Basal-Temperatur-Test für die Schilddrüsen-Aktivität

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Veronique
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Basal-Temperatur-Test für die Schilddrüsen-Aktivität

Beitrag von Veronique »

Hallo, interessierte Klein-putzerinnen! :D :D

Ich hab' zwar z.Zt. nen Haufen persönl. Arbeit und etwas weniger im Forum, aber da das Interesse an Schilddrüsen-Fragen weiterhin sehr groß ist, möchte ich euch kurz eine einfache Methode vorstellen, um zu testen, ob man eine normale Schilddrüsen-Aktivität hat oder nicht.
Diese Methode wird von den britischen Doktoren Broda Barnes und Peatfield propagiert. Der Hintergrund ist, dass die modernen Bluttests zwar schon eine Menge hinsichtlich der SD feststellen können, sie aber nicht 100%ig verlässlich sind. Zu oft sind die üblichen Test, TSH, T3 und T4, FT3 und FT4, falsch-negativ, und nicht nur deswegen, weil die Normbereiche, wie ich an anderer Stelle schon erklärt habe, viel zu weit gefasst sind. Auch gibt es eine Reihe von komplizierten Mechanismen, die zur Folge haben, dass auf übergeordneter Ebene, also z.B. bei der Hypophyse, Hormonausschüttungen heruntergeregelt werden. Ganz abgesehen davon, dass viele Mechanismen der SD-Hormonsteuerung, die in Wechselwirkung mit Enzymen und den Nebennieren-Hormonen und und und stehen noch nicht vollständig erforscht sind.

Langer Reder, kurzer Sinn: Barnes und Peatfield haben festgestellt, dass die Basaltemperatur-Messung verlässlich Auskunft über das SD-Stoffwechsel-Geschehen gibt.


Nach ihren Angaben sollte die Basaltemperatur, also die unmittelbare Aufwachtemperatur, zwischen 36,8 und 37,0 °C liegen.
Frauen können aufgrund der zyklischen Temperatur-Schwankungen diese Messung nur zwischen dem 2. und 7. ZT durchführen und mit diesen Angaben vergleichen, währenddessen Männer die Messung zu jedem Zeitpunkt durchführen können.

Die Temperatur sollte möglichst mit einem traditionellen Thermometer 10 Min. unter der Achsel gemessen werden - Quecksilbersäule schon am Vorabend herunterschütteln; keine heftigen Bewegungen nach dem Aufwachen machen.
Oder man misst mit einem elektrischen Thermometer unter der Zunge, bis es piepst.
Rektal liegt das Temperatur-Niveau höher; dafür habe ich keine Angabe.
Es gelten die gleichen Regeln wie bei der Natürlichen Familien-Planung: die Messungen werden z.B. durch Infekt oder stärkeren Alkohol-Genuss am Vorabend verfälscht etc.
Am besten sollte man mehrere Tage hintereinander messen und den Durchschnitts-Wert errechnen.

Wenn man ständig unter 36,8 °C liegt, dann ist der Verdacht einer Stoffwechsel-Verlangsamung und damit SD-Hormonmangel gegeben.

Ich kann das nur bestätigen; zu Anfang unserer KIWU-Karriere, als wir von dem schwerwiegenden Problem meines Mannes noch nichts wussten, hatte ich monatelang mit der Basaltemperatur-Methode meinen ES ermittelt. Damals war ich eindeutig in der Unterfunktion, die erst später behandelt wurde.
Aus den Aufzeichnungen kann ich ersehen, dass damals meine Aufwachtemperatur am Z.-Anfang bei nur 36,2 lag. Auch war mit ständig kalt, musste mit Jogging-Anzug schlafen etc.
Heute, mit einer kräftigen Dosis SD-Hormone bin ich dieses Problem los; auch ist meine Körper-Temperatur normalisiert bei 36,9°C.

Barnes und Peatfield empfehlen diese Methode auch, um die richtige Einstellung durch SD-Hormone zu kontrollieren, parallel zu den üblichen Bluttests.

LG Veronika
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biene sum
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Beitrag von biene sum »

:P Hallo Veronika - Hallo Ihr Lieben !! :P

Das kann ich aus meinen persönlichen Erfahrungen nur bestätigen !!
Ich hab das allerdings bis vor kurzem noch nicht gewusst, daß das so sein kann, aber mich diesbezüglich immer gewundert.
Wenn ich mich mal nicht fühlte oder in Zeiten, wo ich versucht habe über die Basaltemperaturmethode ss zu werden, da hatte ich immer Temperaturen von 35,6 bis 35,8 ° C und solche Scherze !!
Damals mußte ich auch die Tabellen mit Temperaturen bei meiner damaligen Gyn. abgeben, aber die hat sich nicht gewundet - na ja - nun bin ich ja zum Glück gut medikamentös eingestellt !!
LG von Biene :P

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:D Es war ein langer Weg bis wir erkannt haben, daß wir mit unserer Nina mehr als glücklich sind. :D Sie hat ihr Abi und macht jetzt ein FSJ. Hey, was will man mehr? Man muß einfach nur genießen. :prima:

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Veronique
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Beitrag von Veronique »

:D Holla, Bienchen, da hätten wir ja eigentlich nicht zum Frauen-, sondern zum Eisbären-Arzt gemusst, mit solchen Temperaturen *ganzbreitgrins*, jaja, damals waren wir ganz kaltblütige Frauen, na also mit deinen 35,6 C ° schlägst du glaub' ich alle Rekorde, derartige Beispiele habe ich in meinen klugen Büchern der britischen Doktoren nicht gefunden!!! Biene gehört ins Raritäten-Kabinett!!!

Bis bald Vero :lol: :lol: :lol: :lol:
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biene sum
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Beitrag von biene sum »

:P Hallo Veronika !! :P

:lol: :lol: :lol: Ja - ja, mach Du Dich nur lustig, aber das war tatsächlich so !! Mal abgesehen davon, daß ich immer verkühlt aussah sowie es nur geingfügig kalt draußen war - blaue Lippen und rotblaue Eis-Hände war das wirkllich so, tja galt allerdings anscheinend in Deutschland als nicht auffällig !! Wäre neugierig gewesen, was die Engländer dazu gesagt hätten.
Unter L-Thyroxin und nun auch endlich Thybon bringe ich glattweg 36,5 bis 36,7 ° C auf´s Mano - ach nee Thermometer !! :lol: :lol: :lol:
LG von Biene :P

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Veronique
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Beitrag von Veronique »

:D :D :D Na, Bienchen, jetzt mal im Ernst, dass ist eine Riesen-Schlamperei, dass die FÄ die starke Hypothermie nicht zur Kenntnis genommen hat. Auch wenn sie den Zusammenhang zur SD nicht kannte, hätte sie in irgendeiner Form reagieren müssen. Leider ist das bei solchen "Bagatell-Schlampereien" mit schwerwiegenden Langzeitfolgen so, dass man im dt. Rechtssystem keinen Prozess anstrebt.....so kommen diese Doktoren ungeschoren davon....

Es ist nicht so, dass die britischen SD- Patienten nicht auch mit völlig inkompetenten Doktoren zu kämpfen haben, aber man kann schon sagen, dass der Wissenaustausch im englisch-amerikanischen Sprachraum viel besser gelingt. Auch sind die Selbsthilfegruppen viel besser informiert, das merkt man an den Internet-Auftritten der brit. und amerik. Organisationen. Die deutsche Webseite von Prof. Heufelder / Dr. Brakebusch ist schon einmal ein Anfang für die dt. Patienten, aber es fehlen viele wichtige, praktische Infos für die Patienten, damit sie die Krankheit effizient in den Griff bekommen. Viele dt. Ärzte - vor allem der älteren Generation - haben auch nicht die notwendigen engl. Sprachkenntnisse, um die hochinteressanten Bücher und Studien zu lesen, und so werkeln sie vor sich hin....

:D :D :D Janz liebe Grüße Vero
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biene sum
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Beitrag von biene sum »

:P Hi Veronika - ja, Du hast insofern recht, aber ich weiß gar nicht, was bei den deutschen Selbsthilfegruppen so läuft - es soll ja welche geben, aber ein neues Treffen ist noch nicht gelaufen, so daß ich noch gar nicht sagen kann, wie ich das finde oder wie organisiert solche SHG in Deutschland sind. Allein steht man auch mit Klagen etwas wie ein nassgeregneter Pudel in der Landschaft da - das ist wohl wahr und das wissen die Damen und Herren auch !!

Nun gut, ich blicke eh auf das jetzt !! :D :D
LG von Biene :P

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Veronique
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Beitrag von Veronique »

:P :P :P Hello!

Um noch einmal auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen - Einfache Mittel, um eine SD-Untefunktion oder Überfunktion festzustellen -

ein weiterer Indikator, allerdings weniger verlässlich, ist der Ruhepuls, der bei 65-75 Schlägen pro Minute liegen sollte. Sprich: wenn bei einem stoffwechselmäßig alles ok ist, dann hat man einen Ruhepuls in diesem Bereich.

Jedoch kann der Puls auch durch andere Faktoren beeinflusst sein; er ist für die SD-Stoffwechsellage nicht so spezifisch. Auch passiert es, dass bei einer Unterfunktion der Puls paradoxerweise manchmal in die Höhe getrieben wird. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass bei Unterfunktion die Stresshormone in die Höhe getrieben werden können.
Ist jedoch der Ruhepuls sehr niedrig, ist es nicht normal, eine Ursache kann die SD sein.

Wir haben heute morgen den Test bei meinem Mann gemacht - er hat ja nachgewiesenerweise hormonelle Probleme, und siehe da, er hat eine Aufwachtemperatur von 36,3 C° und einen Ruhepuls von 54 (!!!). Hui, mein Mann ist scheintot :o , nein, war nur 'n Scherz.

LG Veronika
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Veronique
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Beitrag von Veronique »

*nochmalhochhol*
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jackaroo
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Beitrag von jackaroo »

Also.

bei der ” Normaltemperatur” des Menschen, geht es ja schon los.
Normal ist die Körpertemperatur um die 37° mit Amplituden von 0,5-1,0°, die besonders bei Frauen aufgrund der Schwankungen im Zyklus vorkommen können. Demnach wäre auch eine Basaltemperatur,( die immer unter der abends gemessenen Körpertemperatur liegt ). um die 36,00 °, laut des Roche Medizin lexikons ” normal ”.

Die Frage ist wie kommen die Jungs darauf , die Temperaturgrenze so eng zu setzen, besonders die Basaltemperatur von TG 1-7 ???

Theoretisch würde die immer niedriger werdende Temperatur ( 36.09° ) bei mir für ein Abgleiten in die UF sprechen, was mit meinem müden Gefühl korreliert.

Aber bei den Standards kann ich damit als Argumentation keinem Arzt kommen. Vielleicht kannst Du mir die Quelle nennen. Interessiert mich sehr.
Heiter weiter !
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Veronique
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Beitrag von Veronique »

:D Hi Jackarooooooooo!

Das mit den Normbereichen ist ja grundsätzlich ein Problem - man weiß ja nicht, mit welchem Hintergedanken die Bereiche festgelegt wurden. Heißt es z.B. "Patient lebt noch" oder "Patient-ist-top-fit-und-spritzt-vor-Vitalität".
Auch wissen wir nicht, was für Temperatur- oder whatever-Werte wir im gesunden Zustand hatten. Aber zum Glück wissen wir in der Regel, wir wir uns früher, im gesunden Zustand, gefühlt haben.

Ich denke, dass man in Zukunft solche Normen viel enger eingrenzen wird, weil die chronischen Patienten eine bessere Lebensqualität einfordern werden. "Grundlagenforschung" in Sachen Körpertemperatur wurde zu Zeiten betrieben, als viele Details des Lebens noch unwichtig waren. Da war noch vieles einfach "Schicksal".
Die Wissenschaftler sprechen ja immer von der Gauß'schen Normalverteilung, vielleicht erinnert sich ja noch jemand an diese Geschichte aus dem Mathe-Unterricht. So kommen halt die Normbereiche irgendwie zustande, aber man weiß halt nicht, aus welcher "Population" die Versuchspersonen bestehen.
Das Motto ist: normal ist, was bei den meisten vorkommt (an Werten etc.).
Aber z.B. Broda Barnes (der übrigens Amerikaner ist, nicht Engländer, wie ich an anderer Stelle schrieb) schätzt, dass rund 40 % der Bevölkerung über kurz oder lang von folgenreichen SD-Problemen betroffen ist. Ich denke, das kommt hin, wenn ich mich so umschaue; ich habe ja eine weitreichende, stark von SD-Problemen betroffene Familie.
Wenn die 40% also alle (unbehandelt) dabei waren, als es darum ging, festzulegen, was denn nun die Norm ist für Körpertemperatur und TSH-Werte, na, dann gute Nacht!

Natürlich sollte man das nicht dogmatisch betrachten, was jetzt die richtige Körpertemperatur ist, auf Teufel komm raus bestimmte Werte erreichen etc...; der beste Indikator ist, dass man sich prima fühlt und nicht Tonnen von unerklärlichem Übergewicht mit sich rumschleppt.

Auf alle Fälle hat der inzwischen verstorbene Dr. Barnes bei seiner jahrzehntelangen Arbeit festgestellt, dass die Körpertemperatur mit dem Wohlbefinden, Gewicht etc. seiner SD-Patienten voll korreliert.
Sein Werk ist ausschließlich auf englisch, leider:


http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/0 ... 57-7031710

Andere Ärzte haben diese simple Methode übernommen, wie z.B. der Dr. Peatfield:

http://www.baronsdownpublishing.com/

Wenn die Temperatur sehr stark gegen 36,0°C tendiert, ist es klare Sache: U-Funktion, zu wenig SD-Hormone. Wenn man sich so gegen 36,5 /36,6 befindet, kann man auch noch mal gegenchecken, ob die Messmethode einige Zehntel unterschlägt; also mal schaun, ob eine große Differenz zwischen Achselhöhle und Mund besteht. Die Doktoren ziehen übrigens die 10minütige Messung mit einem traditionellen Quecksilber-Thermometer in der Achselhöhle vor.

LG Veronika
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