Pflegekind aufnehmen trotz Kinderwunsch???

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anonymbenutzer
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Pflegekind aufnehmen trotz Kinderwunsch???

Beitrag von anonymbenutzer »

Hallo.

Seit einigen Monaten besuchen wir Informationsseminare um ein Pflegekind aufzunehmen.
Wir sind schon fast am Ende angelangt und müssen nun unsere Unterlagen ausfüllen und abgeben.

Ich bin mir aber immer noch total unsicher, ob das für uns der richtige Weg ist.

Durch ICSI war ich einmal SS, habe unser Baby aber verloren.
Die Chancen für eine weitere ICSI stehen sehr schlecht und ich weiß nicht, ob ich es rein psychisch überstehen werde.

Der Gedanke ein Kind bei uns aufzunehmen, ist wirklich schön.
Ich male mir schon Tag täglich aus, wie es sein könnte...
Ich weiß, dass Pflegekinder ein großes Päckchen mit sich tragen, aber davor habe ich keine Angst.

Bestenfalls sollte man mit dem Kinderwunsch abgeschlossen haben, wenn man ein Pflegekind aufnehmen möchte.
Aber ich weiß nicht ob das so ist.
Jetzt sehne ich mich total nach einem Kind.
Ich weiß nicht, ob wenn wir ein Kind bekommen, dieser Wunsch gestillt sein wird, oder ob wir nicht doch noch eine ICSI machen werden.

Ich möchte das Kind das wir vielleicht bekommen genauso lieben, als wenn es meins wäre, aber würde das Kind es verstehen oder verkraften, wenn ich SS werden würde?

Die Aufnahme eines Pflegekindes bezieht eine enorme Verantwortung, der ich mir auch vollkommen bewusst bin, aber ich kann leider nicht in die Zukunft schauen...

Ich weiß nicht was die Zukunft für uns bereit hält, vielleicht wartet gerade ein kleines Würmchen auf uns....

Bin total ratlos....

Wie habt ihr das erlebt, habt ihr einen guten Rat für uns?

Danke
rosita
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Beitrag von rosita »

Hi

Ob man da einen Tip geben kann.... :?: :?: :?: ........das glaube ich nicht. Die Meinungen gehen da auch auseinander.
Vielleicht solltest Du die Frage mal im Bereich "Pflege- und Adoptiveltern" stellen (falls Du dafür freigeschaltet bist; ansonsten lass Dich doch freischalten).

Ich kann nur von mir erzählen, dass mir das Seminar für Adoptionsbewerber- bzw. Seminar für Pflegeeltern Klarheit über diese Fragen gegeben hat.
Auch Fachliteratur ist sehr hilfreich. z.B. von Riedle "Adoption- Alles was man darüber wissen sollte". Gibts übrigens auch für Pflege.


*dd* *dd* *dd* Damit Du in Deiner Entscheidung bzw. Eurer Entscheidung weiter kommt.
Wichtig finde ich vor allem, dass die beiden Partner 100% gemeinsam hinter einer Entscheidung stehen.

Gruß rosita
Anerkennung Adoption 10/06
01/08: Wir sind eine Familie
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Macchiata
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Beitrag von Macchiata »

...Hallo, ich stelle mal Deinen Aufruf ins Adoforum!

Meine Meinung: ein PK ist nie Dein leibliches Kind und wird es auch nie werden. Es hat andere Wurzeln, kann ein grosses Päckchen Vergangenheit mit sich tragen, auf das Du als Pflegemutter eingehen musst.

Ein leibliches Kind, welches auch noch so sehnsuchtsvoll in Planung ist möglicherweise, kann Dich in Deiner Funktion als Pflegemutter schon einschränken, muss aber nicht. Es ist ja auch immer die Frage, welches und wieviel Päckchen das Pflegekind trägt und in welchem zeitlichen Abstand alles kommt.

Im Forum haben wir einige PM, die nach 1-2 Pflegekindern noch ein leibliches Kind bekommen haben.
Die können Dir sicher besser raten.

Wir haben zuerst adoptiert und dann kurze Zeit später ein leibliches Kind bekommen, und was mich angeht, so denke ich, wenn man wirklich hinter beiden Wegen steht, dann kann man auch beide Kinder gleich annehmen und lieben.
Viele liebe Grüsse von Macc!!!


.....und der Kaffeefamilie:

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Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.
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Nashi
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Beitrag von Nashi »

Bei uns im Haus leben 2 PK und 1LK (in der Reihenfolge, SS war spontan).

Unser 2 PK sind sehr unterschiedliche Kinder in allen Bereichen, schon bei den Beiden unterscheiden wir stark in der "Liebesverteilung", jeder punktet in anderen Bereichen und je nach Entwicklungsstand ändert sich dass auch wöchentlich.

Eins unserer PK´s könnte "von uns sein", vom Wesen von der Art her, das andere absolut gar nicht ( was es manchmal schwer macht: bestes Beispiel: die Art zu weinen und zu jammern des PK´s ist für uns schwer erträglich, vom anderen PK fällt es wesentlich leichter, wie auch beim LK ).

Nun schlich sich noch unser LK ein. Es bringt wieder andere "Liebesbereiche" mit rein.

Abschliessend kann ich nur sagen:

Wie lieben alle drei gleich und doch unterschiedlich.
Diesen Satz höre ich jedoch auch laufend von Familien in denen nur LK´s leben.

Somit betrachte ich unser Zusammenleben als absolut normal und vergleiche nicht im negativen Sinne die Kinder miteinander, sondern nur so, wie es in jedem anderen Familienalltag Normalität ist.

Es ist nun schwer dir einen Tipp zu geben, denn es wird auf die Art des Kindes ankommen, welches bei euch einziehen könnte. Liegt ihr komplett auf einer Wellenlänge, oder nur halb, oder bringt es etwas mit, was es euch schwerer macht zu lieben ?

Die Bereitschaft dafür muss dasein, auch nur 90 % lieben zu können, ohne laufend an ein evtl. 100% Kind zu denken.
Wie wäre euer LK, wäre es überhaupt euer erträumtes Kind ?

Wo liegt der Unterschied zwischen Traum und Realität ?



Hm, was würde ich dir raten ?

Zeit auf alle Fälle, du benötigst noch eine kurze oder lange Weile.

Dann die genaue und ehrliche Überlegung:
Was erwartest du vom leiblichen Kind von einer Schwangerschaft ?
Kann ein leibliches Kind wirklich alle deine Wünsche erfüllen ?
Kannst du dir vorstellen, dass dein leibliches Kind sich absolut negativ entwickelt und es dir schwer fallen wird es zu lieben ?
Oder "träumst" du noch sehr von "hach wie schön wäre das/wird das alles mal sein".

Ich persönlich finde den richtigen Zeitpunkt, wenn man erkannt hat, dass jedes Kind sein eigenes Potential mitbringt, was so oder anders laufen kann, sich entwickeln kann. Das jedes Kind verschiedenste Charaktere haben kann, Vorlieben, IQ´s, Haarfarben, Hautfarben........
Dass alles ungeschliffene Rohmaterialen sind, man aber nur soviel Edelstein rausholen kann, wie das Urgestein hergibt.

Bei einem PK kann dieser Urgestein leider auch schon angeschliffen oder verschliffen sein, das ist der einzige Vorteil den dir eine eigene Schwangerschaft bietet. Du kannst für das Baby während der Zeit im Bauch optimal da sein.
Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass du euer leibliches Kind sofort annehmen kannst, weil es euch einfach ähnelt.

Ansonsten sehe ich keine Unterschiede im Leben mit einem Kind und der spannenden Entwicklung:
Welches Menschlein wächst hier auf, wie wird er sein.


Also, nicht zuviel träumen und schönes vorstellen, sondern mal sehr realistisch sein und alles sehr negativ sehen.
Und dann beobachten, wo deine Gefühle hingehen.


Viel Glück bei deiner Entscheidungsfindung
Nashi
Mit Lönnebergers Rasselbande an der Hand und Ida auf dem Arm.
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JBB
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Beitrag von JBB »

Kann ein leibliches Kind wirklich alle deine Wünsche erfüllen ?
Kannst du dir vorstellen, dass dein leibliches Kind sich absolut negativ entwickelt und es dir schwer fallen wird es zu lieben ?
Deinen Beitrag fand ich sehr befremdlich.

Ist es nicht gerade das Besondere an der Liebe zum leiblichen Kind, dass es nicht an Bedingungen geknöpft ist?
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
anonymbenutzer
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Beitrag von anonymbenutzer »

Danke für eure Antworten.


Die Seminare fanden wir auch ganz toll und hilfreich.
Wir haben auch die unterschiedlichsten Situationen besprochen, unter welchen Voraussetzungen die Kinder zur Pflege abgegeben werden.
Dabei wurde auch die Frage gestellt, ob wir uns vorstellen könnten, genau so ein Kind aufzunehmen.

Alle Paare die auf den Seminaren waren, waren sich zu 100% sicher, dass sie ein Kind aufnehmen möchten.
Aber die haben alle Kinder oder haben mit dem Kinderwunsch abgeschlossen.
Hm, wie soll ich das erklären?
Wir sind noch jung und ich kann jetzt nicht sagen, ob wir nicht doch irgendwann eine ICSI machen.

Die Vorstellung ein PK aufzunehmen mit allen Problemen die das Kind mit sich bringt, macht mir keine Angst.
Eher im Gegenteil, ich weiß das mein Mann und ich sehr viel Liebe zu vergeben haben, das PK würde soviel Aufmerksamkeit von uns bekommen ...
Es wird nicht einfach sein, dass weiß ich auch.
Aber das ist es uns wert.

Wir stehen zu 100% hinter der Aufnahme eines Pflegekindes, nur für uns stellt sich die Frage, ob es richtig ist trotz Kinderwunsch ein Pflegekind jetzt aufzunehmen.

Gibt es keinen der in der gleichen Situation stand/steht wie wir?

Ich hoffe, ich konnte es euch einigermaßen richtig erklären.
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Anonyma,


es ist schwer, Dir irgendeinen Rat zu geben.
Ich weiß nicht, wie aktiv Ihr noch in der KB steckt, wieviele Versuche sind noch geplant, in welchem Zeitabstand usw. Wie sehr nehmen Dich die Versuche mit, wie gut/schlecht verkaftet Ihr ein Negativ usw.


Wir nahmen ein PK auf, obwohl der leibliche KiWu nicht komplett abgeschlossen war. Es gab noch einen Versuch nach der Aufnahme, zu mehr hatte ich dann keine Lust mehr. Das hat sich einfach so entwickelt.

Allerdings hätten wir auch gerne eine gemischte Familie gehabt, also leibliche und angenommene Kinder zusammen.

Euch muss dabei aber klar sein, dass eine Schwangerschaft in der ersten Zeit für das PK schwer zu verkraften sein wird. Es kann dabei aber auch erleben, dass man bei einem "neuen" Baby in der Familie nicht abgeschoben wird.

Meiner Meinung nach ist vieles machbar und möglich, man muss die Kindern "nur" entsprechend auf die neue Situation vorbereiten.



Alles Gute für Euren Weg! Schade, dass Du als Anonymbenutzer schreibst :-(
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Nashi
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Beitrag von Nashi »

JBB hat geschrieben:
Kann ein leibliches Kind wirklich alle deine Wünsche erfüllen ?
Kannst du dir vorstellen, dass dein leibliches Kind sich absolut negativ entwickelt und es dir schwer fallen wird es zu lieben ?
Deinen Beitrag fand ich sehr befremdlich.

Ist es nicht gerade das Besondere an der Liebe zum leiblichen Kind, dass es nicht an Bedingungen geknöpft ist?
Hallo JBB,

danke für deine Worte, dann kann ich mich erklärend dazu äussern:

Vielleicht muss ich es anders formulieren.


Ich denke, jeder der sich Kinder wünscht, hat damit verbunden seine Träume.
Egal ob es ererbte Eigenschaften sein werden, Berufswünsche fürs Kind, das eigene Grosselterndasein etc. , sicher gibts 1000 Facetten.
Oft genug werden den leiblichen Kinder dabei Wünsche angedacht, mit der Hoffnung dass sich diese erfüllen.
Im Verlauf der Elternschaft wird vielen klar, dass es sich jedoch um eigenständige kleine Wesen handelt, die man , wie du schreibst, lieben kann/soll, eben bedingungslos.

Wenn jedoch vor Aufnahme eines Adoptiv- oder Pflegekind dieses nicht vorab durchdacht ist..........................wird das angenommene Kind immer in Konkurenz stehen mit dem Gedanken:
Hätte das unser leibliches Kind auch gemacht ?
Wie hätte sich das leibliche Kind entwickelt ?
und viele andere geträumte Fragen.

Den Punkt bedingungslos jedes Kind lieben zu können muss meines Erachtens erreicht sein, bevor man ein nicht leibliches Kind aufnimmt.
Genauso wie ich erwarte, dass jede Familie mit leiblichen Kindern ihren Kindern die Freiheit gibt, sich eigenständig zu entwickeln.

Zu oft sehe ich Kinder, die versuchen den Wünschen der Erwachsenen nachzukommen, gedrillt werden mit den Wünschen, die Eltern haben, die jedoch nicht zum Wesen und den Vorlieben, Charakteren etc. der Kinder passen.

Somit erwarte ich von einer Pflege/Adoptivfamilie dass sie:

Es als besonders ansieht, dass die Liebe zu jedem Kind nicht an Bedingungen geknöpft ist, nicht nur zu den leiblichen Kindern.

Ich hoffe ich war nun besser verständlich

Liebe Grüsse
Nashi
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Macchiata
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Beitrag von Macchiata »

Den Punkt bedingungslos jedes Kind lieben zu können muss meines Erachtens erreicht sein, bevor man ein nicht leibliches Kind aufnimmt.
Genauso wie ich erwarte, dass jede Familie mit leiblichen Kindern ihren Kindern die Freiheit gibt, sich eigenständig zu entwickeln.


.....das ist der Punkt!

Im Bewebergespräch wurden wir gefragt, was wir uns für eine Schulbildung für unser angenommenes Kind wünschen....Wir haben gesagt, dass wir uns natürlich die bestmöglichste Schulbildung erhoffen, und wenn es die Sonderschule/Hauptschule ist, dann ist es so und gut. Unser Wunsch ist, dass das angenommene KInd möglichst selbständig ist und leben kann, welchen Beruf auch immer es ausüben wird...sei es Richter oder Putzfrau :wink:

Ich denke, dass die Ansprüche oder Wünsche an ein LK höher sind, wenn beide Eltern Abitur haben, studiert sind. Da erhoffen sich beide sicherlich auch mind. einen Realschulabschluss......

Das war ein Beispiel, was mir gerade dazu einfiel.
Viele liebe Grüsse von Macc!!!


.....und der Kaffeefamilie:

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Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.
slie
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Beitrag von slie »

JBB, auch ich möchte hier was beitragen. Ich hatte während unserer KB-Zeit eine begleitende Beratung/Behandlung bei einer Psychologin, vor allem, um mit den ständigen Hochs und Tiefs klarzukommen. Sie hat mir sehr eindringlich die Frage gestellt: Warum wünschen Sie sich ein Kind? Was erwarten Sie von einem Kind? Was glauben Sie, wird das Kind von Ihnen erwarten? usw. Sie hat das sehr tiefgründig gefragt, eben so, dass man mit den allgemeinen Phrasen wie "ich liebe Kinder, Ich kann mir ein Leben ohne Kinder nicht vorstellen, etc. nicht weiterkam.

Sie hat das genau vor dem Hintergrund gefragt, um herauszukitzeln, welche Alternative für mich die geeignete wäre (also entweder ein "fremdes" Kind aufnehmen oder mit dem Ganzen abschließen, so schwer es auch fällt). Wir haben uns dann für Adoption entschieden, aber genau die o.g. Fragerei hatten wir dann im Bewerbungsverfahren noch mal. Es geht dabei darum, dass GANZ VIELE Paare oder auch Paarteile sich Kinder wünschen, weil sie unbewuste Dinge nicht verarbeitet haben: also zu hohe Erwartungen der eigenen Eltern an eine Person, nicht befriedigte Liebesbedürfnisse in der Kindheit, die Vorstellung von der sonnigen und glücklichen Familie, um von anderen "Problemen" (z. B. fehlende Anerkennung im Job oder im Freundeskreis) abzulenken. Genau diese Gründe (und die sind leider manchmal unterschwellig da) sollen bei Adoptiv- oder Pflegekindern nicht vorliegen. Diese Kinder haben eben schon ein ziemliches Päckchen dabei, auch wenn sie oft gleich nach der Geburt zu den neuen Eltern vermittelt werden. Dazu kommt, dass sie eben aus Haushalten stammen, wo nicht der Otto-Normalverbraucher lebt, sondern wo Fernsehen, rauchen, teilweise Gewalt und Alkohol/Drogen, mangelnde AUfmerksamkeit etc. eine Rolle spielen. Man weiß da eben nicht, was am Ende rauskommt. Klar, man kann jetzt sagen, das weiß man bei leibl. Kindern auch nicht, aber da ist es was anderes. Was ist z. B., wenn das Ado-/Pflegekind total abrutscht, in der SChule schlecht ist, motorische Probleme hat oder im Sozialverhalten nicht "der Norm" entspricht? Was ist, wenn es später trinkt, keine Ausbildung packt oder einfach nichts zu Ende bringt? Schiebt man das dann auf die Gene oder die Vorgeschichte der LE? Ein Kind/Jugendlicher spürt sowas und reagiert evtl. ablehnend. Dann reagiert man als Eltern auch wieder meckernderweise usw. dann geht ein Kreislauf los, der nur schwer zu ertragen ist. Würde man bei leiblichen Kindern auch die Gene vorschieben?

Hm, schwierig auszudrücken, aber ich denke, solche Gedanken hat man wahrscheinlich nur, wenn man den Weg Ado/Pflege nimmt..... :?:

LG
Slie
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