Insemination vielleicht zu spät?

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Janina12
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Insemination vielleicht zu spät?

Beitrag von Janina12 »

Sehr geehrte Frau Dr. Eue,

alle sechs donogenen Inseminationen fielen für mich (39 Jahre) negativ aus, wobei ich - wahrscheinlich noch Reste eines gesunden Selbstbewußtseins - meine, dass die ersten fünf nichteinmal eine Chance von 10% hatten. Das "damalige KIWUZ" verkürzte stets meinen Zyklus, indem einmal bereits an Tag 8 ausgelöst und an Tag 9 inseminiert wurde, ein andermal lag an Tag 8 ein E2-Wert von 66 zugrunde und ich sollte an Tag 10 auslösen, sodass an Tag 11 inseminiert wurde. Bei 3 der 5 Inseminationen hatte ich das Gefühl, dass alles zu früh geschah. Das letzte Mal im "alten Zentrum" hatte ich den Eindruck, dass der ganze Versuch überhaupt nicht "durchdacht" war, denn ich sollte ab Tag 2 Bravelle spritzen immer abwechselnd 1 ,2,1 Ampullen und ab Tag 8 kriegte ich die Anweisung, jeden Tag 2 zu spritzen mit dem "Erfolg", dass an Tag 10 ein Follikel 23 mm und der andere 11 mm groß war. Abends (Tag 10) war noch kein LH-Peak (Teststäbchen), sodass ich auslöste und 36 Stunden später die erfolglose Insemination folgte. Scheinbar durch die vielen Hormone endete die zweite Hälfte 11 Tage nach dem Inseminationsereignis.
Von einer Bauchspiegelung wollte man dort nichts wissen, da wir (?) sowieso nach 5-6 Versuchen bei einer IVF-Therapie landen und sich der Aufwand nicht lohnt (der Doc hat noch Recht gehabt).

Im neuen Zentrum wollte ich es nun noch einmal wissen, wobei hier Chanchen von 8-10% offen thematisiert wurden.
Ich kriegte zur Regulation erstmal Valette für 21 Tage, dann Stimu-Beginn Bravelle ab Tag 4, Tag 9 Ultraschall und Blutentnahme (E2 war 104), dann sollte ich an Tag 12 um 17:30 auslösen mit Brevactid und an Tag 14 um 9:45 zur Insemination kommen. Es war so ein "harmonischer Versuch", ich fühlte mich wie im Naturzyklus, bekam am Abend des Tag 13 ganz starken Druck im Bauch, der auch morgens noch da war. Zwei vor allem gleichgroße Follikel (Tag 9: 17 und 18mm)hatte es wohl gegegeben, die aber zum Inseminationszeitpunkt (10:15) bereits weg waren. Laut Ärztin hatte ich gerade meinen ES, da noch Flüssigkeit da war. In so einem Moment glaube ich einfach alles und hoffte auf ein Positiv, da es meine letzte Chance vor Endstation ICSI war. Alles (insbesondere die Bauchspiegelung)umsonst, hatte genau einen 28Tage Zyklus erreicht.
Wie schätzen Sie den letzten Versuch ein, kann es sein, dass man hier ein wenig zu spät dran war?

Die negativen Versuche nagen an mir, auch meine Therapeutin kann mir nicht helfen, ich habe vor, meinen Neurologen aufzusuchen und mir "etwas verschreiben zu lassen".
Können "richtige" Antidepressiva kontraproduktiv sein im Hinblick auf die bevorstehende ICSI? Nehme zur Zeit wieder Valette als "Kur", sodass Johanniskraut schädlich sein könnte?
Das neue Zentrum arbeitet mit einer Reihe von Fachleuten rund um den Kinderwunsch zusammen:
Genetik, bei mir alles okay, Immunologie des Kinderwunschens: Killerzellen erhöht, schützende Zellen verringert, PAI-Mutation (heterozygot), daher spritzte ich ab Stimu-Beginn Fragmin-Forte, angeblich auch gut für die Durchblutung und damit fördernd für die Einnistung, aber leider nicht bei mir.
Eine harte Erkenntnis, dass alles, was ich bisher unternommen habe, umsonst war.

Vielen Dank für´s Lesen und im voraus vielen, vielen Dank für Ihre Rückmeldung
Liebe Grüße von Janina
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Dr. Eue
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Beitrag von Dr. Eue »

Hallo, Janina,
der letzte Zyklus war sicher optimal. Wenn noch Flüssigkeit zu sehen war, weißt das darauf hin, dass der Eisprung richtig getimt war. Dann kommt es auch noch auf die Qualität der Spenderspermien und die Menge der inseminierten beweglichen Spermien an. Es sollten minimum 5 Mio, besser 10 Mio sein. Manchmal ist das nach dem Auftau nicht gewährleistet, wäre aber noch eine "Stellschraube" zum Optimieren. Was die Wirkung von Psychopharmaka angeht, kann ich Ihnen keine genaue Studie zitieren, die den negativen Einfluß belegt. Aber generell ist es schon so, dass harte Medikamente eher wenig förderlich sind. Jedes Zentrum hat für Fälle wie Ihren einen in Fragen der Kinderwunschbehandlung spezialisierten Psycholgen, der Ihnen hilft, die Behandlung gut zu bewältigen. Vielleicht wäre es eine Option, sich ihm/ihr anzuvertrauen und sich begleiten zu lassen. Generell muß man mit Ende 30 bei Spenderinseminationen Geduld haben, zumal bei Ihnen die immunologische Seite (Einpflanzung) hinzu kommt. Die ICSI steigert aber Ihre Chancen schon mal von ca. 10 auf ca. 30 %. Insofern würde ich das optimistisch sehen.

Wünsche Ihnen Mut und Kraft für den nächsten Versuch.

MfG

Dr. Eue
Disclaimer:
Als Biologin bin ich rechtlich verpflichtet nur allgemeine Informationen zu geben, die das konkrete und individuelle persönliche Gespräch mit Ihrem Biologen oder Arzt nicht ersetzen können. Insofern kann auch keine Haftung für meine Auskünfte gegeben werden.

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