Änderung der EZ-Qualität?

Für fachliche Fragen an die Spezialistin Frau Zeitler

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Moderator: sonjazeitler

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Aileen
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Änderung der EZ-Qualität?

Beitrag von Aileen »

Hallo,

ich hatte am 18.02. Punktion von 7 Eizellen. Einen Tag später waren alle 7 befruchtet (der Arzt ist ganz hin und weg von der Spermienqualität meines Mannes :D ), eine davon allerdings mit 2 Samenzellen (3 Vorkerne). Sie wurde verworfen. Hätte sich diese EZ überhaupt "normal" weiterentwickelt und ein Embryo werden können mit evtl. FG (oder trotz allem gesund...)?

Laut Arzt haben alle befruchteten EZ die Qualität "C" - also mittelmäßig. 4 wurden eingefroren, zwei am 20.02. als Drei- und Fünfzeller zurückgegeben. Nach nochmaliger Begutachtung vor dem Transfer meinte der Arzt, die Qualität wäre inzwischen "B" - also gut. Kann sich die Qualität wirklich ändern und an welchen Kriterien wird sie überhaupt gemessen?

Weil wir schon eine positive IVF hinter uns haben (14 EZ punktiert, 8 befruchtet), habe ich nach der damaligen Qualität gefragt, sie waren ausnahmslos alle "mittelmäßig" - "C". Aus dieser ersten IVF haben wir einen zweijährigen gesunden "mittelmäßigen" :lol: Sohn (der entweder aus einem 2- oder 5-Zeller entstand), einen negativen Kryotransfer mit dunklen Zellkernen und einen positiven Kryotransfer mit MA in der 9. SSW. Insofern bin ich optimistisch, was die Mittelmäßigkeit betrifft :).

Und stimmt es, daß die EZ-Qualität und Befruchtungsrate besser sind, je weniger EZ punktiert werden? Die Unterschiede zwischen meiner 1. und 2. IVF im Hinblick auf die Befruchtungsrate deuten schon drauf hin...

Vielen Dank für Ihre Geduld bei soooo vielen Fragen auf einmal :wink:

Aileen
IVF-Labor
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Beitrag von IVF-Labor »

Hallo Aileen,

zu Ihren Fragen:

>ich hatte am 18.02. Punktion von 7 Eizellen. Einen Tag später waren alle 7 befruchtet (der Arzt ist ganz hin und weg von der Spermienqualität meines Mannes ), eine davon allerdings mit 2 Samenzellen (3 Vorkerne). Sie wurde verworfen. Hätte sich diese EZ überhaupt "normal" weiterentwickelt und ein Embryo werden können mit evtl. FG (oder trotz allem gesund...)?

Nein!!!!!! Diese Eizellen enthielt den dreifachen Chromosomensatz (normal ist ein doppelter = Mutter + Vater). Es gibt wenige Fälle, in denen sich Embryonen mit drei Chrmomosomensätzen weiterentwickeln. Sie weisen aber allerschwersrte Fehlbildungen auf und sind nicht lebensfähig. Diese EZ müssen unbedingt aussortiert werden.

>Laut Arzt haben alle befruchteten EZ die Qualität "C" - also mittelmäßig. 4 wurden eingefroren, zwei am 20.02. als Drei- und Fünfzeller zurückgegeben. Nach nochmaliger Begutachtung vor dem Transfer meinte der Arzt, die Qualität wäre inzwischen "B" - also gut. Kann sich die Qualität wirklich ändern und an welchen Kriterien wird sie überhaupt gemessen?

Es wurden am 19. 02. die befruchteten Eizellen im Vorkernstadium beurteilt. Hier wird die Form der EZ, die Struktur der Zellmasse, die Anordnung und Struktur der Vorkerne beurteilt.
Am 20. 02. wurden die Embryonen beurteilt, die sich aus den EZ entwickelt haben (Zellzahl und -form, Fragmentierung, Gleichmäßigkeit der Teilung). Hier kann es dann zu großen Unterschieden zur Eizellqualität kommen (wie Sie aus eigener Erfahrung wissen!!). Nicht so ganz schöne EZ bedeutet nicht, daß die Embryonen nicht entwicklungsfähig sind. Ich persönlich bin mit dieser "Urteilerei" sehr zurückhaltend, denn wir können sowieso nicht in die Embryonen / EZ hineinnschauen und kein Mensch weiß, ob eine EZ sich entwickeln kann oder nicht.


>Weil wir schon eine positive IVF hinter uns haben (14 EZ punktiert, 8 befruchtet), habe ich nach der damaligen Qualität gefragt, sie waren ausnahmslos alle "mittelmäßig" - "C". Aus dieser ersten IVF haben wir einen zweijährigen gesunden "mittelmäßigen" Sohn (der entweder aus einem 2- oder 5-Zeller entstand), einen negativen Kryotransfer mit dunklen Zellkernen und einen positiven Kryotransfer mit MA in der 9. SSW. Insofern bin ich optimistisch, was die Mittelmäßigkeit betrifft .

Dazu haben Sie auch allen Grund!!!

>Und stimmt es, daß die EZ-Qualität und Befruchtungsrate besser sind, je weniger EZ punktiert werden? Die Unterschiede zwischen meiner 1. und 2. IVF im Hinblick auf die Befruchtungsrate deuten schon drauf hin...

Es gibt meines Wissens keinen Zusammenhang zwischen EZ-Qualität und der Anzahl der EZ. Allerdings ist bei einer hohen EZ-Zahl die Wahrscheinlichkeit größer, daß eine EZ dabei ist, die nicht in Ordnung ist. Und es gibt mehr unreife EZ, die nicht befruchtet werden können, weil in der Regel die kleineren Follikel unreife EZ enthalten. Deshalb fällt die Befruchtungsrate häufig geringer aus.


Herzliche Grüße

KR
IVF-Labor
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Beitrag von IVF-Labor »

Hallo Aileen,

zu Ihren Fragen:

>ich hatte am 18.02. Punktion von 7 Eizellen. Einen Tag später waren alle 7 befruchtet (der Arzt ist ganz hin und weg von der Spermienqualität meines Mannes ), eine davon allerdings mit 2 Samenzellen (3 Vorkerne). Sie wurde verworfen. Hätte sich diese EZ überhaupt "normal" weiterentwickelt und ein Embryo werden können mit evtl. FG (oder trotz allem gesund...)?

Nein!!!!!! Diese Eizellen enthielt den dreifachen Chromosomensatz (normal ist ein doppelter = Mutter + Vater). Es gibt wenige Fälle, in denen sich Embryonen mit drei Chrmomosomensätzen weiterentwickeln. Sie weisen aber allerschwersrte Fehlbildungen auf und sind nicht lebensfähig. Diese EZ müssen unbedingt aussortiert werden.

>Laut Arzt haben alle befruchteten EZ die Qualität "C" - also mittelmäßig. 4 wurden eingefroren, zwei am 20.02. als Drei- und Fünfzeller zurückgegeben. Nach nochmaliger Begutachtung vor dem Transfer meinte der Arzt, die Qualität wäre inzwischen "B" - also gut. Kann sich die Qualität wirklich ändern und an welchen Kriterien wird sie überhaupt gemessen?

Es wurden am 19. 02. die befruchteten Eizellen im Vorkernstadium beurteilt. Hier wird die Form der EZ, die Struktur der Zellmasse, die Anordnung und Struktur der Vorkerne beurteilt.
Am 20. 02. wurden die Embryonen beurteilt, die sich aus den EZ entwickelt haben (Zellzahl und -form, Fragmentierung, Gleichmäßigkeit der Teilung). Hier kann es dann zu großen Unterschieden zur Eizellqualität kommen (wie Sie aus eigener Erfahrung wissen!!). Nicht so ganz schöne EZ bedeutet nicht, daß die Embryonen nicht entwicklungsfähig sind. Ich persönlich bin mit dieser "Urteilerei" sehr zurückhaltend, denn wir können sowieso nicht in die Embryonen / EZ hineinnschauen und kein Mensch weiß, ob eine EZ sich entwickeln kann oder nicht.


>Weil wir schon eine positive IVF hinter uns haben (14 EZ punktiert, 8 befruchtet), habe ich nach der damaligen Qualität gefragt, sie waren ausnahmslos alle "mittelmäßig" - "C". Aus dieser ersten IVF haben wir einen zweijährigen gesunden "mittelmäßigen" Sohn (der entweder aus einem 2- oder 5-Zeller entstand), einen negativen Kryotransfer mit dunklen Zellkernen und einen positiven Kryotransfer mit MA in der 9. SSW. Insofern bin ich optimistisch, was die Mittelmäßigkeit betrifft .

Dazu haben Sie auch allen Grund!!!

>Und stimmt es, daß die EZ-Qualität und Befruchtungsrate besser sind, je weniger EZ punktiert werden? Die Unterschiede zwischen meiner 1. und 2. IVF im Hinblick auf die Befruchtungsrate deuten schon drauf hin...

Es gibt meines Wissens keinen Zusammenhang zwischen EZ-Qualität und der Anzahl der EZ. Allerdings ist bei einer hohen EZ-Zahl die Wahrscheinlichkeit größer, daß eine EZ dabei ist, die nicht in Ordnung ist. Und es gibt mehr unreife EZ, die nicht befruchtet werden können, weil in der Regel die kleineren Follikel unreife EZ enthalten. Deshalb fällt die Befruchtungsrate häufig geringer aus.


Herzliche Grüße

KR
IVF-Labor
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Beitrag von IVF-Labor »

Hallo Aileen,

zu Ihren Fragen:

>ich hatte am 18.02. Punktion von 7 Eizellen. Einen Tag später waren alle 7 befruchtet (der Arzt ist ganz hin und weg von der Spermienqualität meines Mannes ), eine davon allerdings mit 2 Samenzellen (3 Vorkerne). Sie wurde verworfen. Hätte sich diese EZ überhaupt "normal" weiterentwickelt und ein Embryo werden können mit evtl. FG (oder trotz allem gesund...)?

Nein!!!!!! Diese Eizellen enthielt den dreifachen Chromosomensatz (normal ist ein doppelter = Mutter + Vater). Es gibt wenige Fälle, in denen sich Embryonen mit drei Chrmomosomensätzen weiterentwickeln. Sie weisen aber allerschwersrte Fehlbildungen auf und sind nicht lebensfähig. Diese EZ müssen unbedingt aussortiert werden.

>Laut Arzt haben alle befruchteten EZ die Qualität "C" - also mittelmäßig. 4 wurden eingefroren, zwei am 20.02. als Drei- und Fünfzeller zurückgegeben. Nach nochmaliger Begutachtung vor dem Transfer meinte der Arzt, die Qualität wäre inzwischen "B" - also gut. Kann sich die Qualität wirklich ändern und an welchen Kriterien wird sie überhaupt gemessen?

Es wurden am 19. 02. die befruchteten Eizellen im Vorkernstadium beurteilt. Hier wird die Form der EZ, die Struktur der Zellmasse, die Anordnung und Struktur der Vorkerne beurteilt.
Am 20. 02. wurden die Embryonen beurteilt, die sich aus den EZ entwickelt haben (Zellzahl und -form, Fragmentierung, Gleichmäßigkeit der Teilung). Hier kann es dann zu großen Unterschieden zur Eizellqualität kommen (wie Sie aus eigener Erfahrung wissen!!). Nicht so ganz schöne EZ bedeutet nicht, daß die Embryonen nicht entwicklungsfähig sind. Ich persönlich bin mit dieser "Urteilerei" sehr zurückhaltend, denn wir können sowieso nicht in die Embryonen / EZ hineinschauen und kein Mensch weiß, ob eine EZ sich entwickeln kann oder nicht.


>Weil wir schon eine positive IVF hinter uns haben (14 EZ punktiert, 8 befruchtet), habe ich nach der damaligen Qualität gefragt, sie waren ausnahmslos alle "mittelmäßig" - "C". Aus dieser ersten IVF haben wir einen zweijährigen gesunden "mittelmäßigen" Sohn (der entweder aus einem 2- oder 5-Zeller entstand), einen negativen Kryotransfer mit dunklen Zellkernen und einen positiven Kryotransfer mit MA in der 9. SSW. Insofern bin ich optimistisch, was die Mittelmäßigkeit betrifft .

Dazu haben Sie auch allen Grund!!!

>Und stimmt es, daß die EZ-Qualität und Befruchtungsrate besser sind, je weniger EZ punktiert werden? Die Unterschiede zwischen meiner 1. und 2. IVF im Hinblick auf die Befruchtungsrate deuten schon drauf hin...

Es gibt meines Wissens keinen Zusammenhang zwischen EZ-Qualität und der Anzahl der EZ. Allerdings ist bei einer hohen EZ-Zahl die Wahrscheinlichkeit größer, daß eine EZ dabei ist, die nicht in Ordnung ist. Und es gibt mehr unreife EZ, die nicht befruchtet werden können, weil in der Regel die kleineren Follikel unreife EZ enthalten. Deshalb fällt die Befruchtungsrate häufig geringer aus.


Herzliche Grüße

KR
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