Hi, habe gerade untenstehenden Artikel in Spiegel-Online gefunden, fand es sehr interessant also habe ich es Euch hier reingestellt, falls es euch auch Interessiert besonders Susi
Ciao Bine
Embryo-Haftung
Kleben, um zu überleben
Damit er sich zu einem Baby entwickeln kann, muss ein Embryo zunächst einmal an der Gebärmutterwand kleben bleiben. Mit welchem biochemischen Trick das gelingt, haben Forscher jetzt herausgefunden.
DPA
Embryo: Haftung mit Hilfe von Klebeproteinen
Leben oder Sterben ist für einen Embryo eine Frage der Haftfähigkeit: Fünf bis acht Tage nach der Befruchtung gilt es, sich in der Gebärmutterwand einzunisten und dort kleben zu bleiben. Wie diese so genannte Nidation vor sich geht, konnten Wissenschaftler jetzt klären: Der menschliche Zellklumpen bildet demnach auf seiner Außenhülle spezielle Eiweiße aus, die an Zuckermoleküle auf dem mütterlichen Gewebe andocken.
Den biochemischen Klebetrick des Embryos stellen die Forscher um Olga Genbacev von der University of California in San Francisco in der aktuellen Ausgabe des US-Wissenschaftsmagazins "Science" vor. Sie hoffen, mit Hilfe der neuen Erkenntnisse auch die
Erfolgschancen der künstlichen Befruchtung zu verbessern, denn die Einnistung ist bislang einer der kritischsten Momente dieses Verfahrens.
Beim Menschen ist die Einnistung in die Gebärmutter nur während eines sehr kurzen Zeitraums möglich. Der Embryo muss sich in der richtigen Entwicklungsphase befinden, die Schleimhaut der Gebärmutter muss hormonell auf die bevorstehende Nidation vorbereitet sein. Bislang wussten Wissenschaftler nur sehr wenig darüber, durch welche Faktoren dieser Vorgang gesteuert wird.
Genbacev und ihre Kollegen untersuchten nun Gewebeproben der Gebärmutterwand und studierten deren Zusammenwirken mit den Zellen des heranreifenden Embryos. Kurz nach dem Eisprung, so fanden die Forscher heraus, bildet die Gebärmutterschleimhaut spezielle Zuckermoleküle aus. Etwa zu diesem Zeitpunkt beginnt auch der Embryo damit, bestimmte Klebeproteine, so genannte Selektine, an seiner Oberfläche anzulagern.
Sobald sich der Embryo der Gebärmutterwand nähert, kleben diese Moleküle aneinander und sorgen so für den ersten direkten Kontakt zur Mutter. Ist er sicher an der Schleimhaut befestigt, kann der Embryo schließlich den mütterlichen Blutstrom anzapfen und so für die Ausbildung der Plazenta sorgen.
Selektine waren bislang aus einem anderen Zusammenhang bekannt: Auf der Gefäßwand sitzend fangen sie weiße Blutkörperchen aus dem Blutstrom ab. Die Abwehrzellen können sich so an die Zellschicht heften und durch sie hindurch in entzündetes Gewebe vorstoßen. Dieser Prozess könnte auch weitere Aufschlüsse über die Einnistung des Embryos vermitteln, spekulieren Asgerally Fazleabas und Julie Kim von der University of Illinois in einem "Science"-Begleitkommentar.