Nach Amniocentese Fehlgeburt. Wer hat ähnl. erlebt?

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Nadeshda
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Beitrag von Nadeshda »

Liebe Manu,

oh je, das ist so traurig! Du hast mein ganzes Mitgefühl! Das ist noch viel schlimmer als jeder Negativ - Versuch (ich habe heute auch wieder die Enttäuschung kassiert..). In meinem Bekanntenkreis ist - bei einer Frau unter vierzig, aber vor fünzehn JAhren oder so) das Gleiche passiert: Fruchtwasseruntersuchung, Abgang, danach der Befund, das Kind wäre gesund gewesen. Die Frau ist wieder schwanger geworden, hat beim zweiten Mal - mit über vierzig, als hochriskant eingestuft - auf die Amniocentese verzichtet und ein gesundes Kind bekommen.

Als ich mit 39 schwanger wurde, stand ich auch vor der Frage. Damals hat man mir gesagt: eine intakte Schwangerschaft mit einem gesunden Kind übersteht eine Amniocentese. Wenn es schiefgeht, soll ich nicht hadern - dann war etwas nicht in Ordnung, und das Kind wäre auch so abgegangen (was in der 16. Woche ja auch noch mal häufig ist, glaube ich).

Ich hatte aber wegen des Falles in meinem Bekanntenkreis so panische Angst davor, obwohl ich die Untersuchung auch bei vielen als unproblematisch mitbekommen habe. Wir haben dann diese Nackenfaltemessung mit mehreren Ultraschall - Untersuchungen kombiniert und dann wurde das statistische Risiko neu berechnet. Das sank vom alterstypischen 1 : 175 (glaube ich) auf 1: paartausendirgendwas. Das hiess, das Risiko eines Amniocentese - Abgangs war weitaus grösser als das Risiko eines GEndefektes (und übrigens: so eine Geburt ist auch ziemlich riskant, die meisten BEhinderungen entstehen bei der Geburt!). Da habe ich gesagt: der Rest gehört dem lieben Gott - und es gelassen. Unser kluger Arzt - das werde ich nie vergessen - hat sich standhaft geweigert, uns das Geschlecht unseres Kindes zu verraten. Bis er wusste, dass wir uns endgültig gegen eine Fruchtwasseruntersuchung entschieden hatten.

Wer vor der Entscheidung steht: es gibt mittlerweile hochspezialisierte Ultraschall - Untersuchungen, die in Kombination mit der Blutuntersuchung der Mutter das Risiko sehr stark einschränken können. Wenn ihr mit diesem Restrisiko, dann halt eventuell das eine nicht erkannte behinderte Kind zu bekommen, leben könnt, habt den Mut, es darauf ankommen zu lassen! Auch die Ergebnisse der Punktion sind nicht notwendig eindeutig: es gibt da so Mosaikbefunde, die bedeuten auch wieder nur statistische Wahrscheinlichkeiten. Ich kenne Fälle von Frauen, die ein laut Untersuchung mit höchster Wahrscheinlichkeit behindertes Kind ausgetragen haben - und das was dann kerngesund. Ich kenne auch zwei Fälle, wo ein als nicht lebensfähig behindert diagnostiziertes Kind ausgetragen wurde - und wie erwartet am Tag seiner Geburt starb. Beide Mütter haben ihre Entscheidung, diesen Schmerz auszuhalten, nicht bereut.

Liebe Manu, irgendwo in den Weiten des Internets - es sind sicher viele, viele warmherzige und mitfühlende Gedanken bei Dir. Hoffentlich gebe sie Dir ein wenig Kraft und fliessende Energie, um diese Tragödie zu bewältigen!

Liebe Grüsse
Nadeshda
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Lackymanu
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Beitrag von Lackymanu »

hallo Mondschaf,
hallo Kerstin,
vielen Dank für eure lieben Worte. Auch wenn man das geschähene nicht rückgängig machen kann, so tut es doch gut zu wissen das man mit jemandem der gleiche Wünsche hat darüber reden kann. Ich hätte vor der FU schon mehr komunizieren sollen. Naja, zu spät.
Ich habe zwei Kinder aus einer früheren Beziehung. Damals hielt ich die Familienplanung für abgeschlossen und habe mich steril. lassen. Mein jetziger Mann hat eine erw. Tochter.
Zur Arbeit muß ich wohl bald wieder gehen. Momentan bin ich noch bis zum 10.11. krank geschrieben. Irgendwann muß ich mich auch der Situation stellen. Das Leben kann so grausam sein.
Der Gedanke an einen neuen Versuch scheint die ganze Situation doch etwas zu beruhigen. Aber ich hab keinen Plan wie wir das finanziell noch hin kriegen sollen.
LG Manu
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Lackymanu
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Beitrag von Lackymanu »

hallo Nadeshda,
ja, leider habe ich mir über die Risiken in dem Moment auch nicht so viel Gedanken gemacht. Zumal mein FA immer auch alles so runter gespielt hat. Bei ihm sein noch nie was passiert und so. Da habe ich ihm halt vertraut. Eins weiß ich jedenfalls 1000%-ig. Sollte es noch einen Versuch geben, eine FU kommt für mich nie wieder in Frage. Ich habe meine Prioritäten ganz anders gesetzt. Auch wenn ich nicht so gläubig bin, ich werde das annehmen was für mich bestimmt ist.
So etwas möchte ich nie wieder erleben.
LG Manu
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Marla
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Registriert: 26 Jul 2006 13:30

Beitrag von Marla »

das ist jetzt richtig gute Einstellung von dir :wink: Ich wünsche dir viel Glück von ganzem Herzen.

Aber von meine Erfahrung 1% ist schon viel, ich habe schon eine gute Sache mit 1% überlebt, was eigentlich damals schon nicht sein solle und 1% von was schlechtes. Ich bin erst 26 und schon 2x 1% getroffen.
Ein bisschen Mama, ein bisschen Papa und gaaaanz vieeeeel Wunder
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