14 monate elterngeld

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bibi22

14 monate elterngeld

Beitrag von bibi22 »

hallo ich habe meinen kleinen sonnenschein vor 8 Wochen zur welt gebracht und bin mega glücklich :) :D
seit ca. 4 wochen habe ich das erste mal etwas von eltergeld gelesen und bin da nicht ganz so dafür obwohl ich auch vollverdienerin bin!
ich stelle mir die frage der staat will mehr kinder und gibt deshalb mehr startgeld die 67% vom Lohn das ist ja schön und gut, aber dass dieses elterngeld nur für 12 Monate bzw. 14 Monate gezahlt werden soll wiederspricht eigentlich dem Vorhaben des Staats. Denn wer will ein Kind haben und es dann aber nach einen Jahr in eine Hand von Betreuern geben?
Da bin ich froh das Tobias mein sohn jetzt schon da ist und ich bekomme zwar wenig Geld (aber es reicht) und seh aber meinen sohn die nächsten 3 Jahre noch aufwachsen und er weiss wer seine Mama ist!
Ich hoffe ich steh da nicht allein mit dieser meinung hier drinnen!?
liebe grüsse[/list]
Mel42kit
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Beitrag von Mel42kit »

Hi Bibi,

ich bin noch am hoffen auf meine 1 bis 2 Sonnenscheinchen, aber was das elterngeld angeht, glaub ich das geht (und ist es nicht immer so) an der eigentlichen Problematik vorbei. Die Frauen, die sich aus beruflichen Gründen gegen ein Kind entscheiden wird man nicht locken können, denn was bitte mache ich nach 1 Jahr mit dem Kind? Mitnehmen geht schlecht. Und das Risiko den Job langfristig los zu sein, geht man immer ein. Aller Kündigungsschutzrechte zum Trotz, wenn der chef jemanden loswerden will, find sich immer ein Vorwand!

Ich persönlich werde/würde auf jedenfall versuchen weiterzuarbeiten - wenn es denn dann irgendwann mal klappt, mit dem Sonnenschein. Auch wenn das bestimmt viele nicht verstehen (erst den riesenaufriss mit ivf und überhaupt wozu setzt du denn Kinder in die Welt, wenn du sie dann abschiebst...), aber ich hätte viel zu viel schiß meinen Job los zu sein. Ausserdem mache ich meine Arbeit gerne und ich glaube, dass nur eine zufriedene Mami langfristig ihren Mami-Job gut machen kann.

Komischerweise gibt es da für Kinderbetreuung durchaus gute Lösungen im Ausland, zum Thema Gesundheit, Steuern etc. auch, aber vermutlich ist man sich dafür zu fein, hier einen Anstoß zu finden. Politiker halt.
Und in (West) Deutschland ist die Gesellschaft immer gleich mit der Rabenmutter zur Hand.
Verstehe ich nicht (obwohl selber Wessi). Die Zeiten, dass Mama tatsächlich "nur" Hausfrau ist, waren von - lass mich rekapitulieren, Im Krieg - nöö, Trümmerfrauen in den 40er/50er - nöö, 60er, vielleicht, 70er ok, 80 na wir fangen langsam an uns zu emanzipieren und so weiter und früher, also vor Diktatur und Demokratie, war das nur-Hausfrau sein auch nur was für die "Bürgerlichen".
Wann bitte ist das aufgekommen, das arbeitenden Frauen für (West-) Deutsche grundsätzlich Rabenmütter sind????? :-?

Ciao Mel
bibi22

14 monate elterngeld

Beitrag von bibi22 »

hallo mel das habe ich doch gar nicht gemeint mit Rabenmutter und so....
ich wollte lediglich damit ausdrucken das das jetztige Erziehungsgeld und die drei Jahre Erziehungsurlaub meiner meinung nach mehr Sinn hat als das kommende Elterngeld und die 12 Monate Erziehungsurlaub. Mehr nicht

Darf ich fragen warum du auf dein kind hoffen musst?
Bekommst du eins oder probierst du grad schwanger zu werden?
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo bibi22,

du fragst wer ein kind haben und nach 12 monaten in die hände von betreuern geben möchte? unser sohn kam mit 14 monaten in den kindergarten. damals hatte ich auch zweifel, aber da ich beruflich nicht den anschluss verlieren wollte (von einer arbeitslosen mutter hat er auch nichts), haben wir es gemacht.
und nach meinen jetzigen erfahrungen würde ich es immer wieder so machen! es war - zumindestens für ihn , sicher ist jedes kind anders, genau der richtige zeitpunkt. es ist allerdings auch eine kleine, übersichtliche kita mit sehr engagierten erzieherinnen, wo die 5 erzieherinnen alle kinder kennen. er lernt dort dinge, die wir ihm zu hause nicht beibringen können - für manches sind gerade gleichaltrige einfach besser. und er hat spaß, den er bei uns so auch nicht hätte, wir spaßen natürlich auch mit ihm, aber sind halt keine kinder mehr. :wink:

aufgrund dieser erfahrungen und auch um mehr soziale chancengleichheit zu erreichen, bin ich eher gegen das erziehungsgeld (das ist doch höchstens eine kurzfristige mtoivation, kinder zu kriegen) aber für kostenlose kitas und für ausreichend kita-plätze für berufstätige oder sich bewerbende mütter (väter natürlich auch, aber es sind ja meistens die mütter, die zu hause bleiben). dann haben auch kinder eine chance auf förderung bereits vor der schule, die zu hause nur wenig gefördert werden.

hallo mel,

deinen ausflug in die historie finde ich interessant. genauso ist es, es hockten doch in der geschihte die allerwenigsten mütter mit ihren kindern ausschließlich zu hause ohne etwas (anderes!) zu arbeiten.

ich sehe es so wie du, nur zufriedene mütter sind gute mütter (und manchen müttern - sicher nicht allen!!! - fällt eben die decke auf den kopf, wenn sie den ganzen tag zu hause sind (damit will ich auf keinen fall sagen, dass jede nicht arbeitende mutter sich unglücklich fühlt)) . ich war ein jahr lang zu hause und das war auch gut so, ich habe es genossen. es war auch wichtig, weil ich z.b. sehr lange gestillt habe und wir das eine jahr eine sehr intensive beziehung aufbauen konnten. aber jetzt freue ich mich über meinen beruf und brauche die abwechslung, dass ich über fachliche themen mit kollegen und kunden rede usw.
und stelle mit erstaunen (bin wohl doch mehr von deutschen werten geprägt, als mir so klar war... :oops: ) fest, dass arthur diese abwechslung ebenso erfrischend findet! im nachhinein ist mir das klar, es ist doch gut für ein kind, wenn es ab einem bestimmten alter mehrere bezugspersonen hat. ich glaube nicht, dass das für ganz kleine babys so ist, die brauchen meinem gefühl nach eher EINE bezugsperson, aber ab einem jahr denke ich das schon. wir bekämen doch auch einen koller, wenn wir den ganzen tag lang z.b. mit unserem partner zusammenhocken sollten - bei aller liebe! :wink:

ich wünsche dir viel glück!

liebe grüße

mondschaf
Zuletzt geändert von Mondschaf am 13 Mai 2006 23:47, insgesamt 1-mal geändert.
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

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„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

bibi, ich sehe das ähnlich wie du. Diese neue Regelung ist nur ein Alibi. "He, liebes Volk, wir haben wieder was Tolles für euch beschlossen!" Da können sie sich brüsten und die kostbarsten Orden für anhängen lassen. Sie schwindeln uns vor, endlich gibt es nun mehr Kinder. Mehr Kinder für die gesellschaftliche Oberschicht. Weniger Kinder für die, die sowieso nichts haben. Letztere bekommen ja nach der neuen Regelung weniger Geld, da es nur noch für so kurze Zeit gezahlt wird. Vielleicht überlegen gerade die es sich und bekommen weniger Kinder. Die Gutverdiener wird man nicht zu mehr Kindern überzeugen können. Es werden sich nur die unter ihnen freuen, die eh Kinder wollten. Also, mal wieder in die hohle Hand gepfiffen. Viel Wind, keine Resonanz!

Dieses Gerede darum, dass die Frauen möglichst schnell wieder arbeiten sollen, geht mir auch auf den Keks. Ich bin gern noch zu Hause bei meinen Kindern und dich denke, es tut ihnen gut. Ist ja nicht schlecht, wenn man den Frauen, die schnell wieder arbeiten wollen, die CHance gibt. Aber allmählich artet das in Diskriminierung all der Frauen aus, die wegen der Kinder nicht so schnell wieder arbeiten wollen. Ich denke, beides sollte staatlich förderbar sein.
Zuletzt geändert von rebella67 am 13 Mai 2006 23:42, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo rebella,

:D :D :D :D
da haben sich unsere beiträge überschnitten. du schreibst
Aber allmählich artet das in Diskriminierung all der Frauen aus, die wegen der Kinder nicht so schnell wieder arbeiten wollen.
nee, das seh ich anders. ich hab den eindruck, dass frauen in bezug auf kinder IMMER alles falsch machen, egal was sie tun.
wollen sie keine kinder, sind sie karrieregeile egoistinnen.
lieben sie ihre kinder und bleiben sie zu hause, sind sie glucken.
lieben sie ihre kinder und geben sie sie in die kita, sind sie rabenmütter.

diskriminiert werden alle. ich muss mir hier in den neuen bundesländern wegen der kita nicht viel anhören, aber glaub mir, auch solche frauen kriegen gerade im westen viel zu hören!
das zu jedem kind auch ein vater gehört, der ja theoretisch dieselben wahlmöglichkeiten hat, wird bei der diskussion nur am rande thematisiert.

mir geht es nicht darum, frauen zu zwingen, möglichst bald wieder zu arbeiten. ich denke aber, dass die angst, den arbeitsplatz und/oder den anschluss an den beruf zu verlieren für viele, die gerne früher oder später wieder arbeiten möchten, ein grund ist, sich gegen ein kind zu entscheiden. und da sollte von den politikern etwas unternommen werden. sicher sollte die individuelle ausgestaltung des lebens dann jedem einzelnen überlassen bleiben, weder zum zu hause bleiben noch zum arbeiten sollte jemand gezwungen werden.
wobei ich tendenziell schon eher für eine frühere (sorry, mir fällt kein besseres wort ein), eben, wie ich oben schrieb, der chancengleichheit halber. das betrifft sicher nicht dich, aber es gibt doch genügend dleute, die ihre kinder zu hause haben (auch z.b. wegen arbeitslosigkeit gar keinen kita-platz kriegen würden) und sie eben nicht so fördern, wie es sein sollte, aus welchen gründen auch immer.

liebe grüße

mondschaf
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Mondschaf, da haste auch wieder Recht. Wie wir es machen, ist es verkehrt.

Schön, dass du noch mal den Aspekt genannt hast, dass die Politik gefordert ist, etwas dafür zu tun, dass Mütter auch dann noch eine gute Chance in ihrem Job haben, wenn sie erst etwas später wieder arbeiten wollen. Das jedenfalls wird so überhaupt nicht thematisiert.

Unser Jüngster war ab 2 im Kindergarten und das tat ihm wirklich auch gut. Ich sehe einen himmelweiten Unterschied, wenn ich an meinen älteren Sohn denke, der erst mit 3,5 Jahren im Kindergarten war (weil er nicht eher unseren Wunschplatz bekam). Ja, zumindest für wenige Stunden sollten die Kinder ab einem bestimmten Alter in den Kindergarten gehen. Keine Frage. Mit 12 oder 14 Monaten hätte ich beide Kinder nicht weg gegeben, weil sie noch häufig gestillt werden wollten. Das hätte ich so nicht vereinbart bekommen. Es war schön, dass wir diese intensive Stillzeit noch hatten. Und leider wäre das ja auch nicht mit Vätererziehungszeit gegangen. Sosehr ich den Vorschlag, dass Väter auch Erziehungszeit nehmen sollten, begrüße ...
Liebe Grüße, Rebella
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Mel42kit
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Beitrag von Mel42kit »

Hallo Bibi,
keine Sorge, habe nicht Dich gemeint wg. Theme 'Rabenmutter' habe 'die (deutsche) Gesellschaft' gemeint. Wenn ich es richtig gelesen habe, arbeitest Du ja selber hätte, ja was von ner Doppelmoral.
Was die Sonnenscheinchen angeht, ich hatte am 3.Mai Embryotransfer von 2 Minis (1 FG, 3 EUG, IVF-Programm im April gestartet). Mittwoch ist Blutabnahme für SST.

Hallo Rebella,
das Frauen vorgeschrieben wird, sie haben zu arbeiten, wie Du sagst, habe ich noch nicht beobacht. Das heißt natürlich nicht, dass es nicht stimmt. Ich habe halt nur das andere Extrem beobachtet. Und auch bei Dir keine Sorge, ich halte Dich nicht für 'faul', oder was auch immer die Gründe sind die die Leute anführen die pro-Zwangs-Arbeit sind. Wenn es für Dich und Deinen Partner so okay ist, dann ist es auch die richtige Entscheidung zu Hause zu bleiben.

Hallo Mondschaft,
genauso ist es. Arbeitest Du in den neuen Ländern und/oder bist Du da gebürtig? Ich habe eine Kollegin von "drüben", Kind ist 2 und seit nem Knappen Jahr über Tagesmutter, bzw. über Krippe betreut. Für Sie ist es total normal, arbeiten zu gehen, und das Kind hatte auch überhaupt keine Trennungsprobleme, wie das oft bei den 3jährigen zu beobachten ist.


Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass das jedes Paar bzw. jede Frau für sich entscheiden muss womit sie glücklich ist. Weder soll man einer Frau vorschreiben, dass sie arbeiten zu gehen hat. (mit Ausnahmefällen: die Ex-Frau von meinem Cousin bspw., Kind ist ca. 11 (Jahre) und gesund, tut keinen Handschlag, warum auch, Mann muss ja blechen. Wenn ich sowas höre krieg ich genauso einen Hals wie wenn der Mann die Frau um Unterhalt prellt, und die Frau arbeiten gehen muss um die Familie durchzubringen obwohl, das Kind noch klein ist.), noch hat einer das Recht das Gegenteil anzuordnen oder ein schlechtes Gewissen einzureden.

Ich habe zwei Freundinnen mit je 3 Kindern. Die eine ist seit 6 Jahren zu Hause und rotiert permanent um die Kinder. Geht also voll in den Kindern auf. Die andere ist gerade das Gegenteil. der Älteste ist ebenfalls 6, und sie hat beim 1. Kind kein ganzes Jahr ausgesetzt, beim 2. hat sie sogar noch im Mutterschutz wieder angefangen zu arbeiten, und noch im selben Jahr eine Selbstständigkeit probiert, die aber gründlich in die Hose gegangen ist. Das dritte kommt im Sommer und nach der Pleite letztes Jahr ist sie jetzt zwangsweise zu Hause. Wird aber mit Sicherheit sobald wie möglich wieder arbeiten, auch wenn sie jetzt das gegenteil sagt. Die ist einfach der Typ. (Mir schwebt ein Weg irgendwo dazwischen vor. )

Aber ich könnte schwerlich mit beiden befreundet seine, wenn ich nicht deren Weg akkzeptieren würde. Nebenbei bemerkt, hat die "Nur"- Mutter für die andere null Verständnis.

Ich sehe bei beiden Vor- und Nachteile:
Die beiden ältesten sind beide Jungs und beide 6 Jahre.
Der von der Nur-Mutter wurde optimal gefördert. Spricht sauber, kann schon lange zählen etc.pp.
logisch Muttern hat sich viel zeit genommen, beim Anziehen die Finger gezählt und die Körperteile erklärt usw. jeden Tag immer und immer wieder. Dat sitzt im Schlaf.
Der andere hat logischerweise nicht soviel Aufmerksamkeit bekommen, das war z.B. das zählen nicht tages oder stundenprogramm, folglich wenigier trainiert und sitzt nicht so fest. und er spricht auch nicht so sauber. (Schultest jedoch locker bestanden)
Aber, jetzt kommt das große ABER, der ist viel, viel, viel selbstständiger. Wo der erste vor lauter Panik sich an Mama klammert (z.B. Kindergarten) ist der andere fröhlich dabei neue Freunde kennen zulernen, und hat überhaupt keine Angst auf andere zuzugehen.
Und das wiederum finde ich ausgesprochen wichtig.

Womit wir wieder bei Mondschaf wären, wie mans macht macht mans verkehrt!

Vielleicht sollten wir einfach davon abstand nehme perfekt sein zu wollen.

Ciao Mel
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