schwanger während Adoverfahren

[Urmeli]

rebella
ich denke es ist ein Unterschied ob eine Frau mit allen Mitteln versucht ss zu werden, oder ob sie einfach ss wird während der Ado Verfahren.

es gibt eben Frauen die ihr Leben so weiterleben und dann ss werden ohne das sie aktiv dafür etwas tun, das ist ok, denn das Leben geht eben seine eigenen Wege.
ABER ich finde es nicht ok einer SB zu sagen, das der eigene KIWu abgeschlossen ist und trotzdem weiterhin Versuche zu machen.

WIe Mondschaf sagte, eine Ado ist eine langfristige Sache und ich denke eine Lüge macht hier so vieles kaputt und rückt alle die diesen Weg gehen wollen irgendwie in ein schlechtes Licht.

Schade das Menschen sich immer alle Türen in alle Richtungen offen halten wollen.

Daher bin ich die Meinung hier mit offenen Karten zu spielen....

und ich möchte hier nichts gehen Frauen sagen die einfach ss werden, aber ich denke KB ist eine Sache die während einer Ado nichts zu suchen hat...

man kann im Leben eben nicht auf allen Hochzeiten tanzen...

endweder oder....
aber wie schon geschrieben das ist meine Meinung---

[Macchiata]

ABER ich finde es nicht ok einer SB zu sagen, das der eigene KIWu abgeschlossen ist und trotzdem weiterhin Versuche zu machen.

.....naja, aber davon gibt es sehr viele!!! Nur die wenigsten sind da richtig ehrlich. Und ich frage mich oft, ob es dann so ist "ein Kind, egal woher", denn das würde den Adokindern tatsächlich nicht gerecht.......allerdings möchte ich die Threaderöffnerin ein gaaanz kleines bisschen in Schutz nehmen, denn ich weiss nicht, wie gross der Frustfaktor nach 3 Jahren vergeblichen Wartes ist

Rebella, die Frau, die Du meinst, hat doch auch ein Buch darüber geschrieben und war hier im Forum!? Oder meinst Du eine andere?

LG,

Macc

[rebella67]

Ja, genau die meinte ich. Macciata. Und da war es ja auch keine herkömmlich entstandene Schwangerschaft. Ich kann dem aber wirklich nichts Schlechtes abringen, da ja in diesem Fall wirklich beide Wege für das Paar o.k. waren. Und ich habe das im Forum auch schon öfter gelesen, dass Paare das so machen. Ich will diese Paare nicht verurteilen. Sie wollen eben einfach nur ein Kind. Egal, ob adoptiert oder nach assistiertert Befruchtung. Da beide Wege schwierig sind und keinesfalls eine Garantie bieten, halte ich es für legitim, so vorzugehen.

Ich denke auch eher, dass sich die Fragen des Jugendamtes im Grunde darauf richten, solchen Wunscheltern, für die ein adoptiertes Kind nur 2. Wahl wäre, nicht zu berücksichtigen. Wer aber ehrlichen Herzens sagen kann, dass dieses adoptierte Kind genauso 1. Wahl ist, der muss sich den Schuh nicht anziehen und kann auch mit einer Notlüge leben.

[Macchiata]

Rebella, so einfach ist das mit den JA´s nicht......., denn sie wollen eben schon hören, dass der leibliche KiWu abgeschlossen ist! Paare, die ehrlich zugeben, dass sie nebenher noch Versuche starten, gelten nicht als potentielle Adoptiveltern. Sie sollen sich dann erst melden, wenn diese abgeschlossen sind. Da können sie 3 Mal sagen, sie können sich beide Wege vorstellen. So ist es zumindest bei unserem JA. Ob nun alle ehrlich sind, kann ja keiner prüfen.
Aber wer da ehrlich ist und die Vesuche zugibt, hat erstmal keine Chance auf die Vermittlung eines Kindes, da es genug Paare gibt, die die Versuche beendet und sich voll und ganz auf den Adoweg eingelassen haben.

Mich würde mal interessieren, wie es bei der Treaderöffnerin nun weitergegangen ist.

LG

[Urmeli]

...ja genau wie ging es denn bei der Schreiberin weiter?????


Also ich bin schon der Meinung, dass man sich für einen Weg entscheiden sollte, zumindest ist das meine Meinung.
Gerade was die Sache Kinder angeht kann ich jeweils nur eines mit ganzem Herzen machen, entweder Ado oder KB. Aber das ist meine ganz eigene und persönliche Meinung. Ich möchte auch niemanden verurteilen. Muss eben nur sagen, das ich es nicht in Ordnung finde....

Aber im Grund muss es jeder für sich entscheiden und auch mit sich ausmachen wie er dazu steht.

Ist aber wie mit vielen Dingen im Leben. Entweder ganz oder garnicht. Mehrere Dinge halbherzig beginnen bringt meistens garnichts.

Macchiata
Dir wünsche ich aber erstmal alles Gute für die SS
habe ich garnicht richtig mitbekommen das Du ss bist
wünsche Dir eine schöne Restschwangerschaft.....

[Gast]

Puh, ein heikles Thema und wir waren auch in einer ganz ähnlichen Situation.

Nach 3 Jahren vergeblichen Warten auf ein leibliches Kind haben wir uns-ohne Untersuchungen zu machen-entschieden den Weg der Adoption einzuschlagen. Hier wurden wir sehr schnell anerkannt ( weil damals noch sehr jung...) und es wurde uns AUSDRÜCKLICH von der SB mitgeteilt, dass in unserem Kreis in 13 Jahren nur 1 Kind vermittelt wurde und es 1.200 Bewerber gibt,sodass wir doch auch nochmal medizinisch schauen sollen,ob wir nicht doch was machen können. Denn wir werden mit Sicherheit kein Kind adoptieren können. Sollten wir diesen Weg nicht gehen, dann hat sie uns ans Herz gelegt uns über Pflege und/oder Auslandsadoption zu informieren.Allerdings sollten wir uns schon für einen Weg entscheiden...

Somit liessen wir uns untersuchen und es kam zur Diagnose "Azosspermie". Wir informierten die SB dass wir nun erstmal medizinisch einiges unternehmen wollen...

Im Jahr 2002 bekamen wir nach der 2. TESE Icsi die schriftliche Mitteilung "keine Möglichkeit zur Herbeiführung einer Schwangerschaft bei der Erkrankung ihres Mannes"

Wir nahmen uns eine Auszeit und nach einigen Monaten informierten wir uns über Pflege und Auslandsadoption....Allerdings wussten wir ehrlich nicht, ob der Wunsch nach einem leiblichen Kind wirklich schon abgeschlossen war. Wir führten EHRLICHE gespräche mit den entsprechenden SB. und so informierten wir uns weiter, besuchten Seminare aber gleichzeitig bewarben wir uns nicht, sondern informierten wir uns nur. Ausserdem haben wir das KIWU Zentrum gewechselt....dort machten wir weitere Versuche unter anderen Voraussetzungen und ich wurde sogar mehrfach schwanger, aber verlor das Kind immer in der 7 SSW. Als wir die letzte Kryo auf Eis hatten haben wir nochmals Kontakt mit den SB aufgenommen, denn uns war klar, dass wir auf keinen Fall weitermachen werden und wir uns Anfang 2005 für ein Pflegekind bewerben wollten, incl ein trauerseminar besuchen wollten um den leibllichen Kinderwunsch auch wirklich abgeben zu können was absolut wichtig ist...


nebenbei wurden die Jugendämter der Kommunen zu einem großen Kreisjugendamt zusammen gelegt und wir mussten uns neu vorstellen. Die SB war von unserer Ehrlichkeit sehr angetan. Wir erzählten ihr alles, dass wir uns ein Pflegekind genauso wünschten wie ein leibliches, aber wir eben noch Kryos haben und jeden Weg nutzen möchten um ein Kind zu haben. Es sind nur 2 komplett andere Ansätze und es ist einfach unfair ein kind zu adoptieren oder zur Pflege aufzunehmen,nur als "Lückenbüsser". Die Entscheidung ein kind bei sich aufzunehmen sollte sehr gut überdacht sein, denn wir kennen leider einige Beispiele wo es im Laufe der Zeit richitg schief gelaufen ist. Wir waren uns dessen bewusst.

Tja und es kam wie es kommen musste.... Die Pflegekindstelle war imformiert,dass wir erstmal die kryos abholten, aber die SB hat selbst wohl nicht die große Chance gesehen,dass es bei uns klappt und wir hätten ganz ehrlich auch genauso glücklich ein Pflege/adokind aufgenommen...ABER ich wurde wieder schwanger...als ich gerade in der verflixten 7.SSW war kam dieser Anruf auf den so viele warten....

"Liebe Familie ......, wir haben 2 Geschwisterkinder für sie" Sie passen so gut.......


Ich brach heulend zusammen.....was tun? Lügen?

Nein das tat ich nciht...ich sagte ehrlich wie es war und wir sprachen alle Möglichkeiten durch ... immer im Hintergrund "Was ist das beste für unsere Kinder"

Und ich sage Euch ncihts neues, wenn wir im Eifer des gefechtes nicht am liebsten die Geschwisterkinder aufgenommen hätten UND unser bauchkind haben wollten. Aber was bedeutet dies für unsere Kinder? Die geschwisterchen waren aus einer zerrütteten Familie und brauchten unsere volle Liebe und Aufmerksamkeit und auch unser Bauchbaby brauchte die Liebe und Aufmerksamkeit gleich... Waren wir wirklich in der Lage dies zu geben? Aber was passierte nun mit den Kindern wenn wir sie nicht nehmen,....und hält meine Schwangerschaft diesmal überhaupt-.....??


Ich war fertig mit den Nerven......

Nach einiges Gesprächen mit Psychologen und der SB haben wir uns entschieden das eine andere Familie , die kein leibliches Kind haben, diesen Kindern wahrscheinlich eine bessere Grundlagen bieten konnten.....

Das Ganze ist nun 3 1/2 Jahre her und noch heute denke ich an die 2 Kinder. Wie es ihnen wohl geht? Hätten wir sie nicht doch besser genommen.... wir haben so viel Liebe zu geben.... aber manchmal ist der Gedanke sehr egoistisch..... hier geht es nicht um uns, hier geht um Kinder die eine Menge aufmerksamkeit brauchen und die mit Sicherheit eine heftige Geschichte hinter sich haben und den vollen Einsatz brauchen... Meistens sind Besuche bei Psychologen wichtig und auch die Auseinandersetzung mit den leiblichen Eltern...das Ganze mit einem kleinen Säugling?


Im nachinein sind wir froh, dass wir immer ehrlich waren, denn so konnten wir MIT den entsprechenden Stellen nach lösungen suchen.... und ir sind super betreut worden.... Bis heute stehen wir im Kontakt .....

Ich wünsche Dir alles Gute und hoffe es hat Dir geholfen eine Entscheidung zu finden.....

[Regenbogen]

@knutschkugel: für eure Ehrlichkeit und euren Mut habt ihr meinen größten Respekt! Und ich finde es toll, dass ihr nach soviel Mühen zwei Kinder bekommen habt.

Das Anerkennungsverfahren hat sehr viel mit gegenseitigem Vertrauen zu tun. Es fällt mir schwer nachzuvollziehen, warum sich die Frage, ob man die SB über eine SS informiert, überhaupt stellt.

[Macchiata]

Macchiata
Dir wünsche ich aber erstmal alles Gute für die SS
habe ich garnicht richtig mitbekommen das Du ss bist
wünsche Dir eine schöne Restschwangerschaft.....

...danke, das ist lieb Ich habe mich aus vielerlei Gründen erst spät geoutet

Das Anerkennungsverfahren hat sehr viel mit gegenseitigem Vertrauen zu tun. Es fällt mir schwer nachzuvollziehen, warum sich die Frage, ob man die SB über eine SS informiert, überhaupt stellt.

...hat sie doch geschrieben: sie hatte Angst, dass die SS nichts wird und sie von der Liste gestrichen werden.



LG

[Mondschaf]

hallo knutschkugel32,

ich fand deinen bericht sehr beeindruckend und bewundere euch vor allem für die entscheidung, die zwei NICHT zu euch zu nehmen. ich kann mir vorstellen, mit wieviel bedenken diese entscheidung für dich nach den ganzen fehlgeburten verbunden war und dass der gedanke daran jetzt noch manchmal schmerzt! ich kann nur sagen, dass mir das in deiner situation außerordentlich schwer gefallen wäre!

allerdings hab ich den eindruck, dass ihr auch extremes glück mit euren sachbearbeitern hattet, weil ihr mit denen wirklich offen reden konntet und sie nicht völliges schwarz-weiss-denken drauf hatten.
denn so scheint es mir doch leider manchmal zu sein, wenn man sagt, dass man noch einen versuch macht, geht die klappe runter (ist uns selber auch so passiert, als wir uns wegen ado informiert haben und der sachbearbeiterin ehrlich gesagt haben, dass wir mitten in einem versuch stecken - ich konnte das richtig aus dem gesicht der sachbearbeiterin ablesen, noch bevor sie nur ein wort antwortete).

diese extreme schwarz-weiss-denke bei manchen sachbearbeitern verstehe ich persönlich nicht ganz. denn der abschied vom leiblichen kinderwunsch ist doch ein prozess, der nicht geradlienig verläuft, sondern sozusagen in wellenform. von daher kann ich mir gut vorstellen, dass ein paar, was eigentlich schon mal dachte, sich verabschiedet zu haben, in der ado- oder pflegewartezeit es eben doch nochmal versucht, weil sie sehen, dass nichts passiert und die erfolgsaussicht 10-15 bewerber auf ein adokind ja auch nicht eben berauschend ist.
etwas mehr offenheit würde da wahrscheinlich allen guttun.

liebe grüße

mondschaf

[Urmeli]

ugel

Hut ab....ich bewundere Dich und finde es klasse wie offen und ehrlich Du hier schreibst und auch mit welcher Offenheit Ihr mit Eurer SB umgegangen seit.

Ich denke genau dieses Vertrauen gehört in solche ine Phase mit hinein und das sollte man nicht durch Lügen aufs Spiel setzen.

ich wünsche Euch mti Euren kleinen Wundern viel viel Glück im Leben


Macchiata
ja denke mir das man ab und an lieber lange wartet als zu früh etwas zu sagen.
Hauptsache es geht Euch gut und alles verläuft nun glatt....