eibläschen aufweist und die Außenwand verdickt ist (auf alle Fälle hat mein Gyn mir den Befund so erklärt; die Bilder zeigten es auch eindeutig). Auf meine Frage, ob dies von der Hormonbehandlung herrühren könne, wiegelte er ab. Im Gegenteil, erklärte er, könne so die ÜS erklärt werden, da Frauen mit PCO zur ÜS neigen würden.

Mir kommt das Ganze allerdings trotzdem "ein wenig spanisch" vor. Ich habe vor der Behandlung so viele Untersuchungen und auch US über mich ergehen lassen müssen. Die Bilder zeigen einen so eindeutigen Befund, der m.E. vorher nicht hätte übersehen werden können; vor allem nicht von Ärzten, die auf solche Krankheiten spezialisiert sind. Auch bin ich ja nicht erst für den KIWU das erste Mal bei einem Gyn gewesen, sondern habe wie jede Frau in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen seit meinem 16. Lebensjahr einen Gyn aufgesucht.

Nun meine Frage: gibt es Studien zu Langzeitschäden durch Hormon-Stimulationen, wenn ja, wird PCO dort genannt und was bedeutet dieser Befund jetzt überhaupt für mich? Über eine Antwort wäre ich dankbar....
LG,
chris2

"Man entdeckt nie neues Land, wenn man nicht den Mut hat, altes aus dem Auge zu verlieren" (der gute alte Kolumbus)
Dr.Peet
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Beitrag von Dr.Peet »

Allein die US-Untersuchung erlaubt nicht die Diagnose PCO. Dazu sollte eine Zyklusstoerung, Hyperandrogenaemie( oder -ismus), und evtl. eine Insulinresistenz vorliegen. Das Aussehen der Eierstoecke ist zweitrangig.
Dr.Peet
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