Ein schönes Thema.
Ich beziehe mich einfach mal auf deine Ausgangsfrage, Claudi.
Claudi70 hat geschrieben:Folgendes "stört" mich einfach mal ... da wird ein riesen Gedöns gemacht .. das und das darf ich nicht essen wenn ich ss bin, ich darf dieses und jenes nicht machen und und und und ...
Hm, ich selber wusste 1990 nicht das ich bestimmte Sachen nicht essen darf , ich ass alles und hob sogar noch bis zum letzten Tag schwer. -von anderen Generationen vor uns gar nicht zu reden- und doch wurden doch all wir/diese Kinder groß oder?
Da wundern wir uns, dass immer mehr Kinder AD-H-S haben ... hm, meinem Sohn las ich noch was vor und sang ... heute bekommen doch meist schon Baby was mit Batterie reingelegt/hingehangen. 2 jährige kennen die noch Fingerfarben? 3jährige hängen schon am PC usw......
Dazu fällt mir immer das Internet-Ding ein ... wenn du vor 1980 geboren bist ... hier ja auch zu finden, ich finds toll.
Batterie und Technik von klein an wo das Auge hinguckt ...
Und dann wundern wir uns über ADS und ADHS?
Werden die Kids nicht einfach mal überfordert heutzutage?
Ich selber glaub einfach mal, dass die kleinen Gehirne damit gar nicht klar kommen.
Das sind doch aber zwei verschiedene Dinge, Claudi. Einmal, dass wir oft ein riesengroßes Gedöns um unsere Kinder machen und zweitens, dass wir unsere Kinder aber auch in zu hohem Maße der Technik aussetzen.
Da schreibe ich erstmal was zu dem Gedöns. Ich habe in der Schwangerschaft und in den ersten Monaten unserer Kinder auch viel Gedöns gemacht, weil mir das, was ich da nun endlich hatte, einfach zu kostbar war (ist). Großes Gedöns muss aber nicht in jedem Fall "verweichlichen" heißen. Ich hatte zum Beispiel nie ein Problem damit, mich mit einer anderen Mutter mit einem kranken Kind zu treffen. (Viele haben da ein Problem. Das Kind könnte ja krank werden.) Ich habe immer gesagt, mein Kind ist widerstandsfähig und holt sich allenfalls noch eine Immunisierung gegen diese Krankheit. Ich habe meine Kinder auch nicht schon im Herbst mit Winterklamotten rumrennen lassen, weil sie ja frieren könnten. - Allerdings war hier das Nicht Verweichlichen meine Überzeugung, dass das das Bessere für mein Kind ist. Könnte geklappt haben, denn meine Kinder waren damals und sich heute immer noch selten mal krank. Insofern habe ich also doch wieder Gedöns gemacht, weil ich ja stets darum bemüht war, für mein Kind das Beste abzugreifen.
Mache ich heute Gedöns? Gewiss, denn ich bin immer noch bemüht, für meine Kinder stets das Beste abzugreifen. Das, was ihr hier in den vorigen Beiträgen kritisiert, trifft auf uns nicht zu. Unsere Kinder dürfen weitgehend selbstständig sein. Allerdings musste ich mir kürzlich vom Judolehrer anhören, ich würde um meinen gerade erst 7-Jährigen zu viel Gedöns machen, weil ich nicht will, dass er nachmittags allein mit dem Rad ins Dorf zur Trainigsstätte fährt (ca. 15 - 20 Minuten Fahrzeit mit Überquerung mehrerer Straßen, auch einer stark befahrenen Hauptstraße (allerdings mit Ampel). Naja, das darf er trotz Kritik weiterhin nicht.
Ich weiß, ich mache auch zu viel Gedöns, weil ich mir andauernd schöne Ereignisse für die Kinder überlege. Bei uns findet fast jedes Wochenende ein Ausflug statt (Schwimmhalle, verschiedene kulturelle Ereignisse, Kinderfeste, ...). Das führte gerade erst dazu, dass unsere Kinder gar nicht zu dem gerade erst wieder geplanten Ausflug (in diesem Fall war es der Weihnachtsmarkt) wollten. Für mich war das unvorstellbar, dass man sowas Tolles ablehnen kann. Aber wahrscheinlich sollte ich das demnächst wirklich etwas zurück fahren und das Wochenende häufiger nur zum zu Hause sein lassen. ...