Warteschleifensymptome?

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radiotom

Beitrag von radiotom »

Halli hallo,
Bin gerade mit meiner Freundin beim 3. ICSI-Versuch. Vor einer Woche war der Transfer. Diesmal ist bis jetzt alles perfekt gelaufen ( 2 schöne Embryos die schnell gewachsen sind). Sind schon sehr sehr gespannt auf den SS-Test.
Ich bin auch zufällig Medizinstudent und hab vor 3 Monaten beschlossen, daß ich Reproduktionsmediziner werde. Unser Dr. hat mir gleich angeboten, daß ich eine wissenschaftliche Arbeit schreiben könnte. Es geht dabei um die subjektiven Empfindungen bzw. körperliche Symptome der Frau zwischen Transfer und SS-Test.Und welche Symptome werden eher als SS-Zeichen interpretiert und welche als Mißerfolg? Meine Freundin und ich sind ja gerade in dieser Phase, aber meine Freundin ist sich bei ihren eigenen Symptomen unsicher.Vielleicht könnt ihr mir ja weiter helfen. Wie geht es euch in der sog. Warteschleife und was habt ihr erlebt bezügl. Symptomen und vorallem welche Symptome?
Würde mich sehr über eure Antworten freuen!
Liebe Grüße und alles Gute

PS:Brauche niemanden für eine Studie sondern suche nur Anregungen und Informationen von euch "Insidern" zur Planung meiner Arbeit.
Barbara
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Registriert: 11 Jul 2001 02:00

Beitrag von Barbara »

Hallo Thomas,

da bist du ja schon aus dem RUB hierher gelandet. Ich war's die dir den Tipp gab. (Mai)
Ich hoffe viele antworten dir.
Barbara
radiotom

Beitrag von radiotom »

Nochmals Dankeschön dankesehr!
Kim
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Beitrag von Kim »

Hi Radiotom,
klasse, das du dich auf die Repromedizin spezialisieren willst, aber ehrlich gesagt, wird das sicher ein harter Job. Ich glaube, kaum eine Medizin ist so umstritten, wie die Repromedizin.
Aber alle, die wir hier sind, hoffe und bauen auf diese manchmal so umstrittene Medizin. Also viel Erfolg!

Tja, Warteschleifensyndrom - klingt gut. Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass es einfach nervenaufreibend ist und man seine psychischen Grenzen kennenlernt.
Man weiß, im Körper "geistert" gerade eine (oder mehrere) Zellen umher, aus denen mal ein kleiner Mensch werden könnte und es ist schwer, diese Gedanken abzustellen. In der ersten Woche geht es noch recht gut, aber je näher der SST rückt, um so brenzzliger wird die Situation. Man horcht ständig in sich hinein, bei jedem Gang zum WC wird man von der Angst verfolgt, die Mens könnte einsetzen und alles sei aus. Man kann sich noch so sehr einreden, die "Zeichen" des Körpers zu ignorieren, da alles durch die Medis verfälscht wird, aber auch das gelingt oftmals nicht. Jedes Grummeln im Bauch hat komischerweise zu dem Zeitpunkt nie etwas mit dem Magen zu tun, es scheint immer aus den Eierstöcken oder der Gebärmutter zu kommen. Das Ziehen im Rücken ist keine normale Verspannung.
Ich hatte im ersten Versuch alle positiven "Schwangerschaftsanzeichen", Brustspannen, Ziehen im Unterleib, etc. - aber es war nie zum Transfer gekommen. Der Körper spielt einem einen Streich, kein Wunder bei den Medikamentenbomben.
Ich weiß nicht, wie es den anderen geht, aber die Zeit ist hart. Glücklich sein kann man, wenn man während der täglichen Arbeit keine Zeit zum Nachdenken hat, aber spätestens abends Zuhause, auf dem Sofa oder später vor dem einschlafen, hämmern sich die Gedanken im Kopf ein und sind kaum mehr zu verscheuchen.
Ich muß gestehen, in der Wartezeit meine psychischen Grenzen kennengelernt zu haben und das alleine machte mir schon Angst.
Aber das sind halt nur meine spontanen Empfindungen, wenn ich an meine Wartezeit zurückdenke. Bin gespannt, was andere dazu meinen.

Dir für deine Arbeit viel Glück!
Kim
Riccarda
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Beitrag von Riccarda »

Lieber Radiotom,
das finde ich ja witzig, dass sich Mediziner den Symptomen und Empfindungen in der Warteschleife widmen wollen! Dabei wird doch bei den dutzenden von Anfragen zu diesem Thema von wirklich allen Repro-Medizinern gesagt, dass die vermeintlichen "Anzeichen" nichts zu sagen hätten! Wenn du mal schaust, was die tatsächlich schwanger Gewordenen sagen, wirst du von "übelsten Schmerzen" bis "gar nichts" alles finden. Ich denke, was die Wartezeit so fies macht, ist die Ungewissheit. Ich wusste vorher nicht, wiiiie lange 2 Wochen sein können! Das permanente In-sich-Hineinhören ist die eigentliche Qual. Ganz schlimm ist es, wenn frau schon mal einen Versuch hinter sich hatte und nun immer vergleicht: Was ist gleich wie beim ersten Mal, was ist anders? Hat das etwas Gutes zu bedeuten oder ist das ein schlechtes Anzeichen? Ich leide z.B. unter dem prämenstruellen Syndrom,d.h. Brustspannen ca. 8 Tage vor der Mens. Beim 1. Versuch spürte ich rein gar nichts und dachte schon, ich könne hoffen,leider Fehlanzeige. Beim 2. Versuch hatte ich wahnsinniges Brustspannen und es hat wieder nicht geklappt. Also, verlässliche Daten hat man echt nicht. Verrätst du zu gegebener Zeit das Ergebnis deiner Untersuchungen? Würde mich echt mal interessieren!

Ciao, Riccarda
Devil-Hexe
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Registriert: 16 Sep 2001 02:00

Beitrag von Devil-Hexe »

Hallöchen,

also das mit den Warteschleifensymtomen ist eine schwierig Sache. Wie schon gesagt, manche merken gar nichts und sind schwanger, andere haben SS-Anzeichen und sind nicht schwanger.
Da ich schon 3 Kids aus erster Ehe habe, kannte ich meine SS-Anzeichen von damals (hatte sie damals in einem SS-Buch aufgeschrieben). Die ersten Tage nach Transfer spürte ich gar nichts und war schon total deprimiert, weil andere schon Eßattacken und Ziehen in der Brust hatten. Nach einer Woche fing das Ziehen in der Brust bei mir auch an. Da sagte man mir, das käme vom Utrogest. Nur die anderen hatten das Ziehen schon die ganze Zeit und ich nahm schon über eine Woche Utrogest und es fing erst jetzt bei mir an. In der 2.Woche nach Transfer wurde mir manchmal schlecht. Da dachte ich auch, dass kann nicht sein. Ziehen im Unterleib hatte ich auch, aber es konnte ja auch die Mens sein. Ich muß dazu sagen, dass ich zu den Frauen gehöre, die die SS-Anzeichen schon vor dem eigentlichen Beginn der Mens spüren. Also hätte es laut Anzeichen gut sein können, dass ich schwanger bin. Aber dadurch, dass alle mir sagten, es kann von den Hormonen kommen, war ich sehr verunsichert.
Am allerschlimmsten waren meine Stimmungsschwankungen!!! An manchen Tagen war ich innerlich ganz ruhig und wirklich gut drauf, ich dachte, es könnte geklappt haben. Und dann kamen die Zweifel und ich habe richtige Heulattacken bekommen. Mein Mann wußte gar nicht, was auf einmal mit mir los war. Ich war dann auf einmal überzeugt, es hat nicht geklappt, wieder Monate warten, alles fängt von vorne an......also die Zeit war schon sehr nervenaufreibend!!!!
Nun bin ich in der 8.SSW, meine SS-Anzeichen hatten sich bestätigt. Aber wer denkt, damit wäre alles o.k., der irrt. Nun geht die Angst los, schaffe ich die SS, oder droht eine FG, entwickelt sich der Embryo normal (meiner ist z.Zt. zwar klein, aber es ist alles o.k.).
Also die Ängste und Sorgen hören jetzt immer noch nicht auf.

liebe Grüße.....Beate
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