Zu „Intim und romantisch ?“
Aber man macht etwas anderes sehr wichtiges, man traut sich oft erst nach langer Zeit ( es wird ja oft das Gegenteil behauptet) gemeinsam in eine Praxis zu gehen, man überwindet sich und macht das weil das gemeinsame romantische und intime Gefühl ja auch die Voraussetzung schafft, dies auf sich zu nehmen und die Skepis vor der Kiwu-Mühle gibt es doch trotz Unwissen vorher, diese verblödete Naivität, so gibt es das doch gar nicht, wie oft dargelegt.
Durch die Behandlungsentscheidung ist man als Paar schon ganz eindeutig Pro-Kind festgelegt, was glaube ich sonst nicht ganz so ist.
Es wollen sonst oft nicht beide gleich stark ein Kind, manche hoffen, dass es nicht ganz so schnell klappt usw..oder grundsätzlich wollte das Paare das viel später, es ist aber dann oft zufällig passiert. ( ich las was von 50%) daraus leiten manche eine natürlich-religiöse Moralnorm ab – ich nicht. Der natürlich-biologische Zeugungs-Zufall als ganz besonderer Wert.
Manche Frauen müssen ihren Partner überreden oder entscheiden einfach allein über die Fortpflanzung.
Ich unterstelle daher auch einem Teil der Kritiker ( ich vermute da oft Frauen) das so seltsam das klingen mag irgendwo ein Neid auf diese Einmütigkeit, Eindeutigkeit solcher Paare beim Kiwu vorhanden ist., es passt nicht ins negative Männerklischee.
Daher wird das auch so als Lifstyleaktion und Machbarkeitswahn abgewertet – ( gerade wegen der Männerrolle) und von vielen geglaubt oder die Kiwutherapie als Patriarchenideal-Erfüllungsprogramm „entkörperter Frauen“ gesehen, wie man sinngemäß im von Abgeordneten ( vermutlich aus vorformulierten Handreichungen..) im Bundestag zu hören bekam.
Ich sehe Samenabgeben in der Praxis aus Männersicht und sich Spritzen setzen, vaginal punktiert werden sicher nicht als schicken Lifestyle..sondern als gemeinsames Aus-durchhalten, um eine Chance zu haben.
Es wird ja so oft völlig einseitig und so verzerrt dargestellt, wo doch anstatt Machbarkeitwahn eher Ängste und Hoffnung sich abwechseln, sowie mal Vertrauen auf die Behandlung dann oft Skepsis und
Empfinden einer Demütigung durch Situationen, wenn man sich die Spritzen, Zäpfchen setzt und denkt „Shit !“..was mache ich hier..immer wieder auf dem Gynstuhl liegt usw..
Ich unterscheide auch hier wie immer Anlass und Ursache, die Ursache dafür , ein Kind zu wollen liegt doch beim Paar und nicht bei beispielweise vernarbten Eileitern, weniger fitten Spermien oder Hormonstörungen oder, aber menschlich ist sicher, dass etwas was man nicht haben kann eine zusätzliche Wertigkeit erhält.
Im Umkehrschluss würde aber heute niemand mehr behaupten, dass Kinderreichen fertilen Paaren das einzelne Kind typischerweise weniger Wert wäre..
Solche Buchtitel
„wenn die Seele nein sagt“ wecken in mir starke Abwehrgefühle, evtl täusche ich mich, aber wenn der Titel Programm ist, dann werden hier psychosomatische Mythen über Unfruchtbarkeit dargelegt, die ja allesamt nachhaltig widerlegt wurden, was ich sowieso nie glaubte, wenn ich mir die „echte“ Welt und die Zeugungssituation, die Überbevölkerung betrachte..
Ein Zweifel, dass meine Seele ja sagt war
nie da,...nur der Zweifel wann ich in der zunehmend verlorenen Chancenlosigkeit dann bereit bin Nein zu dem weiteren bewussten Streben zu sagen, denn da gibt es noch die Signale die der weibliche Körper denn man spätestens durch all das sehr gut kennt – und das ist wunderbar natürlich aber emotional auch „ gemein“.
Die
Ja-Grundhaltung werde ich sicher nicht ablegen, das ist so ähnlich wie Menschen die grundsätzlich bereit wären einen Partner zu haben, auch wenn sie dann keinen auf Dauer finden – es gibt keinerlei Grund diese Grundhaltung in seiner Seele, oder seinem Herzen zu löschen. Eine solche Grundhaltung ist auch nicht einfach gleichzusetzen mit einem angeblich verbissenem Zwang, das zu bekommen ( Ein Kind, einen Partner)wonach man sich sehnt..für mich ist das –sorry- Primitivpsychologie..oder die andere Unterstellung einer Art Narzissmus seine tollen Gene weiterzugeben.. Soziobiologie ist ja so in..
Ich sehe für mich
kein Widersetzen der Natur, denn ich bin selbst zu einem Anteil Natur, es ist einfach schicksalhaft und zufällig wie eine Krankheit. Oft liegt es nur an einem der Partner, rein natürlich biologisch wäre es dann vom Naturprinzip her ( Fortpflanzungprinzip) dann nötig den Partner zu wechseln, aber da war ja noch was anderes, bei uns Menschen...oder ? Ob manche dann den Versuch mit fremden Keimzellen wagen ist gar nicht sicher, oder ob sie versuchen zu adoptieren, viele entscheiden sich bewusst dagegen und schliessen alles Bemühen ab. Seelisch kann man sich nur bemühen..damit zu leben.
Ich habe die Behandlungen abgeschlossen, das Thema aber nicht, - wie Zeller-Steinbrich schreibt, wird es einen sicher lebenslang begleiten.
Höhere Erwartungen habe ich hier und in anderen Foren noch gar nicht bemerkt, ich hatte jedenfalls keinerlei Ansätze in dieser Richtung.
Worin siehst du „höhrere Erwartungen“ ? Stehen nicht eher bei vielen die fehlgeschlagene Versuche und die traurigen Fehlgeburten als Sternchen dabei, welche hohe Erwartungen eher schwächen könnten ?
Das wichtigste bei dem Thema ist für mich das Recht auf Selbstbestimmung , das jeder laut Grundgesetz hat .
http://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Entf ... 6nlichkeit
Sicher sind wir alle biologisch gesteuert, kulturell und sozial geprägt – na und, das ist jeder.
Wer maßt sich an, Menschen die einzig „koschere“ Zeugungsart oder Willen vorzuschreiben, ihnen zu unterstellen wann der Kiwu nicht „patriarchal“, nicht „sozial konstruiert“ oder gewecktes Bedürfnis durch „Lifestyle“ oder genutzte Dienstleistung einer „Wunscherfüllungs“-medizin sei – oder etwa abartig unnatürlich sei.. Was fällt denen ein, Betroffenen irgendwelche stereotypen Abwertungs-Raster aufzudrücken und damit irgendeine Feministinnen-Moral oder christlich-fundamentalistische Moral wie bei Bush,..allen Paaren aufzudrücken, weil sich anhand der zufälligen Unfruchtbarkeit und Therapieentscheid irgendwelcher Paare eine gute Gelegenheit bietet, das gewünschte Gesellschaftsmodell, oder Moralkonstrukt , oder die Gentechangst an Betroffenen exemplarisch simplifiziert vorzuführen, mit Ethik ( wie ich sie verstehe) hat das sicher weniger zu tun. Im Moment wächst in unserer Gesellschaft von vielen Seiten ein starker Trend, Selbstbestimmung zu entwerten oder fadenscheing schädlich für die „Gemeinschaft und deren Überleben“ oder soziobiologischen Naturgesetzen, gar ewiggültigen Mythen entgegenstehend zu definieren (egoistischer Individualismus )
Ich empfinde diese Entwicklung tatsächlich als totalitäre Vereinnahmungs-Tendenz und auch sonst fehlerhaft bis verlogen.
Ob ich reifer bin, weiß ich nicht, nur erfahrener, aber es gibt da wohl auch eine Art Selbstschutzmachanismus beim Menschen, der hilft, damit klar zu kommen.
Übel ist leider nur die populistische Kinderlosenhetze und dieser Müll von Hahne, Herman und Schirrmacher, Birg., Borchert..über „selbstlos nachhaltiges Humankapitalzeugen“ und dass man wegen der Renten- und Demographiedebatte als Ablenkungs-Sündenbock abgewatscht wird.
Was mich oft wütend macht, wenn mir dargelegt wird, ich solle täglich vorm Spiegel „Mea Culpa“ (Raffelhüschen)ausrufen , oder „bis ans Lebensende“ von braven Gutmenschen ein bissl angegangen werden soll ( Birg) ha,ha.. all diese Är...e wollen sicher nur ein „Ihr mich auch“ -das können sie dann gern haben..wieder mal ein abgespaltener Gesellschafts-Bereich mehr? ..bei Alt gegen Jung waren die ja bisher erfolglos..
P.S: Wegen der Chancengerechtigkeit bei den Behandlungen müssten rechtliche Bedingungen geändert werden, ansonsten wäre ein Fonds wie in Österreich evtl. ein besserer Weg angesichts der KK-Problematik.
Den Begriff "Verwirklichungsschance" entdeckte ich erst kürzlich, er wurde vom Nobelpreisträger
Amartya Sen geprägt " Capability approach" ( für politisch aktive Kiwukämpfer merken !) und wird sicher bei den Verteilungsdebatten an Bedeutung gewinnen es geht also um dieFrage nach " Bereitstellung von Rahmenbedingungen für autonome Lebensführung" wozu die Familiengründung ganz sicher zählt.
LG eine Anonyma...