Liebes Biologinnenteam!
Ich habe eine Frage zu den Bastozystentransfers. Im Ausland hat man damit ja deutlich bessere SS-Quoten, bei guten Blastozysten angeblich bis zu 50 %. Worin liegt der Vorteil gegenüber einfrieren, außer daß man natürlich nicht die vielen Versuche mit dem nach und nach Auftauen braucht? Oder gehen durch das Einfrieren auch EZ kaputt, die andernfalls schöne teilungsfreudige Blastozysten ergeben hätte?Ich habe mir das bisher so vorgestellt, daß durch das Einfrieren vor allem die EZ geschädigt werden, die es sowieso nicht bis zum Embryo geschafft hätten. Gibt es dazu Infos bzw. Statistiken?
Ganz herzlichen Dank für Ihre selbstlose Arbeit und Mühe, Bini
Blastozysten/Einfrieren
Moderator: sonjazeitler
Hallo Bini!
Gute Frage!! Der große Vorteil des Blastozystentransfers nach Embryoselektion ist, daß für eine SS weniger Versuche benötigt werden, als wenn man sozusagen alle befruchteten Eizellen in Kryotransferen "ausprobiert". Außerdem können pro Zyklus aufgrund der höheren SS-Wahrscheinlichkeit weinger Embryonen transferierte werden, was die Gefahr einer Mehrlings-SS senkt. Wir in Deutschalnd hoffen, daß wir durch die Möglichkeit der Kryokonservierung von befruchteten Eizellen den Nachteil gegenüber dem Ausland ausgleichen können, letztendlich also pro IVF/ICSI-Versuch auf ähnliche Quoten kommen, indem man die Chancen der Kryo-ETs addiert. Bei der Erfolgsrate der Kryo-ETs muß allerdings berücksichtigt werden, daß die Stimulationsbehandlung häufig ganz anders durchgeführt wird, als für einen EZ-Entnahme und daß sich auch hierdurch geringere SS-Chancen ergeben.
Wir beobachten, daß qualitativ schlechter beurteilte EZ sich auch schlechter einfrieren und wieder auftauen lassen, als EZ mit guter Beurteilung. Ausschließen läßt sich allerdings nicht, daß durch die Kryokonservierung die eine oder andere EZ geschädigt wird, die sich ohne diese Prozedur vielleicht weiterentwickelt hätte. Statistiken hierzu sind mir nicht bekannt und auch schwer durchführbar (die EZ sind ja dann nicht mehr entwicklungsfähig).
Herzliche Grüße
KR
Gute Frage!! Der große Vorteil des Blastozystentransfers nach Embryoselektion ist, daß für eine SS weniger Versuche benötigt werden, als wenn man sozusagen alle befruchteten Eizellen in Kryotransferen "ausprobiert". Außerdem können pro Zyklus aufgrund der höheren SS-Wahrscheinlichkeit weinger Embryonen transferierte werden, was die Gefahr einer Mehrlings-SS senkt. Wir in Deutschalnd hoffen, daß wir durch die Möglichkeit der Kryokonservierung von befruchteten Eizellen den Nachteil gegenüber dem Ausland ausgleichen können, letztendlich also pro IVF/ICSI-Versuch auf ähnliche Quoten kommen, indem man die Chancen der Kryo-ETs addiert. Bei der Erfolgsrate der Kryo-ETs muß allerdings berücksichtigt werden, daß die Stimulationsbehandlung häufig ganz anders durchgeführt wird, als für einen EZ-Entnahme und daß sich auch hierdurch geringere SS-Chancen ergeben.
Wir beobachten, daß qualitativ schlechter beurteilte EZ sich auch schlechter einfrieren und wieder auftauen lassen, als EZ mit guter Beurteilung. Ausschließen läßt sich allerdings nicht, daß durch die Kryokonservierung die eine oder andere EZ geschädigt wird, die sich ohne diese Prozedur vielleicht weiterentwickelt hätte. Statistiken hierzu sind mir nicht bekannt und auch schwer durchführbar (die EZ sind ja dann nicht mehr entwicklungsfähig).
Herzliche Grüße
KR