kann nicht schlafen :-(

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schlaflos

kann nicht schlafen :-(

Beitrag von schlaflos »

Grad ist wieder so eine Nacht, mein Mann schläft seelenruhig und ich tiger durchs Haus, heul rum, kratz mir die Haut auf, reiß mir die Haare aus. Muss immer aufpassen, dass ich nicht komplett durchdrehe unr mir ernsthaft gefährlich werde :-( Jetzt hab ich mich an den Computer geflüchtet. Bin manchmal dabei richtig verrückt zu werden. Kann nicht akzeptieren, dass ich nicht schwanger werde. Grad vorhin hatten wir geilen Sex. Mein ES müsste morgen oder übermorgen sein. Und immer wieder packt mich die Verzweiflung. Behandlungen mag ich nicht mehr machen, hab keine Kraft mehr. Temperatur messen will ich nicht mehr. Meinen Persona lass ich noch laufen, damit er für mich die ZT zählt, die teuren Pipi-Tests mach ich shcon über 2 Jahre nicht mehr. Hat ja eh keinen Sinn genau zu wissen wann ich meinen ES habe. Werde trotz all dem Wissen nicht ss. Die Spermien sind einfach zu schlecht. Ich mag nicht mehr :cry: Ich weiß nicht weiter. Bin immer wieder echt am durchdrehen. Muss im Job immer so tun als ob alles ok sei. muss immer freundlich sein. Auch wenn ich mal wieder ne ganze Nacht nur geheult habe. Muss bei Hitze lange Ärmel tragen, damit meine Blutergüsse nicht zu sehen sind, HAb mich letzte Woche mal wieder in so einem Anfall zu heftig in den Oberarm gebissen. Manchmal muss ich mir weh tun um überhaupt wieder zu mir zu kommen und mich zu spüren. Ich weiß nicht mehr weiter, wirklich nicht. Habe Angst dass ich bald in die Psychiartrie muss. Früher hab ich immer gesagt: ich will keine Kinder. Weil ich Männern nach 2 Fällen von sexueller Gewalt nicht mehr getraut hab (als Kind durch den Vater und später im Studium von einem Unbekannten). Bis ich DEN Mann kennengelernt hab, mit dem ich jetzt schon ein paar Jahre glücklich bin und ´zu dem ich Vertrauen hab. Mit 15 wollte ich ein Kind. unbedingt. weil ich das Gefühl hatte, dass dann wenigstens ein Wesen auf der Welt ist, das mich lieb haben muss, weil ich seine Mutter bin. Ich hatte ja niemanden, der mich liebte. Fast wär ich auf den Strich gegangen um mir ein Kind machen zu lassen. Nur ich hasste Männer. Nicht nur meinen Vater. Darum hab ich mich doch nicht getraut. Bin stattdessen Bulimikerin geworden. HAb meine Sehnsucht mal in mich reingefressen und mal alles wieder rausgekotzt. Das alles hab ich hinter mir gelassen. Dank meinem Mann. Er stützt mich, er hält mich. Er macht mir Hoffnung. Er zeigt mir jeden Tag, dass nicht alle Männer vergewaltigende Monster sind. Mein Mann wollte Kinder. Hatte schon mit seiner Ex vergeblich versucht welche zu kriegen. Er hat mich gedrängt nicht mehr zu verhüten. Ich hab mir Zeit gelassen. Bis ich keine Angst mehr hatte. Und bis genügend Vertrauen da war. ch bin deutlich jünger als seine Ex. Dachte, ich hab noch alle Zeit der Welt. Außerdem hab ich keine gyn. Probleme. Wusste nicht, dass sein Sperma so schlecht ist. Hatte gedacht er bekam keine Kinder, weil seine Ex schon fast 40 war und angeblich Zyklusprobleme hatte. Seit 3 Jahren steht die Diagnose. Katastrophales Spermiogramm. Mein Mann war vor Schreck erstmal ein halbes Jahr impotent. Er hat sich wieder gefangen. Ich mich aber nicht. Mit den Negativs nach den Behandlungen ist mir der Boden unter den Füßen weggezogen worden. Ich hab keinen Halt mehr. Ich bin nervlich am Ende, kann oft nicht schlafen. Die Gedanken gehen wild. Heule mich oft in den Schlaf. Bin dann unausgeschlafen. Verstehe nicht, warum mein Mann so ruhig schlafen kann. Mag ihn nicht immer wecken, er hat schon genug Probleme mit mir zu ertragen. Dann steh ich auf und laufe durchs Haus. Muss aufpassen, dass ich mir nicht zu sehr weh tu um meinen inneren Schmerz zu betäuben. Jetzt sitze ich hier am Computer. Schreibe mir alles von der Seele. Weiß nicht, ob ich mir Hoffnungen auf Antowrt machen soll. Weiß gar nicht was ich höreh will. Vielleicht meldungen wie: das kenn ich auch. Definitiv nicht die Bestätigung dessen, was ich befürchte, dass ich nämlich reif bin für die Klapse. Will grad wieder einen klaren Kopf bekommen. Nicht mehr so in Selbstmitleid und Selbstzerfleischung zergehen. Hab Angst, dass mein Wunsch nach einer eigenen Familie nie erfüllt wird. DAs macht mich wahnsinnig. Vor Schmerz. Vor Angst. Fühle mich wieder ungeliebt. Diesmal von Gott. Warum bin ich nicht wert eigene Kinder zu haben? Ich weiß nicht was ich verbrochen hab.
Danke fürs Lesen. Ich hab mich ausgeheult jetzt. Versuche jetzt wieder schlafen zu gehn.
Kimi
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Beitrag von Kimi »

Hallo, mein Gott das klingt echt alles SEHR ERNST. Als erstes musst Du mit Deinem Mann reden!! Diese Sorgen und Ängste und die Vergangenheit TEILEN! Dafür seid Ihr ein Paar und vertraut Euch. Klingt abgedroschen aber "in guten wie in schlechten Tagen"... Und nehmt proffesionelle Hilfe in Anspruch! Familienberater, Psychologen und eine Kinderwunschsprechstunde! Es gibt Möglichkeiten Euch zu Helfen. Ganz sicher und wenns ne Samenspende ist. Es wird trotzdem EUER Kind. Bei uns ist es anders rum. Ich musste eine Eizellspende machen lassen um uns diesen Familienwunsch zu erfüllen. Es hat geklappt und ich sage Dir obwohl es nicht "mein" Kind (EZ) ist, es ist wunderbar. Nehmt Euch an die Hand redet und lasst Euch helfen. UNBEDINGT. Viel Glück und liebe Grüße aus Thüringen Kerstin
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Julilly
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Beitrag von Julilly »

Hallo Schlaflos,

es war schon mal eine gute Idee, daß Du Dich in dieser schlaflosen Nacht an den computer gesetzt hast, anstatt Dich weiter selbst zu verletzen. Vielleicht hilft Dir Schreiben, den Druck loszuwerden. Du kannst, falls Du jemanden zum Reden brauchst, in solchen Fällen auch die Telefonseelsorge anrufen, das ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr zu erreichen.

Guck mal: http://www.telefonseelsorge.de/

Die beraten sogar im Internet.

Du hast viel Schweres erlebt, und es ist ganz normal, daß man das nicht einfach so wegsteckt. Ich würde es nach all dem mit einer ambulanten Psychotherapie probieren. Du suchst Dir eine liebe und nette Therapeutin, zu der Du ein oder zweimal die Woche hingehst und die dann ganz für Dich da ist. Diese Hilfe hast Du nach alle dem, was Dir passiert ist, einfach verdient. So lange Du nicht akut suizidgefährdet bist, kann Dich auch keiner gegen Deinen Willen in die Psychiatrie einweisen. Falls du trotzdem Angst davor hast, würde ich mal zu einer Rechtsberatung gehen, damit Du genau weißt, daß man Dich nicht einfach so wegsprerren darf.

:knuddel:

Liebe Grüße von Julilly
Zuletzt geändert von Julilly am 31 Jul 2006 14:56, insgesamt 1-mal geändert.
Mane1966
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Beitrag von Mane1966 »

@schlaflos: Das ist ja echt starker Tobak was Du hier geschrieben hast. Das Du kein Vetrauen zu den Männern haben kannst, nachdem was Dir da passiert ist, ist doch wohl logisch.
Ich glaube auch das Du mit Deinem Mann darüber reden solltest. Wenn ihr Euch beide Kinder wünscht, dann gibt es auch einen Weg für Euch, davon bin ich überzeugt.
Mal ganz ehrlich, also ich als Mann hätte schon ein Problem damit, wenn meine Frau mit dem Sperma eines anderen Mannes schwanger werden würde.
Ich würde mich dann als Versager fühlen und bin mir nicht sicher ob ich mich jemals damit abfinden könnte.
Vermutlich bin ich in dieser Hinsicht noch etwas zu Altmodisch und es muß ja nicht so sein, das Dein Partner genauso denkt.
Es gibt doch auch noch andere Behandlunsmöglichkeiten, oder als Alternative würde ich mir eventuell eine Adaption überlegen.

Ich hoffe das Du Deine Probleme bald in den Griff bekommst, bervor Du Dir in einer Kurzschlußreaktion schlimmeres antust. So ist es doch kein Leben für Dich, wenn Du Deine Wunden und Narben verstecken mußt.
Gehe zu einem Therapeuten, denn nur der kann Dir helfen Deine Ängste zu überwinden.
Wer garantiert Dir das mit einem erfülltem Kinderwunsch alle Sorgen wie weggeblasen sind?
Irgendwann kommen andere Probleme auf Dich zu, wie gehst Du damit um wenn ein Kind da ist?
Ich meine das überhaupt nicht böse oder so, sollte nur ein kleiner Denkanstoß sein.

Alles, alles Gute für Dich und Deinen Partner
Mane
schlaflos

Beitrag von schlaflos »

Hallo ihr Kimi, Julilly und Mane!
vielen Dank für Eure Antworten und Euer Mitgefühl! Heut gehts mir schon wieder ein Stück besser, auch wenn ich schon wieder nicht schlafen kann :-( Heut Nacht hab ich aber nur so eine Heul- und Selbstmitleids-Phase. Vorhin lief auf Sat1 ein kitschiger Film, in dem u.a. ein Paar vorkam, das eine KB machen musste. Das war der Auslöser für meine Krise. Den Film wollte mein Mann sehen. Ich hab ihm zuliebe mitgeschaut, aber nach der Hälfte des Films bin ich ausgestiegen. Es kam zu viel hoch. Aber grad besteht keine Gefahr, dass ich mir selbst wieder blaue Flecke in die Arme beiße.
Keine Sorge, selbstmordgefährdet bin ich nicht! Egal was passiert, ich bin sowieso zu feige für sowas. Und ich glaub ich tu mir selbst einfach zu sehr selbst leid. Aber trotzdem danke, dass Ihr Euch Sorgen gemacht habt und gute Ratschläge gegeben habt! Allein das tut gut. Zu wissen, dass ich scheinbar doch nicht allen Menschen egal bin.
Meinem Mann bin ich sowieso nicht egal. Ich hab ihm natürlich am nächsten Morgen von meiner nächtlichen Attacke erzählt. Er kennt das ja schon. Und wenn ich so eine Nacht hinter mir habe wie die, in der ich den ersten Text hier geschrieben habe, dann merkt und sieht man mir das am nächsten Tag an. Bin gespannt was meine Kollegen morgen zu mir sagen. Ich hoffe morgen bin ich gut genug drauf um mir nicht allzu viel anmerken zu lassen, dass ich nicht geschlafen habe. In meiner Firma weiß niemand von unsrem unerfüllten KiWu und den Behandlungen, die wir schon gemacht haben. Mein Chef hat für Schwangere sowieso kein Verständnis. Und wenn der mitbekommt, dass ich mit aller Anstrengung versuche ss zu werden, dann bin ich die nächste, die fliegt :-( Also muss alles geheim bleiben. Das war sicher auch mit ein Grund, warum ich die Behandlungen als so belastend empfunden habe. Immer diese Heimlichtuerei und dass ich unter Hormoneinfluss so tun musste als sei nichts anders als sonst. Und die Ausreden, warum ich manchmal öfters später als gewöhnlich zur Arbeit komme. Oder auch mal einen Tag oder zwei krank geschrieben bin, wo ich dann so ganz ohne erkennbaren Schnupfen oder Husten plötzlich krank wurde. Immer kamen dämliche Sprüche. Aber da wir keine weiteren Behandlungen machen lassen wollen, erübrigt sich das Problem ab jetzt. Bis auf die Tatsache, dass mich meine Gefühle besonders Nachts einholen und mich nicht schlafen lassen. Tagsüber lenke ich mich ab mit der Arbeit, zu Hause mit Hausarbeit oder damit, Freunde zu treffen. Aber nachts im Bett schläft mein Mann immer schnell ein. Und dann bin ich allein mit mir und meinem Problem :-(
Versteht ihr, ich kann ihn nicht immer wecken. Er wird oft genug wach durch mein Rumlaufen oder meine Weinkrämpfe oder meine Kratz-Attacken. Dann ist er immer super liebevoll. Nimmt mich in den Arm und tröstet mich. Auch, wenn er morgens um 5 aus dem Bett muss. Morgen muss er auch wieder so früh raus. Äh, das ist schon heute. Ich muss um 6 aufstehen um rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. Und ich weiß wie schlecht man arbeitet, wenn man müde ist. Darum lass ich ihn schlafen. Abends reden wir viel. Das ist vielleicht das Problem. Tagsüber arbeiten wir und können kaum reden. Abends ist dann Zeit. Und dann kommt wieder viel hoch. Und dann schlaf ich manchmal wieder schlecht :-( Aber bald haben wir Urlaub! Ich hoffe, dass ich dann für mich die Ruhe finde zu mir zu finden. Wenn ich nach dem Urlaub immer noch nicht mit mir und der Welt zurecht komme, such ich mir ne Therapeutin. Oder ich ruf mal bei der Seelsorge an. Danke für den Tip, Julilly!
Ich habe gemerkt, dass mir das Schreiben hier gut getan hat. Auch jetzt wieder. Tur mir leid für den Ego-Trip. Und danke fürs Lesen und Antworten!

Ich gehe jetzt doch wieder ins Bett und versuche noch 3 - 4 Stunden zu schlafen!
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Stella38
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Beitrag von Stella38 »

wenn Dir schreiben hilft, darfst Du gerne weiter hier schreiben, wir lesen zu :knuddel:

Ich weiß nicht, in welcher Stadt Du wohnst, es gibt in vielen Volkshochschulen auch Kurse "therapeutisches Schreiben". Ich selbst habe einen solchen noch nicht besucht. Aber ich besuche seit Jahren Kurse im Kreativen Schreiben und schreibe mir vieles von der Seele, oft auch in Gestalt von Kurzgeschichten, die dann so tun, als seien sie Fiktion. Ein Beispiel findet sich auf www.schreib-lust.de bei "Mitmachprojekt" "Ergebnis Archiv", die Gesch. "verlorene Heimat" von April 2006. Das ist selbst erlebt und diese Rückkehr nach Deutschland hat einiges kaputt gemacht in mir. Die März Geschichte "Trauma" ist mit Sicherheit auch ein Stück Verarbeitung. (Achtung, sie ist nicht nett, gerade für Kinderwünschis nicht)

Dass Du so flüssig über Probleme schreiben kannst zeigt, dass Du das als Ventil benutzen kannst. Klar, eine Therapie bringt auch etwas. Beides kann man ja parallel machen. Schreiben kann man halt zu jeder Zeit, während die Therapie ihre festen Stunden hat.
Die Problematik mit der Firma hatte ich auch, insofern bin ich froh, dass diese Zeit nun vorbei ist. Ich konzentriere mich nun auf meine Papierkinder, meine literarischen Ambitionen. Damit habe ich etwas gefunden, das "meins" ist. Seitdem fühle ich mich viel besser.
Du findest bestimmt auch noch etwas, das Dich ausfüllt. Es ist sicher kein leichter Prozess, aber dass Du so intensiv darüber nachdenkst ist schon mal ein Anfang.

Ich wünsch Dir was
Liebe Grüße
Stella38, Katzenmama Bild

20 Jahre hier, die Zeit rennt!
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1 Abbruch vor PU November 03
3. ICSI negativ 2004/2005

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Mit Schreiben und Lesen fängt eigentlich das Leben an (aus einer Wachstafel mit Schülerübungen aus Mesopotamien, 4-5 Jh. n. Chr.)
Mane1966
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Beitrag von Mane1966 »

@schlaflos: Du bist ehrlich zu Dir selber und das ist der Beste Weg schnell aus der Misere raus zu kommen. Du bist mir überhaupt nicht egal, auch wenn ich Dich persönlich nicht kenne, so kann ich doch viel von dem verstehen.
Ich finde es klasse wenn Du mit Deinem Mann über Deine Probleme reden kannst.
Du hast noch so viel aufzuarbeiten, von dem was Dir schon alles passiert ist und Dich belastet.
Wenn Du Deine schlimmen Erfahrungen verdrängst, werden sie Dich irgendwann wieder überrennen, und dann wirds richtig schlimm.
Weiß ich aus eigener Erfahrung :wink:
Ich denke das die richtige Kombination von damit auseinander setzen und ablenken eine wichtige Rolle spielen.
Überlege Dir was, was Du für Dich gerne machst, oder gerne tun würdest.
Als es mir mal schlecht ging habe ich mir vorgenommen Schreibmaschinenschreiben zu lernen.
Ich habe konsquent ein paar Monate daran gearbeitet, war stolz als ich es endlich einigermaßen konnte, und zehre heute manchmal noch davon. Das war (ist) ein tolles Erfolgserlebeniß, was mir damals sehr gut getan hat.

Ich wünsche Dir alles, alles Gute
Mane
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