NICHT MEHR LANGE ICSI-ZUSAGEN - ABSOLUT WICHTIG!!!!!!!!!!!!

Unsere Hauptkategorie. Hier wird über alles rund um den Kinderwunsch diskutiert. :-)
nessie
Rang0
Rang0
Beiträge: 210
Registriert: 01 Aug 2001 02:00

Beitrag von nessie »

Hallo,
ich kenn mich noch nicht so gut aus. Mache jetzt meine 2. INS und werde dann IVF machen.
Iris, Du schreibst, dass es sein kann, dass der ganze §27 Künstliche Befruchtung gestrichen wird. Hätte das auch auswirkungen auf IVF?
wie gesagt, ich kenne mich nicht gut genug aus...

Nessie
mina2
Rang1
Rang1
Beiträge: 311
Registriert: 15 Aug 2001 02:00

Beitrag von mina2 »

Hallo,
düstere Aussichten, oder?
Mal angenommen, die nächste Multi-Center-Studie kann an der Gleichbehandlung von normaler ICSI mit IVF nicht rütteln, bliebe also das Risiko, dass IVF insgesamt aus der Kassenleistung rausgenommen wird.
Eine Frage an die Juristinnen: Mit welchem Argument darf der Gesetzgeber das? Was ich als Argument immer höre ist, dass der Unfruchtbarkeit kein Krankheitswert zuzumessen sei. Ich frage mich, könnte es eine andere Argumentationsgrundlage geben, wenn wir sagten "zwar nicht krank, aber behindert?" Wie wird "behindert" gegenüber "krank" abgegrenzt?
Das ist nur so eine Idee?
Vielleicht kann jemand sich dazu äußern?
Gruß Mina
Sanne
Rang3
Rang3
Beiträge: 4248
Registriert: 12 Jul 2001 02:00

Beitrag von Sanne »

genau, ich hab das auch immer als behinderung angesehen. aber wer will schon als behindert gelten, wenn er sonst keine zipperlein hat!? ist schwierig, das thema. meine schwägerin hat neulich auch schon gemeckert, dass sie eigentlich keinen bock hat, UNSERE kiwu-behandlungen durch IHRE KK-beiträge mitzutragen! wir seien ja schliesslich nicht KRANK *seufz*
...und jeder selbstverschuldete alki und drogi kriegt seine endlosen therapien, gell. ist doch zum auswachsen!

Sanne *stinksauer*
mina2
Rang1
Rang1
Beiträge: 311
Registriert: 15 Aug 2001 02:00

Beitrag von mina2 »

ich kann zwar sehr gut ohne Alkohol u.ä. auskommen, finde aber Suchtkranken sollte wirklich von der Solidargemeinschaft geholfen werden.
Gruß Mina
Schnellchen
Rang5
Rang5
Beiträge: 12084
Registriert: 11 Jul 2001 02:00

Beitrag von Schnellchen »

Guten Morgen Ihr Liebe,

diese Diskussion hatten wir ja schon unter Brief-Aktion.. Ich habe hier einmal die wichtigsten Beiträge dazu zusammengetragen....

Schön wäre es wirklich, wenn du - Andreas - z.B. beim Bundesausschuss etwas erreichen könntest, oder wenn irgendjemand anders, der z.B. bei einer KK arbeitet hier näheres herausfinden würde.

Hier nun die Beiträge:

Auslöser war Kückens folgender Beitrag:
Ich weiß nicht ob ich mich freuen soll, obwohl ich heute die Kostenzusage meiner KK, die BKK Hoechst erhalten habe.

Denn:
Eine gute Bekannte von uns (sie hat übrigens auch Zwillinge durch ICSI), ihr Freund ist Pharmareferent und er kennt sich auch mit dem Thema "Kinderwunsch" sehr gut aus.

Nun er kennt sehr viele Ärzte und sagt,die KK würden jetzt zwar Zusagen zur Kostenerstattung geben, es wäre aber nur für eine unbestimmte Zeit.

Bald werden die Kosten für IVF und ICSI nicht mehr von den KK übernommen...



Antwort von Chris
wie du schon richtig gesagt hast, ist das nicht überraschend. Die Frage ist für mich ehrlich gesagt nur, "Wann" das passieren wird; das "Ob" ist dagegen angesichts der finanziell ständig jammernden KKen keine Frage.
Ehrlich gesagt erwarte ich, dass ICSI und IVF im Rahmen der nächsten
Gesundheitsreform (vermutlich 2003) fallen werden. Dass die Regierung
vorher daran rühren wird, glaube ich nicht, denn immerhin sind ja Ende 2002 die Bundestagswahlen. Und usnere Aktion hat ja auch gezeigt, dass die Betroffenen sich engagiert zu Wort melden, so dass ich kaum mit einer derart unpopulären Entscheidung vor der Wahl rechne. Dann dürfte es aber vermutlich schnell gehen, denn man muss ja nur § 27a SGB V streichen udn das war's dann.

Für unsere Kostenerstattungsansprüche (abgeschlossene Zyklen) hat das
aber keine Bedeutung. Für künftige Behandlungen kann das aber wirklich anders aussehen; falls man nämlich einen Leistungsantrag bei der KK stellt, der abgelehnt wird, gilt wohl im Sozialrecht die Sach- und Rechtslage zum Zeitpunkt einer Klage (mündliche Verhandlung). Kurzum, die Gesetzesänderung wird ggf. diejenigen treffen, die immer nur abgewartet haben, denn sie könnten von der Gesetzesänderung überrollt werden. Wer jedoch schon eine positive Entscheidung seiner KK hat, wird sich wohl trotzdem auf Vertrauensschutz berufen können; bereits genehmigte Behandlungen werden dann wohl noch von der KK zu tragen sein. Von daher sollten wir alle ein reges Interesse daran haben, gleich eine Genehmigung von 4 Versuchen zu haben. Denn was man hat, das hat man. Wie es aber letztlich konkret weitergeht, ist unklar. Ich erwarte persönlich aber eher einen RÜckschritt .....



Antwort von Elena (sie arbeitet bei einer privaten KK):
Ich denke, daß Du richtig liegst mit Deiner Vermutung, daß die IVF und ICSI-Behandlungskosten mit der nächsten Gesundheitsreform aus dem Leistungskatalog gestrichen werden.
Ich weiß zumindest so viel, daß mein Arzt gesagt hat: "wir müßen uns beeilen, das Zeitfenster für die Kostenübernahme ist nicht sehr
groß [...]" (betrifft natürlich nicht die, die bereits Kostenzusagen haben oder in nächster Zeit beantragen).
Ich arbeite nicht bei einer gesetzlichen KK, aber bei einer privaten Krankenversicherung und im Zuge des "Konkurenzkampfes" um Versicherte
pfeifen bei uns immer schon die "Spatzen" die neuesten Kürzungsvorhaben der KK / Politiker vom Dach. Also, mit der nächsten Gesundheitsreform könnte es für alle Ki-Wu-Patienten verdammt eng werden, diese Leistungen stehen massiv auf der Abschußliste!!!!
Traurig aber wahr, ich wünschte ich könnte an dieser Stelle andere Infos von mir geben,....aber trotz alledem, nein, GERADE DESHALB, dürfen wir jetzt nicht aufhören, die Öffentlichkeit über unser Anliegen aufzuklären und weiter zu kämpfen!!!


Antwort von Sandra
Runder Tisch im Gesundheitswesen zusammengekommen

Berlin/Groß Ziethen (dpa) - Der von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) im Mai einberufene Runde Tisch im Gesundheitswesen ist am Montag zum zweiten Mal zusammengetreten. Bei dem Spitzentreffen in Schloss Ziethen nördlich von Berlin wollen die Krankenkassen erneut auf ein milliardenschweres Hilfspaket dringen, um die drohende Welle von Beitragserhöhungen abzuwenden.

Schmidt lehnt dies allerdings ab. Dieses Thema stehe nicht auf der Tagesordnung, sagte sie vor Beginn der Runde.

Dagegen wiesen die Kassen erneut auf die Finanznöte hin. Sie haben bereits im ersten Halbjahr ein Defizit von fast fünf Milliarden Mark angehäuft. "Die Hütte brennt", sagte der Vorstandsvorsitzende des Ersatzkassenverbandes, Herbert Rebscher. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) stützt die Forderungen der Kassen nach kurzfristigen Entlastungen.

Schmidt will am Runden Tisch mit Ärzten, Krankenhäusern, Pharmaindustrie, Apothekern und Gewerkschaften eine Gesundheitsreform nach der Bundestagswahl 2002 vorbereiten. Bei dem Treffen am Montag sollten die sechs Arbeitsgruppen erste Zwischenergebnisse vorlegen.


Ich habe hier die wichtigsten Beiträge zusammengefasst...


Iris
Sanne
Rang3
Rang3
Beiträge: 4248
Registriert: 12 Jul 2001 02:00

Beitrag von Sanne »

find ich auch, aber ich denke, dass wir noch weniger für unsere "behinderung" oder "krankheit" können als manche drogenkranke und deshalb die kiwu-behandlungen nicht aus dem leistungskatalog der KK verbannt werden dürfen.
und wer ist denn die solidargemeinschaft? wir! und später unsere kinder. sofern vorhanden.

Sanne

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde ge&auml;ndert von: Sanne am 2001-10-10 10:30 ]</font>
Benutzeravatar
Silvia
Rang1
Rang1
Beiträge: 891
Registriert: 11 Jul 2001 02:00

Beitrag von Silvia »

Liebe Sanne,

sprichst mir aus der Seele. Mehr kann ich dazu nicht schreiben.

Liebe Grüße

Silvia
jocaste
Rang1
Rang1
Beiträge: 723
Registriert: 06 Aug 2001 02:00

Beitrag von jocaste »

Hallo Ihr alle,

also ich kann mich Sanne einfach nur anschliessen. Wenn wir keine Kinder bekommen, dannn können wir die Solidargemeinschaft so langsam aber sicher schliessen, da keiner mehr da ist der einzahlt, sondern nur noch Empfänger.

Das Thema ist also scheinbar doch noch nicht so ganz durch die Tür, auch wenn wir nach dem Urteil alle gejubelt haben.

Allerdings habe ich bisher von meiner KK (BKKMoeller) immer noch die Aussage im Ohr, dass ab Dez./Jan. sogar die ICSI auf Krankenkassenkarte gezahlt werden soll. Jetzt muss ich mir ja wohl scheinbar doch Sorgen um meine Zusage machen, auch wenn diese schon schriftlich vorliegt.

Liebe Grüße ELke
Benutzeravatar
sweety
Rang1
Rang1
Beiträge: 666
Registriert: 11 Jul 2001 02:00

Beitrag von sweety »

also, wenn ich das alles richtig verstehe dann kann die KK die Zusagen *womöglich* wenn sich was ändert, sofort streichen?

Aber für Zusagen lassen die sich 6 Monate und mehr Zeit *trotz eindeutiger Gesetzeslage*?
Na da kann ja wohl was nicht stimmen, wenn die Zahlen müssen können die sich, nach gut Dünken, Zeit lassen und bei Streichung geht das sofort.
Ich finde das schlichtweg zum KOTZEN. Reine willkür. Kann man da nix unternehmen?

Sabine
mit Leoni und Lea-Michelle *20.03.04 bei 33+4
___________________________________

*Die Hoffnung stirbt zuletzt*

<a href="http://lilypie.com"><img src="http://lilypie.com/baby1/050320/2/21/1/+0" alt="Lilypie Baby Days" border="0" /></a>
Schnellchen
Rang5
Rang5
Beiträge: 12084
Registriert: 11 Jul 2001 02:00

Beitrag von Schnellchen »

Hallo Ihr Lieben,

also meine Einschätzung ist folgende:

Die Kassen hängen vom Bundesausschuss ab - und das sehr gerne, weil sie sich entsprechend "Zeit" nehmen können, um Zahlungen und vor allem Zusagen weiter zu verzögern.

Zum Bundesausschuss hatte Andreas ja bereits etwas geschrieben. Ich hoffe, er bekommt hier nähere Details....

Wenn §27 SGB gestrichen wird, so fallen ALLE KOSTENÜBERNAHMEN WEG - auch Insemination und IVF.

Da die Kassen ja eh leer sind (umsonst gäbe es ja keine Beitragserhöhungen) und dieses vom Bundesgesundheitsministerium auch klar erkannt wird, ist die Wahrscheinlichkeit, dass §27 gestrichen wird mehr als hoch. Die Frage ist nur: Wann??

Der Zeitpunkt ist bei der nächsten Gesundheitreform gegeben. Und die Streichung kann ziemlich problemlos erfolgen. Da nützt uns das Urteil vom Bundessozialgericht leider gar nichts mehr! Ich weiß auch nicht, welche Auswirkungen es auf bisherige Zusagen hat. Ich habe mal meine KK angeschrieben und um nähere Infos gebeten. Sowie ich diese habe, werde ich Euch dazu schreiben.

Weiter ist die Frage: Was können wir tun?

Nun.. so bald wir diese Info haben bzw. die Bestätigung können wir im Vorfeld massiv an die Öffentlichkeit gehen und versuchen, diese Streichung zu kippen. Zeit genug haben wir dafür. Die Reform wird frühestens in der nächsten Legislaturperiode durchgeführt - hoffe ich. Das wird also frühestens nach den nächsten Wahlen im September nächsten Jahres sein. Dann müssen sich die regierenden Parteien erstmal beraten und dann versuchen, diese Streichung durchzubekommen.

Fazit:
Je früher wir die Info haben, dass es wirklich an dem ist, desto eher können wir hier aktiv werden. Ich denke mal, diesem "Kampf" werden sich alle anschließen, weil es wirklich ALLE betrifft!!!!!!!

Ich hoffe nur, dass hier irgendjemand ist, der die Info besorgen kann. Ich selbst habe schon eine Person angeschrieben, die gute Kontakte in der Regierung hat. Allerdings arbeitet sie in einem anderen Ministerium. Aber vielleicht kann sie ja die Infos trotzdem bekommen.....

Auf alle Fälle ist eines ganz klar:
WIR MÜSSEN HIER AM BALL BLEIBEN.... Nur - so lange wir keine Bestätigung haben - können wir im Vorfeld noch gar nichts machen.....

Mal abwarten, wann wir hier nähere Infos bekommen......

Lieber Gruß
Iris
Antworten

Zurück zu „Rund um den Kinderwunsch“