liebe rebella,
danke für den interessanten link!
in vielem stimme ich dem autor zu, allerdings nicht in allem:
Soll Deutschland wirklich zeitgemäße Grund- und Freiheitsrechte bekommen, dann müsste wohl die Verfassung angepasst werden, beispielsweise durch Streichung des ominösen "Sittengesetzes" als Schranke individueller Freiheit in Artikel 2 GG, oder durch eine Regelung, die eine konkrete Anwendung von Grundwerten wie Menschenwürde und Familie auf reale Menschen vorschreibt und den Missbrauch für so genannte "abstrakte Gefährdungsdelikte" ausschließt, bei denen es in Wirklichkeit um Sitten und Normen, eine fragwürdige "Moral" oder schlicht um Geschmacksurteile, etwa bei Gewalt in fiktionalen Medien, geht. Diese sollten besser ganz verschwinden, an ihre Stelle sollte der Grundsatz treten: Wo kein Opfer, da kein Verbrechen!
eigenartig finde ich, dass sexualität und gewalt nicht nur hier, sondern überhaupt bei solchen debatten oft in einem atermzug genannt werden.
wenn sich zwei (oder mehr) einvernehmlich auf sexuella praktiken einigen, gibt es dabei kein opfer - auch wenn nicht jeder alle praktiken nachvollziehen kann - das gilt ja für alle themen, bei denen geschmack im spiele ist.
selbst wenn gewalt im spiele scheint, erhöht das für alle beteiligten den kick und ist keine "echte" gewalt. (behaupte ich mal einfach so, ich bin kein s/m fan und habe da keine persönlichen erfahrungen).
bei gewalt gibt es hingegen so gut wie immer ein opfer. der auf eigenen wunsch von dem kannibalen gegessene ist ja die absolute ausnahme. welcher "normale" mensch wird schon gerne verprügelt oder erschossen?
sex und gewalt sind also in der überwiegenden zahl der fälle nicht vergleichbar (immer vorausgesetzt, dass sich die beteiligten beim sex einvernehmlich geeinigt haben).
es stimmt zwar, dass es bei fiktiven gewaltszenen in den medien keine echten opfer gibt. dennoch würde es opfer geben, wenn es echte szenen wären.
ich denke daher schon, dass gewaltdarstellungen in medien zur senkung der gewaltbereitschaft auch im realen leben beitragen. daher bin ich hier für einschränkungen.
liebe grüße
mondschaf