Hallo zusammen,
muss ja jetzt mal direkt meine Meinung loswerden. Hoffe, dass ich mich nicht direkt damit in die Nesseln setze.
Ich kann leider sehr gut verstehen, wie sich Depressionen anfühlen, weil ich selber schon davon betroffen war. Lange wollte ich mir das nicht eingestehen, weil ich auch dachte, dass man da selber dran schuld sein muss und deshalb kein Mitleid verdient hat. Fakt ist aber, dass es sich um eine Krankheit handelt (wie auch unser unerfüllter Kinderwunsch, zu dem man ja auch von Nichtbetroffenen ach so gute Ratschläge bekommt! Dass es auch mit abschalten gehen kann, zeigt Nessa zwar schön, aber das funktioniert ja leider nicht bei allen.).
Sicher kann man verschiedene Dinge beachten, um die Gefahr an einer Depression zu erkranken bzw. erneut von ihr heimgesucht zu werden zu reduzieren. Aber letztlich ist man in seiner Handlungsfähigkeit stark eingeschränkt, wenn man einmal in diesem schwarzen Loch angekommen ist. Jetzt wo ich wieder gesund bin, achte ich mehr auf meine Psyche und kann dann evtl. noch rechtzeitig reagieren, wenn ich merke, dass ich evtl. wieder depressiv werden könnte, aber ich weiss ja jetzt auch, dass es eine körperliche Komponente hat, die ich einfach nicht alleine beherrsche. Als Mensch mit Depression kann man aus dem Teufelskreis aus Selbstvorwürfen, Passivität und Leistungsverlust am Arbeitsplatz so einfach nicht heraus und traut sich häufig auch nicht professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, die aber absolut notwendig für eine dauerhafte Besserung ist. Und Schönes, was andere glücklich machen würde, kann man leider nicht mehr als schön wahrnehmen!
Hach, irgendwie ist es schwer, diese Krankheit zu erklären. So recht ist es mir nicht gelungen, aber ich kann auch verstehen, dass es schwer nachzuvollziehen ist. Meine Hoffnung ist nur, dass jeder Nichtbetroffene sich vor Augen führt, dass es viele KRankheiten gibt, bei denen man auf den ersten Blick nichts erkennt (oder könnt ihr z.B. ein Magengeschwür oder Migräne sehen?) und die dennoch großes Leid und Einschränkungen für den Kranken mit sich bringen.
Darf ich Dich denn auch fragen, Robbie, was Du beruflich machst?
Renate, toll, dass alles so gut läuft mit Deinem Jonathan!
Kerstin, Ihr seid schon beim Kisten auspacken? Zieht Ihr so mit und mit um oder geballt an einem Wochenende oder so? Ich werde am Montag nachmittag zu Dr. G. fahren und mit ihm besprechen, wie es weitergeht. Ich habe ja noch keine Ahnung, wie ein Kyro abläuft (deshalb auch letztens meine Frage an Vivi) und wie lange man warten muss. Allerdings habe ich ja schon ein wenig Angst, dass es etwas verwegen war, anzunehmen, dass von den zwei Eisbärchen wenigstens eins überlebt. Außerdem habe ich nur Mitte Juli die Gelegenheit, eine neue ICSI durchzuführen, da ich da drei Wochen Urlaub habe. Nochmal kann ich es mir nicht leisten, 2 1/2 Wochen zu fehlen. Vielleicht nehme ich dann auch erst das dann als nächsten Schritt in Angriff. Mal abwarten, was der Doc am Montag sagt.
LG Suessmaus