danke für Eure lieben Worte!
Bea, schön dass Du schreibst!

Dein "kein Transfer" ist schlimm und keinesweg weniger schlimm, als meine Fehlgeburt.
Ich stand ja vor wenigen Wochen vor einer fast ähnlichen Situation, hatte nur 3 gute Eizellen, dann aber das Glück, dass sich 2 befruchten haben lassen. Ich war nach der Punktion völlig verzweifelt, weil ich dachte, dass ich die letzten Wochen "umsonst" durchgestanden habe. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass es auch bei keiner Befruchtung nicht "umsonst" gewesen wäre.
Nana70: Die Frage, die sich mir stellt, ist: Wie nehme ich von "etwas" Abschied, dass nie wirklich da gewesen ist? Das ich nicht mit meinen Sinnen wahrnehmen konnte?
Ich bin ja beruflich in der Hospizarbeit unterwegs und habe mittlerweile eine für mich gute Art und Weise gefunden von Verstorbenen Abschied zu nehmen. Für mich ist es wichtig, den Verstorbenen nochmal zu sehen und zu fühlen und zu spüren, dass da kein Leben mehr ist, dass der Körper kalt ist usw.
Jetzt, bei meiner Fehlgeburt, geht das so nicht. Ich habe nichts, was ich sehen oder anfassen kann.
Ich habe nur das Bild dieser leeren Fruchthöhle, ... für mich ist das so, als ob ich einen Raum betrete, in der Annahme, da ist die "Person", von der ich mich verabschieden will, aber der Raum ist leer, .. und ich fange an zu suchen....
Das liest sich für Euch jetzt bestimmt sehr .... seltsam?!
Ich habe jetzt angefangen, nach Begleitungsmöglichkeiten und Gesprächsangeboten zu suchen.
Ich muss für mich eine Möglichkeit finden, Abschied zu nehmen. Aber vorher muss ich wohl auch bestimmen, wass diese SS für mich war, .... was ich da im Bauch hatte: Eine leere Fruchthöhle, eine Zellansammlung, einen Embryo, mein Kind, .... ???
Ich fange an zu ahnen, dass dieser Prozess die nächsten Wochen sehr anstrengend sein wird.
Aber: Ich habe nicht das Gefühl, dass es mich völlig überfordert und ich weiss aus früheren Krisen, dass, wenn ich mich bemühe, ich viel dabei lernen kann.
Es ist eine Herausforderung und es liegt an mir.
Was ich auch klären muss, ist die Frage: Wie ich zukünftig zu meinem Körper stehe.
Kann ich ihm vertrauen?
Letztendlich schleichen sich doch Gefühle ein, wie : Weiss mein Körper überhaupt, wie das mit einer Schwangschaft richtig geht? Hat "er" was falsch gemacht?
Ich weiss, dass das objektiv unfair mir selbst gegenüber ist. Trotzdem steht die Vertrauensfrage im Raum,....
Ja, ... soviel vielleich dazu, was mich bewegt.
Nana70: Wäre toll, wenn ich Ende August nicht alleine in die neue Runde müsste!
Apropos neue Runde: Habt Ihr gewusst, dass man bei einer Fehlgeburt, den Versuch von der Krankenkasse "gut geschrieben" bekommt. So nach dem Motto: Geburt ist Geburt, ....
Ist tatsächlich so...., was uns finanziell entlastet, mir aber trotzdem sehr befremdliche Gefühle macht....
Liebe Grüße
Silke