strelie ich stell dir mal grad meine OP bereicht ein dann ist schneller erklärt .-) lg keha
Liposuktion 06.01.2010 in WAL Technik (Wasserstrahl assistierte Liposuktion) bei Dr. Tork/Ahlen
Med. Diagnose Lipödem
Behandelte Zonen: Reiterhosen, Innenschenkel, Michaelisraute
Hier nun mein Bericht zu meinen Beratungsgesprächen und meiner Liposuktion.
Vor ca. einem Jahr stand die Verdachtsdiagnose Lipödem bei mir im Raum. Waren die Ärzte sich zu Beginn nicht einig, ob es sich in meinem Fall nun um ein Lipödem handelt oder nicht – war ich erst mal sehr verunsichert üb er diese Diagnose. Nach Anmeldung in einem Betroffenen Forum und die Bilder und Leidensgeschichten der Betroffenen, hatte ich erhebliche Probleme mich mit dieser Diagnose auseinander zu setzen, da ich weder optische Erscheinungsbilder noch die Dauertherapie von Kompression und Lymphdrainage ein Leben lang für mich akzeptieren konnte. So machte ich mich auf die Suche nach Alternativen und ließ mich über ein Jahr lang endermologisch behandeln. Die Endermologie brachte ca 1cm weniger Umfang an den Oberschenkeln und vor allem ein deutlich besseres Hautbild und eine Abnahme des Druckschmerzes, aber leider nur solang wie ich das wöchentlich machte. Da die Behandlung aber sehr teuer ist- war das keine Dauerlösung. War ich damals noch absoluter Gegner einer Fettabsaugung, merkte ich aber wie der Gedanke mir immer mehr durch den Kopf spukte. Im Nachhinein bin ich also der Diagnosestellung dankbar – ohne die ich mir die Lipo vermutlich niemals erlaubt hätte. Ich begann also das Netz zu durchstöbern über Liposuktion bei LIpödem und um die geeigneten Verfahren und Ärzte, die sich mit der Diagnose auskannten, zu finden.
Nach dem Lesen einiger Fachartikel entschied ich mich für die Methode in WAL, da aber noch nur wenig Ärzte diese Methode anwenden - woher nun also einen finden? Ich wählte anhand von Puplizierungen und Tipps von Betroffen 4 Ärzte aus und schickte eine freundliche Emailanfrage und meine Fotos ein. Ergebnis Arzt Nr. 1 mailte kurz zurück und bat um persönliche Vorstellung, Arzt Nr. 2 sandte eine Werbungsmappe, Arzt Nr. 3 meldete sich gar nicht und Arzt Nr. 4 rief eine Woche nach meiner Mail zurück. Ich machte also 2 BGs aus, eins bei Prof Hönig- spezialisiert auf Lipödem in Hannover und eins in Ahlen bi Dr. Tork, der am Telefon schon sehr bereitwillig auf meine Fragen geantwortet hatte.
Das BG in Hannover war für mich nicht so sehr erfreulich, ich hatte zwar das Gefühl das der Arzt fachlich sehr kompetent ist – aber persönlich hatte ich nicht das Gefühl das alle meine Fragen gut beantwortet wurde. Er zeigte mir keine Vorher- Nachher Bilder und nach 25 Min war die Beratung beendet. Nach meinen Vorstellungen wurde nicht gefragt, nur Fotos wurden schonmal gemacht.
Eine Woche später das BG in Ahlen bei Dr. Tork, das Gespräch dauerte ca.1,5 Std und meine Fragen wurden alle ausdauernd beantwortet. Ich musste meine Erwartungen gar nicht schildern- er konnte sie benennen. Das Gespräch fand auf guter Augenhöhe statt, war locker und es war mir keinen Moment peinlich- obwohl ich seit z.B. seit längeren Wege wie Schwimmbad etc. so gut wie möglich vermeide. Dr. Tork ist Schnellsprecher .-) wer also zu ihm fährt sollte in der Lage sein schnell viel abzuspeichern .-) oder sich Stichworte zu machen.
Ich vereinbarte also einen OP Termin für Anfang Januar. Bis dahin gingen noch einige Telefonate und Mails hin und her, die er alle bereitwillig beantwortet hat. So fühlte ich mich sehr gut vorbereitet und wunderte mich darüber, dass ich Prä OP keine Aufregung verspürte.
6.1.2010
Dr. Tork operiert in einem ambulanten OP Zentrum in Schüttorf, da ich mit dem Zug Schwierigkeiten hatte anzureisen nahm er mich von Münster HBF mit und ich hatte noch ein wenig Zeit mich einzustimmen, auf das was kommen wird. Immer noch war ich erstaunt, dass ich kaum aufgeregt war. Ich fühlte mich aber so gut aufgehoben, das mein Vertrauen einfach groß war.
Angekommen ging es relativ schnell los, Umziehen, Kontakt zum Anästhesisten, Braunüle in den Arm- die erste Droge. Schon ein bisschen high noch Fotos machen. Dann erfolgte die Einleitung der Dämmerschlafnarkose- ich sagte dem Anästhesisten aber das ich definitiv schlafen will und davon nichts mitbekommen möchte, da man ja nicht nur gute Sachen über Dämmerschlaf hört. Er bestätigte das und schwups war ich schon weg. Auch im OP war die Stimmung Locker, die OP Schwester hielt mir die Hand, wobei wie gesagt immer noch keine Aufregung da war. Alles war nicht so straight wie man das aus den Klinik OPs kennt – daher bin ich immer ein Befürworter für ambulante Ops. Als ich wieder aufwachte – hörte ich mich selber entfernt fragen: wo bin ich? Die Antwort war bei Dr. Tork und ich wusste immer noch nichts. Er kam in den Aufwachraum – ich zitterte noch von der Narkose und sagte 2l reines Fett seien weg und zeigte es mir. Ich hatte während der OP vermehrt nachgeblutet, daher wäre ich zusätzlich bandagiert, aber sonst sei alles prima. Also baldigst aufstehen, Mieder an und gleich nochmal Fotos machen. Von den Anweisungen die ich dann noch bekam, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr viel, war noch ganz schön bedeppert. Der Doc brachte mich selber ins Hotel- da ich allein gereist bin. Ich bekam noch genug Einlagen fürs Bett mit und hatte die Tel.Nr vom Arzt am Bett. Direkt nach der OP ging es mir gut, so das ich 1Std auf dem Zimmer auf und ab ging und die Zeit mit Telefonieren und in den Spiegel gucken  verbrachte. Meine Jogginghose saugte die auslaufende Tumeszenzflüssigkeit noch gut auf- was aber nicht mehr so lange so bleiben sollte. Auf Die Massen von Flüssigkeit war ich nicht eingestellt und mein Anliegen im Hotel keine große Sauerei zu veranstalten brauchte Ideenreichtum. Tipp für alle die es noch vor sich haben: nehmt abwaschbare Hausschuhe und genug rote Handtücher mit. Davon legt ihr eins vors WC, denn das erste Mal dahin gibt’s dort vielleicht ein Geplätscher .-). Auch ne eigene Wolldecke oder so etwas wäre hilfreich- wie deckt man sich sonst nachts zu, wenn die ganzen Unterlagen verschmiert und nass sind? Ich nahm meinen Mantel zur Hilfe. Nachts machte mein Kreislauf dann schlapp und ich konnte mich gerade noch ins Bett retten, sonst hätte ich daneben gelegen. Wer also mit Blut und schwierigen Situationen Probleme hat und kein dickes Fell hat, sollte sich auf alle Fälle eine Begleitperson mitnehmen. Ich überlegte mir also für den nächsten Versuch aufzustehen um aufs Klo zu kommen, was ich alles noch im Bett brauchte und hangelte mich von Bett, zum Stuhl, zum Klo und brauchte dafür fast 15 Minuten und war froh als ich wieder lag. Ich musste über mich selber grinsen da ich Dieter Bohlen im Fernsehen lustiger fand als sonst und ich über jeden Witz lachen musste- Nachwirkungen der Narkose

? . Die Nacht ging es mir ansonsten ganz gut auch ohne Schmerzmittel, ich wachte nur zig Mal auf da ich kein Rückenschläfer bin.
Am nächsten Morgen hatte ich einen Telefontermin mit dem Doc und wir entschieden, dass ich einen Tag länger im Hotel blieb- da ich mich nicht reisefähig fühlte. Hätte ca. 3 Std Zugfahrt vor mir gehabt und denn Schneeeinbruch hatte ich in meiner guten Vorher Planung natürlich nicht bedacht. Ich bestellte mir Frühstück aufs Zimmer und wurde mittags zur Lyphdrainage und Wundkontrolle abgeholt. Mittlerweile waren Schmerzmittel auch nötig, aber es war alles auszuhalten, das schwierigste waren immer noch die Kreislaufprobleme- obwohl ich soviel trank wie möglich. Auf dem Rückweg ging ich dann ca. 300m Spazieren- mehr war nicht drin und zurück im Hotel schlief ich sofort ein. Die nächste Nacht war schon bequemer, da ich wieder auf den Bauch drehen konnte. Seit dem 1. Morgen hatte auch das Auslaufen aufgehört, was aber natürlich zum Anschwellen der Beine führte.
Am 2. Tag post OP ging ich dann morgens schon eine gute dreiviertel Std langsam spazieren und entschied mich nachmittags die Rückfahrt anzutreten. Dr. Tork kam Mittags nochmal, um nach mir zusehen. Mittlerweile war fast alles zur eigentlichen Ausgangslage angeschwollen und dunkellila sind die Beine natürlich auch.
Da die Wetterlage die Zugverbindungen durcheinander gebracht hatte nahm er mich Nachmittags nach seinem OP Tag zurück mit nach Münster und von dort starte ich die Abenteuerreise nach Kassel zurück. Ich wusste gar nicht wie viele Koffer auf einem überfüllten Bahnhof einem eigentlich so in die Beine gefahren werden und mein Gang durch die Menge gleichte eher einem Hindernislauf. Schön auch wenn Kofferbänder defekt sind oder man die ersten 20 Minuten Im Zug stehen muss. Nach 4,5 Std kam ich dann endlich an- wobei die Zugfahrt echt kein Zuckerschlecken war- vor allem ohne Begleitung.
Heutet ist also der 3 tag Post OP und Bilder mache ich euch so bald meine Kamera geladen ist. Noch sieht man natürlich nicht soviel durch die komplette Schwellung gibt es ja keinen großen Unterschied zur Ausgangslage.
Mein Resumee bislang? Wer eine größere Absaugung vor hat sollte nicht alleine reisen oder ein dickes Fell haben- da ich aber durch meinen Beruf selber in Kliniken tätig bin, kann mich da auch nicht soviel verunsichern. Wer schnell irritiert ist und einen Rundum Betreuung braucht sollte darüber nachdenken solch OP stationär zu machen. 2 Nächte im Hotel Post Op halte ich für dringend erforderlich, zumindest bei längeren Rückwegen.
Zu Dr. Tork würde und werde ich jederzeit wieder gehen. Nächste Lipo ist im Herbst. Vom Typ eher ein Prof. Hastig aber auf kumpelige humorvolle Art. Ich weiß nicht wann ich in letzter Zeit so oft Schmunzeln und Lächeln musste.