TSH-Wert 2,41 - sollte das weiterverfolgt werden?

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Mymla04
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TSH-Wert 2,41 - sollte das weiterverfolgt werden?

Beitrag von Mymla04 »

Hallo

Ich mache mir auch ein paar Gedanken zur Schilddrüse. Bei meiner Kiwu-Praxis wurde beim Zyklusmonitoring ein TSH-Wert von 2,41 festgestellt (an Zyklustag 4). Die fT3 undfT4-Werte wurden nicht bestimmt.

Jetzt wurde bei einer Bauchspiegelung noch eine leichte Endo gefunden (und behandelt).

Meine Kiwu-Ärztin hält den TSH-Wert für völlig normal (und ich halte sie nicht für völlig inkompetent, aber eben, frage mich trotzdem, ob sie da Recht hat). Unser grösseres Problem sieht sie bei den Spermien, und da mag sie Recht haben. (Der weitere Plan ist IUI vorläufig.)Trotzdem, ich frage mich manchmal schon, ob eine leichte SD-Unterfunktion ev. da sein könnte, also ein behandelbares Zusatzproblem. Und wie ich gelesen habe, könnte das ev. ja auch bei Fehlgeburten mitspielen (?) Und solche hatte ich schon zwei (sehr frühe).Ehrlich gesagt, bin ich vor allem durch Aussagen hier im Forum daraufgekommen, hier wird immer wieder gesagt, dass die TSH-Normwerte bei vielen Kiwu-Praxen nicht genug eng sind.

Was meint ihr? Wie wichtig ist es, dass der TSH-Wert um 1 herum (oder 0,5 -1, wie ich hier gelesen habe) ist? Das hält meine Ärztin für eine falsche Information. Und wenn doch mega-wichtig: Würdet ihr bei der Kiwu-Praxis auf weiteren Tests bestehen, oder wenn die da halt skeptisch sind, eher einen SD-Spezialisten aufsuchen deswegen?

Wäre sehr froh um Antworten ... Liebe Grüsse

Mymla
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Veronique
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Beitrag von Veronique »

Hi Mymla 8)

Viele Ärzte sind, was die neueren Erkenntnisse angeht, nicht auf dem Dampfer. Sie haben viel zu tun, wenig Zeit, sich außerhalb der regulären Arbeitszeit weiterzubilden. Dies kann die Ursache dafür sein, dass die optimale Einstellung der SD-Werte nicht zu ihr durchgedrungen ist.

Es ist anhand eines Wertes - der auch noch ein Hypophysen-Wert und nicht ein direkter SD-Wert ist - nicht zu erkennen, wie schwerwiegend das Problem ist oder etwas nicht. Ob es bei euch jetzt eine Rolle spielt, ist überhaupt nicht abzuschätzen.

Wenn man sich in die Maschinerie der KIWU-Medizin begibt, so würde ich jedoch empfehlen, all diese "Randprobleme" unbedingt in den grünen Bereich zu bringen, damit man nicht im Nachhinein entsetzt feststellen muss, dass alle Therapien umsonst waren.

Dafür muss man als Patient jedoch viel Eigeninitiative beweisen, sprich sich entsprechende Docs selber suchen; in den seltensten Fällen bekommt man eine optimale Beratung auf allen Ebenen aus einer Hand.

Alles Gute, LG Vero
LOUIS ARTHUR ist da! *14.05.04

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Mymla04
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Erfahrungen mit "grenzwertig normalen" Werten?

Beitrag von Mymla04 »

Hallo Veronique

Danke für deine Antwort. Ja, ich sehe das mit der Eigeninitiative auch so (leider). Es fragt sich halt nur, wie sehr man eine widerständige, kritische Patientin sein will und kann. Das braucht Energie, Zeit und Geduld, Geld ... und macht eine unter Umständen in der "Stammpraxis" unbeliebt, was man ja auch nicht unbedingt will, weil man ja eben doch auf diese Ärzte und ihren Goodwill angewiesen ist ... Weisst du, was ich meine? Aber eben, mir wäre es ja auch wichtig, die Rahmenbedingungen zuerst möglichst gründlich zu klären, bevor wir uns in Behandlungen stürzen, die dann ev. weniger Chancen haben, weil man etwas verpasst hat, was ev. relativ einfach zu behandeln wäre ... Anderseits kann man ja nicht "alles" gleich untersuchen. Es ist ein einziges Dilemma.

Bei der Schilddrüse (und überhaupt bei den Hormonzusammenhängen) habe ich halt auch so meine Zweifel, weil ich auch nicht unbedingt mit Gewalt einen (Hypophysen-)Wert hormonell hinunterdrücken möchte, wenn es nicht wirklich sinnvoll ist. Möchte nicht noch etwas ins Ungleichgewicht kippen, was so ev. bei mir ganz ok. ist. Wenns aber nicht ok. ist, möchte ich es natürlich gern geregelt haben ... (Ich habe eben so gewisse Anzeichen von Unterfunktion, wenn ich mir so die Symptome ansehe, die damit verbunden werden. Aber viele davon sind auch recht unspezifisch. Antriebsschwäche, Müdigkeit, kalte Füsse u.a. ... haben ja seeehr viele Frauen, besonders nach 3 Jahren Kiwu ...)
-Wahrscheinlich werde ich mir doch einen zusätzlichen Spezialisten suchen. Mal schauen.

Vielleicht haben andere mit ähnlichen "grenzwertig normalen" Werten auch einige Erfahrungen gemacht? Sachen auf eigene Faust abgeklärt und etwas herausgefunden - und womöglich Erfolg gehabt? Das würde mich sehr interessieren!

Liebe Grüsse

Mymla
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Veronique
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Beitrag von Veronique »

Hi Mymla,

ich find's halt nicht schön, dass so eine "leichte" Unterfunktion nur in renommierten Praxen wie in der von Prof. Zech / Bregenz gleich mitbehandelt wird, währenddessen die meisten anderen KIWU-Patienten erst einmal ins Ofenrohr schauen...

Wenn die Symptomatik bei dir in Richtung U-Funktion geht, so würde ich das eindeutig untersuchen und behandeln lassen. Meinen Erfahrungen nach mit KIWU-Frauen ist eine U-Funktion doch sehr oft ein zentraler Knackpunkt und womöglich ein Co-Faktor für die Entwicklung von typischen GBM-Problemchen, die ab 30 / 35 geballter auftreten können: Myome und Endo.


GGGLG Vero (bei der Arbeit)
LOUIS ARTHUR ist da! *14.05.04

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Mymla04
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Beitrag von Mymla04 »

Hallo Veronique und alle, dies sonst noch interessiert

Ich habe mich durch deine Antwort noch darin bestärkt gefühlt, wirklich im SD-Bereich noch etwas weiter zu bohren. Ich schreib euch mal kurz auf, wie es bei mir damit weiterging. Gleich vorneweg: Ich bin nicht schwanger und glaube auch wirklich nicht, dass das mit den relativ tiefen SD-Werten bei uns wirklich eins der grossen Probleme wäre. Aber immerhin, es ist vielleicht ein kleines, nebensächliches Begleit-Problem, und auch das verdient ernst genommen zu werden, finde ich. Und noch ganz besonders, wo die wirklich grossen Probleme auch nicht von den Aerzten angegangen werden oder angegangen werden können (sprich in unserem Fall: Spermien).

Ich war im Sommer (nachdem die Repro-Praxis das für irrelevant erklärt hatte) wegen der SD-Werte bei meiner Hausärztin, die kannte sich aber auch nicht wirklich aus. Dann suchte ich mir wirklich eine Spezialistin und war dann im Herbst 07, als ich sie gefunden und einen Termin bekommen hatte, endlich bei einer Endokrinologin (genau Fachärztin FMH für Innere Medizin und Endokrinologie/Diabetologie), wo ich mich gut beraten gefühlt habe.

(Frühere Werte: März 07 TSH 2.41; März.06 bei Hausärztin TSH 2,757 mU/l. An beiden Orten nicht aufgefallen. Beim Laborbluttest bei meiner Hausärztin im Juni 07 waren auch die freien Werte fT3 und fT4 so ähnlich wie dann im Oktober.)

Ende Oktober sah es dann bei der Spezialistin so aus: Schilddrüse in Ordnung, US ok.

Laborergebnisse (ZT 23):

TSH 3,81mU/l,so hoch wie noch nie, das ist an der oberen Referenzwert-Grenze,(Ref.wert 0.10-4.00mU/l);
Schilddrüsenhormone: fT3 4.6 pmol/l (Ref. 3.0-9.5),
fT4 11.3 (Ref. 10.0-28.0)

AK gegen Thyreoperoxidase (TPO) waren bei 22 U/ml, Referenzwert <34, das ist also ok.


Die Endokrinologin meinte, fT3 sei „stoffwechseltechnisch“ wichtiger, und der Wert sei noch o.k.
Der fT4-Wert sei eher etwas tief (also an der Grenze der Referenzwerte in Richtung zur SD-Unterfunktion). Sie fand das alles überhaupt nicht alarmierend und meinte auch, es gäbe wahrscheinlich bei uns andere Gründe, warum es nicht klappt. Sie fragte mich auch, was ich denn behandeln wolle, einen Laborwert? Als ich darauf sagte, im Prinzip ja, falls das die Chancen optimieren könne, fand sie das aber auch nicht abstrus und gab mir Recht, dass es wichtig sei, genau hinzusehen. Und gerade im Hinblick auf IUI (was wir damals angeraten bekommen hatten und machten, jetzt ist die Rede allerdings davon, dass wir damit kaum Chancen hätten und ICSI bräuchten. Aber das ist ein anderes Thema.) fand sie es schon sinnvoll, etwas zu unternehmen. Sie sah das mit den Zielwerten etwas anders als die 0,5-1, die als Zielwert bei Kinderwunschfrauen in Deutschland teilweise angegeben werden; in der Schweiz sei die Situation etwas anders (auch wegen der andern Jod-Situation), sie sah einen Wert von 1-2 als ideal an in dieser Situation.
Dann konnte sie mich auch beruhigen, dass die Schilddrüse sehr robust sei in dem Sinn, dass sie sich nicht durch die Einnahme von SD-Hormon in ihrer Produktion dauerhaft beeinflussen lässt, also könne ich nichts noch mehr durch die Tablettchen aus der Balance bringen.


-> Ab Ende Oktober bekam ich die niedrigste Dosis, 25 µg, "Euthyrox", (Levothyroxin)
-> erneute Kontrolle und Bluttest in ca. 2-3 Mt. (also so Ende Dez.-Ende Jan.)
->Wert fT4 sollte ansteigen, TSH idealerweise sinken auf 1-2 mU/l.


Mitte Januar 08 (ZT22): TSH immer noch 2.69 mU/l
fT4 13.9 pmol/l (Ende Okt bei 11.3, also leicht gestiegen)
fT3 4.6 pmol/l (gleich geblieben)
Meine Spezialistin fand, es könnte noch eine etwas deutlichere Aenderung vertragen, lieber ganz leichte Ueberfunktion -> Euthyrox-Dosis verdoppelt auf 50 µg Euthyrox.


(Zudem wurde auch noch endlich das Ferritin anständig bestimmt: Ferritin war bei 24 µg/l. Referenzwert dieses Labors 10-220, bei einigen Praxen gilt <50 schon als Eisenmangel.Ich bekam dann zuerst ein Eisenpräparat und später, wieder in einer andern, selber gesuchten Praxis, noch Eisen-Infusionen, das nur nebenbei.)

Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich dort hingegangen bin. Jetzt werde ich in ein paar Wochen wohl wieder einen Bluttest machen lassen und hoffe, dass ich das TSH noch unter 2 kriege, damit ich glücklich bin :) Ernsthaft, da habe ich mich ernstgenommen gefühlt und kompetent beraten. Ich glaube auch immer noch nicht, dass es das jetzt ausmacht, aber es ist ein gutes Gefühl, wenigstens das verbessern zu können, was möglich ist.
Ich fühle mich mit dem Euthyrox auch etwas besser, allerdings jetzt nicht so deutlich, dass es eindeutig deswegen ist. Soo gut halt auch wieder nicht, weil das Grundproblem ja weiterbesteht. Aber ich weiss, dass für meinen Stoffwechsel immerhin etwas Hilfreiches gemacht wird, und das ist gut zu wissen.

So, das wären meine Erfahrungen, nicht spektakulär, aber ich wollte doch nochmals Piep sagen

:) Liebe Grüsse
Mymla
Mymla04
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Beitrag von Mymla04 »

So, nochmals ich, noch der aktuellste SD-Stand bei mir:

War jetzt Mitte April, also wieder 3 Monate nach dem letzten Mal, wieder zum Bluttest. Und voilà, jetzt sind die Werte deutlich anders (besonders der TSH-Wert). Nämlich:

TSH basal 1.32 mU/l (Ref. 0.1 bis 4.00); juhu! (in Deutschland wäre er wohl eher noch besser 0.5-1)
fT4 13.6 pmol/l (Ref. 10.0 bis 28.0);
fT3 3.9 pmol/l (Ref. 3.0 bis 9.5)

Der fT3 und der fT4 sind seltsamerweise leicht gesunken, obwohl ich seit drei Monaten die doppelte Dosis Euthyrox nehme. Man würde zwar schon eher einen leichten Anstieg erwarten, aber das seien Laborschwankungen, meinte meine Aerztin. Die Werte seien so ganz in Ordnung, besonders das TSH, das in dem Fall wichtig sei.

Falls ich schwanger würde, soll ich mich wieder melden, dann wären noch 25 µg Euthyrox zusätzlich angebracht.

So fühle ich mich in der Beziehung wirklich gut betreut. Klar weiss ich (nur zu gut), dass ein optimaler TSH-Wert noch lange nicht schwanger macht. Aber trotzdem, es ist ein gutes Gefühl, dieses Mini-Zwischenziel erreicht zu haben und das geregelt zu wissen.

LG und allen gute Nerven beim Ueberzeugen von Sorgen-nicht-ernst-nehmenden AerztInnen!

Mymla
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