Paare für Kinderwunschzeitschrift gesucht

Unsere Hauptkategorie. Hier wird über alles rund um den Kinderwunsch diskutiert. :-)
Benutzeravatar
davinia
Rang4
Rang4
Beiträge: 5707
Registriert: 11 Apr 2007 17:12

Beitrag von davinia »

Hallo Mondschaf, ich habe das Buch "Wie weit gehen wir für ein Kind" selber gelesen und kann es wirklich empfehlen. Die Behandlungsmöglichkeiten, Erfolgsaussichten und Gefühle der Paare werden gut beschrieben. Es wird kein Blatt vor den Mund genommen. Mut macht das Buch nicht unbedingt, aber man weiss wirklich woran man ist.
Werbeslider mit Buttons
eb
Rang0
Rang0
Beiträge: 14
Registriert: 25 Feb 2004 17:26

Beitrag von eb »

Liebe Mondschaf,

danke für das Kompliment. Calimera hat auch eine wichtige Funktion. Nicht nur für Merck-Serono. Natürlich soll diese Zeitschrift vor allem als Lobby-Organ dienen, das ist keine Frage. Aber ich denke, dass dies legitim ist, auch aus Sicht der Kinderwunsch-Paare, denn die Interessen der "Pharmaindustrie" sind letztlich auch zum Teil deckungsgleich mit denen der Patienten. So vor allem, wenn es um Kostenfragen geht. Wunschkind e. V. nd die "Aktion Kinderwunsch" werden als überregionale Selbsthilfegruppen für Kinderwunschpaare von der Industrie gesponsort. Und natürlich ist der Industrie daran gelegen, aufzuzeigen, dass die Kosten, die durch solche Behandlungen für das Sozialsystem entstehen, zu Erfolgen führen.

Nichts, was die Industrie sponsort, geschieht aus reiner Nächstenliebe, aber soweit die Zielrichtung die gleiche ist wie meine, ist mir das zumindest nicht unheimlich. Dise verteidigung des Pharmasponserings geschieht übrigens auch nicht uneigennützig ;-)

Es sei der Hinweis gestattet, dass unser großer Kinderwunschkongress (für Patienten) in Hannover am 20.9. 2008 ( http://www.kinder-wunsch.de/ ) ohne die Unterstützung der Industrie nicht hätte stattfinden können.

Aber keine Sorge, das wird mich nicht daran hindern, auch weiterhin objektiv Stellung zu vermeintlichen Therapieerfolgen und Studien zu beziehen

Dr. Elmar Breitbach

www.wunschkinder.net
Benutzeravatar
Mondschaf
Rang4
Rang4
Beiträge: 8344
Registriert: 08 Dez 2002 18:05

Beitrag von Mondschaf »

hallo eb,


gern geschehen :D
hihi und wer mich kennt, weiss dass ich ein bedenkenträger erster klasse bin :wink: um so ernthafter also das kompliment!
Aber ich denke, dass dies legitim ist, auch aus Sicht der Kinderwunsch-Paare, denn die Interessen der "Pharmaindustrie" sind letztlich auch zum Teil deckungsgleich mit denen der Patienten. So vor allem, wenn es um Kostenfragen geht.
naja, ich sehe gerade bei den kostenfragen doch recht unterschiedliche interessen. wenn die pharmaindustrie derzeit stark die kampagne für die kostenübernahme durch die krankenkassen unterstützt, ist das zwar zu einem teil überlappend mit den interessen der patienten, aber letztlich geht es ihnen doch darum, ihre gewinne auf kosten der solidargemeinschaft zu maximieren.

als patient habe ich zwei interessen
1) vollfinanzierung der kiwu-behandlung entsprechend den regelungen vor 2004 (auch wenn es mich selbst nicht mehr betrifft)
2) langfristige stabilisierung oder senkung meiner kassenbeiträge

aufgrund von interesse nr. 2) haben die patienten (und die solidargemeinschaft) ganz entschieden das interesse, dass die medikamente zu den im ausland üblichen preisen angeboten werden. ich möchte natürlich auch, dass die kosten wieder übernommen werden, weil die solidargemeinschaft ja ein interesse an kindern hat.
dennoch sehe ich die medikamentenpreise in deutschland nicht ein und eine zweite forderung ist, dass sie ans ausland angeglichen werden oder man wenigstens die chance hat, seine medis mit entsprechendem rezept in einer ausländischen internetapotheke zu bestellen (ging wohl mal, aber geht derzzeit meinen informationen zufolge nicht mehr - da gilt die EU mal wieder nicht, warum auch immer).

bei paaren oder einzelpersonen, denen bis auf weiteres noch nicht mal die 50% bezahlt werden (zu alt, zu jung, HI, lesben, alleinstehende frauen...) steht das interesse der senkung der arzneimittelpreise auf ein international übliches niveau sogar an erster stelle...

der Kinderwunschkongress hat ja eine interessante agenda mit lauter leuten, die ich gern mal kennenlernen würde... chrischn eingeschlossen. :wink:
werd es allerdings aus arbeitsgründen vermutlich nicht schaffen...

ich find es doch einen unterschied, ob ein von der tendenz her eher kritisch-aufgeklärter kongress gesponsort wird oder eine aus meiner sicht eben in vielen fällen unrealistische hoffnungen machende zeitschrift...

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
eb
Rang0
Rang0
Beiträge: 14
Registriert: 25 Feb 2004 17:26

Beitrag von eb »

Das sind sicherlich richtige Punkte, die Sie da nennen. Vor allem die Preise in Deutschland sind sehr extrem. Völlig einverstanden.

Und dass die Zeitschrift unkritisch ist, kann man auch bestätigen. Aber ich finde es vornehmlich gut, wenn Öffentlichkeit für unser Thema geschaffen wird, wobei mir zunächst fast egal ist, wie das geschieht. Natürlich könnte ich mich auch stundenlang darüber aufregen, dass bei Anfragen von Journalisten und Redakteuren immer nur Leihmütter und Eizellspenderinnen gesucht werden und die Normalität in Deutschland eigentlich kein Schwein interessiert.

Das macht Calimera dann schon, wenngleich ein wenig mehr Kritik an der Kinderwunsch-"Industrie" schon nicht schlecht wäre. Und unter diesem Aspekt kann ich ihr Vorhandensein nur begrüßen, selbst wenn die farbe Rosa in den Artikeln vorherrscht.

Und: Ich organisiere sogar den ganzen Kongress, obwohl mir aus "Arbeitsgründen" eigentlich keine Zeit bleibt
Wir sehen uns in Hannover ;-)
Antworten

Zurück zu „Rund um den Kinderwunsch“