Hallo Ihr alle,
ich bin sicher ein mit dieser Seite die richtigen Leute gefunden zu haben.
Es ist nicht leicht, Frauen mit dringendem Kinderwunsch zu erklären, daß man sich ja mehr oder weniger gegen ein Kind entschieden hat. Dabei wünsche ich mir ja selber unbedingt eins. Ich bin sicher, beim nächsten Mal wird alles besser.
Aber ich glaube, ich muß Euch allen mal etwas Mut machen, was Überstimulationen, Komplikationen und Co. angeht.
Ich bin bisher zwei Mal stimuliert worden, einmal zur IVF, danach für die ICSI. Ich hatte fast gar keine Probleme. Zum Schluß bin ich bei beiden Malen gegangen wie ein Pinguin (so wurde ich dann unter meinen Kollegen auch genannt), da ich das Gefühl hatte, mit jeder Bewegung setzte ich in mir eine Kettenreaktion in Bewegung, tat halt schon weh. Aber man kann alles ertragen, wenn man weiß wofür.
Ansonsten kann ich auch nur Eiweißprodukte empfehlen. Buttermilch, Quark und was sonst noch dazu gehört, und das in Massen.
Ich sollte Euch noch erzählen daß ich Krankenschwester bin und in einer Klinik mit Schwerpunkt Gynäkologie und Geburtshilfe arbeite. Im Moment fällt mir das nicht ganz so leicht, Schwangere, Säuglinge und der Kontakt zum Kreißsaal, in dem meine Tochter still geboren wurde, all damit umzugehen stellt mich vor eine große Herausforderung. Aber ich bin im Kreis meiner Kollegen super aufgehoben, alle stehen mir bei.
Ich arbeite in dieser Klinik jetzt fast 9 Jahre, in dieser Zeit sind mir nur eine handvoll Frauen mit Überstimulation untergekommen. Die meisten Komplikationen können schon im Vorfeld abgefangen werden. Dafür stehen bei uns aber Frauen mit Fehlgeburten an der Tagesordnung. Ich weiß, daß ist hart formuliert, aber realistisch. Statistisch gesehen endet jede zweite Schwangerschaft in einer Fehlgeburt. Viele bekommen davon nichts mit, da die Blutungen zum normalen Eintrittszeitpunkt der Periode kommen. Dieses Wissen hilft mir aber bestimmt (ich versuche mir das jedenfalls einzureden, auch wenn ich dann bestimmt totunglücklich bin) über weitere mißglückte Versuche hinwegzukommen. So war es bei mir auch im Vorfeld. Oh je, welch gelaber, aber es hilft ...
Ich habe bis zum Schwangerschaftstest und auch noch nach dem positiven Ergebnis ab und zu mal Magnesium eingenommen. Das verhindert unter anderem, wenn man Glück hat, leichte Kontraktionen in der Gebärmutter und macht zusätzlich auch den Stuhlgang weich (ich weiß, ist eckelig

), so daß man nicht so fest pressen muß. Aber, nicht übertreiben, manchmal schlägt es in bezug auf den Toilettengang zu gut an. Ich empfehle Magnesium optopan, absolutes Maximum 2x pro Tag, es ist hochdosiert. Ich würde aber vielleicht nur alle zwei Tage mal eine nehmen. Sollte irgendwann eine Fehlgeburt drohen, wird damit nämlich auch häufig therapiert, dann bringts womöglich nichts mehr. Mir hats auch noch gut gegen meine plötzlichen Wadenkrämpfe in der SS geholfen.
babs, Dir alles gute für den Transfer nachher, mach Dir keinen Kopf, rausrollen können sie nicht und festbeißen tut sich bestimmt jemand
duesselbiene, Alessandra und Ala Euch ebenfalls

viel trinken und wenn möglich immer etwas schönes machen, daß man auch mal auf andere Gedanken kommt. Ich weiß, die zwei Wochen warten sind fast das schlimmste. Man ist echt kurz vorm Durchdrehen, was die Neugier angeht.
blue angel, das klappt schon mit der ganzen Organisation im Vorfeld und dann auch mit dem Termin
Tanja, Andrea und hobbit, wir warten auf den nächsten Versuch und halten uns gegenseitig bei Laune
So, jetzt muß ich mal wieder ein bißchen an die Hausarbeit. Ich muß um 12.00 Richtung Arbeit, um dann bei bestimmt wieder über 30°C auf Station zu schwitzen.
Seid aus Nordhessen lieb gegrüßt,
Daniela