Hodenmißbildung

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Middi
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Registriert: 01 Jun 2002 20:50

Hodenmißbildung

Beitrag von Middi »

Hallo,

mein Sohn kam mit beidseitigem Hodenhochstand zur Welt. Im Alter von 14 Monaten bekam er eine einseitige Hodenentzündung und wurde an diesem Hoden notoperiert. Angeblich hat der Hoden keinen Schaden genommen und und wurde im Hodensäckchen fixiert. Da der andere Hoden trotz Hormonbehandlung nicht herunter kam, wurde mein Sohn im Alter von 3 Jahren auf dieser Seite operiert. Der Hoden wurde heruntergeholt und ebenfalls fixiert, er ist aber nicht richtig ausgebildet, d.h. Hoden und Nebenhoden liegen getrennt voneinander und angeblich ist der Hoden nur rudimentär ausgebildet. Mein Sohn ist nun 9 Jahre alt und wir gehen jährlich zum " abtasten". Der mißgebildete Hoden wächst nicht mit und ist demzufolge viel zu klein. Unser Kinderchirurg empfielt eine Entfernung des Hodens wegen späterer Krebsgefahr. Wie beurteilen Sie die Situation? Wann sollte so ein Eingriff gemacht werden?
Wie hoch ist die Gefahr, dass der intakte Hoden ( Größe normal) durch die Entzündung damals Schaden genommen hat und wie könnte sich das in Bezug auf die Fertilität auswirken? Ist wenigstens die Hormonproduktion" für immer gesichert"?
Vielen Dank,
Middi.
Andreas Krisp
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Registriert: 15 Okt 2002 19:52

Beitrag von Andreas Krisp »

Hallo,

so pauschal lassen sich Ihre Fragen nicht beantworten.

Hodengewebe eines Hodens von Maldeszensus betroffenen Hoden zeigt allerdings, abhängig von der Dauer der Fehllage ein erhöhtes Entartungrisiko. Der Eingriff wäre also Diagnostik und Therapie in einem Schritt.

Hormonadiagnostik eines Knaben vor der Pubertät wird Sie hier sicher nicht weiterbringen, jedoch sollten regelmäßige andrologische Vorstellungen erfolgen, um den Befund zu kontrollieren und im weiteren bei Ausbleiben von Pubertätsmerkmalen (z.B. Hodengröße) ggf. eine Substitionstherapie mit Testosteron (Osteoporoseprophylaxe!) bzw. weitere erforderliche Diagnostik und Therapie zu initiieren.

Viele Grüße aus Marburg.

A. Krisp
Dr. med. Andreas Krisp
Klinik für Andrologie und Venerologie
Philipps-Universität Marburg
http://www.med.uni-marburg.de/d-einrich ... dermandro/
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