

Jetzt sind wir am Überlegen und Entscheiden, wie es weiter gehen soll, sich von einem Kind "verabschieden" und neu beginnen - ohne Kinder? Oder den Weg zu gehen den viele von Euch gerade gehen oder auch schon gegangen sind....
Es ist im Moment eine sehr schwere Zeit die wir durchmachen und es fällt nicht leicht.
Gestern Abend war ich auf einer Geburtstagsfeier eingeladen, meine beste Freundin (Mutter einer einjährigen Tochter - ein Schatz!) hatte geladen. Ich hatte mich total gefreut, ich liebe das kleine Mädchen über alles und auch meine Freundin ist mir in der letzten Zeit eine große Hilfe gewesen. Problem war leider schon immer der weitere Freundeskreis meiner Freundin. Alles Eltern von Kindern in allen Altersgruppen. Die Väter waren immer noch die nettesten, die Mütter waren "die Schlimmsten". Übermütter.

Ich habe mich schon von jeher in diesem Kreis nicht sonderlich wohl gefühlt, weil es einige von den Ladies gibt, die wirklich von nichts anderem als ihren Kindern berichten.
Ich hoffe, ich trete niemanden auf den Schlips. Ich liebe Kinder und habe mir immer von Herzen welche gewünscht, aber manchmal ist das Reden über Kinder für Kinderlose und das Dauerthema über deren Stuhlgang und wie toll sie sich schon die Schuhe binden können der pure Horror - gerade, wenn man in einer Situation steckt wie mein Mann und ich.
Na ja, ich wills auch nicht zu lang machen.
Die Situation war leider auch noch die, dass wir auf die Feier kamen und viele abgesagt hatten, Krankheit etc - gerade die eine noch kinderlose Freundin meiner Freundin, mit der ich immer am besten ausgekommen war....
Und nur die Übereltern waren anwesend.
Meine Freundin tat wirklich alles, um es mir so angenehm wie möglich zu machen und hat ständig das Thema gewechselt. Sie kam dann auf die Idee, Tabu zu spielen um "die Schärfe" für mich und meinen Mann rauszunehmen. Ich wurde dann, weil wir Teams gebildet hatten, von meinem Mann getrennt und musste mich zwischen einen Übervater und eine Übermutter setzen. Die eine Übermutter hatte meiner Freundin ein Liederbuch für Kinderlieder geschenkt und diskutierte grade mit dem Übervater - welches die schönsten seien. Ich dazwischen. Es ging dann ständig: "Ja, das ist toll, ganz wertvoll usw". Dann kam der Hammer: SIe fingen an zu singen. Und ich dazwischen. Ich hab das nicht ausgehalten. Dann sagte ich: "Hallo, hier sind auch elternlose Paare am Tisch. " Und was glaubt ihr, bekam ich zu hören - von dem Übervater?
"Tja, Pech gehabt - es steht fünf zu zwei!"
Das war zu viel, ich bin raus, aufs Klo und hab nur noch geheult.
Mein Mann und meine Freundin hinterher und ich wir sind dann heim.
Es war wie ein Schlag ins Gesicht.
Ich weiß, die können alle ncihts für meine / unsere Situation und kennen sie ja auch nicht ,aber das war für mich nicht zum Aushalten, ich konnte einfach nicht mehr.
Mein Mann war superlieb zu mir und auch meine Freundin versuchte mich zu überreden zu bleiben damit ich nicht mit einem solch scheiß-Gefühl nach Hause gehe - umsonst. Auf dem Heimweg hat mein Mann mich super wieder runter geholt.
Ich habe Menschen, die mir helfen - aber gestern die Geschichte hat mir den Rest gegeben.
Danke für Euer Zuhören - und das Lesen des langen Texts.
Mir tat es furchtbar gut, den gestrigen Abend runterzuschreiben. Ist es Euch auch schon mal so ergangen???
Viele Grüße
von Sanni