Fragen zur Stimulationsbehandlung

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Ronja11
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Fragen zur Stimulationsbehandlung

Beitrag von Ronja11 »

Hallo,

seit einer Woche wissen wir, das wir Betroffene sind, bei denen es mit der natürlichen Erfüllung unseres Kinderwunsches nicht klappen wird. Etwa ein Jahr haben wir "probiert" und uns eigentlich noch nichts Böses dabei gedacht. Aber da wir mit unserem KiWu auch nicht mehr die Jüngsten (w.36/m.37) sind, habe ich dann mal auf eine Untersuchung gedrängt.

Dabei hat sich dann herausgestellt, daß die Samenqualität meines Freundes ziemlich schlecht ist (z.B. Mobilität unter 15%). Bei mir sind alle Befunde (Ultraschall, Blutuntersuchungen) in Ordnung.
Von Urologe und Gyn haben wir nun die Empfehlung bekommen, uns in einer KiWu- Klinik vorzustellen, betreffs künstlicher Befruchtung, was wohl unsere einzige Chance sei.

So eine Info wirkt natürlich, wie ein Schock zumal man bisher immer laienhaft dachte, solche Befunde betreffen höchstens Kettenraucher oder Alkoholabhängige.

Nun haben wir aufgrund unseres Alters auch leider nicht mehr so viel Zeit zum Überlegen. Sehr dankbar sind wir, auf dieses Forum gestoßen zu sein. Auf jeden Fall werden wir auch den nächstmöglichen Beratungs-Termin in der KiWu- Klinik in Anspruch nehmen. Aber vorab habe ich schon mal ein paar Fragen, auf die ich gern Antworten und Meinungen anderer Betroffener oder Ärzte wüsste. Sie betreffen hauptsächlich die Stimulationsbehandlung, gegenüber der ich zugegebenermaßen nicht ganz unvoreingenommen bin.

Hier also meine Fragen:

1.Wenn bei der Frau alles organisch und hormonell in Ordnung ist, wirkt sich das auf die Erfolgschancen positiv aus? Wenn ja, gibt es statistische Werte? Oder ist das egal weil sowieso alles über Stimulation läuft?

2. Kann mann IvF auch mit einer Eizelle durchführen, die ohne Stimulation in einem ganz normalen Zyklus gewonnen wird? Vielleicht hätte ich ja nicht die schlechtesten Erfolgschancen, da bei mir alles i.O. ist? Und dann müsste ich meinem bis jetzt gesunden Organismus diese hormonellen Eingriffe nicht antun.

3.Was ist die angestrebte Anzahl von herangereiften Eizellen für IvF und ICSI? Wieviel sollen optimal reifen- mindestens und höchstens?

4.Wie hoch ist die Gefahr für das auftreten von Nebenwirkungen und Risiken und Komplikationen bei der Hormonstimulation und IvF?
z.B. für
- Auftreten von Zysten
- Überstimmulierung
- Aszites
- Auftreten von Wechseljahressymptomen, wie Hitzewallungen,
Depressionen
- Verletzung des Darmes bei Punktion?

5.Wie sind die Aussichten auf eine Normalisierung des Hormonhaushaltes nach der Stimulationsbehandlung?

6.Inwiefern hat die Stimulationsbehandlung Einfluss auf den Zeitpunkt des Einsetzens der Wechseljahre?

Das sind für heute erstmal alle Fragen. Ich hoffe auf viele Antworten und bedanke mich schon mal im Voraus.

Viele Grüße

Ronja
Kupka
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Registriert: 09 Sep 2002 17:17

Beitrag von Kupka »

1.Wenn bei der Frau alles organisch und hormonell in Ordnung ist, wirkt sich das auf die Erfolgschancen positiv aus?
ja
Wenn ja, gibt es statistische Werte?
Es gibt viel Untersuchungen zu Erfolgszahlen unterschiedlicher Behandlungen, Fehlgeburtsrate etc.
Oder ist das egal weil sowieso alles über Stimulation läuft?
nein, s.o.

2. Kann mann IvF auch mit einer Eizelle durchführen, die ohne Stimulation in einem ganz normalen Zyklus gewonnen wird?
Prinzipiell schon, macht aber wenig sinn. Aufwand und Erfolg stehen in keinem Verhältniss.
Vielleicht hätte ich ja nicht die schlechtesten Erfolgschancen, da bei mir alles i.O. ist? Und dann müsste ich meinem bis jetzt gesunden Organismus diese hormonellen Eingriffe nicht antun.
Die Chancen steigen.
Es gibt einen Jahresbericht als download mit Alterskurve unter
www.deutsches-ivf-register.de

3.Was ist die angestrebte Anzahl von herangereiften Eizellen für IvF und ICSI?
8-10
Wieviel sollen optimal reifen- mindestens und höchstens?
Wenn reifen = befruchten, dann so viele wie möglich, mann kann einfrieren

4.Wie hoch ist die Gefahr für das auftreten von Nebenwirkungen und Risiken und Komplikationen bei der Hormonstimulation und IvF?
z.B. für
- Auftreten von Zysten
- Überstimmulierung
- Aszites
- Auftreten von Wechseljahressymptomen, wie Hitzewallungen,
Depressionen
- Verletzung des Darmes bei Punktion?
Das sind alles umfangfreiche Fragen, die in einem langen Gespräch geklärt werden sollten.

5.Wie sind die Aussichten auf eine Normalisierung des Hormonhaushaltes nach der Stimulationsbehandlung?
sehr gut - nahezu sicher

6.Inwiefern hat die Stimulationsbehandlung Einfluss auf den Zeitpunkt des Einsetzens der Wechseljahre?
Em ehesten keinen.

mfG
Mit freundlichen Grüßen

Dr. M.S. Kupka
Uni-Frauenklinik München - Innenstadt

[www.ivf-maistrasse.de]
Ronja11
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Registriert: 08 Jan 2003 03:01

Beitrag von Ronja11 »

Hallo, Herr Dr. Kupka,

ich danke Ihnen herzlich für die Antworten auf meine vielen Fragen und überhaupt für Ihr Engagement in diesem Forum.

Viele Grüße

Ronja
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