Es stellt sich mir die Frage, muß ich von Glück sprechen, dass ich in meinem gesamten Bekannten- und Verwandtenkreis keine Menschen mit solchen Ansichten habe? Teilt der Schreiber die Menschen in „Gut und Böse“ ein und wir Kinderwünschis sind die Bösen? Beim googeln nach dem Artikel habe ich aber festgestellt, dass der Verfasser ein katholischer Pfarrer ist, ob dies etwas zu sagen hat, weiß ich nicht…
So, nachfolgend der abgeschriebene Text:
„Kinderwunsch rechtzeitig angehen“
Zum Artikel „Späte Eltern“ in der Ausgabe vom 21.Oktober
Die Reportage (…) ist unterm Strich ein Plädoyer für die In-Vitro-Fertilisation (…) meist durchgeführt bei Frauen ab 40 Jahren. Es stellt sich aber die Frage, warum Mutter Natur (oder der Schöpfer) Schwangerschaften ab 14 Jahren ermöglicht und ab 40 Jahren eigentlich schon die Gebärfähigkeit abbaut; die Natur will offenbar junge Eltern. Aber unsere technologisch, verkünstelte Gesellschaft meint, selber Gott spielen und bald Kinder aus dem Katalog bestellen zu können. Statt, dass für die Mutterschaft in jüngeren Jahren geworben wird, stellt der Beitrag eine späte Elternschaft als Option moderner Leute dar. Eine genaue Studie über das Schicksal extrakorporal gezeugter Kinder wird in absehbarer Zeit zeigen, dass jene durch ihre unnatürliche Erzeugung Beeinträchtigungen vitaler und pädagogischer Art erleiden – es kann nicht ideal sein, als Einzelkind bei älteren Eltern aufzuwachsen. All diese Momente sind bedacht, wenn die Kirche außereheliche und extrakorporale Zeugung ablehnt. (…) Während Frau Felkers Artikel lobenswerter Weise das Problem der geschädigten Embryonen anspricht und eine behinderten-freundliche Perspektive eröffnet, fehlt ein Erwägen der ethisch problematischen Frage, dass für die In-Vitro-Fertilisation zumeist drei bis vier Embryonen „hergestellt“ werden. Aus Gründen des Erfolgsdrucks wählen die Ärzte den erfolgversprechendsten Embryo aus, während die Geschwister selektiert, d.h. eingefroren oder weggeworfen werden. Gott hat uns Vernunft gegeben, um die Welt zu erforschen und zu kultivieren; aber dazu gehört auch das Gewissen, das uns warnt vor schlechten Entscheidungen. Und einen späten Kinderwunsch gegen die Natur und über die Leichen von weiteren Kindern in ihrem frühesten Entwicklungsstadium hinweg durchsetzen zu wollen, das ist nicht vernünftig, das ist eine schlechte Entscheidung. Der Kinderwunsch sollte rechtzeitig angegangen, im Falle der Unfruchtbarkeit der Weg der Adoption beschritten werden. Gegen den Willen Gottes zu handeln, bringt keinen Segen.