Erfahreung mit Kostenübernahme ICSI bei über 40

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einhorn
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Erfahreung mit Kostenübernahme ICSI bei über 40

Beitrag von einhorn »

Hallo,
wer kann mir Auskunft geben. Ich bin über 40 und habe eine ICSI mit meinem Mann durchgeführt. Kostenübernahme abgelehnt. Ich kann das kaum ertragen, es kränkt mich sehr. Laut Gesetz ist dies so, aber wieso besteht dieses Gesetzt so? Kann mir da jemand helfen, was der Sinn dieses Gesetzes (§27a, SGB V) ist? Eine Ursache für eine Fertilitätsstörung wurde ausschließlich bei meinem Mann gefunden. Aufgrund dieser Ursache ist eine ICSI ausschließlich erforderlich, um eine Fortfplanzung zu ermöglichen. Ist es wirklich so, dass es gewollt ist, dass mein Mann eine jüngere Frau nimmt, da dann ein Kinderwunsch eher im sozialen Interesse steht? (Solidaritätsprinzip der Krankenkasse!) Mit 41 ist es nicht mehr akzeptabel, das ein Kinderwunsch unterstützt wird während es für einen Mann noch mit bis zum 50. Lebensjahr erwünscht ist? Ich kann mich nicht damit abfinden und möchte dagegen vorgehen. Ich fühle mich allein wegen meines Alters diskriminiert! Und wei0ß jemand, warum Frauen über 25 Jahre alt sein müssen während es bei Männern keine Altersbeschränkung gibt, oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Wäre schön, wenn mir jemand helfen könnte. Gruß einhorn.
leni123
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Beitrag von leni123 »

Hallo einhorn,

ich kann verstehen, dass dich das aufregt! Vielleicht hilft es im "Kampf" mit der KK, wenn du deinen AMH-Wert (Anti-Müller-Hormon, ist ein ganz neuer Wert, der aussagekräftiger als alle bisherigen ist) oder Inhibin-B-Wert bestimmen lässt (muss man selbst zahlen). Diese Werte zeigen soviel ich weiß, ob deine Eierstöcke noch richtig aktiv sind bzw. ob du bereits in den Wechseljahren bist. Ich denke, das Problem mit den Wechseljahren ist ein entscheidender Punkt für die Erfolgswahrscheinlichkeit einer künstl. Befruchtung, worauf aufbauend auch Statistiken die derzeitigen Gesetze angeblich bekräftigen. Es geht also nicht um soziales Interesse, sondern in gewisser Weise um Wirtschaftlichkeit (Kosten vs. Erfolgswahrscheinlichkeit). Wenn du nachweisen kannst, dass bei dir das ganze besser funktioniert als z.B. bei einer 30-jährigen, dann sind die bei der KK vielleicht kulant und übernehmen einen Teil. Versucht doch einfach alles, verhandelt mit verschiedenen Instanzen, seid nett und fragt hintenrum noch bei anderen KK nach, ob die vielleicht etwas zahlen würden (mit entsprechendem Hormon-Nachweis). Ich habe auch schon gehört, dass Paare geklagt haben...

Viele Grüße,

Leni
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coco36
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Beitrag von coco36 »

Hallo einhorn,

auch wenn Dein Ärger für mich durchaus verständlich ist, muss ich mich doch im wesentlichen leni´s Worten anschließen. Es geht nicht darum, dass der Staat kein Interesse an spätgebärenden Frauen hat, sondern um knallharte Fakten und somit um die Frage der Wirtschaftlichkeit. Das deutsche IVF-Register sagt in Anlehnung der ihnen bekannten Zahlen aus, dass die Erfolgsaussicht bei Frauen nach Vollendung des 40. Lebensjahres deutlich sinkt, wobei das natürlich nicht verallgemeinert werden kann. Die Anregung von leni, im Hinblick auf den AMH-Wert, betrachte ich als sehr nützlich und wäre sicherlich einen Versuch wert. Klar ist dennoch auch, der Gang zum Sozialgericht ist sicherlich kein leichter, und die Mühlen des Gesetzes mahlen leider sehr, sehr langsam. Ich wünsche Dir viel Erfolg und Durchhaltekraft.
Liebe Grüße

Claudia
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20.11.2008 - aus dem Bauch direkt in´s Herz -
Leander Gabriel hat das Licht der Welt erblickt.
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serafin
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Beitrag von serafin »

hallo einhorn,

vielleicht kannst du dich hier austauschen:

http://www.klein-putz.net/forum/viewtopic.php?t=39868

da klagt gerade jemand wegen der entscheidung.

gruss s.
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