Bine, das WARUM ist wohl ein Zusammentreffen mehrerer Faktoren.
Hier in Deutschland wurde er operiert, nachdem ein Tumor im Bauchraum diagnostiziert wurde. Bei der OP selbst hat sich dann herausgestellt, dass es nicht nur ein, sondern ganz schreckliche viele Tumore im Bauchraum waren, an so ziemlich jeden Organ einer odere mehrere, der größte mit einem Durchmesse von 20 cm! Mein Patenonkel wurde insges. 6 Stunden operiert, aber alle Tumore konnten sie nicht entfernen, weil es zu gefährlich gewesen wäre. Nach der OP war lange unklar, ob sie ihm einen künstlichen Darmausgang legen müssen, was dann aber zum Glück doch entbehrlich war. Klar war, dass er auf kurz oder lang durch den Krebs sterben würde, denn der Tumor an der Niere war nicht operabel. Von der OP hat er sich bis zu seinem Tod kaum erholt, war sehr schwach, bettlägrig, bereits sitzen hat ihn ermaßen angestrengt, dass er kurzerhand eingeschlagen ist

. Nein, das war nicht mehr der lebenslustige Mensch, der nie auf fremde Hilfe angewiesen war, den ich Zeit meines Lebens gekannt habe

. Ich denke, zu seinem Tod werden seine eigene Mut- und Hilflosigkeit, die Krankheit selbst, die Schwäche und vieles mehr geführt haben - und eigentlich können wir alle, seine Freunde, seine Familie, froh und danbar dafür sein, dass er sich nicht noch mehrere Wochen oder gar Monate als Pflegefall weiter quälen musste.
Meine Tante nimmt es recht gefasst. Sie war ja erst in Spanien und auch in Deutschland täglich bei ihm im Krankenhaus, wusste um seinen Gesundheitszustand und hat auch den körperlichen wie psychischen Verfall hautnah miterlebt. Dass sein Tod für sie sehr schmerzlich ist (immerhin waren sie 51 Jahre verheiratet), ist unbestritten. Aber ich glaube, auch sie ist sich im innersten im Klaren darüber, dass es nur eine Frage der Zeit war und dass es so, wie es nun gekommen ist, für in das beste war. Klar, ihr graut natürlich davor, jetzt alleine dazustehen, mit einem großen Haus am Bodensee, dem Segelschiff am See (mein Patenonkel war begeisterter Angler und Segler) und so vielen Kleinigkeiten, von denen sie keine Ahnung hat (angefangen damit, wie man eine Heizungsanlage bedient), weil sich immer mein Patenonkel darum gekümmter hat. Aber ich glaube und hoffe, dass sie einen Weg findet, ihr leben neu zu strukturieren, zu organisieren und sich - auch ohne ihren Mann - einen Platz im Leben, in der Familie, im Freundeskreis und in der Gesellschaft zu schaffen.
LG
Kerstin
Unsere zwei Special Editions:
Nach 2 Jahren und 10 Monaten Wartezeit kam unser kleiner Räuber im Alter von 6 Tagen bei uns an

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"Leben lässt sich nur rückwärts verstehen, muss aber vorwärts gelebt werden." (Sören Kierkegaard)
"Die Dinge sind nie so wie sie sind. Sie sind immer das, was man aus ihnen macht." (Jean Anouilh)
"Wenn besondere Menschen unseren Weg kreuzen, fällt es uns schwer weiter zu gehen."