Habe gerade einen interessanten Artikel zum Thema SD und Kiwu auf wunschkinder.net entdeckt:
Schilddrüse: Streit um TSH-Werte
Hier mal die wichtigsten Aussagen:
Zum letzen Satz möchte ich hinzufügen, dass ich persönlich es sinnvoller finde zur Abklärung der SD-Funktion einen Spezialisten (Endokrinologe, Internist, NUK) aufzusuchen, der TSH, die freien SD-Hormone (fT3, fT4) und die SD-Antikörper (TPO-AK, TgAK, TRAK) bestimmt und außerdem einen US der SD macht.Die Schilddrüse und ihre regelrechte Funktion ist bei der Behandlung des unerfüllten Kinderwunsches von großer Bedeutung. Recht häufig sind Unterfunktionen in diesem Zusammenhang ein Problem. Die Frage ist jedoch, ab wann eine Behandlung erfolgen muss, mit anderen Worten: Was ist noch noch normal und ab welchen Werten muss man behandeln?
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Therapie bei erhöhtem TSH und positivem Schilddrüsen-Antikörpern
Es besteht aber Einigkeit, dass man bei einer latenten Hypothyreose und Schilddrüsenantikörpern Schilddrüsenhormone (L-Thyroxin) verabreichen sollte. Vor allem deswegen, weil viele der Betroffenen innerhalb unterschiedlich langer Zeiträume eine echte Unterfunktion der Schilddrüse entwickeln können. Durch die Medikamente wird dieser Prozess zum einen verzögert und Phase niedriger Schilddrüsenwerte abgefangen
Üblich ist der Therapiebeginn mit täglich 25 µg bis 50 µg L-Thyroxin, angestrebt wird ein TSH im unteren Normbereich (1 mU/l). Dies gilt übrigens bei vorhandenen Schilddrüsenantikörpern für alle betroffenen Patienten, nicht nur für Frauen mit Kinderwunsch.
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Unerfüllter Kinderwunsch
Bei einer latenten Unterfunktion der Schilddrüse wird von den meisten Endokrinologen eine großzügige Einstellung der Schilddrüsenhormone propagiert, deren Wert inzwischen auch wenig umstritten ist, da ein Zusammenhang zwischen subklinischer Hypothyreose und Infertilität bei Frauen nach Studiendaten wahrscheinlich ist und ein Zusammenhang mit Fehlgeburten gesichert. Die angestrebten Grenzwerte sind jedoch umstritten und in keiner Richtlinie eindeutig geregelt, empfohlen wird jedoch oft ein Grenzwert für das TSH von 2,5 mU/l. Im Falle von Schilddrüsenantikörpern gilt der weiter oben erwähnte Wert von 1,0 mU/l.
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Schilddrüsengesunde Menschen haben nämlich einen Wert (Median) von 1,4 mU/l, wie in einer amerikanischen Studie mit 13.300 Probanden gezeigt werden konnte. Daraus leiten die amerikanischen Kollegen einen oberen Normwert von 2,5 mU/l für Schilddrüsengesunde ab. Deutsche Studien konnten diese Wert bestätigen.
Diese Feststellung der Normalverteilung der Hormonwerte führt jedoch nicht zwingend auch zu einer Therapie, da es keine prospektiven Studien mit ausreichend großer Patientenzahl gibt, die einen positiven Effekt einer Therapie mit L-Thyroxin bei TSH-Werten > 2,5 mU/l nachweisen konnten. daher sind diese Grenzwerte nicht anerkannt und insbesondere Kinderwunsch-Patientinnen laufen Gefahr, nicht ausreichend therapiert zu werden (oder übertherapiert), da allgemein Unsicherheit herrscht und die Therapie “aus dem Bauch heraus” basierend auf den Erfahrungen des jeweiligen Arztes erfolgt oder ausbleibt.
In Anbtracht der eher geringen Nebenwirkungen, ist aus Sicht des Reproduktionsmediziners die Indikation zur Behandlung bei Kinderwunsch-Patientinnen wohl eher großzügig zu stellen und bei vorhandenen Antikörpern zwingend notwendig. Daher sollte das üblichen Hormon-Screening vor einer Kinderwunschbehandlung neben dem TSH-Wert auch die Schilddrüsenantikörper (TPO-Ak) beinhalten, während die Schilddrüsenhormone fT3 und fT4 erst bei der medikamentösen Einstellung einer evtl. nachgewiesenen (latenten) Hypothyreose nachgewiesen werden müssen.
Also Mädels, fragt mal in der Kiwu-Praxis nach, ob TSH und SD-Anitkörper bestimmt wurden!!!
Liebe Grüße