


Soll man dazu noch was sagen?
Rentenkürzungen für Kinderlose?
Experten fordern: Höhere Beiträge oder weniger Rente
Hamburg - Die sinkenden Geburtenraten in Deutschland haben eine neue Diskussion über eine Rentenkürzung für Kinderlose ausgelöst. Politiker und Wirtschaftswissenschaftler sprachen sich in der "Bild“-Zeitung für Einschnitte bei der Rente von Versicherten ohne Kinder und eine Erhöhung der Altersgelder für Eltern aus. Deutschland: Zahl der Geburten sinkt dramatisch
Kinderbetreuung: Alleinverdiener profitieren
Der Direktor des Instituts für Wirtschaftspolitik der Uni Köln, Johann Eekhoff, verlangte, die Renten von Kinderlosen um die Hälfte zu senken. "Kinderlose hätten nie in das Rentensystem aufgenommen werden dürfen, weil es nur funktioniert, wenn es von nachfolgenden Generationen finanziert wird“, sagte der frühere Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Diese Umstellung könne aber nur in kleinen Schritten erfolgen, damit die Betroffenen privat vorsorgen können.
"Kinderlose profitieren von Eltern"
Der CSU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis schlug vor, die Renten für Kinderlose zu kürzen oder deren Beiträge zu erhöhen. Familien, bei denen ein Elternteil daheim bleibe und Kinder erziehe, erbrächten eine Leistung für die nächste Generation. Davon profitierten "Leute, die voll erwerbstätig sind und keine Kinder haben.“ Ähnlich äußerten sich auch die CDU-Familienpolitikerin Elisabeth Winkelmeier-Becker und ihr CSU-Kollege Johannes Singhammer.
Der SPD-Sozialexperte Karl Lauterbach sprach sich für eine "Aufstockung der Altersrenten von gering verdienenden Eltern“ aus. Der Präsident des Münchner Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn, schlug vor, alle Arbeitnehmer sollten acht Prozent vom Bruttoeinkommen zur Privatvorsorge ansparen, wobei Eltern Abschläge zustehen sollten. (ha/AFP)