Dann möchte ich mich auch hier wieder gut erholt zurück melden. Habe eure Diskussion ab Ende Juli gerade überflogen und möchte ein paar Dinge dazu sagen. Leider kann ich jetzt nicht so ausführlich sein, wie ich es gern wäre.
@Lioness: Ich hoffe, dein Akut-Fall hat sich zum Guten gewendet!
@Bea: Deine Aussagen zu deinem Glauben vom 3. und 5. August kann ich unterstreichen. So ähnlich denke ich auch. Sicher gibt es irgendwelche Kräfte, die wir mit unseren Sinnen nicht erfassen können, wie z.B. Röntgenstrahlen und mehr. Da wir das aber nicht erfassen können, sollte es für uns so ziemlich unwichtig sein. Wir handeln nach dem, was wir erfassen können. Und genau das halte ich für richtig. Das widerspiegelt sich auch im Umgang mit der Wissenschaft. Vor 100 Jahren war es ganz sicher noch völlig o.k., irgendwelche Dinge zu verkaufen, die nach unserem heutigen Wissen so nicht mehr hergestellt werden dürfen, weil sie z.B. toxische Stoffe enthalten. Heute können wir UV-Strahlen messen und es ist nicht verantwortungsvoll, wenn wir Eltern unsere Kinder nicht mit Sonnencreme LSF einschmeieren, wenn die Sonne allzu sehr scheint. Vor 30 Jahren noch, als ich Kind war, haben wir uns jedes Jahr den obligatorischen Sonnenbrand geholt, weil es eben so war. Ich kann meine Eltern nicht dafür verurteilen, denn sie wußten es nicht besser.
Der Glaube an einen Gott ist reine Spekulation. Gut, jeder stellt sich das nicht Erfaßbare irgendwie anders vor. Bis dahin finde ich das auch völlig o.k. Glaubensfreiheit eben. Bei den großen Religionen ist es aber so, dass den Menschen von klein auf ein Glaube, den andere Menschen vor ihm schon hatten und haben, anerzogen wird. Da wird es bereits kritisch, denn das ist schon keine Glaubensfreiheit mehr. Kritischer wird es, und auch das ist bei allen größeren bekannten Religionen der Fall, wenn dieser Glaube einer Ideologie gleich kommt, die dazu geeiget ist, Menschen zu unterdrücken. Praktiziert wird das ja zuhauf. Thema dieses Ordners speziell war die Unterdrückung ungewollt Kinderloser durch das Christentum. Und diese ist ein harter Fakt.
Ein Gottesglaube kann zur Legitimation jeglicher Taten benutzt werden. Daher sollten wir Menschen uns auf einer Ebene außerhalb des Gottesglaubens darauf einigen, was wir als menschliche Gemeinschaft als ethisch o.k. bezeichnen wollen und was eben nicht. Wenn ich an einen Gott glauben würde, dann würde ich sagen, er oder sie hat mich kurze Zeit ungewollt kinderlos sein lassen, damit ich etwas dafür tun kann, die Mißstände zu beheben, damit ich z.B. das Christentum durchschaue und auf den Zusammenhang mit der Diskriminierung ungewollt Kinderloser aufmerksam mache.

Aber ich sehe mich so nicht. Es war - aus meiner heutigen Sicht - ein glücklicher Zufall.
@Reb: Du schriebst: "@ Bea und @rebella67: Ich sehe, ihr habt schon vor 2 Jahren genauso heftig gegen die christliche Religion gewettert. Aus welchem Grund eigentlich? Was haben Euch die Christen "getan", dass ihr diesen Glauben so sehr auseinander pflückt? Ich kann's mir nicht anders vorstellen, als dass da ne Menge Verletzungen sein müssen, zugefügt durch Christen oder Menschen, die sich so schimpfen. Weshalb sonst kämpft ihr so sehr immer wieder dafür, in Eurer Kritik gehört zu werden? Ich würd mich über eine ehrliche Antwort sehr freuen."
Ich möchte mich auch erstmal gegen das Wort "wettern" wehren. Ich wettere nicht, sondern ich benenne einfach nur die Tatsachen. "Die Christen" ist auch ein sehr pauschaler Begriff. Meine Kritik richtet sich hauptsächlich gegen die Ideologie Christentum. "Die Christen" sind Menschen, die größtenteils seit ihrer Kindheit christlich indoktriniert wurden. Die Menschen sind leider größtenteils zu wenig kritisch. Sie nehmen das, was ihnen gesagt wird, als wahr hin, ohne zu hinterfragen. Oder ohne genug zu hinterfragen. Nicht nur die Christen. Auch Menschen, die das glauben, was die Werbung verspricht z.B. Christen kann man, wie alle Menschen, in verschiedene Gruppen einteilen, z.B. in solche, die über ihren eigenen Tellerrand hinweg sozial denken und solche, die es nicht tun. Welche, die mehr glauben und welche, die weniger glauben. Die meisten Christen sind einfache Menschen. An denen kritisiere ich, dass sie zu sehr dem Herdentrieb nachgehen und dass sie das korrupte System Kirche mit ihren Steuern finanzieren. Mehr in meinem Visir sind aber solche Christen, die an der Macht sind und so zu sagen, die Puppen tanzen lassen, unterdrücken. - Ich kämpfe darum, in meiner Kritik gehört zu werden, damit dieser Zusammenhang: "Christentum und Unterdrückung ungewollt Kinderloser" sichtbarer wird. Denn nur dann, wenn ein Problem sichtbar wird, kann man es anpacken. Das ist ungefähr so, wie mit dem Sonnenbrand. Da gab´s auch Menschen, die sich darum bemüht haben, die UV-Strahlen nachzuweisen.
@Macciata: Das kirchliche Heiraten von zwei Personen, von denen nur einer der Kirche angehört, ist schon mal deshalb erwünscht, weil dann nämlich beide Partner von ihrem Einkommen Kirchensteuern zahlen müssen. Das ist also ein lohnendes Geschäft. Genau, wie bei der Taufe. Die Taufe ist erstmal gratis. Die Erträge fließen später.
Nochmal @Bea: Ich hab natürlich im Urlaub viel gelesen. Das Buch "Denn das Weib soll schweigen in der Kirche" von der Mutter zweier Priesterkinder und geweihten Priesterin Gisela Forster hat eine interessante Sicht auf deine Frage "Jesus am Kreuz" gegeben. Ich komme die Tage darauf zurück.