Polkörperdiagnostik

In diesem Ordner sollen Studien zur Reproduktionsmedizin gesammelt werden.
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Birgit~
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Polkörperdiagnostik

Beitrag von Birgit~ »

Polkörperdiagnostik – PKD ..

.. ist eine Methode bei der punktierte Eizellen vor der Befruchtung auf genetische Störungen untersucht werden - also nur die mütterliche Seite.

Es gibt erste Untersuchungen der Uni Bonn ( siehe unten) Hinweise, daß bei älteren Frauen mit dieser Methode erhöhte SS-raten erzielt werden können.

Infos zum Thema auf d. Theorieseiten von Dr. Breitbach -> http://www.wunschkinder.net/demo/therap ... nostik.htm

und in einem Online-artikel - > http://www.aerztezeitung.de/docs/2003/0 ... 3a1003.asp

über eine neue grössere Studie ( in 5 Städten) zur PKD denn bislang sei,

" Die Wirksamkeit der Methode ...durch wissenschaftliche Studiendaten jedoch noch nicht belegt." ( Prof. Diedrich , siehe Artikel)


Zur Studie Uni Bonn - > gefunden im J.Fertil.Reprod. 4/2002 :
„erste klinische Erfahrungen mit der Polkörperdiagnostik in Deutschland“ von ,M.Montag, K. Van der Ven, H. Van der Ven:

Quelle: http://149.148.224.4/kup/pdf/1263.pdf
“Zusammenfassung“ + “Ergebnisse“

„..bieten wir seit Mai 2001 Patientinnen mit fortgeschrittenem Alter die Polkörperdiagnostik zur Untersuchung chromosomaler Fehlverteilungen der Chromosomen 13,16, 18, 21 und 22 an. Unsere Ergebnisse zeigen, daß eine im Vorfeld erarbeitete experimentelle Erfahrung die Rate an nicht auffindbaren Pol-körpern auf ein Minimum reduziert.Dies wird durch die Anwendung eines Diodenlaser-Systems für die Eröffnung der Zona pellucida zur Entnahme des Polkörpers unterstützt. In unserem Patientenkollektiv mit einem mittleren Alter von 38,7 ± 3,9 Jahren fanden wir eine hohe Rate von Eizellen mit Chromosomen-Fehlverteilungen(166 / 360, 46,1%), wobei insbesondere Trisomien sehr häufig auftraten.Nach bisher 50 Behandlungszyklen kommen wir zu dem Schluß, daß mindestens 6-­8 Eizellen für die intrazytoplasmatische Spermieninjektion mit nachfolgender Polkörperdiagnostik vorhanden sein sollten, um zu gewährleisten, daß für den Transfer 2 euploide Embryonen zur Verfügung stehen. Bisher erzielten wir eine klinische Schwangerschaftsrate von 30,9 % in einem Patientenkollektiv mit einem mittleren mütterlichenAlter von 38,7 Jahren. Die Implantationsrate lag bei
18,5 %
und die erste Geburt nach Polkörperdiagnostik in Deutschland wurde kürzlich von uns publiziert.“

“.. Überblick über die ersten 50 durchgeführten Behandlungszyklen. In 42 Zyklen mit anschließendem Transfer konnten 13 klinisch manifeste Schwangerschaften erzielt werden (30,9 %), bei einer Implantationsrate von 18,5 %. Dies ist für das angeführte Patientenkollektiv mit einem Altersdurchschnitt von 38,7 ± 3,9 Jahren eine beachtliche Erfolgsrate, insbesondere unter Berücksichtigung der Tatsache, daß maximal 2 Embryonen transferiert werden.“
Viele Grüsse,
Birgit
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Polkörperanalyse

Neue Chancen für künstliche Befruchtung

Einen wahren Baby-Boom hat die künstliche Befruchtung in den letzten Jahren ausgelöst. Bei aller Freude geht leicht unter, dass die weitaus meisten Befruchtungs-Versuche erfolglos verlaufen. Größere Chancen verspricht jetzt ein neuer Test.


Die befruchtete Eizelle teilt sich zweimal: Jedes Mal wird ein Polkörperchen abgeschnürt.

Bonner Mediziner haben in Deutschland erstmals normal entwickelte befruchtete Eizellen von nicht normal entwickelten Eizellen getrennt. Mit dieser Methode konnten sie gerade bei älteren Frauen die Erfolgsrate der Reagenzglas-Befruchtung deutlich erhöhen, hieß es aus der Universität. Körperlich und psychisch belastende Fehlversuche würden auf diese Weise seltener. Inzwischen ist in Bonn ein gesundes Mädchen zur Welt gekommen, bei dem die so genannte Polkörperanalyse durchgeführt wurde. Fünf weitere Frauen sind mit Hilfe der neuen Methode schwanger.

Ärzte analysieren nur mütterliches Erbgut
Nach dem strengen deutschen Embryonenschutzgesetz gilt eine befruchtete Eizelle dann als Embryo, wenn der Zellkern der Eizelle mit dem der Samenzelle verschmilzt. Bevor diese so genannte Kernverschmelzung stattfindet, bleibt den deutschen Medizinern ein kurzer Zeitraum, um das entstandene menschliche Leben zu untersuchen. Allerdings gewinnen sie in dieser Zeit vor den ersten Zellteilungen des Embryos ausschließlich Aufschluss über das mütterliche Erbgut.

Verkümmerte Tochter-Eizellen für Untersuchungen nutzbar
Wenn befruchtete Eizellen sich vor der Kernverschmelzung noch zweimal teilen, findet bei jeder der zwei Teilungen keine gleichberechtigte Aufteilung des Zellinhalts an die Tochterzellen statt. Vielmehr gewinnt eine Tochterzelle, aus der der künftige Embryo hervorgeht, fast das gesamte Zellplasma zu Lasten der anderen Tochterzelle. Sie ist deutlich kleiner, wird als Polkörperchen abgeschnürt und verkümmert. Die Mediziner machten sich zunutze, dass das Polkörperchen das gleiche Erbgut wie die Eizelle enthält. Mit der Untersuchung des Polkörperchens gewinnen sie Aufschluss darüber, ob das Erbgut vollständig ist und keine gravierenden Fehler enthält. Das Polkörperchen hat für die Entwicklung des Embryos keine Bedeutung.

Äußerst knifflig: Polkörperanalyse ist keine Routine
Bei der sogenannten In-vitro-Befruchtung (IVF) werden der Frau mehrere Eizellen entnommen und außerhalb des Körpers mit Spermien des Mannes befruchtet. Nach 18 bis 20 Stunden erfolgt die Kontrolle, ob die Befruchtung erfolgreich war. Maximal drei der befruchteten Eizellen dürfen nach dem Embryonenschutzgesetz der Frau in einem engen zeitlichen Rahmen in die Gebärmutter eingesetzt werden. Die Wissenschaftler vom Zentrum für Reproduktionsmedizin und Frauenheilkunde in Bonn nutzen einen feinen Laserstrahl, um nach der Injektion des Spermas die feste Eiweißschicht (Zona pellucida), die das Ei und die Polkörperchen umgibt, an der Stelle der Polkörperchen abzutragen. Durch die entstandenen Löcher entnehmen sie unter dem Mikroskop die Polkörperchen mit einer Mikropipette. Diejenigen Chromosomen der Polkörperchen, bei denen man häufig Fehlverteilungen beobachtet, werden anschließend mit Fluoreszenzfarbstoffen gefärbt, so dass unter dem Mikroskop die Verteilung sichtbar wird.
Nur solche Zellen, bei deren Polkörperchen keine Fehlverteilungen zu sehen waren, werden nach der künstlichen Befruchtung in die Gebärmutter gespült.

?Die Methode erfordert einen hohen labortechnischen Aufwand und speziell geschulte Embryologen. Außerdem ist sie sehr zeit- und kostenintensiv, so dass momentan eine routinemäßige Anwendung noch nicht möglich ist?, erklärt der Bonner Reproduktionsmediziner Professor Dr. Hans van der Ven.

Immer mehr kaputte Eizellen bei älteren Frauen
Im Schatten der alltäglichen Erfolgsmeldungen über künstliche Befruchtungen stehen die tatsächlichen Schwangerschaftsraten: Lediglich etwa ein Drittel der künstlich befruchteten 30-Jährigen werden schwanger; bei 40-Jährigen liegt die Quote sogar nur bei 10 Prozent (der Fachausdruck hierfür ist ?alterskorrelierte Aneuploidie"). Grund ist häufig eine falsche Verteilung der genetischen Informationsträger, der sogenannten Chromosomen. ?Gerade bei älteren Frauen ist eine derartige Fehlverteilung nicht selten?, erläutert Professor van der Ven. ?Bei Frauen über 40 Jahren sind in 50 bis 70 Prozent der Eizellen, die bei einer künstlichen Befruchtung entnommen werden, die Chromosomen falsch verteilt.? Diesen Frauen kann mit der Polkörperananlyse gezielt geholfen werden. Eine schwangere 43-jährige Patientin van der Vens hätte normalerweise nur eine fünfprozentige Chance auf eine erfolgreiche In-vitro-Befruchtung gehabt.

Aus ethischer Sicht kritisch: Selektion von Eizellen
Was für ältere Frauen mit Kinderwunsch eine segensreiche Hilfe ist, empfinden viele andere als bedrohliche Grenzüberschreitung in der Reproduktionsmedizin. Auch die Polkörperanalyse ist nichts anderes als eine bestimmte Form der Präimplantationsdignostik, bei der befruchtete Eizellen vor dem Einpflanzen in die mütterliche Gebärmutter auf ihre Qualität hin untersucht und ausgewählt werden.

Vieleicht gib es auch was unter der Internetadresse:
http://www.gallileus.info/gallileus/top ... Polkoerper


(habe das mal wieder aus dem anderen Forum kopiert. war ohne Quellenangabe)
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Mal wieder ein Update zur Polkörperdiagnostik:

http://www.wunschkinder.net/aktuell/wis ... reich-337/
Liebe Grüße, Rebella
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